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Dr Dütsch Orde

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Chrüz
S hütige Chrüz vom Dütsche Orde
Wabbe
S Wabbe vom Dütsche Orde
Basisdaate
Amtssprache Dütsch
Rechtsstatus Klerikaale Orde
Sitz des Ordens Wien
Hochmeister Frank Bayard (sit 2018)
Schutzpatron Dr häilig Georg,
D Jungfrau Maria,
D Elisabeth vo Thüringe
Mitglieder 1'100

Dr Dütsch Orde, au Dütschherrenorde, Dütschridderorde oder Dütschorde, isch e röömisch-katholischi Ordensgmäinschaft. Mit em Malteserorde stoot er in dr (Rächts-)Noochfolg vo de Ridderorde us dr Zit vo de Chrüzzüüg. D Mitgliider vom Orde si sit dr Reform vo dr Ordensregle 1929 regulierti Chorhere. Dr Orde het öbbe 1000 Mitgliider (Stand: 2018),[1] drunder 100 Briester und 200 Ordensschwöstere, wo sich vor allem karitatiive Ufgoobe widme. Dr Hauptsitz isch hüte z Wien.

Dr vollständig Naame isch Orde vo de Brüeder vom Dütsche Hospital Sankt Maria z Jerusalem, latiinisch Ordo fratrum domus hospitalis Sanctae Mariae Teutonicorum Ierosolimitanorum. Vo dr latiinische Churzbezäichnig Ordo Theutonicorum bzw. Ordo Teutonicus chunnt d Abchürzig für en Orde OT.

D Gründig vom Orde

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D Ursprüng vom Orde lige im ene Fäldhospitaal vo Breemer und Lübecker Kauflüt wääred em Dritte Chrüzzuug um 1190 im Häilige Land bi dr Belaagerig vo dr Stadt Akkon. Dr Bapst Innozenz III. het am 19. Februar 1199 d Umwandlig vo dr Spiddaalgmäinschaft in e Ridderorde mit de Johanniter- und Tämplerreegle für d Brüeder vom Dütsche Huus St. Maria z Jerusalem bestäätigt.[2] Wo us dr karitatiive Spiddaalgmäinschaft e gäistlige Ridderorde worde isch, häi sich sini Mitgliider wääred em 13. Joorhundert im Häilige Röömische Riich angaschiert, im Häilige Land, im Middelmeerruum und in Siibebürge und häi bi dr dütsche Ostkolonisazioon mitgmacht. E Räije vo Niiderlassige si entstande, wo mee oder weeniger lang bestande häi. E zentraali Rolle het vom Ändi vom 13. Joorhundert dr Dütschordestaat gspiilt, wo si im Baltikum gründet häi. Er het am Ändi vom 14. Joorhundert e Gebiet vo öbbe 200'000 Kwadraatkilometer umfasst.[3]

Dr Minnesänger Tannhüüser im wisse Mantel vo de Dütschorderidder;
Miniatur us em Codex Manesse um 1300

In dr Schlacht vo Tannebärg im Summer 1410 häi d Ridder vom Orde e schweeri milidäärischi Niiderlaag gege die Polnisch-Litauischi Unioon erlitte. Drzue isch e langjöörige Komflikt mit de pröissische Ständ in dr Middi vom 15. Joorhundert choo und das het dr Niidergang vom Orde und vo sim Staatswääse, wo um 1400 agfange het, beschlöinigt. Mit dr Reformazioon isch im Joor 1525 d Sekularisazioon vom Räst vom Ordestaat choo und si Umwandlig in e wältligs Herzogdum. Dr Orde het denn in Pröisse und noch 1561 au in Livland kä Iifluss me ghaa. Im Häilige Röömische Riich het er aber witer bestande und vil Grundbsitz gha, vor allem in Süüddütschland, Ööstriich und dr Schwiz.

D Gebietsverlüst

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Im spoote 18. Joorhundert si as Folg vo de Koalizioonschrieg die linggsrhiinische Gebiet verloore gange und noch dr Sekularisazioon in de Staate vom Rhiibund am Aafang vom 19. Joorhundert si im Orde nume no d Bsitz im Kaiserdum Ööstriich bliibe. Wo noch em Erste Wältchrieg d Habsburger Donaumonarchii ufghöört het z existiere und z Ööstriich im April 1919 s Aadelsufheebigsgsetz in Chraft cho isch, si näben em Verlust vo erheeblige Bsitzdümer au die ridderligi Komponänte in dr Strukduur vom Orde verloore gange. Sit 1929 wird dr Orde vo Ordensbriester gläitet und het noch kanoonischem Rächt d Form vom ene klerikaale Orde.[4]

Die gschichtswüsseschaftligi Rezepzioon het sich im 19. und in dr erste Helfti vom 20. Joorhundert mäistens nume mit dr Awääsehäit vom domoolige Ridderorde im Baltikum befasst und dr Dütschordestaat mit em Orde sälber gliichgsetzt. D Erforschig und d Interpretazioon vo dr Gschicht vom Orde si in Dütschland, Poole und Russland extreem underschidlig und stark nazionaal oder sogar nazionalistisch bprägt gsi. E methoodischi Ufarbäitig vo dr Gschicht und de Strukduure vom Orde het internazionaal erst noch 1945 aagfange.

Dr Ardikel «Deutscher Orden» uf dr dütsche Wikipedia

  • Udo Arnold: Deutscher Orden 1190–2000. Ein Führer durch das Deutschordensmuseum in Bad Mergentheim. Herausgegeben von Maike Trentin-Meyer für das Deutschordensmuseum. Spurbuchverlag, Baunach 2004, ISBN 3-88778-212-7.
  • Werner Bergmann, Otto Dickau, Heinz-Jürgen Kamp: Geschichte und Quellen der Deutschordenskommenden im Ruhrgebiet am Beispiel der Kommende Welheim. Von den Anfängen bis zum Vorabend der Reformation. Henselowsky Boschmann, Bottrop 2017, ISBN 978-3-942094-74-0.
  • Reihe: Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens. Bisher 87 Bände. Verlag Elwert/VDG u. a., Marburg/Weimar u. a. 1967 ff. ISSN 0481-3626.
  • Hartmut Boockmann: Der Deutsche Orden. 12 Kapitel aus seiner Geschichte. Beck, Münche 1981, ISBN 3-406-08415-X (Beck’sche Sonderausgaben), (20.–23. Tsd. der Gsamtuflaag. ebenda 1999 (Beck’s historische Bibliothek)).
  • Hartmut Boockmann: Deutsche Geschichte im Osten Europas. Ostpreußen und Westpreußen. Siedler, Berlin 1992, ISBN 3-88680-212-4 Siedler, Münche 2002, ISBN 3-88680-772-X).
  • Alain Demurger: Die Ritter des Herrn. Geschichte der geistlichen Ritterorden. Aus dem Französischen von Wolfgang Kaiser. Beck, München 2003, ISBN 3-406-50282-2.
  • Bernhard Demel: Der Deutsche Orden im Spiegel seiner Besitzungen und Beziehungen in Europa. Europäische Hochschulschriften Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-631-51017-9.
  • Deutscher Orden (Uusegääber): Das Ordensbuch. Die Regeln und Statuten des Deutschen Ordens. Verlag des Deutschen Ordens, Wien 1996, ISBN 88-7073-211-8 (2. Uflaag unter dem Titel: Die Regeln und Statuten des Ordens der Brüder und Schwestern vom Deutschen Haus Sankt Mariens in Jerusalem – Deutscher Orden. Das Ordensbuch. ebenda 2001, ISBN 88-7073-313-0).
  • Albert Ludwig Ewald: Die Eroberung Preußens durch die Deutschen. Band 3, 1884 (Nachdruck, eingeschränkte Vorschau)
  • M. Fisher: The Idea of Chivalry in the Chronicles of the Teutonic Order. Kümmerle Verlag, Göppinge 1991 (= Göppinger Arbeiten zur Germanistik. Band 525), ISBN 3-87452-765-4.
  • Rolf Fuhrmann: Der Deutschorden. Von Akkon bis zum Baltikum. Die Armee 1198 bis 1420. Zeughaus-Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-938447-30-7 (Heere & Waffen 6).
  • Bruno Gloger: Kaiser, Gott und Teufel. Friedrich II. von Hohenstaufen in Geschichte und Sage. Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1970 (8. Uflaag. ebenda 1982).
  • Dieter Heckmann: Amtsträger des Deutschen Ordens in Preußen und in den hochmeisterlichen Kammerballeien des Reiches bis 1525 / Dostojnicy Zakonu niemieckiego w Prusach i baliwatach-kamarich wielkomistrowskie Imperiumu do 1525 r. Towarzystwo Naukowe, Toruń 2020, ISBN 978-83-65127-46-4; 616 Seiten.
  • Karl Heinl: Fürst Witold von Litauen in seinem Verhältnis zum Deutschen Orden in Preußen während der Zeit seines Kampfes um litauisches Erbe: 1382–1401 (= Historische Studien, Heft 165 DNB). E. Ebering, Berlin 1925, DNB 570693268, OCLC 72094584 (Philosophische Dissertation Universität Berlin 1925, 200 Seiten).
  • Axel Herrmann: Der deutsche Orden unter Walter von Cronberg 1525–1543. Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens, Band 35, Verlag Wissenschaftliches Archiv Bonn-Godesberg 1974.
  • Siegfried Hildebrandt: Der Deutsche Ritterorden im Mitteldeutschland des 16.–18. Jahrhunderts: Topoi und Personen. In: Mitteldeutsches Jahrbuch für Kultur und Geschichte, 2002, Band 9.
  • Bernhart Jähnig: Vorträge und Forschungen zur Geschichte des Preußenlandes und des Deutschen Ordens im Mittelalter (mit einem Verzeichnis der wissenschaftlichen Veröffentlichungen 2001–2011), Copernicus-Vereinigung für Geschichte und Landeskunde Westpreußens e. V., Münster 2011, ISBN 978-3-924238-42-1.
  • Bernhard Klebes: Der Deutsche Orden in der Region Mergentheim im Mittelalter (= Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens, Band 58). Elwert, Marburg 2002, ISBN 3-7708-1219-0 (Dissertation Universität Bonn 2001, 828 Seiten).
  • Wolfgang Kleinknecht, Herbert Krieger: Das Mittelalter. Materialien für den Geschichtsunterricht. Diesterweg, Frankfurt am Main u. a. 1960 (Handbuch des Geschichtsunterrichts. Band 3), (4. neubearbeitete Uflaag. ebenda 1972, ISBN 3-425-07332-X).
  • Stanislaus J. Klimek: Im Zeichen des Kreuzes. Die anerkannten geistlichen Ritterorden. Diethelm Lütze Verlag, Stuttgart 1986.
  • Wolfgang Korall, Gunnar Strunz: Die Burgen des Deutschen Ritterordens. Verlagshaus Würzburg GmbH & Co.KG, Leipzig, 2010, ISBN 978-3-8003-1963-3.
  • Erich Maschke: Der Deutsche Ordensstaat. Gestalten seiner großen Meister. Hanseatische Verlags-Anstalt, Hamburg-Wandsbek 1935 (11. Tsd. ebenda 1942).
  • Klaus Militzer: Die Geschichte des Deutschen Ordens. Kohlhammer, Stuttgart 2005, ISBN 3-17-018069-X. Digitalisat Google Book
 Commons: Deutscher Orden – Sammlig vo Multimediadateie
 Commons: Bildergalerie der Hochmeister bis 1732 – Sammlig vo Multimediadateie

Wikisource Die Deutschherren (Gründungssage) im dütschsprochige Wikisource

  1. Deutscher Orden hat neuen Hochmeister. In: domradio.de, vom 23. August 2018
  2. Deutscher Orden – Deutsche Brüderprovinz. (Nicht mehr online verfügbar.) In: www.deutscher-orden.de. Archiviert vom Original am 2. April 2016; abgruefen am 21. April 2016.
  3. Wolfgang Sonthofen: Der Deutsche Orden. Weltbild, Augsburg 1995, S. 134.
  4. Franz Kurowski: Der Deutsche Orden – 800 Jahre ritterliche Gemeinschaft, Nikol Verlagsgesellschaft, Hamburg 1997, S. 340.