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17. Jahrhundert

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Dialäkt: Züridütsch

S 17. Jahrhundert hät am 1. Januar 1601 aagfange und am 31. Dezember 1700 uufghört.
Es wird hüt dr Früehe Neuziit zuegrechnet, wo vom Ändi vom Mittelalter bis as 19. Jahrhundert gfüehrt wird. Di früehi Neuziit wiederum wird als erschti Phase vo dr Neuziit behandlet, wo bis i d Gegewart fortlauft.

Rückblick gegenüber ziitgenössische Epochesetzige

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Im düütsche Schprachruum hät sich i dr Kunscht und Literaturgschicht im 20. Jahrhundert e Perschpektive uf de Barock als Schtilideal vom 17. Jahrhundert etabliert. England und de Niderlande wird debii zuegschtande, die Phase chuum uusgeprägt z haa, da hebi d Uufklärig Mitti vom 17. Jahrhundert bereits aagfange. S Wort Barock hät im 17. Jahrhundert kei Bedüütig ghaa. Dr behaupteti Epocheverzug zwüsched de Niederlanden und England deet und em (noch barocke) Kontinent da, hät sich im 17. Jahrhundert noch viil weniger bhaupte laa. S europäische Kommunikationsnetz und dr intensivi Kulturuustuusch händ europawiit s Gefühl gschtattet, im gliiche Jahrhundert z lebe. D Orientierig am Gschmack vo dr (römische) Antike isch europawiit beschtimmend und isch dur d „Querelle des Anciens et des Modernes“ Endi vom 17. Jahrhundert durch erhalte 'blibe, wo dr Antike jetzt e eigeni Moderne gegenübergschtellt hät.

I dr Musig, dr Malerei und dr Architektur sind nationali Schtil geschaffe worde, wo jedoch nöd vo nationale Sonderwääg züüged, si sind gmeinsam uf em europäische Märt präsent worde: Ab Mitti vom 17. Jahrhundert bildet sich i dr Musig e Diskussion uus, wos dernaa de französisch, de italienisch und de „gmischti“ düütschi Schtil git sowie zuenehmend e Luscht a ussländische, „türkisch“ oder „polnisch“ aamuetende Kläng öppe in Tanzsätz und Ballett. I dr Architektur bestimmed französische und italienische Gschmack d Bauwiise. I dr Malerei gits uf em internationale Kunschtmärt nebed em französische und em italienische Schtil de niederländischi mit siine Landschafts- und Architekturbilder, wie au de beliäbte Buureszenen.

Mer dörf d Freud a dr Viilfalt vo de Natione, wo sich i dr zweite Hälfti vom 17. Jahrhundert entwicklet, nöd als Uusprägig vo Nationalismus gsee. D Aagebot lieged effektiv uf em europäische Märt nebenenand vor und erzüüged erwünschti Abwechslig. Italienischi Musiker bereised Endi vim 17. Jahrhundert Europa, französischi Tanzmeischter und Gartearchitekte macheds ihnen gliich, i de Wohnige vo riiche Londoner Bürger hanged Endi vom 17. Jahrhundert Bilder i de europäische Schtile nebedenand. I de Tanzsätz erfreut grad s Nebedenand vo verschiedene Tänz, wo mit Allemande, Courante etc. Endi vom 17. Jahrhundert schtandardisierti internationali Näme träged. E Europamode entwicklet sich im spaate 17. Jahrhundert, träit vom europäische Ideal vo dr französische galante Conduite, wo mit de 1640er sich uusbreitet, und im höfische Umgang s strengere Zeremoniell ablööst, wo jetzt meeh a Schpanische Hof zuegschribe wird.

D Mode vom Galante, wo i de 1680er zur gsamteuropäische wird, lauft am Endi is 18. Jahrhundert ine, wo si i de 1720er und 1730er uf nationali Gegemode stosst und em empfindsame Verhalte als neuem Ideal schliesslich wiicht.

Mer wahrt europäischi Perschpektive i rückblickende historische Darschtellige im Allgemeine präziser, wenn mer Schtilideal und Mode under de Begrifflichkeite vo dr Ziit erfasst.

Politischi Entwicklige: Europa

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Konfessionalisierig vo politische Usenandersetzige

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D Reformation hät an 17. Jahrhundert e konfessionell 'gliiderti Landchkarte hinderlaa. De Luther hät früeh weltlichi Herrschaft für de Schutz vo dr neue Konfession gwunne. Für weltlichi Herrschafte isch wenig später im Bekenntnis zur neue Religion d Chance gläge, mit em Religionswechsel gegenüber em mehrheitlich katholische Riichverband uf Dischtanz z gaa. E Schwächig vom Kaisertum isch im düütschschprachige Ruum d Folg gsii. Di neu Religion selber hät sich unverzüglich i Lutheraner, Reformierti und insubortinati Gruppe schpaltet, wo sich gweigeret händ Bündniss vo dr neue Religion mit weltlicher Macht aazerkenne. Nord- und Mitteldüütschland sind mit der Reformation protestantisch worde, d Schwiiz und di hütige Niederlande sind reformiert worde, di Spanische Niederlande, s hütige Belgie, bliibed katholisch. England hät underem Heinrich VIII. d Reformation iigfüehrt, s Ziil isch da stärcher gsii als uf em Kontinent e Union vo weltlicher und chirchlicher Macht zhaa. Heinrich VIII. isch s Oberhaupt vo dere vo ihm begründete Anglikanische Chile worde. Skandinavie isch protestantisch worde. Pole isch katholisch 'blibe, hät aber im Verlauf grad a Gruppe vom Widerstand gege e Verbindig vo weltlicher Herrschaft mit dr neue protestantische Religion, wie de Socinianer politische Schutz gwährt. S hütige Rumänie hät dissidente protestantische Bewegige weitere Schutz gwährt.

D Uufteilig vo dr europäische Landcharte under de Konfessione hät im 16. Jahrhundert es neuis Allianzegflecht gschaffe. D Konflikt zwüsched de konfessionell orientierte Gebiet sind mit dr Wende is 17. Jahrhundert us mehrere Gründe eskaliert: Jedes Territorium vo Europa hät am Afang vom 17. Jahrhundert über e vom Schtaat legitimierti Religiösi Orientierig verfüegt und über konfessionelli Minderheite – wo i ussländische Schtaate Verbündeti ghaa händ. Grundsätzlich ungklärt isch der Status vo de konfessionelle Minderheite gsii. Sie händ sich zum Teil i gheime Zirkel orientiert, offen händs Widerschtand gege staatlichi Politik betribe, wo immer die d Mehrheitsreligion privilegiert hät. Zweitens händ sich im Riichsgebiet di sit em Mittelalter bestehende Konflikt zwüsched Kaiserhuus und Fürschtentümer aufglade, konfessionelli Blöck sind dämm em Kaiserhuus gegenüber gschtante, wo siinere Entmachtig mutmasslich nur imene Konfessionskampf hät begegne chönne. Böhme isch da is Zentrum vo de Usenandersetzige grate, wo sich sich dänn de Driissgjährig Chrieg entzünded hät. E dritti Konfliktsituation hät i de Niederlande mit em aaduurende Chrieg zwüsched Schpanische Niederlande und dr Republik bestande. Da sind Schpanie und Frankriich als katholischi Schtaate im Hintergrund, während di freie Niederlande e zuenehmendi Macht als führendi Wirtschaftsnation und Seemacht beansprucht händ.

Dr Konflikt um d Niederlande, 1579-1648

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Nach dr Unabhängigkeitserchlärig vo de siebe nördliche Provinze (Allianz vo Utrecht) vom 23. Januar 1579 fangt der Achzgjährig Chrieg gege di schpanische Habsburger aa. Er endet mit dr formelle Unabhängigkeit vo Schpanien im Weschtfälische Friede am 15. Mai 1648, wo für d Niederlande wie für d Schwiiz di letschtendlich Trennig vom mittelalterliche Römisch-Düütsche-Riich bedüütet.

Dr Driissgjährig Chrieg, 1618-1648

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Usenandersetzige um di Konfessionelli Orientierig vo de Territorie im Heilige Römische Riich und di vom Kaiserhuus betriebeni Gegereformation eskalierted 1618 im Uusbruch vom Driissgjährige Chrieg. Er hät in Mitteleuropa zuere militärische und wirtschaftliche Kataschtrophe gfüehrt. Dr düütschschprachigi Ruum isch in Brennpunkt vo europäische Interesse graate. Schwede hät im Driissgjährige Chrieg di proteschtantisch Liga understützt, Frankriich hät im Verlauf vom Chrieg eigeni Machtinteresse als katholischi Nation wahrgnaah. Söldnertruppe us ganz Europa händ uf Siite vo de verschiedene Heerfüehrer kämpft, wo erheblichi eigeni Macht gewunne händ.

D Chriegsfüehrig hät im Verlauf unkontrollierti Züüg agnaah: Schtädt sind belagert und 'plünderet worde – di belagernde Armeeä händ müesse us em Umland ernährt werde. Marodierendi Söldnertruppe händ sich müesse selber ernähre und händ das ungeniert mit Iisatz vo Gwalt gege d Landbevölkerig au gmacht.

Zentraleuropa hät im Verlauf vo driissg Jahre vo 1618 bis 1648 en Bevölkerigsrückgang und en Iibruch vo dr landwirtschaftliche Produktivität erlitte.

Dr Weschtfälisch Friede hät 1648 di militärische Usenandersetzige mit ere Bestätigung vo dr Kompromissformel beendet, wo bereits eis Jahrhundert vorher gfunde worde isch: Di einzelne Territorie erhalted d Macht, dass sie über d Religion im eigene Land beschtimme chönnd.

Dr Englisch Bürgerchrieg 1641-1660

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E eigeni Konfliktsituation vo religiös-schtaatlicher Dimension findt in Grossbritannien ab de 1640er ihre Uustrag. D Macht vo de regierende Stuarts insbesonderi uf em Gebiet vo dr Religion findt det nur 'teilti Anerchännig. Es entschtaht e Disvision (Underschidliche Aaschauigswiis) zwüsched Aahänger vom König (Royalists) und Aahänger vom Parlament (Roundheads). Beidi Strömige spreched (ab de 1680er gfolgt vo de Tories und Whigs) bis is 18. Jahrhundert es breits Schpektrum a Strömige im konfessionell politische Kampf aa: Di einte mit Parteigänger, wo (heimlich) d Rekatholisierig befürworted wie au mit Gruppe, wo explizit für e Schtärchig vo dr Anglikanische Chile i ihrne hohe Würde iitreted; di andere mit Aagebot vonere Schtärchig vo bürgerliche Recht, wo durs Parlament gschützt werde sölled. Si rekrutiered sich i de 1640er vor allem us em puritanische Lager. 1649 wird inere revolutionäre Erhebig vom Parlament de Karl I. hiigrichtet. Siin Sohn Karl II. begit sich i französische Schutz, während in England d Gwaltherrschaft vom Oliver Cromwell aabricht, wo 1660 endet, wo sich zeigt, dass s neue Regime nöd i dr Laag isch, e Kontinuität vo dr Herrschaft über em Cromwell siin Tod use herzschtelle. De Karl II. wird im Akt vo dr „Restauration“ is Land zruggholt und König gegenüber emene Parlament, wo er erheblich Macht iirüüme mues.

Frankriich wird under em Ludwig XIV. zur Grossmacht, 1660-1715

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Di zweit Hälfti vom 17. Jahrhundert isch vom Aawachse vo dr französische Macht beschtimmt: Frankriich griift d Niederlande aa, diä sind uf dr andere Siite i e Usenandersetzig mit England um d Seeherrschaft involviert. Es glingt Frankriich im Verlauf vo de Usenandersetzige nöd, d Niederlande iizneeh, au d Tatsache, dass mer em Karl II. Schutz gwährt hät und demit über gueti Beziehige uf England verfüegt bliibt im Chräfteschpiil folgelos.

Dr Türkisch Aagriff uf Wien, 1683

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In Uusnutzig vo dr Deschtabilisierig, wo proteschtantischi Gruppe im Balkangebiet und em hütige Ungarn dr katholisch-habsburgische Macht bereited, riskiert s Osmanische Riich – heimlich vo Frankriich underschtützt – i de früehe 1680er en Aagriff uf Öschterriich, wo aber imene militärische Debakel endet. D Belagerig vo Wien schiiteret 1683, nachdem Truppe vo verschiedene Riichsterritorie Wien zur Hilf chömed. Namentlich Bayern, nach eme Bündniswechsel under em neue Kurfürscht sit 1679 in Allianz mit Wien (schtatt Frankriich), engagiert sich a dr „Befreiig“ vo Ungarn und vom Balkan i de Chriegszüüg vo de 1680er, wo bis Belgrad abe gönd und de Grundschtei für de späteri habsburgisch Vielvölkerschtaat leged.

Di Glorious Revolution und di Gross Allianz gege Frankriich, 1688-1712

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E gschlosseni neui politischi Situation richtet sich i de 1680er ii: England erlebt 1688 e zweiti Revolution, der Nachfolger vom Karls II. wird, wil er e Rückfüehrig vo dr Nation in Katholizismus befürchte laat, abgsetzt und mit militärischer, vom Parlament organisierter Gwalt us em Land vertribe. Siin Rückzug verlauft über Irland uf Frankriich. D Regentschaft wird em Wilhelm III. (verhüüratet mit ere englische Erbin) zuegschproche, dem Regent, wo i de 1670er de Widerschtand vo de Niederlande gege Frankriich organisiert hät. Wo Frankriich 1689 d Pfalz aagriift, tritt de Wilhelm III. massgeblich für s Bündnis vo de ihm underschtehende Machtbereich vo de Niederlande und England mit em Riich ii. E europäischi Allianz gege Frankriich mit Duur bis 1698 isch d Folg. Im Schpanische Erbfolgchrieg wird sie 1701-1712 ihri zweiti Uuflaag gfinde.

E zweiti gsamteuropäischi Konfliktsituation bahnt sich Endi vom 17. Jahrhundert zwüsched Schwede und Russland aa, si wird mit em Grosse Nordische Chrieg 1700-1721 ihre Uustraag gfinde.

Die grosse und chliinere Konfliktszenarie vom 17. Jahrhundert möged auf de erschti Blick unübersichtlich erschiine. Einigi Übersichtlichkeit gwünned si i einige grundlegende Entwicklige:

  • D Uufteilig vo dr europäische Landcharte nach Natione, wo religiösi und kulturelli Identität gwünned, findt mit de bis 1648 gfüehrte Chriege ihri Bestätigung und im Weschtfälische Friede ihri offizielli Anerchännig.
  • Di beide englische Revolutione wie au di kontinentaleuropäische Konflikt füehred im Lauf vom 17. Jahrhundert zunere Konsolidierig vo weltlicher Macht, wo sich im Verlauf unabhängig vo dr Legitimation dur d Chile manifeschtiert. Di weltlich Regentschaft bestimmt d Religion und si schützt d Religion im eigene Territorium, das wird im Verlauf Grundsatz vo neue Schtaatsverfassige.
  • In allne Länder vo Europa entschtaht es neus Gfühl gegenüber weltlicher Macht: Si privilegiert Gruppe und si schafft Gruppe, wo als offizielli Minderheite Recht beaaschpruched. Dr Ruef nach bürgerliche Freiheite wird im Lauf vom 17. Jahrhundert als Ruef nach Freiheit vo dr Konfession manifescht. D Fraag, welles Recht dr Staat gegenüber em Bürger hät, wird di gross Fraag vo de nächschte drei Jahrhundert. Ihri Lösung isch en Schtaat wo sich als Garant vo bürgerliche Recht definiert und debii Macht als alli siini Bürger gliichmässig schützende Nationalschtaat im 19. Jahrhundert gwünnt.
  • Frankriich wird im 17. Jahrhundert zur grosse Macht in Europa, wo jedoch ihri Herrschaftsinteresse nöd duresetze chan.
  • D Niederlande erlebe im 17. Jahrhundert es goldigs Ziitalter: Amschterdam wird dr Welthandelsplatz, bevor die Position mit em Wechsel is 18. Jahrhundert an London übergaht.
  • England etabliert i de beide Revolutione es neus politischs Syschtem vo dr weltliche Parlamentsmacht gegenüber dr Monarchie. D Glorious Revolution macht denkbar, was nach dr erschte Revolution und dr Enthauptig vom Karls I. undenkbar eschine isch: Dass es Parlament friedlich beschtimme chan, welle Regent d Macht im Interesse vo de jetzt unabhängige Bürger uusüebt.
  • Im Verlauf vo de militärische Usenandersetzige entschtaht schliesslich en Konsens über Sitte, mit dene bis zum Aafgang vom erschte Weltchrieg Chrieg zfüehre isch: Under Wahrig vo menschliche Ressource, zivilisiert vo Heerä, wo vo de Generäl gführt werded, ohni s Land im gliiche Moment z verwüeschte. Europa bliibt vo Chriege zeichnet, doch erlebt s die Endi vom 17. Jahrhunderts neu als Leischtige vonere politisch kontrollierte europäische Zivilisation.

Politischi Entwicklige: Weltwiiti Perschpektive

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En massive Uusgriff vo Europa uf d Welt hät mit dr Entdeckig vo Amerika 1492 iigsetzt. S 16. Jahrhundert hät di gwaltsami Inbsitznaahm vo Latiinamerika erlebt dur di Schpanische und Portugiesische Eroberer. S erschti Interesse hät dr Plünderig vo de Goldvorkomme 'gulte und hät Schpanie und Portugal kein langfrischtige Vorteil bscheert. D Priise für Gold sind mit em wachsende Aagebot gsunke. D Uusbüütig vo Latiinamerika hät ihri eigeni Entwertig mit sich braacht. Plantage sind in Latiinamerika iigrichtet worde, händ jedoch nöd die Chraft entwicklet, um die beide iberische Kolonialmächt vor em politische und wirtschaftliche Niedergang z schütze, wo si no im 17. Jahrhundert erlebt händ.

D Kolonialisierig vo Nordamerika passiert im 17. Jahrhundert under de Franzose, Niederländer und Engländer. D Interesse lieged da komplexer. Us England chömed vor allem religiös motivierti Gruppe, wo sich i dr Heimet nöd dr Schtaatsmacht underordne wänd. Di einzelne nordamerikanische Provinze händ sich zum Teil in utopistische chrischtliche Projekt gründet. In Nord- wie Südamerika sind d Europäer de iiheimische Bevölkerigsgruppe militärisch überlege. Di englischi Kolonialisierig erwiist sich in Nordamerika als bsunders effizient, wil sie als erschti e Infraschtruktur zwüsched de Gemeinde gschaffe hät und grösseri Menge a Siedler uf de Kontinent herschtellt. Franzose und Niederländer müend da im 18. Jahrhundert em Druck vo Grossbritannien wiiche. D Südschtaate erlebed im Verlauf vom schpaate 17. und 18. Jahrhundert e Machtaasammlig dur Grossplantage, wo vor allem vo Engländer betribe werded. En Machtfaktor wird Nordamerika erscht i dr zweite Hälfti vom 18. Jahrhunderts.

D Erschlüüssig vom asiatische Ruum gschieht im Wettstriit zwüsched Niederländer, Franzose und Engländer, wobii d Niederländer da im 17. Jahrhundert zerscht emaal di führendi Chraft werded.

Osmanisches Riich

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S Osmanische Riich breitet sich im 17. Jahrhundert im Norden vorübergehend bis uf Ungarn uus, nach Süden erstreckts sich bis uf Ägypten, Arabie und Persie. Für em Europa siin Kontakt mit em Orient isch die Konschtellation vo gröschter Bedüütig. S Bild vo Arabie wo in Europa vorhande isch wird im Lauf vom 17. und 18. Jahrhundert dur türkischi Vermittlig 'prägt. Dr Machtiibruch, wo die Verluscht uf em Balkan em Osmanischen Reich in de 1680er bereited, öffnet de Kulturkontakte zwüsched Europa und dr Türkei im Lauf vom 18. Jahrhundert d Toor. En Kulturimport vo islamischer Kultur ufh Europa wird am Aafang vom 18. Jahrhundert a Bedüütig gewünne.

Persien isch zweite asiatische Machtblock, ohni jedoch im 17. Jahrhundert effizienter expandiere z chönne.

E Expansion glingt aber uf em indische Subkontinent em islamische Moghul-Imperium. Siin Zämebruch im 18. Jahrhundert wird zumene Machtvakuum füehre, wo englischi Truppen mit dr gröschte Effizienz uusnutze werded.

China öffnet sich im Lauf vom 17. Jahrhundert gegenüber Europa beträchtlich: Niederländischi Händler werded a dr Südküschte zu Grossiichäufer vo chinesischem Porzellan und chinesischer Siide, d Manufakture vo Shanghai schtelled i dr zweite Hälfti vom 17. Jahrhunderts eigeni Ware für de europäisch Märt her, Ware mit symmetrischere Muschter, wo in Europa uf meeh Gfallen stossed. Di zweit Hälfti vom 17. Jahrhundert schafft zuedem dr katholische Mission günschtig Bedingige, de Kaiser Kang Hsi erlaubt sowohl e Volksmission wie de Jesuite Privilegie: e jesuitischi Präsenz am Hof. Jesuitischi Mönch nehmed i dr Folg Mandarinspositione ii. Si rechtfertiged ihri Teilnaahm a chinesische Schtaatszeremonie im konfuzianische Ritual mit ere spezielle Interpretation vo chinesischer Kultur, nach dere China keis heidnisches Land isch, sondern es atheistisches, wo nach dr Sintflut vo Nachkommen vom Noah bsiedlet worde isch und effektiv di gsamti vorsintfluetlichi Kultur in grosse Züüge bewahrt und sich vom Patriarchentum zur zentralen Monarchie entwicklet hät – inzwüsched aber ebe die Religion verlore hät. Mer nehmi am Hof insbesonderi nöd a heidnische, sondern allefalls a weltliche gottlose Zeremonie teil. Rivalitäten under de missionierende Orden füehrted mit dr Wendi is 18. Jahrhundert in Riteschtriit, de Striit drüber, öb Jesuite sich derart bereitwillig dr chinesischen Kultur underordne dürfted oder nöd. S Ergebnis vo dr Usenandersetzig, wo am Endi in päpstlichi Entscheidige mündet, isch am Aafang vom 18. Jahrhundert s Endi vonere wiitere Mission bi Hoof.

Di Intellektuelle vo Europa gwünned im gliiche Schtriit, informiert vo Jesuite über China - s aageblich philosophisch g'ordnete wiise Schtaatswesen - de gröschti Reschpekt. E China-Mode chunnt im 17. Jahrhundert uuf und duuret bruchlos is 19. Jahrhundert bis in Jugendschtil ine. Chinesisches Design inschpiriert de galanti Schtil bi Innedekoratione mit liechte Ornament und exotische Motiv. D Erfahrig vo dr kulturelle Überlegenheit erlaubt d Aaeignig vom Fremde i dr Mode, wo dänn im früehe 18. Jahrhundert en Höhepunkt finde wird.

Japan verschlüüsst sich Aafang vom 17. Jahrhunderts gegeüber dr gsamte Welt. D Natione vo Europa händ i de politische Einigungsprozess ine intrigiert, wos 16. Jahrhundert mit Bürgerchriege überschattete hät. Aafang vom 17. Jahrhundert werded d Portugiese aus Japan vertribe, elei de Niederländer wird en Handelsschtützpunkt im Hafe von Nagasaki gschtattet, wo sie nöd verlaa dörfed. Er wird zum Umschlagspunkt für de europäisch Seehandel mit Japan.

Di politisch Stabilisierig gwährt Japan wachsende Wohlschtand, und füehrt im Lauf vom 17. Jahrhundert zunere monetäre Katastrophe: Japans Oberschicht chauft mit Silber in China Luxusprodukt, vor allem Siide und Ginseng. En Uusverchauf vo dr Währig isch d Folg. Riis wird zur zweite Währig im Land. Geldentwertige, d Iifüehrig vonere Währig lediglich vomene nominelle Wert staht am Endi vom 17. Jahrhundert, chönnd Japan jedoch nöd i d Position setze, im Ussland Güeter z erwerbe – e Laag, wo d Entscheidig für d Isolation schtabilisiert. Japan baut e wiitgehend autarki Wirtschaft uuf.

S 17. Jahrhundert bliibt under dene Prämisse, was de Handel vo Europa mit Asie betrifft, Handelsgsellschafte überlasse, wo Privatgelder i einzelni Undernehmige stecked. D Niederlande chönnd in Indonesie Fuess fasse, wo ab 1600 niederländisch wird.

Di grosse Natione vo Asie chönnd sich anere Usenandersetzig mit de europäische Natione im Lauf vom 17. Jahrhundert no widersetze. Noch verfüeged d Natione vo Europa nöd über e Militärmacht, wo damals e Usenandersetzig profitabel gmacht hetti. E Veränderig bringt det erscht dr Zämenbruch vom Moghul Imperium im Lauf vom früehe 18. Jahrhundert. D Natione vo Europa, wo über Münzprägeschtätte und Militärbasene a de Küschte vo Indie verfüeged, werded i dem Zämenbruch Macht gwünne.

Afrika hät sich bis is 19. Jahrhundert ine europäische Perschpektive entzoge. D Küschte isch dur di küschteorientierti Seefahrt halbwegs bekannt wie di geographische Umriss. Dr Norde und Weschte sind arabisch gsii. In Südafrika isch im Lauf vom 17. Jahrhundert e niederländischi Kolonie aufbaut worde, sie isch günschtig uf dr Handelsroute zu Indie gläge. S Innere vom Kontinent isch unbekannt blibe und hät no im früehe 18. Jahrhundert als wiitgehend unbesiedlet gulte.

Im Gflecht vo internationale Wirtschaftsbeziehige entwicklet sich im 17. Jahrhundert dr Sklavenhandel zum weltwiiten Gschäft. Erschti Sklaventransport händ Mitti vom voranggangene Jahrhundert stattgfunde. Sklave vo dr Weschtküschte erwiisen sich uf de weschtindische Plantage als besser iisetzbar als di iiheimischi Bevölkerig. Portugal hät über e eigeni Tradition im Iisatz vo schwarze Sklave verfüegt. S weltwiite Gschäft macht ab Aafang vom 17. Jahrhundert jedoch England mit eme Dreieckshandel, wo d Schiff maximal uusnutzt: Waar, wo a der Weschtküschte vo Afrika gegen Sklave iituuscht wird, füllt d Schiff i di eini Richtig, Sklave fülled sie auf em Weg nach Weschten über de Atlantik, Rohstoff us de Amerikas chömmed uf em Rückweg zur wiiteren Verarbeitig uf Europa. Öppe 1,7 Millione Sklave werded zwüsched 1600 und 1800 uf dem Handelsweg us Afrika gwaltsam uusgsiedlet. Dr Uufbau vo de Kolonien in Latiinamerika, de weschtinidische Insle und de Südschtaate vo Nordamerika hetti sich ohni de Sklavehandel nöd als aahaltends Gschäft für Europa bewerchschtellige laa.

Wirtschaftlichi Entwicklige

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Frankriich chan im Lauf vom 17. Jahrhundert als militärisch gschützte grosse Flächeschtaat Macht gwünne, Macht vo dr französische Chrone, wo d Gwünn us em Schtaat zieht und in Uufbau vonere Armee inveschtiert, wo under em Ludwig XIV. zur europäische Bedrohig wird.

Als wiit effizienter erwiist sich jedoch s Modell vo de Niederlande, wo über kei Rohstoff verfüeged und wo di landwirtschaftlich Produktion unbedüütend bliibt. Amschterdam gwünnt i de Niederlande Macht als dr wichtigschti europäisch Handelsplatz. Finanzielli Transfers beweged theoretisch grossi Menge a Edelmetall, wo di Zahlige drüber abgwicklet werded. Tatsächlich wird a dr Börse über es Wechselsyschtem bargeldlos ghandlet. Geld bliibt a de Orte, wome mitne handlet, als Gegegwicht. Gegenenand verrechnet werded effektiv Warelieferige. Je grösser di Warelieferige, wo inere Handelsschtadt i verschiedeni Richtige ablaufed, deschto grösser wird dene ihres Gwicht als Ort, wo di Handelsleischtige provisorisch gegeenand verrechnet werde chönnd. Geldüberwiisige finded nöd über grossi Dischtanze als Münzüberwiisunge statt, mer chan stattdesse am Ort, wo die Überweisung herägaat, amene Händler d Uuszahlig befehle, wo bi eim sälber am Ort, wo mer di Zahlig in Empfang nimmt, in Schuld staht – das isch verchürzt s Syschtem, wo im 17. Jahrhundert d Börse vo Amschterdam zum Finanzumschlagplatz macht. Im früehe 18. Jahrhundert übernimmt London als Metropole vom Welthandel die Position. D Niederlande decked ihri Position dur e Militärmacht, zur Sicherig vo ihrne weltwiite Handelsinteresse. Di Niederländisch Flotte wird im Verlauf vom 17. Jahrhundert di mächtigscht vo dr Welt. D Niederländer entscheided sich zum andere für e Politik vonere schtabile Währig. Dr Gulde bhaltet durs 17. und 18. Jahrhundert hindurch en schtabile Wert vo 9,6 g. Fiinsilber. Niederländischi Münze erobered de Levantehandel zwüsched Venedig und dr Türkei als schtabili Währig.

England füehrt nach Probleme, d Gold- und Silberwährig z schtabilisiere, am Endi vom 17. Jahrhundert e Relation zum Gold ii wo s Pfund sichere söll, und gwünnt demit mit dr Wendi zum 18. Jahrhundert Geldwährig ii wo ufem Weltmärt konkurrenzfähig isch.

D Schtaate vo Südeuropa verpassed im Lauf vom 17. Jahrhundert de Schtrukturwandel, wo d Niederlande und England duremached: Di wirtschaftlich potenti Nation füehrt Waare us aller Welt ii, veredlet si in Manufakture im Land und erzielt Mehrgwünn dur de europawiiti Absatz.

Mitteleuropa und Skandinavie gwünned i de chriegerische Usenandersetzige nöd die Position, wo sich druus e wirtschaftlichi Konsolidierig erziele liessi. Nachteilig isch für di düütsche Territorien i dr damalige Entwicklig zudem d Binnelaag. Lediglich Hamburg chan i dr zweite Hälfti vom 17. Jahrhundert vom Seehandel erheblich profitiere. Leipzig gwünnt i dr zweite Hälfti vom 17. Jahrhundert under de düütsche Schtädt Gwicht dur d Messe, wo en grössers Volume vom kontinentale Binnehandel drüber abgwicklet wird.

E Veränderig vo dr Laag wird sich erscht i dr zweite Hälfti vom 18. Jahrhundert und dänn im 19. Jahrhundert mit dr Induschtrialisierig ergeeh, d Wirtschaftsstandort mit fossile Energiereserve – Chohlevorkomme – interessant mache wird.

Di englisch Buechproduktion 1600-1800, Titelzählig nach em English Short Title Catalogue. D Schtatistik zeigt düütlich – e Bsunderheit vom englische Märt – s Uufchoo vo dr aktuelle politische Brichterschtattig mit dr Revolution 1641/42. D Höhepunkt vo dr Presseaktivität lieged vor 1730 jewiils i politisch turbulente Jaahre. Als Phasen zeichned sich d Bürgerchriegsziit mit abfallender Produktion, d Ziit vo de Chriege gege d Niederlande (1670er) und dr Grosse Allianz (1689-1712) ab. Mitti vom 18. Jahrhundert setzt es neus Wachstum mit bald exponentieller Kurve ii, wo entscheidend dr Uufstieg vo dr Belletristik dehinder staht.

Mit em 16. Jahrhundert eroberet dr Druck im düütschschprachige Ruum de aktuelli Uustausch – d Reformation hät sich zum guete Teil mit dem neue Medium verbreitet. S 17. Jahrhundert schafft dr neuen Technologie wachsendi Märt in Politik, Theologie und Wüsseschafte.

Politik isch am Aafang vom 17. Jahrhundert uf s Engschti mit theologische Kontroverse verknüpft, gewünnt im 17. Jahrhundert jedoch mit dr Ziitig es eiges Medium. Die entwicklet sich vo dr Flugblattschrift zum i dr Regle drei Mal wöchentlich erschiinende Blatt. Ziitige breited sich Mitti vom 17. Jahrhundert in Weschteuropas Schtädt uus, d Drucker stelled mit dr Post iigehende Meldige kommentarlos zäme. D Perschpektive liit uf dr Ussepolitik, was die Blätter gegenüber dr landesinterne Zensur wiitgehend unproblematisch macht. D Qualität vo dr Brichterschtattig wachst i dr zweite Hälfti vom 17. Jahrhundert erheblich; das isch vor allem en Verdienscht vo de niederländische Ziitigsverleger, wo von Regente und us politisch interessierte Chreise mit Nachrichte versorgt werded, wo dänn vor dr Öffentlichkeit vo Europa Fakten schaffed.

Während dr lokali Buechmärt zum guete Teil mit theologischer Waar handlet, wo im Ziitalter vo konfessionelle Usenandersetzige erheblich Konjunktur hät, gwünnt dr internationali Buechmärt Bedüütig mit überregional absetzbarer Produktion uf Latiin und uf Französisch. Die sich verschärfende Zensurbestimmige in Frankreich sorged ab Mitti vom 17. Jahrhundert für e Verlagerig vom französischschprachige internationale Buechdruck in d Niederlande.

Im düütsche Schprachruum werded di Universitätsort Leipzig, Halle und Jena ab Mitti vom 17. Jahrhundert interessanteri Verlagsschtandort. Leipzig chan dur d Buechmesse debii e zentrali Schtellig im Handel iineeh, us dem sich di katholische Verlagsort jedoch zuenehmend zruggziehnd, will da im Tuusch ghandlet wird, dene ihri Waar chunnt us konfessionelle Gründ immer weniger in Fraag.

Es schmaals Märtsegment entwicklet sich im 17. Jahrhundert mit de belles lettres vornehmlich französischsprachiger Waar, wo Bürger und Adel mit Memoires, Hischtorie, Romane und Gedichte adressiert. Ab dr zweite Hälfti vom 17. Jahrhundert gwünnt das Märtsegment d Macht, international Mode z setze. Die galante Conduite verbreitet sich vor allem mit Romane und neue unterhaltsame Journale wie em Mercure Galant.

Endi vom 17. Jahrhundert gwünned drei Produktione vom Buechmärt Macht für neui Entwicklige: S alphabetisch sortierte Lexikon (wo sich in handliche Bändli bsunders em Ziitigsleser aadient), s wüsseschaftliche („literarische“) Journal, wo de gsamti Buechmärt beobachtet, us allne Wüsseschafte, zuenehmend aber au us de belles lettres brichtet (wo im 18. Jahrhundert d Literatur im neue Wortsinn druus werde wird). Bliibed Ziitige kommentarlosi Sammlige vo ussepolitische Nachrichte, so büüted rezensierendi Journal Endi vom 17. Jahrhundert di politisch Analyse, dert wo si neueschti Publikatione us dr aktuelle Gschicht berüehred. E interessanti Nischeschtellig nimmt uf em gliiche Märt in Düütschland d Literaturgschicht ii, wo de Studente zitierbari Überblick über d Wüsseschafte git. Us ihre wird im 19. Jahrhundert di modern Literaturgschicht werde, mit dr Literatur im neue Wortsinn Bildigsgegeschtand werde wird.

Poesie und Musik

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Entgege de glehrte Beschtrebige i dr Poesie, d Kultur vo dr Antike wider iizrichte, richtet sich mit em 17. Jahrhundert es eiges Schpektrum vo dene Gattige i. Mit em Aafang vom 17. Jahrhundert gwünnt d Opere als Gattig Konture. Dr Theorie naa übernimmt si vom Drama vo de Grieche dem sini Offeheit für d Musig. Tatsächlich bricht sie mit de Konventione vo dr griechische Tragödie, wil si de glücklich Schluss zur Regle macht, s Ende imene höfische Fescht. Pragmatiker rechtfertiged daas demit, dass mer weltliche Machthaber, de wichtigschte Uuftraggeber, chuum öppis anders zuemuete chönni. Zuedem gseeht mer d Poesie deet in gröschter Vollkommeheit, wo sie s Zämeschpiel mit dr Musig erlaubt. D Opere wird im Lauf vom 17. Jahrhundert zur wichtigschte poetische Produktion a de Höfe, wo über ebe die Opere gegeüber em zueglaane Publikum Pracht demonschtriered. Für Dichter wirds zuenehmend interessant für d Oper z schriibe. Ihri Text werded zu de Opere 'druckt und am Endi als Aadenke ufbewahrt, sie werded zudem ob ihrer Poesie für sich gnosse.

Am Hof hät nebe dr Opere d Komödie Ruum, wo wie d Opere im italienische und französische Schtil bestaht.

Opere und Komödie finded im Lauf vom 17. Jahrhundert zuenehmend es bürgerlichs Publikum dur d Arbet vo reisende Truppe, wo in schtädtische Sääl oder a grössere höfische Bühne gaschtiered. Riiche Schtädt wie Hamburg und London büüted dr Opere und dr Komödie Endi vom 17. Jahrhundert eigene Ruum imene kommerzielle Betrieb.

E eigeni Tradition findet s Drama vo de Haupt- und Schtaatsaktione und dr Komödie, wie dr Shakespeare si uf di städtische Bühne vo London zu Beginn vom 17. Jahrhundert vorgleit hät. Uf dem Kontinent entstaht det es Gschäft für Wandertruppe, wo sich uf schpektakuläri Effekt, Kampfszene und inszenierti Hiirichtige verstönd.

I de katholische Gebiet entwicklet sich, was Inszenierti Poesie betrifft, zuenehmend unabhängig schliesslich e Kultur vo inszenierter Musig, wo dr Opere nah staaht, am Endi vom Jahrhundert au i protestantische Gebiet in Form vo Oratorie und Kantate.

E Nischeproduktion entstaht uf em Gebiet vom Dramas mit gymnasiale Uffüehrige, wo Schüeler s Rollenschpiel lerned. Di meischte hüt als Barocktragödie und -Komödie klassifizierte Werch stammed us dere Nischeproduktion.

Epos und chliineri Gattige

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Epischi Poesie sött zwar nach dr aristotelische Poetik en höche Stellewert gnüüsse, uf em Gebiet vom heroische Epos isch d Produktion aber mit bschtellter und undertääniger Panegyrik in Misskredit grate. Leser händ bemänglet, dass si chuum lengeri Passagen i Vers händ chönne lese ohni müed z werde. Det hät dr Roman in Prosa Terrain gunne, wo eigentlich dr Poesie hett sölle zuechoo. Uf em Gebiet vo dr Epik hät s satirisch Versepos grösseri Chance ghaa, Leser z finde – als Satire uf s höch Epos –, wie als Option uf politischi und theologischi Kontroverse z rekurriere.

Chliineri Gattige vo dr Poesie händ rächt guet floriert, bsunders wil sich mit ihne zu allne Aaläss vo bürgerlichem und höfischem Lebe hät Gelt verdiene laa. Es isch im düütschschprachige Ruum im Lauf vom 17. Jahrhundert Mode worde, beliebigi bürgerlichi Fescht wie Beerdigunge, Jubiläe, Eheschlüüssige mit Uuftragswerch z schmücke, wo für Gelt verfasst in gringer Uuflaag 'druckt am Endi under d Gäscht gange sind. (Lueg Gnäuers im Kapitel Casualpoesie)

Au wenn mer s 17. und 18. Jahrhundert hüt als die beide Jahrhundert gseht, wo d Naturwüsseschaften uufchoo sind – si bliibed bis i di zweit Hälfti vom 18. Jahrhunderts ine vo gringem öffentliche Interesse. D Universitäte vo Europa büüted im 17. Jahrhundert s Studium i de vier Fakultäte Theologie, Jurisprudenz, Medizin und Philosophie. Letschters Feld bliibt em Grundschtudium mit Angebote vo dr Gschicht bis zur Poesie und zur Rhetorik vorbehalte.

D Naturwüsseschaften bliibed im 17. Jahrhundert Materie vo elitäre Gruppierige, finanziert vo einzelne Fürschte, wo Observatorie iirichted, wie au vo riiche Privatlüüt, wo d Experiment "curieux" finded. E ziilteri Forschung wird vo dr Royal Society betribe, vo dr massgeblichi Impuls uusgönd, Wüsse mit praktischer Nutzig z verbinde. Sie git Aaregige, Reisebricht zum sammle, si interessiert sich für Verbesserige bi dr Navigation und dr Kartographie. Ihri Forschig bliibt jedoch amene elitäre Glehrtenetz vorbehalte. D Universitäte vo England und Europa lönd vergliichbari Forschige chuum zue.

Trotzdem günned d Universitäte im 17. Jahrhundert a Bedüütig. Uf em Kontinent werdeds nach 1648 Ort, wo drüber Karriere vergää werded. De Nachwuchs us bürgerliche Familie schtudiert i de modische Universitäte vo Jena, Halle und Leipzig Ends vom Jahrhundert mit dr Uussicht, von deet us uf Positione in Schtadt und Schtaat oder Pfarreie z choo. Universitäte in andere Länder wie z. B. i dr Schwiiz oder z Öschterriich sind zum Teil zimli vil spöter ggründed worde.

Dr Lehrbetrieb isch z Düütschland bis uf wenig Uusnahme wiiter uf Latiinisch ghalte worde. Trotzdem zeiget sich mit em Uufstiig vo de Universitäte als Karrieregarante naadisnaa d Entwicklig vom spaate 18. und früehe 19. Jahrhundert, wo d Wüsseschafte zu zentrale schtaatliche und öffentliche Inschtitutione werded. Das wird düütlich, sobald mer uf s Pressewese lueget, wo di universitär Buechproduktion umgit: es schafft e Öffentlichkeit, wo im Lauf vom 18. Jahrhundert en rasante Uufstieg ninnt.

Lebesbedingige

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Au nach dr Verbesserig vo de Lebesverhältniss, wo nach 1648 iitritt, bliibt d Schterblichkeit in Europa – und aller Welt – enorm hööch. Das hät hauptsächlich mit dr fehlende Hygiene ztue, wo für e höchi Süüglingsschterblichkeit sorgt. D Berechnig, wo de Edmond Halley Endi vom 17. Jahrhundert ufgrund vo Date durefüehrt, wo mer us Breslau gschickt hät, zeiged, dass d Lebeserwartig alles i allem bi knapp über 17 Jaahr gläge isch. Wer di erschte Jahr überläbt hät, hät allerdings chönne hoffe, emaal e Familie z gründe und no s Heräwachse vo de Chind z erlebe.

Mer list oft, d Mensche seiged mit 40 Jahr alt gsii, wil d Lebeserwartig allgemein nidrig gläge isch. Alt isch mer ab 60 gsii. Es isch es anders Problem gsii, dass mer chuum gwüsst hät, welli Chrankheiten tödlich sind. Es hät zum Lebesgfühl vom 17. wie em 18. Jahrhundert ghört, dass mer es schwers Fieber, en Infekt unverzüglich als Aazeiche vonere womöglich tödliche Chranket aaglueget hät.

D Tuberkulose isch zwüsched 20 und 40 es erheblichs Problem gsii, wie au s Chindbett mit siine Infektione für d Frau, won es Chind uf d Wält bringt. Trotzdem sött mer nöd eifach mit de Schtatistike es speziells "barocks Lebesgefühl" vo schtändigem Schwanke zwüsched Lebe und Tod verbinde. S Lebesgefühl hät sich erscht gäge s Ändi vom 18. Jahrhundert gänderet, wo s mit de Medizin fürschi ggange isch.

Lueg Gnäuers zu Lebeserwartig und Schtatistike i de Veröffentlichung für d Royal Society (1696) vom Edmond Halley.

Persönlichkeite

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Erfindige und Entdeckige

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  • De Isaac Newton entwicklet ds Differentialkalkül und leit d Grundlage vo dr klassische Mechanik.
  • Erschti Messig vo dr Liechtgchwindigkeit, 1676.
  • Erfindig vom Mikroskop dur de Holländer Hans Janssen um 1600
  • Erfindig vom Fernrohr dur de Düütsch-Niederländer Hans Lipperhey
  • Fläschekorke ermögliched d Lagerig vo Wii in Fläsche.


Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vum Artikel „17._Jahrhundert“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.