Rütli-Schwur

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Die drü Eidgenosse bim Schwur uf em Rütli
es Gmäld vom Johann Heinrich Füssli, 1780

Dr Rütli-Schwur isch e Schwizer Legände. Si seit, dass am Aafang vom Monet Augschte anne 1291, trtadizionell dänkt me es seg am 1. Ougschte gsi, d Verträtter vo de drü Urkantone (mängisch seit me ne o eifach Orte oder Waldstätte) Uri, Schwyz und Unterwalde uf dr Rütliwise e Schwur gleischtet heige. Mit däm heige si es Bündnis zwüsche de drü Orte agfange, wo druus de d Schwizer Eidgenosseschaft woorde sig.

Historischi Tatsache[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Es git ke historische Nachwîs, dass dr Rütli-Schwur in dere Art und Wîs het stattgfunde. Mi nimmt â, dass en Bund zwüsche de drü Waldstätte scho vorhär (ca. 1240–1290) isch beschlosse worde. De Bundesbrief isch äis vo de eltische erhaltene Dokumänt, wo de Bund beschriibt. Er isch datiert of «Afang August 1291» (anno domini M CC Lxxxx primo incipiente mense Augusto), schtammt aber wahrschinlich us em 14. Jahrhundert.

Es anders Datum wo für de Bundesschluss überliferet isch isch de achti November 1307.

De Bundesbrief wird hüt im Bundesbriefarchiv in Schwyz ufbewahrt. Anderi Dokumänt us em 14. Jahrhundert sind au erhalte, zum Biischpil de Sämpacherbrief vo 1393. Die Dokumänt ghöred ali in Zämehang vo de erschte politische und militärische Erfolg vom Bund i dere Ziit und der Uusdehnig uf die acht Ort: Siig bi Moorgarte 1315, Vertrag mit em Urseretal 1317, Vertrag mit Bern 1323, Bund mit 1332 mit Luzern und 1351 mit Züri, 1352 Abwehr vom Albert II. wo Züri belageret hät, Eroberig vo Glarus und Zug 1352, Abkomme mit em Karl IV 1356, und Iitritt vo Bärn in Bund 1353.

Dr Bundesfîrtag und dr Rütli-Schwur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Ersch im 19. Jahrhundert, wo z Nationalbewusstsî vo de Schwizer immer chli isch grösser worde, het me versuecht, es einheitlechs Gründigsdatum für d Eidgenosseschaft feschtzlege. Vorane hät mer s Datum vom Bundesbrief vo Brunne, 1315, als Gründigsdatum vo de Alte Eidgenosseschaft aaglueget gha. Dänn hät mer bim Zügle vom Schtaatsarchiv Schwyz per Zuefall de Brief vo 1291 gfunde. Das isch e groossi Sensazioon gsii und de jungi Bundesschtaat häd in ere nazionalistisch präägte Ziit bald drufabe chöne 1891 e pompöösi Sächshundertjaarfiir organisiere.

In Erinnerig a Rütli-Schwur isch dr 1. Ougust sit 1891 dr Schwizer Bundesfîrtag.

Dr Rütli-Schwur im Kontext vor Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Eng verbunde mit em Rütli-Schwur isch d Sâg vom Wilhelm Tell. Ersch mit ihre isch di Legände ids breite Bewusstsî vo de Mönsche chô.

Uszug us em Drama Wilhelm Tell vom Friedrich Schiller:

Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern,
in keiner Not uns trennen und Gefahr.
Wir wollen frei sein, wie die Väter waren,
eher den Tod, als in der Knechtschaft leben.
Wir wollen trauen auf den höchsten Gott
und uns nicht fürchten vor der Macht der Menschen.

Chronologii[ändere | Quälltäxt bearbeite]

1240–1290: de Bund vo de vier Waldstett (Ânahm)
1291: d Underzeichnig vom Bundesbrief (Ânahm)
1315: d Schlacht vo Morgarte
1332: de Bund mit Luzern
1351: de Bund mit Züri
1352: d Eroberig vo Zug und Glarus
1355: die Goldigi Bulle, us dere Ziit isch wahrschinli de Bundesbrief
1370: de Pfaffebrief
1393: de Sempacherbrief
1804: im Schiller si Wilhelm Tell wird urufgfüert

Drzue chöme eventuell no anderi schriftlechi Zügnis vom ne ganze Vertragswerk us em 13. und 14. Jahrhundert, wo nüm erhalte si.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]