Pikardischi Sproch

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Pikardisch
(ch'ti, ch'tmi, rouchi)
Verbreitig: Frankrych, Belgie
Sprecher: mindestens 500'000 usserhalb vo Belgie
Linguistischi
Klassifikation
:
Offizieller Status
Amtssprooch vo:  
Anerkannti Minderheitesprooch vo: Belgie
Sproochchürzel
ISO 639-2

roa

ISO 639-3

pcd

SIL

PCD

S Gebiet, wo Pikardisch gschwätzt wird

Pikardisch (ch’ti, ch’timi, rouchi uff Pikardisch) isch e romanischi Sproch, wo im Norde vo Frankrych (Regione Nord-Pas-de-Calais und Picardie) und im Weste vo Belgie gschwätzt wird.

D Eigebezeichnig isch z Nord-Pas-de-Calais ch’ti oder ch’timi, während sich d Sprächer im Norde ehner als patois bezeichne. D Linguiste verwände für d Sproch numme d Bezeichnig Pikardisch, do’s sich bi de gnännte Variante um Dialäkt vo de glyche Sproch handelt.

Offiziälle Status[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Z Belgie wird Pikardisch sit em 24. Dezämber 1990 (näbe Wallonisch, Fränkisch, Gaumais und Champenois) als Regionalsproch aerkännt. Anderscht isch d Situation z Frankrych, wyl d Sprochpolitik kei anderi Sproch wie Französisch akzeptiert. Durch mänki offiziälli Bericht wird's aber als eigeständigi Sproch aglüegt. Einewäg profitiert's z. B. vo Aktione vom französische Kulturminister (Délégation Générale à la Langue Française et aux Langues de France).

Ursprung[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Pikardisch isch e Langues d’oïl und ghört zu de galloromanische Sprochfamilie. Nit z'verwechsle isch de pikardisch Dialäkt mit em Pikardisch in de französische Literaturgschicht. S letschte isch e Dialäktgruppe, wo z Nordfrankrych vor em Johr 1000 gschribe worre isch.

Dodurch, dass s Pikardisch geografisch noch am Französisch und an Paris isch, hät's vom Französische große Yfluss erfahre. Säll isch au e Grund, wiso's sältener als eigeni Sproch wie als deformierts Französisch aerkännt wird.

Dialäkt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

E genaui Uffzällig vo Dialäkt isch schwirig, wyl s Pikardisch bisher no z wenig erforscht worre isch. 'S lönn sich aber bstimmti Hauptvarietäte erkänne, nämlig Amiénois, Vimeu-Ponthieu, Vermandois, Thiérache, Beauvaisis, «chtimi» (Bassin Minier, Lille), Dialäkt um Lille umme (Roubaix, Tourcoing, Mouscron, Comines), «rouchi» (Valenciennois) und Tournaisis, Borain, Artésien rural, Boulonnais. Die Ydeilig goht vor allem uff phonetischi, lexikalischi, morphologischi und deilwis au traditionälli Gründ zruck.

Zudem siht mer zwei Hauptregione:

  1. Nord-Pas-de-Calais, Wallonie (Norde)
  2. Somme, Oise (Süde)

Mer findet mehreri chlari Underschid zwüsche denne beide Gruppe. Byspil:

Byspil (Norde) Byspil (Süde) standard-
französischi
Übersetzig
Alemannischi Übersetzig Beschrybig
j'étos j'étoé j'étais ich bi gsi <o> vs. <oé>
catiau catieu château Schloss <ieau> vs. <ieu>
kien tchien chien Hund <k> vs. <tch> (usgsproche <tsch>)
cat cot chat Chatz <a> vs. <o>
bon boin bon güet <on> vs. <oin>

Verwändig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Normalerwis wird Pikardisch nit an de Schüele underrichtet. Noch de Meinig vo de Historiker sin d Lüt, wo numme Pikardisch gschwätzt hän, scho im 20. Johrhundert verschwunde.

Durch d Mobilität vo de Bevölkerig sin di regionale Bsunderheite nümmi eso usprägt wie friehner; im Alldag fangt s Pikardisch au scho a, sich mit em Français régional z'mische. Zwar wird's immer no verstande, aber immer weniger als Müetersproch gschwätzt.

Einewäg isch Pikardisch nit am Verschwinde und wird sowohl in de Städt wie au uff em Land im Alldag no brucht. D Underschid in de Ussproch sin no gnüeg usprägt, dass mer meistens schnäll höre chönne, vo wo e Pikardisch-Sprächer chunnt.

Rächtschrybige[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Hütt isch Pikardisch e Sproch, wo vor allem gschwätzt und sältener gschribe wird. Säll isch nit immer eso gsi: Im Mittelalter hät's zahlrychi pikardischi Tekscht ge. Mer orientiert sich bim Schrybe an de Ussproch, was zu verschidene Schrybige vom glyche Wort fiehrt. E anderi Orthografyvariante leitet sich diräkt vo de Französische Schrybig vo de Wörter ab; si isch au für Nit-Müetersprochler eifach läsbar und isch relativ wit verbreitet. Sit de 1960er-Johr wird dem aber au entgegegwirkt, um s Pikardisch vom Französisch z'«distanziere». So hät zum Byspil de Fernand Carton di wallonischi Orthografy übernoh; sy Werch nännt mer hütt au Feller-Carton, do's zum Deil au uff de Orthografy vom Jules Feller (1900) basiert. E anderi Variante chunnt vom Michel Lefèvre, wo z. B. kayel statt cayelle (Ussproch [kajɛl]; französisch «chaise» = Stüehl) schrybt.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Wikipedia uff Pikardisch

Audio[ändere | Quälltäxt bearbeite]


Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vu dere Version vum Artikel „Picard“ vu de franzeesische Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.