Theodelinda

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s Bild vo der Königin Theodelinda mit iirne Lüüt i dr Kathedraale z Monza

D Theodelinda, wo öppen ums Joor 570, vilicht z Rägeschburg, uf d Wält cho und – wie me tänkt – am 22. Januar anne 627 z Monza gstoorben isch, isch e bajuwarischi Prinzässin und e langobardischi Königin gsi. I de latynische Kwellen us em Mittelalter het men iire Name Theodelinda, Theodolinda, Theudelinda oder äänlich gschribe.

Es isch bi den Iteliäner e berüemti Frau us säbere Zyt, wo die antiki Wält umme gsi isch und s Mittelalter agfange het. Me seit ere au öppe die «erschti Königin vo Itaalie».

Si het für d Kunscht und d Politik vom Lombarderych glueget und im Chilekomflikt zwüsche de Arianer un de Katolike ghulfe vermittle.

iires Lääbe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Theodelinda isch d Dochter vom erschte baiuwarische Herzog Garibald, wo öppe vo 530 bis 590 gläbt het, und vo däm synere Frau Walderada gsi. Iiri Mueter isch d Dochter vom Langobardekönig Wacho und e Zyt lang fränkischi Königin gsi, bevor si zu de Baiuware choo isch. Iiren eint Brueder isch der zwöit bairisch Herzog Tassilo. Gwoont het d Herzogsfamilie meischtens z Rägeschburg, i dere alte römische Stadt.

Die jungi Frau isch zäme mit iirem Brueder Gundoald wägem Striit vo iirere Familie mit em fränkische König Childebert em Zwöite uf Itaalie ggange. S Land vom Friaul bis is Piemont isch früener lang vo den Oschtgoote regiert und eerscht i dr Middi vom sächste Joorhundert vo den Oschtröömer zruggeroberet worde, und jetz het der König Alboin i de 1560er und 1570er Joor s Volch vo de Langobarde dörthii gfüert; das isch s letschte grosse Ereignis vo dr öiropäische Völkerwanderig gsi. Der Gundoald isch bi de Langobarde scho gly Herzog vo dr Stadt Asti im Piemont a der Gränze zum Piet vo de Franke woorde und dr Theodelinda iiri zwöi Schwöschtere d Herzoginne vo Trient im Etschtal und vom Friaul im Oschte vom langobardische Rych. Zu säbere Zyt het’s es staarchs gsellschaftlichs Band über d Alpe zwüsche de Baiuwaaren un de Langobarde gää.

D Theodelinda het am 15. Mai 589 z Verona dr König Authari vo de Langobarde ghürootet. Dää isch scho gly gstorben, und drufabe het se anne 590 der nöi König Agilulf zur Frou gnoo. Iim isch es i synere füüfezwänzgjöörige Regierigszyt glunge, nach der chaotische Afangszyt s iteliänische Langobarderych fescht z etabliere, bis uf Süditalie z vergrössere und gäge d Agriff vo den Oschtröömer und de Franke z hebe. S Herrschaftszäntrum isch meischtens z Pavia am Fluss Tessin gsi. S Rych het nach iine duuret bis is achte Joorhundert, wo’s 773 und 774 vo de Karolinger eroberet worden isch.

I der alte römische Oortschaft Modicia, em hütige Monza am Fluss Lambro, öppe zwänzg Kilometer vo Mailand wägg a dr alte Strooss Via Aurea an Comersee und über Splüügepass uf Räzie und is Land vo de Baiuware, het d Königin e Burg ass Summerresidänz un dr Johannesdom lo boue, wo si de au iires Grab übercho het.

D Theodelinda het i der Rychspolitik mitgredt, erscht rächt wo iire Maa, dr König Agilulf, anne 615 gstorben isch und si für iire Soon Adaloald (602–626), wo als Chind scho König worden isch, für öppe zää Joor lang d Regäntschaft gha het. E wichtigi Rolle het d Königin im Religionskampf vo säbere Zyt gspiilt. So het si öppen au em Papscht Gregor em Grosse Briefe lo schrybe, und mit em Papscht Adeodatus het si au z tue gha. Es isch iire, ere katolische Ahängerin vo der Leer vo dr Drüüfaltikäit, glunge dr Komflikt zwüsche den arianische Langobarden un dr Papschtchile z entscheerffe. Si het dr Prinz Adaloald uff die katolischi Art lo taufe; e katolische Mönch und Abt vom Chlooschter Non, dr Sekundus vo Trient, het die Zeremonie gleitet; und er isch au dr Königin iire Berooter gsi und het vo iirere Zyt es Gschichtsbuech gschribe. Katolischi Bischöf, wo früener usem Land gjagt worde sind, het me wider zruggholt. Und d Theodelinda het em irische Missionaar Columban ghulfe, won er us em Land vo den Alemanne choo isch, s Chlooschter Bobbio im Weschte vom Langobarderych, südlich vo Pavia, yrichte.

Em Authari un dr Theodelinda iri Chinder sind dr Adaloald (602–626), wo 615 König vo e Langobarde woorden isch, und d Gundeperga (591–öppe 653) gsi, wo der Herzog vo Turin und nochfolgendi König Arioald († 636) ghürootet het.

was a d Königin maanet[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Im spoote Mittelalter het die erfolgrychi Frau i dr Gründigsgschicht vo der Lombardei und vo Italie e zäntrali Rollen übercho. Me seit vo der Bajuwaarin, si sig e schööni Frau gsi. Es Bild us Schtei vom ene Frauechopf i der Altertümersammlig vom Sforza-Schloss z Mailand luegt men als es Porträt vo iiren aa. S Relief vo iiren höch oben a der Fassaade vom gotische Dom z Monza isch eerscht us em drizääte Joorhundert. D Theodelinda heig vill Guets too für d Lüüt im langobardische Rych; au no vill spööter het me sech z Itaalie gäärn Gschichten und Sage vo der guete Königin «Teodolinda» verzellt. In es paar Stedt i dr Lombardei säge d Lüüt, d Königin heig bi iine öppis Bsunders gmacht; so sig öppe z Castello di Brianza iiri Burg gsi, un z Lomello heig si d Stadtchile vor ere Katastroofe grettet. Bis hütt isch d Lombardekönigin z Monza und an anderen Orte vo dr Lombardei e wichtegi Figuur vo der Gschichtskultur und vo der Wärbig füre Frömdevercheer. Z Monza treit es Theater und am Comersee es elegants Hotäll iire Name.

Es isch em Abt Sekundus z verdanke, ass me hütt no so vill vo der bedüütende Königin und iirere Zyt weiss.[1] Sys langobardische Gschichtsbuech isch zwar hüt nümmen ume, will der Paulus Diaconus i synere Langobardegschicht hundert Joor spööter vill vom Sekund gnoo het, isch s Lääbe vo der Theodelinda doch nit vergässe. Der Paulus seit diräkt, er heig d Informazioone us em Sekund synere Schrift. I vilne spötere Schrifte über d Gschicht vo der Halbinsle chunt d Theodelinda vil Platz über, zum Bischpiil im Carlo Troya sym Buech Storia d’Italie del medio-evo. Anne 2015 isch es ufem Zwöite internazionale Kongräss vo dr Langobardeforschig um d Figuur und d Bedüütig vo dr Königin gange.

D Theodelinda luegt men i dr katolische Chilen ass e Seeligi aa, iire Maantag isch der 22. Jänner, wie s im alte Tootebuech vom Domkapitel z Monza stoot. Der Theoloog und Publizischt Natale Benazzi (* 1961) stellt iires Lääbe i synere Reihe vo de hundert wichtigschte chilegschichtliche Persoone zwüsche dr Papscht Gregor dr Gross un dr fränkisch Kaiser Karl dr Gross.[2]

Ufem Platz vo dr alte Johannes-Basilika und em Teodelind-Palascht z Monza isch im 13. und vierzääte Joorhundert e grossi nöji Chile hiicho, die gootischi Kathedraale vo Monza. S Adänken a die populääri Königin het de nöie Herzög vo Mailand, de Visconti, für iiri Herrschaftspropaganda basst. Es git i dr Theodelinda-Chappele näbem Hauptchoor vom Dom e grosse Bilderziklus vo iirem Lääbe, es isch schynts die grööschti spootgotischi Bildergschicht vo Italie. Die prächtige Wandbilder us dr Mitti vom füffzääte Joorhundert mit 45 Szeene vom Authari, der Teodolinda und em Agilulf sind s Meischterwäärch vo dr Künschtlerfamilie Zavattari vo Mailand.[3][4][5] Vo 2008 bis 2015 isch die monumäntaali Wandmoolerei vo dr Restauratoorin Anna Lucchini mit dr Hilf vom World Monument Found und andere Instituzioone uufgfrüscht woorde.

S Grab vo der Königin isch bim Bou vom nöie Dom vo Monza im vierzääte Joorhundert usegnoo worde, und me het für se anne 1308 e grosse Sarkofaag us Schtei gmacht, wo hüt i der Sytechappele stoot.[6] Anne 1941 het me d Schteichischten uftoo und gluegt, was drinnen isch: me het ussert es paar Chnoche nume no Räschte vo guldigem Schmuck, vo farbigem Glaus und vo Tüecher und ysige Sache gfunde, wo men i d Zyt vom sächsten und sibete Joorhundert het chönne datiere.[7]

I dr Schatzchammere bim Dom z Monza het’s es paar Sache vo dr kunschtsinnige Königin, ganz wärtvolli und sälteni Gägeständ us dere alte Zyt: es isch fasch es Wunder, ass dr königlich Schatz alli spötere Joorhundert mit de vile Komflikt überläbt het.[8][9] Scho dr Paulus Diakonus het gschribe, d Theodelinda heig em Dom z Monza vil wärtvolli Gschänkt gmacht. Me gseht no hüt öppen es «Enkolpion», e Relikwiechapslen in Chrüüzform, es guldigs Chrüüz mit Edelschteini draa und s choschtbaare «Teudlind-Bättbuech», won ere alles der Papscht Gregor gschänkt het. E bizantinischi Guldschmiidarbet isch d Platte mit em Huen und sibe Hüenli, wo au us em Bsitz vo dr Langobardekönigin törft cho.[10] Es paar Bleifläschli het d Königin vo Paläschtina mit Ööl vo de Lampe bi de heiligen Oort lo cho und em Dom gschänkt. Au die fyyni Chroone vo dr Königin cha me go aluege, so wie au die wärtvolli Ysigi Chroone vo de Langobarden us dr Theodelinda iirere Zyt. Sii isch s bedüütende Simbol vo der Herrschaft über Norditaalie; für es paar römisch-tüütschi Kaiser im Mittelalter und au no füre Napoleon anne 1805 isch es wichtig gsi, sich drmit go z zeige zum Zeiche für iiri Herrschaft über Itaalie, und bi den iteliänische Machtkämpf im nüünzääte Joorhundert isch die Ysigi Chroonen e wichtigi Trofäe gsi, es paar Joor lang het me sen au mol z Wien bim Rychsschatz ufbewahrt. Me luegt d Chroonen übrigens au as e chrischtlechi Relikwien aa, wil si mit emene Nagel vom Chrüüz vo Jesus Chrischtus gmacht isch.[11][12][13][14]

Vom Königspalascht z Monza, wo eis vo den eltischte langobardische Bouwäärch z Italie gsi isch, git’s i dr Bougruppe vom Johannesdom no en Turm. Me gseht, ass bi de germanische Langobarde i däm Land d Bachschteiarchitektur vo de Röömer wytergangen isch. Es paar gueti königlichi Bouwäärch us em früene Langobarderych sind sit 2011 zäme als Gruppe, wo I Longobardi in italia. I luoghi del potere (568 d.C.–774 d.C.) heisst, uf der Lischte vom UNESCO-Wälteerb.[15]

Im Tänkmool Walhalla oben a dr Donau het men e Schriftdafele ufghänkt, wo eim a die berüemti bairisch-langobardischi Königin usem früene Mittelalter maanet.

D Gschicht vo dr Teodelinda wird z Italie immer wider nöi verzellt. Vom Friedrich de la Motte Fouqué, em Detlev von Liliencron und em Ernst Anton Zündt git’s literarischi Wäärch über d Königin.

Bilder[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Ross Balzaretti: Theodelinda, „most glorious queen“. Gender and Power in Lombard Italy. In: The Medieval History Journal, 2, 1999, S. 183–207.
  • Walter Pohl: Theodelinde. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Bd. 30 (2005), S. 412f.
  • Sigmund von Riezler: Theodelinde. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 37, Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S. 687–689.
  • Lusuardi Siena: Teodolinda. In: Enciclopedia dell’Arte Medievale. 2000.
  • Felice Bonalumi: Teodolinda. Una regina per l'Europa. Torino 2006.
  • Pier Maria Giusteschi Conti: Regine e diritto dinastico nella storia dei Longobardi. Bologna 2003.
  • Alberto Magnani-Yolanda Godoy: Teodolinda la longobarda. Milano 1998.
  • Marcello Vannucci: Teodolinda. Regina del settentrione. Firenze 1994.
  • Maria Grazia Tolfo: Le regine longobarde tra storia romanzata e diritto. 2003.
  • Natale Benazzi: Teodolinda. La donna che „convertì„ i Longobardi. In: Ders.: La storia della chiesa in 100 vite. Nr. 33.
  • Roberto Cassanelli: „Locus a Nobilis Memoriae Teodelinda Regina constructus.“ Le sepolture della regina Teodelinda nel duomo di Monza (VII–XIV sec.). In: 25th Annual International Scientific Symposium of the International Research Center for Late Antiquity and Middle Ages, University of Zagreb. 2018. In: Hortus Artium Medievalium. Journal of the International Research Center for Late Antiquity and Middle Ages, 25, S. 535–545.
  • Cinzia Cremonini: La regina Teodelinda e i longobardi nella cultura dell’Italie moderna. Tracce di un mito e del suo contesto storico tra XVI e XVIII secolo. In: Teodolinda. I longobardi all’alba dell’Europa. Spoleto 2018.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Theodelinda – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Walter Pohl: Secundus von Trient. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Bd. 27, 2004, S. 638–639.
  2. Natale Benazzi: La storia della Chiesa in 100 vite. Le vite dei 100 personaggi che hanno fatto la storia della Chiesa. 2016.
  3. R. Cassanelli, R. Conti: Monza. La Cappella di Teodelinda nel Duomo. Monza-Milano 1991.
  4. La Cappella di Teodolinda nel duomo di Monza. Atlante iconografico. Monza 2016.
  5. G. Algeri: Gli Zavattari. Roma 1981.
  6. L. Beltrami: La tomba della regina Teodolinda nella basilica di S. Giovanni in Monza. In: Archivio storico lombardo, 16, 1889, S. 665-678.
  7. G. Hahnloser: Die Funde aus dem Sarkophag der Königin Theodelinda in Monza. In: Germania, 30, 1952, S.. 368-377
  8. A. Lipinsky: Der Theodelinden-Schatz im Dom zu Monza. In: Das Münster, 13, 1960, S.. 146-173.
  9. Contributi alla storia del Tesoro del duomo di Monza. Il flabello di Teodelinda e le ante degli organi. In: Studi monzesi, 1987.
  10. J. Hubert: La poule aux poussins d'or du trésor de Monza. In: Humanisme actif. Paris 1968, S. 289–296.
  11. R. Elze: Per la storia delle corone del Tesoro di Monza. In: Atti del 6° Congresso internazionale di studi sull'Alto Medioevo, Milano 1978. Spoleto 1980, Bd. 2, S. 393-400.
  12. La corona ferrea nell'Europa degli Imperi. Band 2, Milano 1998.
  13. C. Bertelli: La Corona Ferrea. Ginevra-Milano 2017.
  14. Roberto Conti (a cura di): Monza. Il Duomo e i suoi tesori. Milano 1988.
  15. I Longobardi in italia. I luoghi del potere (568 d.C.–774 d.C.) uf longobardinitalia.it
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