Childebert II.

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Childebert II.
König vo Austrasie
König vo Burgund
Regierigsziit 575-596 z Austrasie
592-596 z Burgund
Uf d Wält cho 2. Merz 570
Gstorbe 28. Merz 596
Vorgänger Sigibert I. z Austrasie
Guntram I. im Burgund
Dronfolg Lex Salica: Nume Söhn erbe, s Riich wird under de Erbe ufdeilt.
Nochfolger Siini Söhn dr Theudebert II. z Austrasie und dr Theuderich II. im Burgund
Verhürotet mit Mögligerwiis 1. Unbekannt
2. Faileuba

Dr Childebert II. (* 2. Merz 570, † 28. Merz 596) isch e König im Fränkische Riich us em Gschlächt vo de Merowinger gsi.

Läbe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Childebert isch dr einzig Sohn vom König Sigibert I. gsi, wo im Riichsdeil Austrasie gherrscht het, und vo dr Königin Brunichild. Er isch erst fünfi gsi, wo si Vater Ändi 575 uf eme Fäldzug gege dr König Chilperich I., em Childebert si Unggle, ermordet worden isch. Dr Childebert isch denn mit siiner Mueter und siine beide Schwöstere Ingund und Chlodoswinth z Paris gsi, wo im Sigibert siini Druppe erst churz vorhät bsetzt gha hai.[1] Noch em Sigibert siim Dod isch die austrasischi Offensive zsämmebroche, dr Chilperich het Paris eroberet und d Brunichild gfange gnoh. Dr Childebert isch vom ene Ahänger vo siim Vater, wo Gundowald (Gundoald) gheisse het, noch Austrasie in Sicherheit brocht worde. Dr Gundowald het e Volksversammlig zsämmegrüeft, wo gliichziitig au en Armeeversammlig gsi isch und wo dr Childebert zum König erhobe het.[2] Dr Dag, wo si Herrschaft offiziell agfange het, isch dr 25. Dezember 575 gsi.[3] 577 het d Brunichild us dr Gefangeschaft chönne flüchte und het e massgäbligi Rolle am Hof vo ihrem Sohn gspiilt.

Em Unggle vom Childebert, em Guntram I., si alli vier Söhn gstorbe und er het 577 dr Childebert adoptiert.[4] Si hai sich gegen e Chilperich verbündet und hai von em verlangt, alli Gebiet zruggzge, won er sich zu Unrächt ageignet haig.[5] D Brunichild, sälber e Gotin, het s Bündnis vo Austrasie mit em Westgoteriich versterkt, wo si 579 d Hürot vom Childebert siiner Schwöster Ingund mit em Hermenegild, em Sohn vom Westgotekönig Leovigild, iigfädlet het.

581 isch d Brunichild gstürzt worde. D Putschiste, Adligi wo dr Bischof Aegidius vo Reims drzueghört het, hai sich mit em Chilperich verbündet. Dä het zu dere Ziit keini Nochkomme gha und het em Aegidius versproche, ass wenn er ohni Erbe wurd stärbe, dr Childebert si Nochfolger wurd. Die Verbündete hai vorgha, dr Guntram z besiige und siis Riich underenander ufzdeile. Dr Childebert hai si nit gfrogt öb er iiverstande siig.[6] 583 het aber d Armee dr Aegidius und siini Ahänger gstürzt und d Brunichild isch wider an d macht cho. Verfassigsgschichtlig isch dä Vorgang wichdig as Usdruck vom Widerstandsrächt.[7]

Im Johr druf, ane 584, isch dr Chilperich ermordet worde und wo dr Childebert im Januar 585 mit fufzäh mündig worden isch, het er sich wider mit em Guntram droffe und isch as däm si Erb bestätigt worde. [8] 587 hai sich vili austrasischi Grossi verschwört und hai welle dr Childebert ermorde. So hätte si däm siini chliine Buebe chönnte as Nochfolger isetze und so sälber d Macht überneh. S Komplott isch ufdeckt worde; vili Verschwörer und Verdächtigi si abgsetzt und bestraft worde oder si us em Riich gflüchdet.[9] Au dr alemannisch Herzog Leutfred I. isch i Uugnood gfalle und abgsetzt wore. Dr Guntram, dr Childebert und d Brunichild hai druf am 28. November 587 dr Verdrag vo Andelot abgschlosse, wo d Gränze und d Beziehige zwüsche Austrasie und Orléans (Burgund) ändgültig greglet het.[10] Die beide König hai enander gegesiitig as Erbe iigsetzt für e Fall, wenn eine von ene wurd ohni Söhn stärbe. So isch dr Childebert noch em Dod vom Guntram am 28. März 592 däm si Nochfolger worde (offiziell am 29. März 592).[11]

Dr Childebert isch mit em oströmische Kaiser Tiberios I. und däm siim Nochfolger Maurikios gege d Langobarde verbündet gsi. D Oströmer hai für s Bündnis zahlt. Dorum het dr Childebert e baar mol Fäldzüg gege d Langobarde z Italie gfüehrt, drunder eine im Früehsummer 584. Militärisch isch dr Erfolg chli gsi. 591 het Childebert mit de Langobarde e Friide abgschlosse, und die hai sich verpflichtet jöhrlig e Tribut z zahle.

589 het s e neui Verschwörig vo Höfling ge, wo wie d Verschwörer vo 587 hai welle d Macht ergrife; d Idee isch gsi, äntwäder im Name vom Childebert z herrsche oder dä z ermorde und denn für siini unmündige Söhn z regiere. Au dä Plan isch nit glunge; er zeigt aber, wie prekär d Lag gsi isch vom junge König, wo sich nume mit grosser Müeh in siiner Umgäbig het chönne Respäkt verschaffe.[12]

Dr Childebert isch überraschend im Alter vo 26 im März 596 gstorbe.[13]

Familie und Nochfolg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Childebert isch mögligerwiis zweimal verhürotet gsi. Über seiini muetmassligi ersti Frau weiss me nüt. Öbbe 585/586 het er e Frau vo unbekannter Härkumft, wo Faileuba gheisse het, ghürotet. Si isch em Schiin noch bsundrigs mit ihrer Schwiegermueter Brunichild verbunde gsi.[14] Es isch unklar, öb si eltist Sohn Theudebert II., wo 585 uf d Wält cho isch, vo dr Faileuba oder von ere früechere Frau (oder Konkubine) isch.[15] Vo dr Faileuba stamme uf jede Fall dr jünger Sohn Theuderich II., wo 587 uf d Wält cho isch und e Dochter, Theudila (588/590), wo 613 zsämme mit ihrer Grossmueter Brunichild in d Händ vom Chilperich siim Sohn Chlothar II. gfallen isch; ihr wiiters Schicksal isch unbekannt.[16] Wo dr Childeberts gstorben isch, si beidi Söhn no unmündig gsi; dr Theudebert het dr austrasisch, dr Theuderich dr burgundisch Riichsdeil übercho, d Brunichild het zerst für beidi faktisch d Regäntschaft gfüehrt.

Lueg au[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Heike Grahn-Hoek: Die fränkische Oberschicht im 6. Jahrhundert. Thorbecke, Sigmaringen 1976. ISBN 3-7995-6681-3
  • Reinhard Schneider: Königswahl und Königserhebung im Frühmittelalter. Hiersemann, Stuttgart 1972. ISBN 3-7772-7203-5

Fuessnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Schneider S. 94f.
  2. Zur Erhebig vom Childebert und ihrer verfassigsgschichtlige Bedütig lueg Grahn-Hoek S. 198-201.
  3. Zur Datierig lueg Margarete Weidemann: Zur Chronologie der Merowinger im 6. Jahrhundert, in: Francia 10 (1982), S. 483-485.
  4. Grahn-Hoek S. 211-215; vgl. Schneider S. 117-121.
  5. Gregor von Tours, Historiae 5.17.
  6. Grahn-Hoek S. 215-218.
  7. Grahn-Hoek S. 218-221.
  8. Lueg Grahn-Hoek S. 250-253, Schneider S. 121-124.
  9. Für Einzelheite lueg Grahn-Hoek S. 253-257, Schneider S. 109f.
  10. Grahn-Hoek S. 260-263, Schneider (mit falscher Datierig) S. 124-126; zur richtige Datierig lueg Weidemann S. 473-485.
  11. Schneider S. 129-131 (mit falscher Datierig); zur korrekte Datierig lueg Weidemann S. 485-487.
  12. Gregor von Tours, Historiae 9.38.
  13. Zur Datierig Weidemann S. 491.
  14. Eugen Ewig: Die Namengebung bei den ältesten Frankenkönigen und im merowingischen Königshaus, in: Francia 18/1 (1991) S. 58.
  15. Brigitte Kasten: Königssöhne und Königsherrschaft, Hannover 1997, S. 17-20; Ewig (1991) S. 63.
  16. Ewig (1991) S. 64.
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