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Maximilian Oskar Bircher-Benner

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Altersporträt von Maximilian Bircher-Benner

De Maximilian Oskar Bircher-Benner (au Max Bircher; * 22. Augste 1867 z Aarau; † 24. Jänner 1939 z Zöri) isch e Schwizer Dokter und Lebesreformer gsii und isch de Erfinder vom Birchermüesli. Er isch ann vo de erste Vertreter vo de Vollwertchost.

De Maximilian Oskar isch em 22. Augste 1867 z Aarau as Soo vom Notar Heinrich Bircher und vo de Berta Bircher-Krüsi uf d Welt cho. Zu sinene Gschwüsterti ghöret de Nationalroot Ernst Friedrich Bircher (1866-1958) und d Fanny Bircher, wo di erst Zaanärzti vo de Schwiiz gsii isch. Scho as Bueb het er e starchs Intressi a Medizin zaigt und isch ener uffälig gsii. So het er imene Schuelufsatz mitem Thema "Über mich" gschribe: "I gseh nid guet, i ghör nid guet und cha nid weidli springe."! Ane 1885 isch sin Vatter bankrott ggange und het sich haimlich uf Amerika abgsetzt und d Famili elai zruggloo.

Er het denn z Wien, z Dreschde, z Berlin und z Zöri Medizin studiert und 1891 promoviert. Er het ane 1893 d Elisabeth Benner (1872-1945), e riichi Elsässeri, ghüüroote und mit ere sibe Chind ghaa. Im gliiche Joor het er im Zörcher Arbaiterviertel Ussersiil e Spitool uuftue. 1897 het er denn z Hottige e Villa zumene Chuurhuus gmacht und erchennt, as die gueternäärte Riiche onöd gsünder sind, as di underernäärte Büezer.

Ufere Wanderig i de Alpe het em e Sennefrau e »recht seltsams Esse« us Chorn, Milch, Obst, Nüss und Milch uuftischet. Drus use het er e Rezept kreiirt, wo ner "d Spys" gnennt het und hüt underem Name Birchermüesli bikannt isch. Er het e Konzept för e "Sunneliechtnaarig" uusgschaffe. Deno sölet d Mensche statt Flaisch und Aiwiis, villmee pflanzlichi Produkt - Blätter, Frücht, Soome, Chörner, Worzle, Chnolle - und Cholehydraat esse. Da Konzept het er z Zöri i de Zouft zum Saffere a de Zörcher Äzteschaft vorgstellt. Die hend aber nu de Chopf gschüttlet und "extremste Vegetarismus" diagnostiziert. Doch de Maximilian Bircher-Benner het sich nöd verwere loo und 1903 sini Schrift Grundzüge der Ernährungstherapie auf Grund der Energetik publiziert.

De Max Bircher-Benner isch au en Vertreter vo Sport und Biwegig gsii und het zu de Mitinitiatore vo de erste öffetliche Zörcher Badi ghört.

1904 het er am Züriberg nebetem Waldhuus Dolder s Sanatorium »Zur lebendigen Kraft« baut und sini Chuurgäst strengste Regle underworfe. Bikannti Lüüt wie d Schriftsteller Hermann Hesse, Rainer Maria Rilke, Thomas Mann oder de Musiker Yehudi Menuhin und d Golda Meïr hend zu sinere Chundschaft ghört. Zum Zmorge und Znacht hets Birchermüesli mit Vollchornbrot, Butter und Chrüttertee gee. Denebet hend d Churgäst vorem Zmorgenesse e Waldspaziergang müese mache und sich sus fill verusse biwege und Sport mache und im Garte helfe; aber au Luft- und Sunebäder sind vorgschribe gsii. De Thomas Mann het vomene "hygienische Zuchthuus" gredt und gmaint, er chömi sich vor wiene Nebukadnezar, wo Grääs essi und im Luftbad uf allne Viere göng. De Klinikufethalt het en zum Roman "Der Zauberberg" inspiriert. Und em Hermann Hesse sin "Kurgast" erinneret au a die Klinik.

De Erst Weltchrieg het en Iibruch i de Entwicklig vo de Klinik bidütet. 1923 het de Maximilian Bircher-Benner afange d Zittschrift Der Wendepunkt usegee.

De Max Bircher-Benner isch em 24. Jänner 1939 amene Herzriss gstorbe.

Nochem Max Bircher-Benner sind de Bircher-Benner-Platz im Zörcher Quartier Hottige und de Bircher-Benner-Weg z Aarau binennt.

d Bircher-Benner-Klinik

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Nochem Tod vom Max Bircher-Benner hend sini Erbe s Sanatorium Lebendiges Licht i Bircher-Benner-Klinik umtauft. Di erste Direkter sind vo 1939-1949 sini Chind Ralph Bircher (1899-1990) und Ruth Kunz-Bircher gsii, vo 1949 bis 1973 sini Nichte Dagmar Liechti-von Brosch (1911-1993). Sini beed Söö Franklin Emil Bircher (1896-1988) und Willy Alfred Bircher (1898-1970) sind Chefärzt i de Klinik gsii. Ane 1973 isch d Bircher-Benner-Klinik in Bsitz vo de Stadt Zöri choo het aber müese 1994 gschlosse werde, well si nöd gnueg uusglastet gsii isch. S Huus ghört sit ane 1998 a de Züri Versicherig.

d Idee vo de Lebesreform

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de Maximilian Bircher-Benner

De Max Bircher-Benner het revolutionäri Vorstellige vo gsundem Lebe und Esse ghaa. Scho as junge Maa het er nochem Vorbild vom Auguste Forel ufghört Alkohol trinke. Er isch a östliche Wiishaite interessiert gsii und de Lao Tse, de Mahatma Gandhi und de Vivekananda hend zu sinene Vorbilder ghört. Verzicht und Disziplin sind för en essentiell gsii, well si Körper und Gaist rainiget und de Mensch zu Gott füered. Biwegig und bsunders d Ernäärig isch för en as Arzt wichtig gsii und zu de vier Yogaweg vom Vivekananda het er no de Yoga vo de Ernäärig as "föfti Hoptstrooss" propagiert.

Em Max Bircher sini Lebesreform isch völlig underem dozmol biliebte Motto "Zrugg zu de Natur" gstande. Vill Biwegig und Sport i de fraie Natur und Sunebäder hend zu sinene Therapiiforme ghört. Bsunders het er aber Theorii vo de "Sunneliechtnaarig" uufgstellt. Deno hend essbaari Pflanzetail wie Blätter und Fröcht de höchst Näärwert, well si am maiste a de Sune uusgsetzt sind und anorganischi Molekül i organischi verwandlet, aso Lebloses i Lebe umwandlit. Gchochts Gmües und gchochti Fröcht geltet scho as weniger wertvoll, well dör s Choche de "Suneliechtwert" verminderet werdi. Vo Zucker, Wiissmeel, Konserve und Flaisch het er degege abgroote. Obwoll er immer drum bimüet gsii isch, sini These wüsseschaftlich z understütze, isch sini Diät vo de domolige Wüsseschaft nöd anerchennt wore. Au wenn sini Erchlärige wüsseschaftlich nöd verhebet, so gelt er hüt as Pionier vo de Vollwertchost, wo mittlerwiile wüsseschaftlich anerchennt as gsund bitrachtet werd und statt vo "Suneliechtwert" redt mer hüt vo Vitamiin wo bsundrigs i Gmües und Fröcht vorhande sind.

Veröffentlichunge (Uuswaal)

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  • Grundzüge der Ernährungstherapie auf Grund der Energiespannung der Nahrung, Berlin 1903
  • Die Grundlagen unserer Ernährung, Berlin 1921
  • Diätetische Heilbehandlung: Erfahrungen und Perspektiven, Stuttgart 1935
  • Vom Wesen und der Organisation der Nahrungsenergie, Stuttgart 1936
  • Vom Werden des neuen Arztes: Erkenntnisse und Bekenntnisse, Dresden 1938
  • Ordnungsgesetze des Lebens als Wegweiser zur Gesundheit, Zürich 1938
  • Max Bircher-Benner: Ordnungsgesetze des Lebens, Verlag Bircher-Benner, 1992, ISBN 3-87053-048-0
  • Ralph Bircher: Leben und Lebenswerk Bircher-Benners, Verlag Bircher-Benner, 2. Aufl. 1989, ISBN 3-87053-019-7
  • Albert Wirz: Die Moral auf dem Teller. Dargestellt an Leben und Werk von Max Bircher Benner und John Harvey Kellogg, Chronos Verlag, 1993, ISBN 3-905311-10-0