Senn

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Dä Artikel handlet vom Brueff as Alphirt und Chääser. Zu de Lüüt, wo Senn zum Gschlächtsname ghäissed, lueg under Senn (Familiename).
Dr Alpmäister vo dr Alp Wöster z Lech (Vorarlberg)

E Senn oder Älpler isch e Hirt bzw. e Hirtin, wo mäistens nume im Summer uf ere Alp s Vee vo andere Buure hüetet und deren iiri Milch zu Chääs und vilmol au zu Anke verschafft.

D Alpwirtschaft[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Im Hoochgebirg vo de Alpe isch d Sennerei nume wääred de Summermöönet mööglig, mäistens nume vom Juli bis zum Septämber. De Sennereie, wo diefer lige säit mä in dr Schwiz Mäiesäss, wil mä si volmol scho vom Mai aa cha benütze, bevor s Vee im Alpufzuug in die hööchere Regioone cha driibe wärde.

Im äigentlige Sinn bezäichnet mä nume d Hirte, wo d Milch au verarbäite, as Senn oder Sennerin. Wenn nume Jungvee, bzw. Goldvee (also dräägendi Chüe) uf dr Alp si, wie s hüte vor allem in de dütsche und ööstriichische Alpe üüblig isch, reedet mä vom ene Hirt. Dr Senn oder d Sennerin as Ollraunder cha mä uf chliinere Alpe finde - uf gröössere findet en Arbetsdäilig statt und d Milch wird dört vom Chäser verarbäitet.

Dr Senn oder d Sennerin si mäistens Aagstellti vo dr Gnosseschaft, wo d Bsitzere vo de Bärgwäide isch und si verwaltet und nützt. Iire Loon hängt zum Däil vom Erdraag ab und wird au in Naturalie zaalt: Dr Senn daf e Däil vom Bärgchääs, wo uf dr Alp häärgstellt worde isch, bhalte und sälber verbruuche oder verchaufe.

Öb eender Fraue oder Manne uf de Alpe als Senner oder Sennerin iigsetzt wärde, isch je noch dr Regioon und dr Zit underschiidlig. Noch dr Österreichischen Almerhebung vo 1950 si uf de Alpe dobblet sovili Manne as Fraue beschäftigt worde, im Ganze 18'411. In de Hooche Taure, im Osttirol, Pongau und Lungau isch d Sennerei hingeege vor allem Frauenaarbet gsi.

Im Fürsterzbistum Salzburg het die katholischi Chille d Beschäftigung vo Fraue uf de Alpe 1734 und 1756 strängstens verbote. Wil si s aber nid het chönne duuresetze, het si 1767 beschlosse, ass jungi und leedigi Fraue nüme uf d Alpe uufe döfe. D Buure häi vor em Ufzuug d Mäitli und d Fraue, wo uf d Alp häi welle, dr Gäistlikäit müesse vorstelle und iiri Erlaubnis müesse bechoo, wo as Sennerinne-Wapplig bezäichnet worde isch.

Im 19. Joorhundert isch d Sennerin in dr Litratuur und in dr Moolerei vo dr Romantik für Ursprüngligkäit, Freihäit und freiji Liebi gstande. Das isch au nit ganz falsch gsi, wil d Sennerinne und d Senner uf de äinsame Alpe vo dr Chille nid häi chönne kontrolliert wärde[1].

In dr Schwiz isch d Sennerei e dradizionelle Mannebruef. Lang het mä dänggt, ass e Frau uf dr Alp wurd Unglück bringe. Us de lange Summerzite uf dr Alp ooni Fraue si e hufe Saage, Gschichte, Ängst und Vorurdäil entstande, under anderem d Gschicht vom Sennetuntschi, ere Frauefigur us Strau. Die äinsaame Manne häi sich sonigi Figuure bastlet aber die häigen ene, wo si lääbig worde sige, käni Fröide brocht sondern nume Läid und Unglück.

Noch em Zwäite Wältchrieg het s immer weeniger Senne und Sennerinne gee. Im Mallnitzdaal zum Bischbil isch iiri Zaal zwüsche 1950 und 1990 um zwei Drittel zruggange. E hufe Alpe si ufgee worde[2].

Ooni Hund isch d Aarbet vom Senn braktisch unmööglig und es git hützudags meereri äigeständigi Hunderasse wie dr Bärner Sennehund oder dr Appezäller Sennehund.

Litratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Armin Kratzert: Der Senn. Reise in 7 Tagen von der Alm nach Passau. Ein Gesang. Viechtach 1998

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Michael Jungmeier und Judith Drapela: Almen, Nationalpark Hohe Tauern, Wissenschaftliche Schriften, Matrei in Osttirol 2004, S. 60-64
  2. Michael Jungmeier und Judith Drapela: Almen, Nationalpark Hohe Tauern, Wissenschaftliche Schriften, Matrei in Osttirol 2004, S. 66
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