Erwin Schrödinger

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Bischte vum Erwin Schrödinger in dr Universitet Wien
Grab vum Erwin Schrödinger z Alpbach, Tirol

Dr Erwin Rudolf Josef Alexander Schrödinger (* 12. Augschte 1887 z Wien-Erdberg; † 4. Jänner 1961 z Wien) isch e eschtrychische Physiker un Wisseschaftstheoretiker gsii.

Dr Schrödinger giltet as ain vu dr Begrinder vu dr Quantemechanik un het fir d Entdeckig vu neie produktive Forme vu dr Atomtheori zämme mit em Paul Dirac 1933 dr Nobelbryys fir Physik iberchuu.

Lääbe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Syy Vater Rudolf Josef Carl Schrödinger (27. Jänner 1857 – 24. Dezember 1919) isch e Wachsduechfabrikant un Botaniker gsii. Syy Mueter Georgine Emilia Brenda isch d Dochter vum Alexander Bauer, eme Brofässor fir Allgmaini Chemi an dr k. k. Tächnische Hochschuel z Wien. Syy Vater isch katholisch gsii, syy Mueter evangelisch-lutherisch. D Chinder sin evangelisch ufzoge wore. Dr Schrödinger isch anne 1898 uf s Akademisch Gymnasium chuu. Derno het er vu 1906 bis 1910 z Wien Mathematik un Physik studiert un het sich am Wiener Physikalische Inschtitut habilitiert. Dert het er unter anderem mit em Franz-Serafin Exner, em Friedrich Hasenöhrl un em K. W. F. Kohlrausch zämme gschafft. Im Studium isch e Kamrad zum Botaniker Franz Frimmel gsii.

Im Erschte Wältchrieg isch er Soldat gsii. Noch em Chrieg isch er uf Jena, Stuegert, Breslau un Züri. Z Züri het er dr Lehrstuel fir Theoretischi Physik verdrätte, wu vor ihm scho dr Albert Einstein un Max von Laue d Inhaber gsii sin. Do het er au di no ihm gnännt Schrödinger-Glychig formuliert.[1] Dodermit het er d Wällemechanik as Bschrybig vu dr Quantemechanik.

Am 6. April 1920 het er d Annemarie Bertel ghyrote.

Anne 1927 isch dr Schrödinger uf Berlin gange, wun er d Noofolg vum Max Planck an dr Friedrich-Wilhelms-Universitet aadrätte het un e wisseschaftlig Umfäld vorgfunde het, wu nit hätt chenne besser syy. E Huffe Physiker vu Wältrang sin zue sällere Zyt z Berlin gsii. Dert het er unter anderem mit em Victor Weisskopf zämmegschafft. No dr Machtergryfig vu dr Nationalsozialischte 1933 het sich dr Schrödinger, wu syy Ablähnig vum Nationalsozialismus scho lang dytlig gmacht ghaa het, entschlosse, Dytschland z verloo un e Stell am Magdalen College z Oxford aaznee.

Im nämlige Johr isch er dr Nobelbryys fir Physik verlihe wore.

Anne 1936 isch er uf Eschtrych retuurgange go ne Beruefig an dr Karl-Franzens-Universität z Graz aaznee. 1938 het er d Haimet wider mieße verloo un isch uf Dublin gange, wun er ab 1940 gwirkt het un Diräktor vu dr School for Theoretical Physics gsii isch. 1943 het er am dertige Trinity College syni beriemte „Schrödinger lectures“ gee. 1949 isch er korrespondierend Mitglid vu dr Bayerische Akademi vu dr Wisseschafte wore.

Im Johr 1956 isch er uf Wien zruckgchehrt. Do het er bis zue sym Dod am Inschtitut fir Theoretischi Physik an dr Universitet Wien glehrt. Dr Schrödinger het au als an dr Hochschueldäg z Alpbach dailgnuu. Wel em d Ort guet gfalle het, het er do syni letschte Johr verbrocht. Syy Dochter Ruth Braunizer läbt hite no in däm Tiroler Dorf. Dr Erwin Schrödinger isch am 4. Jänner 1961 z Wien an Tuberkulose gstorbe. Ä isch no sym Wunsch z Alpbach begrabe wore. As Inschrift drait s Grabchryz d Glychig, wu sy Name drait.

Laischtige un Uuszaichnige[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Anne 1926 het dr Schrödinger di no ihm gnännt Schrödingerglychig formuliert. Dr Zuegang zue dr Quantemechanik, wu dr Schrödinger mit Hilf vu däre partiälle Differentialglychig gfunde het, isch zwar speter as em Heisenberg syy Matrizemechanik chuu. Em Schrödinger syne het aber dr Vordail, ass er d Mathematik brucht, wu us dr klassische Mechanik bekannt isch. Die Arbete hän em Wältruem un schließlig au dr Nobelbryys fir Physik anne 1933 yybrocht. In däre beriemte Artikelserie (Annalen der Physik Bd.79, S.361, 489, 734, un Bd.81, S.109, 1926) het er au glychzytig d Equivalänz vu syre Formulierig mit dr Matrizemechanik vum Heisenberg un em Born bewise.

D Uusenandersetzig mit dr Arbete vum Ernst Mach hän e zue dr Bscheftigung mit dr Theori vu dr Farbwohrnähmig gfiert. Uf däm Biet isch er bal zuen eme anerkännte Expert wore. Är het au Farbe-Ryym mit speziälle Metrike untersuecht un het eso wichtigi theoretischi Aaregige gee zem Byschpel fir d Erarbaitig vum spetere XYZ-Farbruum vu dr CIE.[2] Di additiv Farbmischig goht no dr Regle vu dr Vektoraddition, wäge däm het dr Schrödinger di vektoriäll Darstellig in d Farbmässig yygfiert.[3]

Anne 1937 isch em Max-Planck-Medaille verlihe wore.

Dr Schrödinger het au zue philosophische Aschpäkte vu dr Quantemechanik Stellig gnuu.[4][5] In syym Wärch Was ist Leben? (im Orginal What is Life?), wu anne 18944 uusechuu isch, fiert er dr Uusdruck vu „Negentropi“ yy. Si het dertemol e große Yyfluss uf d Molekularbiologi ghaa, wel si versuecht het, biologischi Themene physikalisch z erklere un s Inträssi uf dr dodmol nonig bekannte Mechanismus vu dr Vererbig glänkt ghaa het, wun er dr Uusdruck vum „aperiodische Krischtall“ bregt het, wun er sich zue däm Zytpunkt no as Protein vorgstellt gha het. Des Wärch giltet au hite no as Klassiker, wie au vil vu syne Biecher, wu vilmol in dr Form vu erwyterete Essay gschribe sin.

Sy wohl bekannteschts Gedankenexperimänt isch S Schrödingers Chatz,[6] wun er di kontraintuitiven Uuswirkige vu dr Quantemechanik uf Gegeständ vum Alldag iberdrait het un eso syy Ablähnig vu dr gängige statistische Interpretation vu dr Quantemechanik zum Uusdruck het welle bringe.

Derzue het er 50 anderi Publikatione zue verschidene Themene vereffentligt. In dr letschte Läbensjohr het er sich intensiv mit Verallgmainerige vu dr Allgmaine Relativitetstheori („einheitliche Feldtheorien“) bscheftigt, wun er au mit em Albert Einstein driber korreschpondiert het – s Verhältnis sch ab abgchielt, wu dr Schrödinger syy Enthusiasmus fir syy Theori au in iberzogene Pressemitdailige het verlute loo.

Anne 1956 isch dr Schrödinger dr erscht Bryysdreeger vum no ihn gnännte Erwin Schrödinger-Bryys vu dr Eschtrychische Akademi vu dr Wissenschafte wore.[7]

Vu dr Republik Eschtrych het er anne 1957 s Eschtrychisch Ehrzezaiche fir Wisseschaft un Chuschht iberchuu.

Schrifte un Tonufnahmn[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Gesammelte Abhandlungen (Collected papers). Verlag der Oesterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien, Vieweg, Braunschweig & Wiesbaden 1984, vier Bände
    • Band 1: Beiträge zur statistischen Mechanik
    • Band 2: Beiträge zur Feldtheorie
    • Band 3: Beiträge zur Quantentheorie
    • Band 4: Allgemein wissenschaftliche und populäre Aufsätze
  • Die Wellenmechanik - Stuttgart: Battenberg, cop. 1963. (Dokumente der Naturwissenschaft. Abteilung Physik; Band 3)
  • Struktur der Raum-Zeit, Wissenschaftliche Buchgesellschaft (englisch „Space-time structure“ 1963, Einführung in Allgemeine Relativitätstheorie)
  • Statistische Thermodynamik, vieweg 1978
  • Briefe zur WellenmechanikSchrödinger mit Planck • Einstein • Lorentz / hrsg. im Auftrag der Oesterreichischen Akademie der Wissenschaften von K. Przibram
  • Eine Entdeckung von ganz außerordentlicher Tragweite - Schrödingers Briefwechsel zur Wellenmechanik und Katzenparadoxon / hrsg. von K. von Meyenn, Springer-Verlag, Berlin-Heidelberg, 2011, ISBN 978-3-642-04334-5
  • Mein Leben, meine Weltansicht. Verlag Zsolnay, Wien 1985, ISBN 3-552-03712-8 und Deutscher Taschenbuch Verlag, München, 3. Auflage, 2008, ISBN 978-3-423-34273-5
  • Die Natur und die Griechen. Verlag Zsolnay, Wien 1987, ISBN 3-552-00742-3 (Sherman Lectures am University College, London, 24., 26., 28. und 30. Mai 1948)
  • Was ist Leben? - Die lebende Zelle mit den Augen des Physikers betrachtet, Leo Lehnen Verlag (Sammlung Dalp), München, 1951, 2. Aufl.
  • What is matter? Scientific American, 189, (1953), 52-57
  • Was ist Materie?, 2-CD-Set, 86 Minuten, Originaltonaufnahmen, supposé Köln, ISBN 3-932513-30-4
  • Was ist ein Naturgesetz? - Beiträge zum naturwissenschaftlichen Weltbild - 5. Aufl. - München: Oldenbourg, 1997. (Scientia nova) - ISBN 3-486-56293-2
  • Geist und Materie, diogenes Verlag, 1994.

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Hans Thirring: Der Weg der theoretischen Physik von Newton bis Schrödinger. Springer, Wien 1962, Eine Würdigung des Werkes von Erwin Schrödinger (35 Seiten).
  • Walter J. Moore: Erwin Schrödinger: Eine Biographie. Primus Verlag, 2012, ISBN 978-3-86312-301-7.
  • Dieter Hoffmann: Erwin Schrödinger. Teubner, Leipzig 1984, 94 Seiten (Biographien hervorragender Naturwissenschaftler, Techniker und Mediziner; 66)
  • Michael P. Murphy und Luk A.J. O´Neil (beide Hrg.): What is Life? The Next Fifty Years. Speculations on the future of biology. Cambridge University Press, 1995, ISBN 0-521-45509-X (hardback) und ISBN 0-521-59939-3 (paperback) – Aufsatzsammlung.
  • C. W. Kilmister (Herausgeber) Schrödinger- Centenary celebration of a polymath, Cambridge University Press 1987

Weblinks[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Erwin Schrödinger – Sammlig vo Multimediadateie

Fueßnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. E. Schrödinger: „Quantisierung als Eigenwertproblem I“, Annalen der Physik 79 (1926), 361-376. E. Schrödinger: „Quantisierung als Eigenwertproblem II“, Annalen der Physik 79 (1926), 489-527. E. Schrödinger: „Quantisierung als Eigenwertproblem III“, Annalen der Physik 80 (1926), 734-756. E. Schrödinger: „Quantisierung als Eigenwertproblem IV“, Annalen der Physik 81 (1926), 109-139
  2. W. Heisenberg: Erwin Schrödinger. Jahrbuch der Bayrischen Akademie der Wissenschaften 1961,27-35
  3. Erwin Schrödinger: Grundlinien einer Theorie der Farbmetrik im Tagessehen. In: Annalen der Physik, Heft IV, Jahrgang 63, 1920, S. 397ff, S.489 ff.
  4. „Er verkörpert den Typus eines Gelehrten, der die engen Grenzen des Fachspezialistentums überschreitet und der in unserem Jahrhundert rar geworden ist. Erwin Schrödinger verstand sich als ein eminent philosophischer Physiker.“ - Dieter Hoffmann (Memento vom 13. Mai 2011 im Internet Archive) (Berlin): Erwin Schrödinger - Leipzig: Teubner, 1984. (Biographien hervorragender Naturwissenschaftler, Techniker und Mediziner; 66) - Vorwort S. 5
  5. „Doch Schrödinger war mehr als nur Physiker; zutiefst in seinem Inneren war er ein Philosoph, der sich sein Leben lang unter anderem und vor allem mit dem Wesen der Vererbung beschäftigte, die er als eine gegen die individuelle Vererbung gefeite Übertragung von Vergangenem in die Zukunft, als gegen die Stürme der Zeit immunes genealogisches Gedächtnis betrachtete“ - Evelyn Fox Keller: Das Leben neu denken: Metaphern der Biologie im 20. Jahrhundert. Aus dem Engl. von Inge Leipold. - Kunstmann, München 1998. S.67
  6. Zum erschte Mol dargstellt in: „Die gegenwärtige Situation in der Quantenmechanik“, Naturwissenschaften (Organ der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte - Berlin, Springer) - Bd.23, 1935
  7. Archivierte Kopie. Archiviert vom Original am 16. August 2011; abgruefen am 6. März 2012.
Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vu dere Version vum Artikel „Erwin_Schrödinger“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.