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Urs Jaeggi

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dr Urs Jaeggi (2011)

Dr Urs Jaeggi (* 23. Juni 1931 z Soledurn, dert au haimetberächtigt; † 13. Februar 2021 z Berlin) isch e Schwyzer Soziolog, Schriftsteller un bildende Chinschtler gsii.

Lääbe un Wäärch

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Dr Urs Jaeggi isch e Suhn vum Notar Josef Jaeggi gsii. No dr Schuel het er Bankchaufmann glehrt un fimf Johr lang im däm Beruef gschafft. Glychzytig het er uf em zweete Bildigswääg d Matura gmacht un derno Nationalekonomy, Soziology un Chunschtgschicht z Gämf, z Bärn un z Berlin studiert[1]. Anne 1959 isch er an dr Universitet Bärn zum Dr. rer. pol. promoviert wore. Dert isch er Assischtänt vum Entwickligssoziolog Richard Fritz Behrendt gsii. Derno het er vu 1959 bis 1961 as wisseschaftlige Assischtänt an dr Universitet Münster un an dr Sozialforschigsstell z Dortmund gschafft. Ab 1961 het er am Soziologische Inschtitut vu dr Universitet Bärn glehrt, wun er 1964 habilitiert woren isch. Anne 1965 isch er dert Usserordelige Brofässer fir Soziology wore. In dr 1960er Johr isch er mit dr Psichologi Eva Jaeggi ghyrote gsii. Iri gmainsam Dochter Rahel Jaeggi isch Brofässeri fir Praktischi Filosofy an dr HU Berlin.

Anne 1966 isch er an di nei grindet Ruhr-Universitet Bochum grindet wore, wun er ne Lehrstuehl fir Soziology ghaa het. Dail vu dr Studäntebewegig hän si uf sy Wäärch bezoge, vor allem uf d Analyse in Macht und Herrschaft in der Bundesrepublik (1969). Andersch wie dr Leo Kofler, sy Noofolger uf em Bochumer Lehrstuel, het dr Jaeggi sy Arbet uf em Biet vu dr soziologische Theory mit Aasätz vu dr empirische Sozialforschig verbunde un het dodmol unter anderem wichtigi Arbeite zur Bolitische Soziology vereffetligt. 1970/71 het er as Gaschtbrofässer an dr New School for Social Research z New York glehrt. Vu 1972 bis 1992 isch dr Jaeggi Ordinarius am Inschtitut fir Soziology vu dr Freie Universitet Berlin gsii, wun er unter anderem no dr Dissertation vum Rudi Dutschke gluegt het[2]. Am Änd vu däre Zyt het er die Stell mit ere Kollegi dailt, go si dr Bildhauerei z chenne widme. Dr Jaeggi het au ne Atelier ghaa.[3]

Dr Urs Jaeggi het ni nume e Hufe soziologischi Arbeite verfasst, är het bn dr 1960er Johr au belletristischi Wäärch gschriibe un isch doderfir e baar Mol uuszaichnet wore. Unter anderem het er anne 1981 mit Ruth, eme Uuszug us sym Roman Grundrisse, dr Ingeborg-Bachmann-Bryys gwunne[4]. Sy Nooloss isch im Schwyzerische Literaturarchiv z Bärn. Ab 1985 het dr Jaeggi au no as Mooler, Bildhauer un as Aktionschinschtler gwiirkt. Sy letschti großi Uusstellig isch im Summer 2020 z Berlin gsii.

Dr Urs Jaeggi het z Berlin un z Mexiko-Stadt gläbt. Är isch im Februar 2021 im Alter vu 89 Johr z Berlin gstorbe.[3]

Mitgliidschafte

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  • Dytschi Gsellschaft fir Soziology
  • PEN-Zentrum Dytschland, ab 1977
  • Verband vu dytsche Schriftstellerne un Schriftsteller
  • Verband vu dr Autorne un Autore vu dr Schwyz

Uusgläseni Uuszaichnige

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  • Die gesellschaftliche Elite, Bern [u. a.] 1960
  • (mit Herbert Wiedemann) Der Angestellte im automatisierten Büro, Stuttgart 1963
  • (mit Robert Bosshard und Jürg Siegenthaler) Sport und Student, Bern [u. a.] 1963
  • Die Wohltaten des Mondes, München 1963
  • Die Komplicen, München 1964 (Neuauflage Freitag Verlag, Berlin 1982)
  • Berggemeinden im Wandel, Bern 1965
  • (mit Herbert Wiedemann) Der Angestellte in der Industriegesellschaft, Stuttgart [u. a.] 1966
  • Der Soziologe, Bern 1966
  • (mit Rudolf Steiner un Willy Wyniger) Der Vietnamkrieg und die Presse, Zürich 1966
  • Ein Mann geht vorbei, Zürich [u. a.] 1968
  • Ordnung und Chaos, Frankfurt am Main 1968
  • Macht und Herrschaft in der Bundesrepublik, Frankfurt am Main [u. a.] 1969. Neue Ausgabe: Kapital und Arbeit in der Bundesrepublik (1973). Fischer Taschenbuch 6510 ISBN 3-43601685-3
  • Arbeiterklasse und Literatur, Frankfurt am Main 1972 (zusammen mit Peter Kühne)
  • Für und wider die revolutionäre Ungeduld, Zürich [u. a.] 1972
  • Literatur und Politik, Frankfurt am Main 1972
  • Geschichten über uns, Frankfurt am Main 1973
  • (mit Sven Papcke) Revolution und Theorie, Frankfurt am Main
    • Bd. 1. Materialien zum bürgerlichen Revolutionsverständnis, 1974
  • Theoretische Praxis, Frankfurt am Main 1976
  • Brandeis, Darmstadt [u. a.] 1978 (Roman)
  • Gesellschaft und Bewußtsein, Hagen 1980
  • Grundrisse, Darmstadt [u. a.] 1981
  • Was auf den Tisch kommt, wird gegessen, Darmstadt [u. a.] 1981
  • (mit Manfred Fassler) Kopf und Hand, Frankfurt am Main [u. a.] 1982
  • Versuch über den Verrat, Darmstadt [u. a.] 1984
  • Fazil und Johanna, Frankfurt am Main 1985
  • (mit Schang Hutter) Heicho, Edition Mariannenpresse, Berlin-Kreuzberg 1985. ISBN 3-922510-32-9.
  • (mit Norbert Ledergerber) Solothurner Filmtage 1966 – 1985, Fribourg 1985
  • Rimpler, Zürich 1987
  • Soulthorn, Zürich 1990
  • (mit Remy Steinegger) Tessin, Zürich 1991
  • Spinoza i(s)st.... , Städtische Bühnen Freiburg [2000], Bühnenbild, Musik, Inszenierung: Art Clay
  • Kunst, Berlin 2002
  • Durcheinandergesellschaft, Frauenfeld Stuttgart Wien 2008
  • Wie wir. Roman. Huber [etc.], Frauenfeld 2009
  • Follisophie. Gedichte und Prosa. Klever Verlag, Wien 2013
  • Kunst ist überall. Aufsatzsammlung. Ritter, Klagenfurt 2014
  • Heimspiele. Prosa. Ritter, Klagenfurt 2015
  • Ein Vogel auf der Zunge. Lyrik und Prosa. Klever, Wien 2019
  • Lange Jahre Stille als Geräusch. Wewerka Edition, Berlin [2000?], au as Heerspiil uf DVD-ROM, DLR, [Berlin] 2005, Reschy: Stefanie Hoster; Komposition: Sabine Ercklentz
  • Sozialstruktur und politische Systeme, Köln 1976
  • Theorien des historischen Materialismus, Frankfurt am Main (zäme mit em Axel Honneth)
    • Bd. 1 (1977)
    • Bd. 2. Arbeit, Handlung, Normativität, 1980
  • Geist und Katastrophe. Studien zur Soziologie im Nationalsozialismus. Wissenschaftlicher Autoren-Verlag, Berlin 1983
  • Mauersprünge, Reinbek bei Hamburg 1988
  • Zyt het er d Blätter für deutsche und internationale Politik mitrusgee

Uusstelligskadelog

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  • Bilder von Urs Jaeggi, Solothurn 1985
  • Urs Jaeggi, Bern 1990
  • Urs Jaeggi, Figuren, Zürich 1991
  • Urs Jaeggi: treppen, fliegen, köpfen, worten, Berlin 2004
  • Gabriele Althaus (Hrsg.): Avanti dilettanti. Berlin 1992
  • Irmgard Elsner Hunt: Urs Jaeggi. New York [u. a.] 1993
  • Peter Trübner (Hrsg.): Das Heiße und das Kalte. Bern 1997
  • Markus Zürcher: Urs Jaeggi. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  1. DER SPIEGEL: Urs Jaeggi ist tot: Schriftsteller (»Brandeis«), Künstler und Soziologe. Abgruefen am 16. Februar 2021.
  2. Gustav Seibt: Soziologe, Schriftsteller und Künstler: Urs Jaeggi gestorben. Abgruefen am 16. Februar 2021.
  3. 3,0 3,1 Nicola Kuhn: Zum Tod des Soziologen, Autors, Künstlers Urs Jaeggi – Radikal souverän, radikal offen, tagesspiegel.de, 14. Februar 2021.
  4. DER SPIEGEL: Urs Jaeggi ist tot: Schriftsteller (»Brandeis«), Künstler und Soziologe. Abgruefen am 16. Februar 2021.
Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vu dere Version vum Artikel „Urs_Jaeggi“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.