Huuschatze

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Huuschatz

Büsi (Felis catus) Miaue/?

Systematik
Ordnig: Roubtier (Carnivora)
Underordnig: Chatzenartigi (Feliformia)
Familie: Chatze (Felidae)
Underfamilie: Chlychatze (Felinae)
Gattig: Ächt Chatze (Felis)
Art: Huuschatz
Wüsseschaftlige Name
Felis catus
Linnaeus, 1758

Huuschatze, meischtens numme Chatze gnennt, (Felis silvestris catus oder Felis silvestris domesticus; alemannischi Näme) sin Huusdyr us dr Chatze-Familie. Si sin fleischfressendi Säugedyr. Chatze werred uf Alemannisch au Büsi, Büüssi, Busle, Bissili, Zy, Zysi, Minzle, Minzili, Mändli au Rall, Rolli, Räuel, Maudi, Mäudu gnennt.

Biologischi Merkmôhl[ändere | Quälltäxt bearbeite]

ä Chatz, wo usruebet
jungi Büsi

Huuschatze läbe 15–20 Jôhr, d'älteschti bechannti Chatz isch 36 Jôhr alt gsi. Usgwagseni Chatze sin circa 60 cm lang, dazu chunnt no dr Schwanz, wo circa 25 cm lang isch; d'Schulterhöhi isch 30–35 cm. Dr Schwanz isch nützlich zumme s'Glychgwicht z'halte, mangi Chatze chömme au ohni Schwanz uf d'Walt. Chatze wyge zwüsche 2.5 kg un 7kg, selte au über 10 kg. S'Skelett vonere Chatz bschtôht us über 230 Chnoche. A Bsunderheit isch, dass s'Becke un d'Schultre nüt so schtark mitem Rückrat verbunde sy als bi andri Vyrbeiner. D'Auge sin frontal usgrichtet un ermögliche s'exakti Yschätze vur Entfernig. Allerdings muess ä Chatz deswäge au dä Chopf dreie um i ä andri Richtig sehe z'chönne. Mit ihre Auge cha ä Chatz au z Nacht un i grellem Liecht nô guet sehne, bis zu 50 % besser als dr Mensch. Uf dr andre Syte cha ä Chatz chlyni Details un Farbe nüt guet unterscheide, zum Byschpil cha ä Chatz d'Farbi Rot nüt erkenne. S'Gehör vonere Chatz isch dreimôl schtärker wie bim Mensche un empfindlicher als des vomene Hund. Uf dä unteri Frequenze hört ä Chatz öber glych wie ä Mensch, d'oberi Frequenzgränz leit allerdings 2 Oktave überem Mensche. Chatze chönne bis zu 100 kHz wahrnehme, d'Frequenz vum Luut wo ä Muus vo sich git. Chatze hän 32 Ohrmuskle un chönne d'Ohre i verschiedni Richtunge dreie. Usserdem hän Chatze zweimôl so vyli Zehle i dr Nas als Mensche un chönne Grüch wahrnehme, wo Mensche gar nüt dervo wisse.

Chatze vermehre sich üsserscht schnäll. Ä Chatz isch mit 6–7 Monät gschlächtsryf un cha pro Jôhr drüü Wurf ha. Dr erschti Wurf isch meischtens chlyner (abr nüt immer!), normalerwys bschtôht ä Wurf us sächs Chätzli oder meh. D'Tragzit für Chatze isch 63 Daag.

Verhalte[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Chatze drücke ihri Schtimmig mit verschiidni Geschte us. Dr Schwanz drückt d'Schtimmig vonere Chatz us. Wenn ä Chatz ihre Schwanz erhobe hät füehlt si sich wohl un sicher. Ä horizontaler Schwanz drückt ä entschpanti Schtimmig us. Schwanzwedle dedütet, dass d'Chatz aggresiv, irritirt, oder unsicher isch. I dem Fall wot ä Chatz nüt bläschtigt werre un mer sot si lieber allei lo. D'Position vo dä Auge isch au wichtig. Wenn d'Chatz ein mit dä Auge fixirt un d'Pupille verengt isch des meischtens als Drohig gmeint. Erwiterti Pupille sin äs Zeiche vo Angscht un Augezwinkre isch ä fründlichs Zeiche. Dr Schnurrbart isch ebefalls ä Zeiche vur Schtimmig vonere Chatz. Er wird au zur Navigation gnutzt.

Chatze chönne ä Huufe verschiidni Gräusch un Luut uschtosse. D'verschiidni Gräusch drücke d'Schtimmig vonere Chatz us. Schnurre bedütet zum Byschpil, dass d'Chatz glücklich isch; s'cha schtundelang durchghalte wäre. Fuuche bedütet, dass d'Chatz sich bedrôht füehlt oder gnervt isch. Chatze schtosse au merkwürdigi Luut us, wenn ä Beutedyr usser Rychweite isch; ob des ä Zeiche vo Fruschtration, Drohig oder ä Lockruf isch, isch nüt sicher. E männlichi Chatz bruucht als Lockruef im Früeling un Spotsummer/Hèrbscht e düüfs, luts un nasals Grüüsch, wo oft lang naadöönt. Sellem Grüüsch säit mo im Alemannische rölle, demnoch isch e paarungsbereiti männlichi Chatz röllig oder kurz en Rölli. S'charakteristischi Miaue wird numme zur Kommunikation mit Mensche ygsetzt un nüt mit andri Chatze bzw. s'wird meischtens vermide um Ufmerksamcheit z'vermyde.

Chatze sin perfäkti Jäger un hän ä schpezialisirti Verdauigtrakt un Zähn. Huuschatze chönne fascht tuusig verschiedni Schpezie jage (im Verglych zu 100 bi Grosschatze). Chatze frässe normalerwys chuum Pflanze, numme mangmol um verschlukchti Hôôrbahle us z'schpukche. S'git aber au vegetarische Chatze, des isch allerdings gar nüt gsund un cha zum Erblinde führe. Chatze sin üsserscht Hügienischi Dyr un putze sich, i dem sä ihr Fäll abschläkche. D'Saliva vonere Chatz isch ä effektifs Putzmittel (für s'Chatzefäll). Chatze sin notorisch wasserschüüch, mangi Schpezie bade aber sogar gärn.

Chatze schlôfe zwüsche 12–16 Schtunde am Daag. Dr Schlaf findet i zwo Phase schtatt, dr flachi Schlaf un dr Tiefschlaf. Während em flache Schlaf wache Chatze bim gringschte Gräusch uf. Während em druffolgendi Tiefschlaf sin d'Muskle entschpannter un d'Ufwachschwell dütlich höher. Zwüschedurch wacht d'Chatz uf, gähnt, weggselt d'Position un schlôft wyder y. Wacht d'Chatz vo allei uf, gähnt sä usgybig un schtreckt d'Muskle. S'ofti Unterbreche vum Tiefschlaf cha zu gsundheitlichi Schäde führe un Schlafmangel cha ä Chatz inerhalb vo siibe Daag töte.

Chatze sin normalerwys Einzelgänger, bilde aber au oft Gruppe. Jedi Chatz hät ihr eignes Territorium, ä Rolli hät s'gröschti un ä Chatz mit Jungi s'chlynschti. S'git aber au “neutrale” Zone. Usserhalb vo denne wird jeder Ydringling wegschüücht, zerscht durch Fuuche un Knurre, danôch wird dr Gegner mit Tatzeschläg vertrybe. Chatze sin normalerwys nüt so aahänglich wie zum Byschpil ä Hund sundern chömme au allei guet s'racht. Huuschatze entwiggle oft bsunderi Marotte un Eigeheite un nehme mangmol sogar menschlichi Gwohnheite aa.

Vil Lüüt bringan ira Katsa bii uf zisa (swswswsw) z'hööra, si kond abr o ganz andrs Züüg vrschtôô. Nuu fôlgan se ned aso gêrn wia d'Hund. Mer lockt d Katz mit „kumm, Bissili, kumm!“,„kumm bs bs bs bs!“, „chum, bus bus bus!“ oder „chum, zi zi zi!“

Abildig vonere Chatz us Pompeij

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D'erschti Vorfahre vo dä Chleichatze sin vor circa nüün Millione Jahre erschyne, drunter au d'Wildchatz. D'Wildchatz hät ä asiatische Ursprung un taucht im untere Pleistozän als Felis lunensis uf. D'Vorfahr vo dä Huuschatze hät sich warschynlich imene Wüschtechlima entwigglet. Hüüt nô pfuse Chatze am liebschte i warmi Plätz. Schpöter hät sich d'Chatz dä sesshafti Mensche aagschlosse. Chatze sin dä Mänsche als Jäger nützlich gsi un d'Chatze hän sich praktisch salber domeschtizirt. Über 9.000 Jôhr alti Chnoche vo chlyneri Chatze sin zamme mit menschlichi Chnoche i Mesopotamie, Südoscht-Anatolie, un Jordanie gfunde worre.

Antike

Im alte Ägüpte sin Chatze als Jäger vo Ratte un Müüs bsunders wichtig gsi un sin sogar religiös verehrt wôre. D'Göttin vum Huus Bastet isch als Chatzegöttin dôgschtellt wôre. Au us andri Chulture isch d'Verehrig vo Chatze überliifert. In Indie isch d'Chatz ä Bschtandteil vo religiösi Zerimonie gsi. Vo dört us isch d'Chatz uf China un Japan cho, wo Chatze ähnlichi Ufgabe hän erfüllt. Z'China hän Chatze d'Kokons vo Syderaupe vor Müüs un Ratte gschützt un i Tempel Manuskripte. D'Chinese hän glaubt, dass numme dr Mensch un d'Chatz ä Seel hän. D'Araber un d'Germane hän d'Chatze au verehrt. D'germanischi Göttin Freya hät ihren Wage vo zwei Chatze ziehe lo. Im Islam werre Chatze au hoch gschätzt. Des gôht uf dä Prophet Mohammed zrugg, wo syni Chatz Muezza nüt hät welle ufwecke un schtattdesse dä Ärmel vo sym Gwand abgschnite hät. Er hät aageblich au mangmol mit synrer Chatz ufem Schos predigt.

Abildig us Japan usem 18te Johrhundert

D'Phönizier hän Chatze im 5.–7. Jôhrhundert vor Chrischtus nôch Italie, Griecheland, Gallie, un Britannie brôcht.

Mittelalter

Mit dr Völkerwandrig sin Huuschatze au uf Mitteleuropa cho. D'Wikinger hän Chatze domeschtizirt un als Huusdyr ghalte. Im Mittelalter sin Chatze durch d'zunemmendi Verbreitig vo Vorratschädling immer meh als Huusdyr ghalte wôre. Chatze sin im Mittelalter üsserscht wertvoll gsi. Im Sachseschpygel sin 3 Pfennig Schadeersatz für ä Chatz feschtgleit (im Verglych 4 Pfennig für ä Lamm oder Chue). Im 10te Jôhrhundert sin Chatze z'England vo adligi Dame ghalte worre un sehr rar un wertvoll gsi. Z'Wales hät sich ä Siedlig numme Dorf oder Hamlet (Dörfli) nenne dürfe, wenn's mindeschtens nüün Hüüser, ei Pflug, ei Brennofe, ei Butterfass, ei Guler, ei Muni, ä Hirt un ä Chatz hät chönne ufwiise.
Chatze sin im Mittelalter mit Hexe un Dämone i Verbindig brocht wôre un oft bechämpft wôre. Chatze sin zum Byschpil für d'Pescht verantwortlich gmacht wôre un umbrôcht wôre, des hät aber grad ersch racht zur Usbreitig vur Pescht gfüehrt.

Mit dä Europäer sin d'Chatze schlieslich uf Nordamerika, Australien un Neuseeland cho, mit zum Teil übli Folge für d'iheimischi Tyrwält. Mit dr Induschtrielle Revolution sin Chatze vo reini Nutzdyr zu Huusdyr worre un d'Chatzezucht hät begonne.

Buurechatz

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Ronald M. Nowak: Walker’s Mammals of the World. 6. Uflag. Johns Hopkins University, Baltimore 1999. ISBN 0-8018-5789-9
  • Paul Leyhausen: Katzen. Eine Verhaltenskunde. Paul Parey Verlag 1982. ISBN 3-8263-2766-7
  • Desmond Morris: Catwatching. Die Körpersprache der Katze. Heyne-Verlag, München 2000. ISBN 3-453-17259-0
  • Bruce Fogle|: Katzen. Die beliebtesten Rassen. Dorling Kindersley, Starnberg 2000. ISBN 3-8310-0019-0
  • Marian C. Horzinek, Vera Schmidt, Hans Lutz (Hrsg.): Krankheiten der Katze. 4., iberarbeiteti Uflag. Enke Verlag, Stuttgart 2005 ISBN 3-8304-1049-2
  • Sergius Golowin: Göttin Katze. Das magische Tier an unserer Seite. Goldmann Verlag, München 1989

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Huuschatz – Sammlig vo Multimediadateie