Alphorn

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Alphorn-Konzert in Vals GR (2005)

S Alphorn (Plural: Alphörner) isch es Blächblaasinschtrumänt uf em Prinzip vo de Polschterpfifä und giltet als Schwiizer und östriichischs Nationalsymbol. Au i de bayrische Alpä sind Alphörner verbreitet.

Beschriibig und Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S Alphorn ghört zu de Blächblaasinstrumänt, au wänns traditionell us Holz gfärtigt isch. Es het keini Chlappä, Züg oder Ventil und isch drum im Bezug uf d Tön, wo chönne gspiilt wärde, ufd Naturtonreihe beschränkt. Es Alphorn cha mer – je nachdäm wo men isch – 5 bis 10 Kilometer wiit ghöre. Langi Holztrompetä gits i villnä Kulturä und Länder, z. B. im Tibet, idä Pyrenäe und dä Karpatä (Trembita gnännt), oder bi dä Kirgisä. I dä Schwiiz isch s Alphorn bsunders bekannt. Der Büchel und d Tiba, wo nach em gliichä Prinzip funktionieret, sind chly weniger bekannt.

Di erschti bekannti schriftlichi Erwähnig vome Alphorn isch ufs Jahr 1527 datiert. Vo dänn stammt en Iitrag im Rächnigsbuech vom Chloschter Santurbe im Kanton Luzärn, döört isch d Usgaab vo zwei Batzä für en Walliser mit Alphorn notiert.

Im 18. Jahrhundert isch s Alphorn aber fascht in Vergässeheit gratä, wills di verarmtä musizierendä Hirtä i dä Städt im 17. Jahrhundert in Verruef bracht händ. Mä hät au vom Bättelhorn gredt. Aber d Romantik und d Tourischtä i dä Schwiizer Alpä (zerscht vorallem d Ängländer) händ d Folklorä und s Alphorn zum Blüe bracht.

Hüt luegt men i dä Schwiiz als Klischee s Alphorn und s Schwiizer Sackmässer näbe Chäs, Schoggi und Edelwiiss als Nationalsymbol aa. Di erschtä Fäscht mit Alphornmusig händ 1805 und 1808 stattgfundä: s Unspunnäfäscht. Hüt zellt dä Schwiizer Jodlerverband ellei a die 1800 organisierti Mitglider - Tendänz stiigänd!

Hüttigi Verwändig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Alphornbläser in Diessä am Ammersee (2004)

Es git nume wenigi klassischi Kompositione fürs Alphorn, die am wohl bekanntischti isch d Sinfonia pastorella fürs Alphorn und Striicher in G-Dur vom Leopold Mozart. Neueri Wärch sind s Concerto Rustico vom ungarischä Komponischt Ferenc Farkas oder s Konzert für Alphorn und Orchester und de Dialog mit der Natur fürs Alphorn, Piccolo und Orcheschter vom Schwiizer Dirigänt und Komponischt Jean Daetwyler. 1966 isch s Concertino für Alphorn in F und Streicher vom Franz Kanefzky gschribä wordä.

Im Jahr 2004 isch im Uftrag vom Menuhin Festival in Gstaad s Concerto for Alphorn and Orchestra vom Schwiizer Komponischt Daniel Schnyder entstande. Das Stück isch denn vom Arkady Shilkloper urufgfüert worde. Es verwändet es konventionells, klassischs Sinfoniiorcheschter, dezue ghört allerdings en drüüfach bsetztä Schlagzügpart und en Synthesizer. Stilistisch cha mers als "Crossover" zwüsche Jazz und Klassik bezeichne.

Vereinzelt wird s Alphorn au rein im Jazz verwändet. D Gruppä "Kerberbrothers Alpenfusion" setzt s Instrumänt i dä Stück Alphornblues und Geierwalli (CD-Veröffentlichig 1998) ii. Au dä Jazztrompeter und Komponischt Mathias Schriefl benutzt teilwiis mehreri Alphörner i verschidene Tonarte bi sinere Band 6, Alps and Jazz.

D Behauptig, dass Hirtä früener ihri Hörner meischtens als Signalhörner bruucht händ, isch falsch. D Ortig vom Horn wär imene Gebiet, wo vo Bärge umgä isch, fascht unmöglich, will de Schall vo de Wänd reflektiert werde würd. De Schall wär so also mehrfach und us verschidene Richtige z'ghöre (Echo).

Herstellig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Technik fürd Rohrherstellig us Holz isch uralt, bis i di jüngschti Ziit sind sogar Wasserleitige so oder ähnlich hergstellt worde.

Hüt gits es paar spezialisierti Instrumentäbouer, wo us geignäte Holzstämm Alphörner härstelläd. Di spezielli, nach unä abgrundeti Form häts dank de am Hang stehendä und drum chrummä Fichtä, wo gschellt und halbiert wärded. S aschlüssende Ushöhle vo de beide Hälftene uf e Wanddicki vo eim Zentimeter isch e Handarbeit, wo über sibäzg Stundä duuret. E aschlüssändi Umwicklig vo Peddigrohr (früener Rindäbletter, Holzstreifä oder Wurzlä) dient als Wätterschutz und es sognännts Chesselmundstück hilft bim Blasä. De Priis für es Standardmodäll lit bi öppä 2'700 bis 3'300 Schwiizer Frankä (Stand: 2013).[1]

Stimmigä[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Alphörner mit dene Stimmigä werded hüt bout:

Stimmig (Grundton) Längi tüüfschti Ton
Es 4,05 m Es1
E 3,89 m E1
F 3,68 m F1
Fis/Ges 3,47 m Fis1/Ges1
G 3,27 m G1
Gis/As 3,09 m Gis1/As1
B 2,75 m B1
C 2,45 m C

I dä Schwiiz isch s Fis/Ges-Alphorn am wiitischtä verbreität, in Dütschland s F-Alphorn. I de üblichä Usfüerig cha mer hüt Alphörner i zwei oder drüü Teil zerlegä.

s lengschti Alphorn[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S lengscht Alphorn vo dä Wält hät e Längi vo 47 Meter. De Wältrekord haltet de Alphornbouer Josef Stocker us Kriens zäme mit em US-Amerikaner Peter Wutherich, wobii zum ändgültigä Entscheid au um de Durchmässer vom Bächer (engl.: bell) grungä wordä isch.[2] Nach de Agabä vom Josef Stocker isch das Alphorn aber nöd spillbar. Wänn aber bim Zämeboue vo de Einzelteili nöd alli Teili verwändet werded, so entstaht mit 14 Meter s längschti spillbari Alphorn vo de Wält. Das hät 64 Tön im Gägesatz zum "normalä" Alphorn mit 16 Tön.[3] S längschti a eim Stück gfertigti Alphorn mit 20,67 Meter, itreit im Guinessbuech vo de Rekörd, stammt us de Wärchstatt vom Alois Biermaier vo Bischofswisä (Oberbayern) und chan det besichtigt wärde.

Wiiterentwickligä und Variantä[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Hüt werded vereinzelt Alphörner us Glasfasäre, Carbonfasäre oder Acrylglas gmacht, so sinds nüme meh als es knapps Kilogramm schwär. Klanglich isch aber sones moderns Alphorn de Holzhörner dütlich unterläge. Versuechswiis sind au Instrumänt mit Chlappä oder enere Ventilmaschinä (Würkig vo de Ventil wie binere Trumpetä) bout worde, dass de Tonumfang uf e diatonischi Tonleitere (Chlappä) oder e chromatischi Tonleitere erwiteret wird.

s Orgleregischtär "Alphorn"[ändere | Quälltäxt bearbeite]

In Orglä findet mer zum Teil s Regischter Alphorn. Dä spezielli Klang vom Alphorn wird bi dene Orglä dur e Orgälpfiffä (meischtens us Holz) imitiert. Z'findä ischs zum Biispiil i dä "Schwalbennestorgel" vo 1977 im Ulmer Münschter als 16′-Register im Hauptwärch.

Film[ändere | Quälltäxt bearbeite]

De einzigi Film übers Alphorn bis jetz i Spiilfilmlängi isch vom Stefan Schwietert und heisst Musik der Alpen - Das Alphorn vo 2003. Er hät e Spiilziit vo 76 Minutä und isch au uf DVD erhältlich. Er behandlet d Ursprüng vom Instrumänt und leitet übere zu de modärne Uffassig übers Alphornmusiziere - so z'säge vom Jodlerverband bis zum Jazz.

Musig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

d Eliana Burki spilt Alphorn bim Bardäträffe in Nürnberg (2009)
  • Schwiizer Protagonischtä im Bereich vo de Alpinä Wältmusig: Hans Kennel, MYTHA mit Betty Legler und Hans Kennel, Balthasar Streiff als Soloperformer, mit hornroh und Stimmhorn (beides Bands)
  • De Harmut Schmidt hät zwei Konzärt für Alphorn und Orcheschtär gschribä.
  • De Armin Rosin hät klassischi Musig mit em Alphorn in Zämehang bracht: Alphorn Goes Classic (CD-Ispilig vo 2001)
  • Au i dä modernä Popmusig hät s Alphorn scho Verwändig gfundä. De Schwiizer Musiker Pepe Lienhard und sini Band händ s Alphorn i ihrem Lied "Swiss Lady" im Jahr 1977 verwändet. Mit dem Song händs sogar am Eurovision Song Contest teilgno und de 6. Platz gholt. I dä Schwiiz isch de Song en Nummer-Eis-Hit gsi und isch sich ganzi 18 Wuchä i dä nationalä Charts blibä.
  • Bekannti Alphornspillerinnä sind unter anderem d Lisa Stoll und d Eliana Burki.

Lueg au[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Alphorn – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. alphornatelier.com Archivlink (Memento vom 15. Juli 2013 im Internet Archive), Priislischtä für verschidäni Alphornartä i CHF
  2. chicagotribune.com, De Artikel World's Biggest Alphorn Claimed vo de Chicago Tribune vom 28. Dezämber 1999
  3. Grösstes bespielbares Alphorn der Welt, Artikel vo de Neue Luzerner Ziitig vom 14. Juni 2011