D Petschenege

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D Petschenege (alttürkisch Beçenek, latiinPacinacae oder Bisseni, noigriech. Πετσενέγοι Petsenegoi, russisch Печенеги Pečenegi, Ukrainisch Печеніги Pečenihy, ungarisch Besenyő) si e bedütende oghusische Stamm gsi. In de oghusische Sprooche schribt mä iire Naame Peçenek (Türkisch), Peçeneq (Aserbaidschanisch) und Beçene (Turkmenisch). Im Alttürkische het das bedütet: dä, wo guet schafft und sich aasträngt.[1]

Ostöiropa mit em Siidligsgebiet vo de Petschenege um 1015

Wo s Göktürkische Riich undergangen isch, si d Petschenege us Westsibirie in Richdig Weste zooge. 889 häi si d Wolga überkweert. 896 häi si mit em bulgarische Zar Simeon I. e Bündnis abgschlosse und d Magzare im Gebiet Etelköz, nördlig vom Schwarze Meer, vernichtend gschlaage. D Magyare si denn in Richdig Weste zooge, und häi sich im obere Theiss-Gebiet (im hütige Ungarn) niidergloo.[2][3]

D Petschenege häi im 10. Joorhundert gege d Kiewer Rus kämpft und gege d Chasare, wo an dr Wolga gläbt häi. 968 häi si Kiew belaageret und 972 dr Kiewer Groossfürst Swjatoslaw umbrocht, won er vom ene groosse und erfolgloose Fäldzuug gege Byzanz zruggchoo isch. Im Joor 1036 si si vom Swjatoslaw sim Änkel Jaroslaw em Wiise schweer gschlaage worde, und under em Druck vo de Kiptschak si si denn über d Donau gflüchdet, wo si denn immer wider Byzanz bedroot häi und au under enander Chrieg gmacht häi.

S Zäiche vo de Petschenege

Uf em Höhepunkt vo iirer Macht im 11. Joorhundert hä si s Gebiet zwüsche dr Talas und dr Donau beherrscht. Dr König Stephan I. het si 1003 und 1021 gschlaage, aber vo 1061 aa häi si sich in dr Walachei niidergloo und si 1067/68 wider in Ungarn iigfalle. Noch arabische Bricht si die erste Petschenege vo 1009 aa zum Islam überdräte,[4] 1068 isch e verlustriiche Bürgerchrieg zwüsche dr muslimische Minderhäit under de Petschenege und dr Meerhäit, wo häidnisch bliibe isch, usbroche. D Muslim häi gwunne[5] sich denn mit de Seldschuke verbündet und Konstantinopel aagriffe. Byzanz under em Alexios I. Komnenos und d Kyptschake under em Boniak und em Tugorkhan häi sich gege sä verbündet. Es isch aber bis zur Schlacht unklar, öb d Kiptschak mit oder gege d Byzantiner wurde kämpfe. Noch ere bluetige Niiderlaag 1091 am Levunion-Gebirg häi sich d Petschenege hinder d Donau zruggzooge.[6] D Byzantiner häi noch dr Schlacht die gfangnige Petschenege massakriert.

D Räst vo de Petschenege häi e Zitlang de Byzantiner an dr Donaugränze dient und si in ere nöije Niiderlaag bi Beroe (Berrhoia) 1122 verschwunde. E Däil het sich de Magyare underworfe und si 1123 z Ungarn as Grenzwächter vom ungarische Gyepűsüsteem aagsiidlet worde, anderi si im verwandte turkvölkische Stamm vo de Kiptschak und dr oghusische Bevölkerig vo Anatolie ufgange. In dr Walachei het sich aber bis 1171 e Rästriich ghalte, bis es vo de Kumane eroberet worde isch.

Lang het mä gmäint, ass die christlig-ungarische Petschenege und Kumane Vorfaare vo de siibebürgische Szekler sige, die bulgarische Petschenege und Kumane Vorfaare vo de Gagause.

D Petschenege gege d "Skyth" vom Swjatoslaw I.

Z Russland häi sich 2003 bi dr letschte Volkszelig sibe Bürger als Petschenege bezäichnet, was vo de Behörde nit ärnst gnoo worde isch und im ändgültige Bricht nit vorchunnt.[7]

Mindestens aber in e baar Ortsnääme in dr Ukraine, dr Türkei, in Ungarn, in dr Slowakei, in Russland, Rumänie und Moldawie git s no Spuure vo de Petschenege. In dr hütige Ukraine git s acht Ort mit em Naame Pechenaya, Pechenegi, Pechenizhyn, Pechenezhskiy, Pechenki, Pechenya, Pechenyugi und Pechenyy, in dr Türkei siibe Ortschafte mit em Naame Peçene und Peçenek, in Ungarn fümf Ort, wo Besenyőtanya, Besenyőtelek, Besenyőd, Besnyő und Besnyőmajor häisse, in dr Slowakei vier Ort mit em Naame Bešeňov, Bešeňová, Pečeňady und Pečenice, in Russland zwäi, Pechenegi und Pecheniki, in Rumänie äi Ort mit em Naame Pecinişca und z Moldawie en Ortschaft, wo Peceştea häisst. Au z Östriich, im Burgeland, won emol zu Ungarn ghöört het, git s mit Pöttsching en Ort, wo uf e petschenegischi Siidlig zrugg goot.

Litratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Petschenege – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Besim Atalay: Divanü Lügati't - Türk. Türk Tarih Kurumu Basımevi, Ankara 2006, S. 57. (Türkisch)
  2. Warren Treadgold: A History of the Byzantine State and Society, Stanford University Press, 1997, ISBN 0-8047-2630-2
  3. Constantin Jireček: Kapitel VIII. Der Car Symeon in Geschichte der Bulgaren, Georg Olm Verlag, 1977 (Orig.: Verlag von F. Tempsky, Prag, 1876)
  4. al-Bakri (Encyclopaedia of Islam, Bd.VIII:289a, ISBN 90-04-09834-8), al-Masudi verläit d Islamisierig sogar ins 10. Joorhundert (Bd. V:1010b, ISBN 90-04-07819-3)
  5. Encyclopaedia of Islam, Bd. V:1010b
  6. Hans Eberhard Mayer, Geschichte der Kreuzzüge, Kohlhammer, Stuttgart 2005
  7. Russland aktuell vom 15. November 2003: Überraschungen bei der großen Völkerzählung