D Zäller Wiehnacht

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D Zäller Wienacht isch es Singspiil us der Schwiiz, wo Motyv vo der Wienechtsgschicht zeigt.

Der Komponischt Paul Burkhard het’s uf Schwyzerdüütsch gschribe, und es isch i der Chile vo Zäll, emene Dorf im Tösstal bi Winterthur, ane 1960 s erschte Mol ufgfüert worde.

Das Theaterstück, wo d Gschicht verzelt, wie der Heiland uf d Wält cho isch, könnt me i vilne Länder; es isch scho i öppe zwänzg Sproochen übersetzt worde;[1] uf Änglisch heisst’s Swiss Nativity. Es baar vo de schöne Lieder mit de guete Melodie vom bekante Operette-Komponischt Burkhard sind i der nöie Mundart-Chilemusig achoo und gälte scho als religiösi Volchslieder; me singt se au ohni szenischi Uffüerig. So isch s Zäller Wiehnachtsspiil eis vo den erfolgrychschte Wärch vo der alemannische Literatur.

wie s Wienechtsspiil entstanden isch[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Der Zürcher Komponischt Paul Burkhard isch wytume für syni Operette bekant gsi, bsunders für s Stück Der schwarze Hecht usem Joor 1939; und ei Nummere dört druus ghört zu de beliebtischte düütsche Lieder überhaupt; es isch s O mein Papa, wo öpen au z Ängland un d z Amerika en Hit worden isch. Sid 1959 het der Burkhard z Zäll gwohnt. Me verzelt sech, scho gly sige der Pfaarer, e Huusfrau und e Fabrikant vo däm Dorf zuenem choo und heige ne frogt, ob är ächt nid für d Schuel es Wienechtsspiil chönt mache. Die Idee het em Burkhard gfalle, und eso isch s Singspiil entstande, wo me scho a der Wienecht anne 1960 i der Chile vo Zäll zeigt het. Mit de modärne Mundarttegscht und der schöni Musig isch das Stück algmein guet achoo, und i vilne Gmeinde vo der Schwiiz und au i anderne Länder het me’s spöter im Apfänt immer wider ufgfüert.

was i däm Spiil vorchunt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Handlig vo der Zäller Wiehnacht foot i der Gägewart a und bringt es baar Szene, wo me sech rund um d Geburt vom Jesuschind amene Oort bi Bethlehem im Heilige Land vorstellt.

Grad am Afang singe d Schauspiiler – es sind alles Chinder – s Lied «Das isch de Schtärn vo Bethlehem», wo hüt i der Schwiiz eis vo de wichtigere Wienechtslieder isch. Denn rede si mit enand über d Wienecht und drüber, was si do i däm Spiil chönten uffüere. Me gseht de öppis, wo lang vor em Jesus sinere Geburt passiert isch: en Ängel, der Gabriel, chunt zu der Maria und seit ere, si chöm es Chind über. Do singe si uf der Büüni s zwöite Lied: «Kei Muetter weiss, was irem Chind wird gscheh», und das isch jo ne Sach, wo bi allne Mönschte wohr isch.

Jetz isch der bsunder Stärn zu säbere Zyt aber au in anderne Länder vom Oriänt z gseh gsi, und so mache sech wie men us der Bible weiss die drüü Könige ufe Wääg dörthi, wo s Liecht ihne verusgoot. Do derzue git’s s Lied «Au für eus wird de Heiland gebore», und me merkt, das chind isch für alli Völker uf d Wält choo.

I der Zyt vo Josef, Maria und Jesus isch s Land vo den Isrealite scho lang e Teil vom grosse römische Rych gsi, wo aber no vo eigete Könige regiert worden isch. I der Bible chunt bi der Geburtsgschicht vom Jesus der Herodes als König vo Jerusalem vor (au wenn hüt klar isch, ass dää scho im Joor 4 vor der Zytwändi gstorben isch). S Zäller Spiil zeigt is em Herodes syn Königshof mit em zimli wilde Lied «Mir händ’s glatt bim König Herodes». Zu däm chöme jetz die drü frömde Bsuecher us em Morgeland, wie’s der Stärn ihne agää het, und si froge der Herodes, wo dä nöi gebornig König gnau sig; der Stärn heig ne azeigt, das müess nöime bi Bethlehem näbe Jerusalem sy. Won er das ghört wird der Herodes hässig, und er befilt, me sell alli chlyne Chinder vo Bethlehem go tööde.

Uf em Land weiss me vo all däm nüüt, i der nöchschte Szeene schloofe d Hirten ufem Fäld, und Ängel chöme für se cho singe: «Wached uuf, schlafed nöd!» D Hirte merke, ass bi ihnen öpper wichtigs uf d Wält chöm, und si überlege sech, was si nem chönte go bringe; eine chunt uf d Idee, ihm es Schöfli z gää, und er singt do dervo, und die andere mache’s em noo und singe reihume vo ihrne Gschänk.

Ersch jetz gseht me wider der Josef und d Maria, wie si uf em Wääg sind uf ere Strooss. Alli Lüüt z Galiläa und i de anderne Gägende vom Heilige Land müesse für d Volchszäälig, wo Rom wott mache, a ihre Heimetoort goo. Die beide händ kei Glück, si finde z Bethlehem nienen en Platz imene Gaschthuus und es blibt ne nume no e schäbige Stall näbenusse zum übernachte: es isch der Stall vom Hotel Stärne, und do chunt jetz s chlyne Jesuschindli, der Soon vo der Maria, is Spiil. S Theaterstück bringt derzue es aktuells Thema: es chöme verschideni Persoone, wo am Rand vo der Gselschaft läbe, uf d Büüni und in Stall cho luege, wie der Heiland uf d Wält cho isch. Und au em Paul Burkhard sis Lied zu däm Ereignis «Was isch das für e Nacht», wo me dervo singt, wie wichtig die Geburt für d Möntschen isch, gilt hüt als es guets Wienechtslied.[2]

Denn chöme nomol alli Figuure füre und singe zäme öppis vo de schöne Lieder, und eso hört s Wienechtsspiil vo Zäll uuf.

d Lieder[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Das isch de Schtärn vo Bethlehem
  • Kei Muetter weiss, was irem Chind wird gscheh
  • Au für eus wird de Heiland gebore
  • Mir händ’s glatt bim König Herodes
  • Wached uuf, schlafed nöd!
  • Es Schöfli tuen em bringe, und tuen es Loblied singe
  • De Kaiser hät’s befole
  • Was isch das für e Nacht

I dene acht Lieder bringt der Komponischt vil meh weder nume grad d Geburt vom Erlöser uf d Büüni. Es het drinn gueti Gedanke zum Läbe vo de Möntsche ganz algemein, und drum ghört me s Stück und d Gsäng bis hütt a der Wienecht i vilne Länder. Teil Lieder sind sogar i offizielli Chilegsangsbüecher cho, wo’s jo süscht leider numme ganz wenig Mundarttegscht drin het. Der Paul Burkhard loot eim mit syne eifache Värs lo gspüüre, ass das eim au öppis agoot wie die alte Könige, wemme bim Zuelose oder bim sälber Singe vom Schtärn vo Bethlehem uf der schöne Melody i der letschte Stroofe so Wort ghört wie die:

«Lobed und danked eusem Schtärn
Folged im naa und folged gärn!
Eimal dänn winkt er eus und treit
Überen eus i d Ewigkeit.»

wo s Spiil usecho isch und wo as me s au scho het chönne gseh[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Originalusgab: D’ Zäller Wiehnacht, bim Musikverlag & Bühnenvertrieb Zürich, s Tegschtbuech: 1961, d Partitur: 1965 (dä Verlag isch z Züri anne 1934 gründet worde und het au s Lied O mein Papa im Agebott)
  • Uf Änglisch: A Swiss Nativity (Die Zeller Weihnacht), übersetzt vo der Eleanor Gurewitsch, usegää vom Verlag G. Schirmer Inc. z Nöi York, 1965.
  • Im Joor 2011 het d Schuel vo Zäll zum hundertsche Geburtstag vom Paul Burkhard das Spiil wider ufgfüert, mit e chly gänderetem Tegscht.
  • Und au grad anne 2011 isch d Gschicht am Schauspiilhuus Züri uf d Büüni cho.[3]
  • Der Schwiizer Verlag ExLibris het von ere Uffüerig vom Singspiil z Hinwil zwöi Langspiilplatte gmacht und vom de Lieder en Audio-CeDee useggää.
  • Me cha d Lieder usem Stück au uf Youtube lose und als MP3-Dateie abelaade.
  • Der Zäller Chinder- und Jugendchor, wo 1978 nöi gründet worden isch, füert s Spiil ane 2018 under der Leitig vo der Sarah Deissler wider nöi uuf, nach der Fassig vom Kilian Deissler.[4]
  • D Noote chame au bi anderen Verlääg haa.[5]
  • Z Zug könnt me s Stück D Zuger Wiehnacht, wo en abgänderiti Form vom Paul Burkhard sinere Zäller Wiehnacht isch.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Anna Kardos: Zäller Wiehnacht - der grösste Schweizer Hit, Schweiz am Wochenende, 10. Dezämber 2016
  2. Gesangbuch der Evangelisch-reformierten Kirchen der deutschsprachigen Schweiz, Zürich und Basel 1998
  3. Philipp Ramer: Reise in vergangene Adventszeiten. Eine etwas andere «Zäller Wiehnacht» in der Kammer des Zürcher Schauspielhauses, NZZ, 28. Novämber 2011.
  4. D Zäller Weihnacht vom Zäller Chinder- und Jugendchor
  5. D Zäller Wiehnacht i der Notedatebank vom Musigverlag Ruh AG (für Blosmusig arrangschiert vom Emil Wallimann)