Hegschtalemannisch

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s Hegschtalemannische als Doil vom Alemannischa

Hegschtalemannisch isch der südligscht Deil vum Hochalemannische. Es isch vum andere Hochalemannisch dur d Isoglosse trinkche / triiche (oder treiche) abgränzt.

Definition[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Noch em Gliiderigsvorschlag vum Karl Bohnenberger isch s Hegschtalemannisch eso abgränzt:

  • Im Hegschtalemannische sait mer wiä im ibrige Hochalemannisch mit em Riiblüt (Riibluut) ch Chind.
  • In dr Lütverbindig mhd. -nk ischs k vollständig verschobe: statt Bankch, dunkchel, trinkche sait mer also Banch, dunchel, trinche oder Baach, duuchel, triiche bzw. treiche.

S Hegschtalemannisch im Sinn vu däre Definition umfasst

D Verhältniss im Bündner Land sin in dr iberregionale sprochwisseschaflige Literatür wennig beachtet wore, dr niideralemannisch un dr hegschtalemannisch Adeil isch meischtens ibersähne wore, drotz dass dr Sprochatlas vu dr ditsche Schwiz (Karte II 94 ("Kind") un II 97 ("trinken")) eigentlig alles sait.

Hegschtalemannisme[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Rudolf Hotzenköcherle, dr erscht Rüsgäber vum Sprochatlas vu dr ditsche Schwiz, het sich 1984 drgege üsgsproche, dr Begriff Hegschtalemannisch mit ere bstimmte Grenzliniä (Isoglosse) z verbinde. Er zellt näbe triiche verschiidini anderi Hegschtalemannisme uf - diä sin friili zum Deil aü iber s änger hegschtalemannisch Gebiät (lueg d Definition obe) nüs verbreitet. Dodrzue ghere:

  • buue, schniije - Verbe mit Monophthong im Hiatus - anschtatt neijerem boue, schneje.
  • schlafe - s germanisch a isch do erhalte un nit zu schlofe verdumpft.
  • är isch altä, si isch alti, es isch alts - do het s Adjektiv aü in dr prädikative Stellung e Deklinationsändung.
  • gejsch, gejt, stejsch, stejt - d 2. un 3. Person Singular isch diphthongiärt, suscht heißts gaht, goht oder geht. Des gejt isch im alemannische Wallis un Friiburg un im ganze Kanton Bärn verbreitet. Verschiidini anderi Bsunderheite sin ebefalls ungfähr in dr Gränze vu gejt verbreitet, so zum Biispiil d Wortstellig won i bi gsii anstatt won i gsii bi.
  • Am witschte üs em hegschtalemannische Kerngebiät luegt töüf (tiäf) rüs - des goht töüf in dr Aargau iine un vu do in ere Liniä unter Iischluss vu dr Kantön Zug, Schwyz un Glarus bis ins Bündner Land. Des isch fir dr Hotzenköcherle dr "Maximalramme" vum Hegschtalemannische.
  • Dr Hotzenköcherle git aü e "Minimalramme" a: Dr Gältigsbereich vum dreiformige Verbalplural (= s alemannisch Wallis) - mit mache, machet, machunt oder ähnlig.

Dr Hotzenköcherle plediärt wäge däre unterschiidliche Dichti vu Hegschtalemannisme drfir, uf e Abgränzig vum Hegschtalemannische ganz z verzichte un numme im Bedarfsfall vu Hegschtalemannisme z schwätze.

Däm isch entgege z stelle, ass jedi Iideilig zwangsläifig e Räscht vu Sich-ugattig-Fiähle iibrig losst. D Begriff Niider- un Hochalemannisch gehn numme vu einem Konsonant üs, un zwar vum Erhalt oder vu dr Verschiäbig vu germanisch k (Kopf/Chopf usw.), also vum e spezifische Broblem vum Konsonantismus. Diä Abgränzig kennt mer ebefalls ablähne, well e Hüffe Broblem vum Vokalismus un anderem sich nit an d k/ch-Liniä halte, well sich mänki Hochalemannisme diäf ins Niideralemannisch furtsetze un umkehrt. Wämmer d Liniä trinkche/triiche as Gränz vum Hegschtalemannische aluegt, macht mer nyt anders, wiäs im Fall vu Kopf/Chopf gschähne isch. Friili wäre do Dialäktspiilarte, wu sich eso ähnlig sin, wiä d Walserdialäkt im Bündner Land, in zwee Deil gspalte - Hoch- un Hegschtalemannisch. Wämmer uf dr andere Sitte bedänkt, ass Hegschtalemannisch e Deil vum Hochalemannische isch un si wichtigschts Merkmol deilt, ka mer nimmi vun ere Spaltig schwätze - hegschtens vun ere Untergliiderig.

Lueg aü[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Literatür[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Rudolf Hotzenköcherle: Die Sprachlandschaften der deutschen Schweiz. Aarau 1984

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]