Altägyptischi Religion

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D Isis wo ihre Sohn Horus sügt. Das isch vo de Chrischde as Madonna mit Chind übernoh worde.

Die altägyptischi Religion het zue de polytheischdische Religione ghört. Si isch die urschbrüngligi Religion vo de Ägypter, wo se währed de Johrduusig us dr Verehrig vo Dier und Bäum zun erä Burereligion mit kosmische Gottheite entwicklet und mit Opfergabe materiell underschdützt hai. Wie die meischde polytheischdische Religione isch si nid missionarisch gsi und het au mit Liichtikeit Götter vo andere Völker in ihr Pantheon ufgnoh. Mid dr Eroberig vo Ägypte dur dr Alexander dr Grooss het ä Brozäss agfange, wo ägyptischi Kült dr griechisch-römische Wält bekannt gmacht hai. Dr Isiskult zum Bischbil isch im römische Kaiserrich wiitverbreitet gsi. Aber wenn sich die altägyptischi Religion zerscht au uusbreitet het, isch si schliesslig doch undergange und vom Chrischdedum abglöst worde.

Gottheite, Dämone, Geischder[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Die alte Ägypter hai in erä Wält gläbt wo vo Chreft beherrscht worden isch, wo si nid hai chönne kontrolliere. Si hai dene Chreft Näme, Charakterzüg und es Usgseh ge, für zum se besser z verschdoh und denn mit magischem Wüsse si au chönne beiiflusse. Dä Erschiinigsforme wo si de Götter ge hai, hai si ba gsait, und es si im allgemeine Dier oder Mensche gsi, under ihne

  • Muni, wo si bewunderet hai wäge ihrer Züügigschraft und ihrer Schterki
  • Falke, wo wi d Sunne hoch im Himmel gfloge si
  • Flusspfärd, wo ihri Junge verdeidige
  • Leue wo as gföhrligi Kämpfer betrachtet worde si
  • Mischtchäfer, wo zauberhaft us dr Ärde gschlüpft si, wie wenn si ohni Eltere uf s Wält cho wäre
  • Schakal, wo mä hüfig in dr Nöchi vo de Friidhöf gse het

und vili anderi meh. De Götter wie dene vo dr Dunkelheit, dr Füechtikeit, em Verschdecktsii, dr Luft het mä Menscheform ehnder as Dierforme ge. Hüfig het mä sä dargschdellt mit emä Dierchopf und emä menschlige Körper. Es het au Wunderwäse ge wie d Ammit, wo d Härz vo de Sünder biim Dotegricht ufgfrässe het, und die het ä Chopf vom enä Krokodil, ä Vorderkörper vom enä Leu und ä Hinderdeil vom enä Flusspfärd gha. D Ägypter hai kai Underschiid gmacht zwüsche de Götter und sonige Demone. Die meischde hai nid ä wichdigi Rolle gschbilt und öfters hai si nit emol ä Name. Näme si sehr wichdig gsi. Mit ihne het mä die Dote vor em ewige Dod chönne bewahre, aber au übernatürligi Wäse chönne beiiflusse mit Zauberschbrüch, wo mä ase grichtet het. Im Dotebuech, wo mä sit em Neue Riich de Dote as en Art Baedeker mit ins Grab ge het, si d Näme vo de zweiävierzig Doterichter erwähnt, so dass dr Dot si chönnt zu siine Gunschde beiiflusse.

S Pantheon vo de Ägypter isch riisig gsi mit Hunderte vo Götter, Demone und Geischder, die meischde dervo unwichdig. A baar vo de übernatürlige Wäse si landeswiit verehrt worde und hai Tämpel ä chli überall gha, anderi si brivat gsi und nume von ä baar Mensche verehrt worde, wie d Vorfahre.

Synkretismus und Göttergrubbe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Ä Schdele mit zwei Götterdreiheite

Die ägyptische Götter si nie uf dogmatischi Art definiert gsi, und so si hüfig zwei oder drei Götter mitenand identifiziert worde; däm sait mä Synkretismus. Im Neue Riich isch dr Amun mit de meischde wichtige Götter uf lokaler Basis vereinigt worde, aber national isch er dr Schdaatsgott Amun-Re gsi.

Dr Synkretismus het nüt z due mit de Dreiheite vo Götter, wo an gwüsse Örter as en Art heiligi Familie aagluegt worde si, so ghöre z Thebe dr Amun, d Mut und dr Chons zsämme, währed z Memphis dr Ptah, d Sachmet und dr Nefertem a Dreiheit bildet hai. Anderi Grubbierige si d Achtheit vo Heliopolis, wo die acht Gottheite wo mit dr Schöpfig z due hai, iischliesst: dr Nun und d Naunet–s Urwasser, dr Amun und d Amaunet–d Unsichtbarkeit, dr Kuk und d Kauket–d Dunkelheit und dr Hah und d Hauhet–d Unendlikeit. Mit dr Nünheit si im allgemeine alli Götter am enä beschdimmte Ort gmeint gsi, aber z Heliopolis si drmit die erschte nün Gottheite gmeint gsi: dr Atum wo d Wält und s Läbe erschaffe het, siini Chinder dr Luftgott Schu und d Göttin vo dr Füechtikeit Tefnut, dere ihri Chinder dr Geb (Ärde) und d Nut (Himmel), wo dr Osiris, d Isis, dr Seth und d Nephthys uf d Wält brocht hai.

Entwicklige im Neue Riich[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Im Neue Riich het sich s Bild vom Göttlige veränderet. Wenn d Gottheit vorhär immanent gsi isch, het sich jezt ä Transzendänz entwicklet, wo von erä Universalität begleitet gsi isch. Dr Gott, wo vorher emenä Ort verhaftet gsi isch, isch dr Gott vo allne worde, und jede het d Möglichkeit gha, sich diräkt an ihn zwände.[1] Das isch au zum Uusdruck cho in däm wie d Ägypter fremdi Völker gseh hai. Wenn die früehner dr Wält vom Chaos aghört hai, hai sich jetzt d Götter um si kümmeret wie um d Ägypter sälber.

Echnaton: Monotheismus odr Monolatrii[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Echnaton und si Familie wo dr Aton abäte

Die alte Ägypter hai ihri Heerschare vo Götter bis zur Iifüehrig vom Chrischdedum z Ägypte nie für än einzigi Gottheit ufgeh. Nid emol dr Echnaton, wo vo de einte as dr Erfinder vom Monotheismus[2] und vo andere mögligerwiis nume as Ahänger vo dr Aton Monolatrii agluegt wird,[3] het vil meh gmacht as d Brieschder vom Amun und ihri Tämpel z ruiniere. Aber d Idee vom Heilige het s wohrschiinlig scho ge. In vile Teggscht chunnt s ägyptische Wort für Gott, Netscher (MdC dransliderierig nTr), in dr Eizahl vor, wo drmit vilicht dr lokali Gott gmeint gsi isch, oder aber än Abschdrakt, s Heilige.

Dr Tämpeldienscht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Die riisige Tämpelkompläx mit ihre Heerschare vo Brieschder und Diener, wo mä vom Neue Riich a kennt, hai ä sehr bescheidene Urschbrung gha. D Bevölkerig vom än Ort het ä chliises Heiligdum für ihri lokali Gottheit vo unbrennte Donziegel baut, het Manne as Brieschder gwehlt und het im Gott Opfergabe broocht für si Schutz und sini Wohldate. Ä Deil vo dene Tämpel si erwiiteret worde, und Läsbrieschder, wo hai chönne schriibe und läse, hai im Gott in siim Allerheiligschde dient, wo nume si hai döfe iinego. Es het aber wiiterhi Laiebrieschder ge, wo alli drei Mönet währed emä Monet die mindere Arbete im Tämpel verrichtet hai.

Dr Tämpel vo dr Isis z Philae

D Rolle vo de Brieschder isch nit seelsorgerisch gsi und si hai nume wenig Kontakt zue de Gläubige gha. Si si Mitgliider vo dr Schriiberklass gsi und ihres Amt isch hüfig vererbbar gsi. Mit ihre Dienscht hai si sicher gschdellt, ass d Weltornig nit in Gfohr cho isch, ass d Sunne jede Dag ufgangen isch und dr Nil jedes Johr s Land überschwemmt und fruchtbar gmacht het. D Brieschder si verantwortlig gsi drfür, ass d Götter ihri Opfergobe übercho hai, ass ihri Statue iikleidet und ihri Heiligdümer suuber und gschmückt gsi sin und ass d Götter an de Festdäg in de Prozessione us em Tämpel drait worde si und wider sicher zruggcho si.

Die allgemein Bevölkerig het nur wenig mit em Tämpeldienscht z due gha. Si hai in die innere Rüüm gar nit döfe iinego, wil mä für das bsundrigi Reinigungsrituäl het müesse mache. So hai si im üssere Tämpelhof ihri Opfergabe abgleit. Ässe, Blueme, gweihti Schdela und, vor allem vo dr ptolemäische Zit a, meh und meh mumifizierti Dier si dä Götter gopferet worde. An Feschddäg hai aber alli Gläubige ihre Gott chönne adräffe, wenn d Götterschtatue, wo dr Gott sälber gsi isch, das heisst si Erschiinig und nit än Abbildig, vo de Brieschder uus em Tämpel drait worden isch. Zum ihne Froge schdelle, het mä Antworte uf Schdückli vo Papyrus oder uf Schärbe gschriibe und dr Gott het eini drvo uusegläse. Die Orakel si au bruucht worde für zum Grichtsfäll z entscheide. Brozessione si Glägeheite gsi für Feschtlikeite und Pilger si mänggisch vo wiit ewäg cho für zum fiire, vor allem dr Kult vom Serapis, em Apismuni wo mit em Osiris idäntifiziert woren isch, het Lüt vom ganze Middelmeerruum azoge, wo denn gweihti Schdele im Serapeum z Alexandrie hinderlo hai. S het au Feschder ge wie die z Abydos und z Busiris, wo än Art religioses Drama ufgfüehrt worden isch, wo d Gschicht vom Osisris und Seth widrverzellt het. Bi dene Uffüehrige het ä Deil vom Publikum aktiv deilgnoh,[4] und z Papremis isch dr Kampf zwüsche Guet und Bös zu richtige Brügeleie uusgartet.[5]

Im a Deil vo de Tämpel het s Schdatue oder chliini 'Ohre wo zueloose'-Schriin gä wo mä het chönne diräkt mit em Gott kommuniziere. Dr Amun isch villicht dr beliebtischt Gott gsi vom Neue Riich a; är isch dr 'Verdeidiger vo de Arme' gsi, dr 'Wesir vo de eifache Lüt'. Är isch grächt gsi, aber au barmhärzig und barat Sünde z vergä. Au dr 'Ptah, wo Gebät erhört' het son ä Schriin z Medinet Habu gha, und d Hathor, dr Re, dr Thoth und dr Horus hai so chönne agschbroche wärde. Wenn öbber nid diräkt mit erä Gottheit het wele rede, het er ä vergöttlichte Mensch wie dr Imhotep oder dr Amenhotep, Sohn vom Hapu, chönne um Hilf bitte.

Glaube und Frömmikeit[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Die altägyptisch Religion het keis Glaubensbekenntnis kennt und keis heiligs Buech gha wie die mosaische Religione. Ä Viilfalt vo religiöse Auschauige und Lehre, wo jedi drvo nume ä Deil vom religiöse Sii agschbroche het, si alli berächtiget gsi.[6]

D Ägypter hai ihri Wält as bedroht gseh vom Chaos, us welem sie erschaffe worden isch und d Verdeidigung vo dr Wältornig, dr Maat, isch im König si Pflicht gsi. Aber es het au chliineri Gfohre gha, Unglück wo vo Demone cho si und wo jedem Mensch hai chönne bassiere: Chrankete, Unfäll, Schlangebiss usw. und gege die het mä sich chönne schütze mit Gebät, Opfergabe oder Zauber. Es het Götter geh wie dr Amun, dr Ptah oder d Isis, wo mä eigetlig um alles het chönne bitte, aber wenn mä ä Hirt gsi isch und Angscht um siini Chüeh gha het, het mä sich am ehndschte an dr Hauron, dr göttlig Hirt, gwändet. Dr Ptah as Schöpfergott isch vor allem bi de Handwärker beliebt gsi, odr dr Thoth, wo d Schrift erfunde het, bi de Schriiber.[7] Ä Deil vo de Götter hai nid nume chönne hälfe, sondern au schade. D Sechmet het eim chönne schütze vor de Demone wo chrank gmache, aber si isch au ä Göttin vo dr Zerschdörig, vo Peschtilenze und Chrieg gsi.[8] Au ihre Sohn, dr Nefertem, het bösi Uswirkige chönne ha, und d Lüt hai hüfig Amulet drgege drait. Dr Seth isch dr Gott vom Chaos gsi und drmit vo dr Wüeschdi und vom Uusland, wo d Ägypter langi Zit aagluegt hai as Gebiet, wo vo dr Maat, dr Wältornig, usgschlosse siige. In dr Früehziit het er aber au positivi Eigeschafte gha, zum Bischbil her er dr Sunnegott Re gschützt vor dr Apophisschlange und lang isch er e Schutzgott vo de Pharaone gsi. Schbööter aber isch er as Unglücksgott agluegt worde und es het Zeremonie ge, wo mä än, das heisst Abbildige von em, zerschdört het.[9]

Mä weiss sehr vil über d Gottesdienscht in dä Tämpel, aber wie die eifache Lüt ihri Religion usgüebt hai, do drüber het s nid so vil Quelle.

Götter vom Überfluss[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr wichdigscht vo de Gottheite, wo de Mensche Riichdum brocht het, isch dr Hapi gsi, dr aschdiigendi Nil. Dr Hapi sälber isch ein vo de Götter gsi, wo kei Tämpel gha hai, er het aber es jöhrligs Fescht gha, wo d Lüt überall gfiirt und Lieder zu siine Ehre gsunge hai. D Renenutet isch d Herrin vo de Chornspiicher gsi und vo de fruchtbare Fälder und isch em Hapi nooch verbunde gsi.[10] D Buure hai erä as 'Schlange wo z ässe git' chliini Heiligdümer in de Fälder und Räbbärge baut. D Grieche hai erä Thermouthis gsait und si erschiint noch em Undergang vo dr altägyptische Religion as chrischtlige Heilige.

Huusgötter[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Bes (rächts) und d Beset (linggs)

Dr Zwärggott Bes und d Flusspfärdgöttin Taueret si die zwei beliebtischde Huusgötter gsi. Bilder von enä si uf d Zimmerwänd gmolt worde, chliini Schdatue het mä in Egge ufgschdellt und mä het Amulet von enä drait. Chopfschdütze und Bei vo Bett hai mänggisch ihri Forme gha, wil im Schloof dr Mensch sich nid cha sälber wehre gege d Demone. Vor allem dr Bes het Musig und Danze gärn gha. Er isch abbildet worde, wien er Musig macht, und s het au Dänz ge, wo sich d Dänzer in ihn verchleidet hai.

Fruchtbarkeit und Geburt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Wil d Mensche jung gschdorbe si im Alterdum, isch ä groossi Zahl vo Chinder wichdig gsi, und mindeschdens ei Bueb hät sötte derbii si, wo noch em Dod vo siine Eltere sich um s Doteopfer wurd kümmere. In dr Schbootziit isch dr Imhotep dr Gott gsi, wo eim zum enä Bueb het chönne verhälfe.[11] D Himmelsgöttin Nut isch mänggisch as Sau mit vile chliine süügende Säuli uf Amulet abbildet worde und het Fraue ghulfe. D Manne hai Hilf gsuecht vom Muni Serapis oder em Min, wo mit erä Erektion abbildet worden isch, und hai Salat, wo im Min gweiht gsi isch als Aphrodisium gässe. D Geburt isch eini vo de gföhrligschde Zite gsi für s Buschi und für d Mueter, do hai d Hathor, d Nechbet, dr Chnum, dr Bes und d Meschenet chönne hälfe.[12]

Chranket[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Chrankheite si wägem schlächte Iifluss vo Geischder entschdande. Horusamulet hai eim beschützt und wenn mä doch chrank worden isch, het dr Gott dr Chrankheitsdemon chönne uusdriibe. Dr Paviangott Babi isch wäge siiner Wildheit in Zauberschbrüch gege Chrankheite hüfig vorcho, wie au dr Imhotep, a vergöttligte Archidekt us dr Zit vo dr dritte Dynaschdii oder d Mafdet, wo mä a Brotlaib in dr Form vom enä Penis mit em Name vom Chranketsdemon beschriibe und in fetts Fleisch igwicklet und erä Chatz zum frässe ge het. Bi Biss vo Giftschlange oder Schdich vo Skorpion het mä d Ursach kennt, aber nid vill chönne mache, dorum het mä brophilaktisch Babiamulet drait. D Behandlig isch magisch gsi: Zauberschbrüch hai d Skorpiongöttin Serket sötte derzue bringe, die Chranke z heile.

Orakel und Rächt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Ägypter hai keini Apfokate gha, wo eim hätte chönne biischdoh, wenn mä in ä Grichtsfall verwigglet gsi isch, und eim hät chönne erkläre um was es goht. Bi de Orakel isch d Brozedur sehr vil eifacher und verschdändliger gsi und vom Neue Riich a si si immer beliebter worde. Wenn s ä Broblem ge het, het mä s im allgemeine eso formuliert, ass zwei Antworte möglig gsi si, und die het mä uf Papyrusfätze oder uf Oschdrakon gschriibe und si dr Gottheit, wenn si us ihrem Tämpel uuse drait worden isch, vorgleit. Dr Gott het denn eini uusegläse.[13] D Orakel hai au Rotschleg in persönlige Frooge ge.

Wenn mä vor Gricht cho isch het mä dr Gott, hüfig dr Amun, drum bittet, ass dr Rächtschbruch grächt sig, au wenn mä nid riich isch.[14] und es git Schdele, wo zeige, ass d Göttin Meretseger, wo Verbrächer mit Blindheit und Insekteschdich gschrooft het, au het chönne vergee.

S Läbe nach em Dod[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Maschdaba vom Ptahschepses

Mä weiss nit genau was im Alte Riich, wo d König Ritual entwicklet hai für zum sicher z si ass ihr eignigs Läbe noch em Dod für alli Ewikeit wurd duure, ihre Untertane vom ä Läbe noch em Dod erwartet hai. Sicher isch, ass dr Dod nit s Ändi gsi isch. Die Dote hai Opfergabe mit ins Grab übercho, Ässe, Gedränk, Mässer, Döpf, Wärkzüg und anderi Sache, wo dr Dot sicher im negschde Läbe chönnt bruuche. Die wenigschde hai sich groossartigi Greber wie d Maschdaba näbem Grab vom König, wo die wo de König bekannt gsi si übercho hai, chönne leischde, und ihri Greber si eifachi Gruebe, mänggisch uusbaut mit Ziegel, gsi, aber immerhin es Heim im „Weschde“, em Doteriich.[15]

S Läbe noch em Dod isch wohrschiinlig urschbrünglig nume ä Schattenexischdänz in dr Nekropole gsi. Die Dote, ägyptisch männl. mut (Mdc Umschriibig mwt), wiibl. mutet (umschriibe mwt.t) hai—sicher in schböötere Zite—ihr Grab chönne verlo und die Läbige heimsueche, und as Geischder hai si ihne au chönne schade. Die Verwandte hai vo Zit zu Zit em Dote Opfergabe brocht und mänggisch hai si erwartet, ass dr Dot ihne wurd hälfe.[16]

Bild von erä Ärnt im Grab vom Sennedschem

Weniger düschter as d Exischdänz vom mwt isch s in erä Unterwält gsi wo em sunnige Ägypte gliicht het wie ei Wasserdropfe em än andere: Uf de Wänd vo de Greber vo der Oberklasse si Bilder vom Läbe gmoolt gsi, wie mä sich s het chönne wünsche—d Diener hai d Arbet gmacht, mä het dr Sex chönne gniesse,[17] und mit siiner Familie sich go bim Fische oder Jage vergnüege, aber will doch jede sini jöhrligi Arbetspflicht het müesse erfülle, het mä chliini Armeä vo Uschebtis gha, Schdatuette vo eim sälber, wo as Antwort gsait hai: „Do bin i.“, wenn dr Ruef zur Arbet choo isch.[18]

D König si noch ihrem Dod göttlig worde und ihr ach, wo mä vilicht as än Art Seel chönnt beschriibe, isch ufgschdiige zum Himmel und a Schdärn worde.[19] Noch em Änd vom Alte Riich hai au gwöhnligi Lüt, wenigschdens die riichere, an dere Art vom ewige Läbe welle deilha. In erä Lehrschrift, dr Diskussion vom Ma, wo gnueg gha het vom Läbe, mit siiner Seel, goht dr Verfasser sowiit, ass dr Protagonischt s Läbe nume as ä Schdation uf em Wäg zum ewige Läbe beschriibt.[20] Aber bevor dr Dot e Diener vom Osiris worden isch und so an däm siiner Göttlichkeit het chönne deilneh, isch er vor s Dotegricht cho, wo siis Härz gwooge worden isch, und wenn s schwerer gsi isch as ä Fädere, denn isch s vom Demon Ammit ufgfrässe worde, und dr Dot isch für immer verlore gsi. Gwöhnligi Ägypter si, usser mit wenige Uusnahme, nit Götter wie d König worde, wo verehrt worde si, aber hai am ewige Läbe deilgnoh.

Vom Neue Riich aa het jede Ägypter, wo sich s het chönne leischde—und das isch a Minderheit gsi—sich es Grab lo baue und ghofft, ass siini Erbe ihn wurde lo mummifiziere und denn ihm alli Opfergabe wurde ins Grab lege; denn het au är d Chance gha mit em Osiris z verschmelze und für immer z läbe. In dr Schbootziit, wo dr Herodot Ägypte bsuecht het, isch d Mumifizierig—ohni die het mä sich es göttligs Läbe in dr Underwält nit chönne vorschdelle—eifacher und eso billiger worde, und grösseri Deil vo dr Bevölkerig hai se chönne zahle.

Religiösi Gnosseschafte in dr Ptolemäerziit[ändere | Quälltäxt bearbeite]

In dr Ptolemäerziit hai sich in de besser situierte Volksschichde religiösi Gnosseschafte afo verbreite, wo ihri Dätikeit und Ziil mit Schtatute, wo jedes Johr erneueret worde si, definiert hai. Zu de exblizite Zwäck hai religiösi Opfer und Tämpelveraschdaltige, Hilf bi Begräbnis, än Art vo finanzielli Versicherig und d Schlichdig vo Konflikt zwüsche Mitgliider ghört. Imbliziert isch bin erä Mitgliidschaft gsi, as s Mitgliid ä zueverlässigi, wirtschaftlig gsichereti Person siig, wo mä sich cha druf verloo. D Gnosseschafte si finanziert worde mit Migliiderbiidräg und mit Buesse, wo dene uferleit worde si, wo sich antisozial benoh hai, wie Ehebruch mit dr Frau vom enä Mitgliid, Beleidigung oder Schloo odr d Weigerig ä Mitgliid in Not finanziell z underschdütze. D Mitgliidschaft isch düür cho. Noch em P. Cai. II 30605 het es neuis Mitgliid 100 Drachme im Moned müesse zahle, dr Presidänt meh as 300 und si Vize 260. Das si Gäldsumme gsi, wo sich ä gwöhnlige Buur nid het chönne leischde und au für die Wohlhabende, wo drbii gsi si, het das dr Schetzig noch bis zum ä Vierdel vom Iikomme uusgmacht.[21]

Quelle, Fuessnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Miriam Lichtheim, Ancient Egyptian Literature: Volume II: The New Kingdom, 1980, S.6
  2. Jan Assmann, Religion and Cultural Memory: Ten Studies, Stanford University Press 2005, S.59
  3. Dominic Montserrat, Akhenaten: History, Fantasy and Ancient Egypt, Routledge 2000, ISBN 0-415-18549-1, S.36ff.
  4. James Henry Breasted, Ancient Records of Egypt, Part One, Chicago 1906, §§ 663ff.: "D Ichernofret Schdele"
  5. Herodot, Euterpe, § 63
  6. Henri Frankfort, Ancient Egyptian Religion: An Interpretation, S.3
  7. George Hart, The Routledge Dictionary Of Egyptian Gods And Goddesses, Routledge 2005, S.158
  8. Anne K. Capel, Glenn Markoe, Mistress of the House, Mistress of Heaven: Women in Ancient Egypt, Hudson Hills 1997, S.135
  9. George Hart, The Routledge Dictionary Of Egyptian Gods And Goddesses, Routledge 2005, S.145
  10. Miriam Lichtheim, Ancient Egyptian Literature, Band III, S.99
  11. M. Lichtheim, Ancient Egyptian Literature, Vol.3, The University of California Press 1980, S.62
  12. Penn Museum: Archäologe finde ä magische Geburtsziegel z Abydos (uf Änglisch)
  13. Jaroslav Cerny, „Troisième série de questions adressées aux oracles“, BIFAO 72 (1972)
  14. Miriam Lichtheim, Ancient Egyptian Literature, Band II, The University of California Press 1980, S.111
  15. Janet E. Richards, Society and Death in Ancient Egypt: Mortuary Landscapes of the Middle Kingdom, 2005 Cambridge University Press, pp.61f.
  16. Lueg Thesaurus Linguae Aegyptiae: Altägyptisches Wörterbuch, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften - Briefe - Briefe des Alten Reiches - Briefe an Tote
  17. Geraldine Pinch, Magic in Ancient Egypt, 1995 University of Texas Press, p.124
  18. A. Gardiner, Egypt of the Pharaohs: An Introduction, p.32
  19. M. Lichtheim, Ancient Egyptian Literature: A Book of Readings, Band 1 - Pyramid Texts, Utterance 245
  20. W. K. Simpson, ed., The Literature of Ancient Egypt, New Haven & London, 1973, pp. 201-209
  21. Andrew Monson, The Ethics and Economics of Ptolemaic Religious Associations, Princeton/Stanford Working Papers in Classics, November 2005