Osiris

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Dr Osiris mit dr Atef-chrone und de Symbol vom ägyptische Herrscherdum, em Chrummschdab und dr Geissle.

Dr Osiris isch ein vo de wichdigschde und eltischte Götter us dr altägyptische Mythologii. Er het s Läbe, d Fruchtbarkeit, dr Dod und d Uferschdehig noch em Dod symbolisiert. Si Kult, wo siis Zäntrum z Abydos gha het, het bis zum Ändi vo dr altägyptische Kultur exischdiert, won er vo de chrischdlige Behörde underdrückt worden isch.

Name[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Osiris isch die griechisch Form vom ägyptische Name
Q1
D4
A40
,[1] wo as Wesir, Ausar, Aser usw. umschriibe wird (MdC Umschriibig wsjr). Schriftlig chunnt dr Name in de Pyramideteggscht zum erschte Mol vor.[2] D Grieche hai en mit em Dionysos identifiziert.

Uusgseh[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Osiris wird in Menscheform abbildet, si Hutfarb isch wiiss wie d Mumiebinde, schwarz wie s in dr dunkle Underwält isch oder grüen as Zeiche vo dr Uuferschdehig gsi. As Herrscher isch er hüfig abbildet worden wien er uf siim Dron sitzt und d Symbol vo dr Macht, d Geissle und dr Chrummschdab in de Händ het.

Wäse[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Osiris isch urschbrünglig än Ärdgott gsi, ä chthonische Fruchtbarkeitsgott. S Chorn wo bi dr Uussaat in dr Ärde vergrabe wird und denn foht afo wachse und grüen us em Bode usechunnt schbieglet sich in dr Mythologii vom Osiris: er wird begrabe, verbringt ä Ziit im Grund und uferschdoht. So isch er dr grooss Hoffnigsdräger gsi, ass s Läbe noch em Dod wiitergoht, z erscht vo de König im Alte Riich, wo dr neu König dr Horus gsi isch und dr vorig zum Osiris worden isch, aber denn au vom Volk, und alli Dote si mit em Osiris identifiziert worde: in de Dotebüecher wird dr Dot as „Osiris NN“ tituliert. Au Götter, wo sehr schdark mit ihrer wältlige Erschiinig identifiziert worde si wie dr Apis-muni, si mit em Osiris verschmulze noch ihrem Dod. Dr Osiris Apis isch sit dr Ziit vom Ptolemäus I. (305-282 vor dr Ziitwändi) as Serapis bekannt und si Kult isch vor allem under de Grieche und Römer sehr beliebt gsi.

Scho fruehziitig isch dr Osiris, won er no ä nid sehr wichdige Fruchtbarkeitsgott im Nildelta gsi isch, mit em Königsgott vo Busiris, em Anedschti, verschmulze und vo ihm het er dr Chrummschdab und d Geissle übernoh, und isch a gfürchdede Gott in Underägypte gsi. Schbööter isch er as ä güetige Gott agluegt worde, wo de Mensche landwirtschaftligi Technike biibrocht het und isch dr Hauptgott vo Abydos worde.[3]

In dr Mythologii wird beschriibe, wien er vo siim Vatter, em Ärdgott Geb d Herrschaft über die ganzi Ärde übercho het, wo noch siim Dod uf si Sohn Horus übergangen isch. Denn isch dr Osiris dr Herrscher vo dr Underwält worde, wo im Weschte glägen isch, am Ort, wo d Sunne dr Himmel verloot. So isch er d Verkörperig vo dr nächtlige Sunne worde. Au mit em Mond het män en identifiziert; und d Mondphase hai si Dod und si Uuferschdehe symbolisiert. Au dr Horus het Sunne- und Mondaschbäkt gha und so si die beide Verwandti, Vatter und Sohn, worde.

Familie[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Osiris, si Brueder Seth und siini Schwöschdere Isis und Nephthys si d Chinder vom Ärdgott Geb und däm siiner Schwöschder, dr Himmelsgöttin Nut, gsi. Dr Osiris und d Isis hai zsämme es Chind, dr Horus gha, und wo dr Osiris vom Seth ermordet worden isch, het d Isis ihm bim uferschdoh ghulfe.

Dr Fruchtbarkeitsgott[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Dödig vom Osiris dur Erdrinke im Nil symbolisiert dr ägyptisch landwirtschaftlig Zyklus: d Ärde muess undergo im Wasser vom überfliessende Nil, für dass si widr fruchtbar wird und än Ärnt möglig macht.[4] Si erinneret au dra, ass in gwüsse Kulture dr Herrscher gopferet worden isch für s Wohl vo siim Volk.

S Chorn, wo in Ägypte aabaut worden isch, dr Weize und d Gärschte, hai den Ägypter d Exischdänz ermögligt. Brot und Bier si d Symbol für s Läbe sälber worde und in jedem Dotenopfer si si s Wichdigschde gsi. S Chorn isch us dr Ärde, us em Osiris sälber, uusegwachse, wie s in Bilder zeigt wird: dört lit dr Osiris uf em Rugge uf erä Underlag, wo vo Anch und Uas gschdützt wird, und s Chorn wachst uus siim Körber. Bi Begräbnis het mä chliini Osirisforme us Ärde gmach und Weizechörner dri gschdeckt. Die schbriessende Chornmumie het mä denn ins Grab gleit.

Dr Gott vo dr Underwält[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Osiris isch dr Herrscher vo dr Underwält gsi, de „Oberscht vo dene vom Weschde“, wien em d Ägypter gsait hai. Alli Dote si noch em Begräbnis vo ihrem Körper vom Anubis vor s Dotegricht gfüehrt worde, und dört het mä ihr Härz gwoge. Wenn s liichter gsi isch as d Fädere vo dr Maat isch dr Dot „grächfertigt“ gsi und isch vom Osiris empfange worde.

D Osiris Passion[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Z Abydos het s jedes Johr am Ändi vo dr Nilüberschwemmig es Fescht ge, wo d Osiris Passion zum gröschde Deil öffentlig ufgfüehrt worden isch und wo, noch em ä Bricht vom Ichernofret, emä Brieschder wo im Middlere Riich gläbt het, s Publikum aktiv am Gscheh deilgnoh het. D Zeremonie hai fümf Däg duurt. Am erschde Dag het dr Upuaut, ä Schakalgott, s Fescht eröffnet mit emä Kampf zwüschem Osiris siine Ahänger und siine Find, wo in d Flucht gschlage worde si. Am zweite Dag isch dr Osiris vo siim Tämpel zu siim Grab überfüehrt worde im „Neschmet“-boot und muess widr vo siine Ahänger verdeidiget wärde. Am dritte Dag isch druurt worde um än Osiris und d Find vom Land si zerschdört worde. Am vierte Dag het mä Gebät gsait, d Begrabigsrite uusgfüehrt und a Nachtwach ghalte. Am letschte Dag isch dr Osiris am Morge früeh uferschdande und mit dr Chrone vo dr Maat krönt worde. Denn het män en zrugg in sii Tämpel drait.[5]

Quelle[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Manfred Lurker, Lexikon der Götter und Symbole der alten Ägypter, Scherz 1998, S.149ff.

Fuessnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Erman, Adolf & Grapow, Hermann, 1926–1953. Wörterbuch der aegyptischen Sprache im Auftrage der deutschen Akademien. 6 vols. Leipzig: J. C. Hinrichs'schen Buchhandlungen. (Neue Auflage Berlin: Akademie-Verlag GmbH, 1971): 1, 359.5
  2. Bojana Mojsov, Osiris: Death and Afterlife of a God, Blackwell 2005, p.33
  3. Robert A. Armour, Gods and Myths of Ancient Egypt, American University in Cairo Press 2001, S.28
  4. Bojana Mojsov, Osiris: Death and Afterlife of a God, Blackwell 2005, p.33
  5. James Henry Breasted, Ancient Records of Egypt, Chicago 1906, Band 1, §§ 663 ff.