Dr elsässisch Zäästedtbund

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Dä Artikel befasst sich mit em middelalterligen Zäästedtbund im Elsass, für die antiki Dekapolis lueg do.
Karte vom Elsass

Dr Zäästedtbund (Dekapolis oder franz. Décapole) isch e Bündnis vo zää freie Riichsstedt im Elsass gsi. Er isch 1354 mit em Ziil gründet worde, sich gegesitig bi dr Verdäidigung vo iire Rächt und Freihäite z hälfe. D Bezäichnig as Zäästedtbund bzw. Décapole isch allerdings erst seer vilt spööter in dr Gschichtsschriibig verwändet worde. Die middelalterlige Dokumänt schwätze vo Richestette gemeinlich im Elsass oder spööter villes d’Empire associées en Alsace, und das au wil iiri Zaal zwüsche nüün und elf gschwankt het.[1]

D Mitgliider[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Colmar Hàwenàu Kaiserschbarig Landau Mìlhüüsa Mìnschter
Ewernahn Roose Schlettstàdt Selz Dìrke Waisseburich

Gründigsmitgliider si die zää Stedt gsi:

Vier Joore spööter isch Selz (frz. Seltz) as elfti Stadt drzue choo, isch aber 1418 wider us em Bund usgschiide. Mülhuuse het 1515 dr Bund verloo, und vo 1521 aa het Landau in der Pfalz d Décapole ergänzt und sä über s Elsass uuse uf Norde erwiteret.

Zur Zit vo dr Gründig in dr Middi vom 14. Joorhundert häi Hagenau, Colmar und Schlettstadt je 5'000 bis 6'000 Iiwooner gha, Wisseburg öbbe 4'000, Mülhuuse 1'800 und die übrige Mitgliider zwüsche 1'000 und 1'500.[2]

Die Stedt vum Zäästedtbund

Entwigglig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Die elsässische Riichsstedt häi sich 1342, denn wider 1346 und au 1349 zämmegschlosse, zum iiri Freihäite z verdäidige und dr Landfriide duurezsetze. 1354 het dr Kaiser Karl IV. uf iiri Iniziative aane dr Zäästedtbund grundet. Dr Bund het nume si äignigi Regierigszit sölle gälte und er het en au jederzit chönne uflööse. Noch em Dood vom Kaiser 1378 isch dr Bund au ufglöst worde, mä het en aber 1379 wider gründet und er isch in de Joorzäänt druf sterker worde und het für sini Mitgliider iire riichsstedtisch Status chönne duuresetze. Das isch in ere Zit, wo s Riichsguet vo dr Chrone immer mee under em finanzielle Aspäkt vo dr Verpfändbarkäit gsee worde isch, vo bsundriger Bedütig gsi.

Dr Zäästedtbund het d Ufgoob vo dr gegesitige Sicherig vo de Rächt und Freihäite vo de Mitgliider gha und isch eso e kollektivi Äinig uf ere gnosseschaftlige Basis gsi, en Äidgenosseschaft. Drüber uuse häi sich d Mitgliider gegesitig bi innere und üssere Komflikt au milidärisch ghulfe. Dä milidärisch Aspäkt isch zur Zit vom Karl IV. under dr Läitig vom Riichslandvogt gstande, wo dr Bund 1379 wider gründet worde isch, het dr Riichslandvogt kä Rolle me gspiilt.

Wil dr Charakter vo dr Äinig gnossenschaftlig gsi isch, si alli Mitgliider gliichberächtigt gsi. D Zämmekümft häi nit regelmässig stattgfunde, dr Sitzigsort isch zerst Schlettstadt gsi, spööter Stroossburg, wo sälber nit zum Bund ghört het. Dr Vorort vom Bund isch Hagenau gsi, und das het zu de Daagige iiglade, het d Korrespondänz gfüert und d Deputazionen zum Kaiser und König gschickt.

1515 isch Mülhuuse us em Bund usdräte und as „zuegwandti Stadt“ dr schwizerische Äidgenosseschaft bidräte, 1521 isch Landau Mitgliid vo dr Dekapolis worde. Im Westfälische Friide vo 1648 isch s Elsass an Frankriich gfalle, wääred die linggsrhiinische freie Riichsstedt witer iiri Verdräter zum immerwäärende Riichsdaag uf Räägeschburg gschiggt häi. Mit sinere Reunionspolitik het dr Louis XIV. in de Joor 1673 und 1674 die zää Stedt lo erobere, iiri Befestigunge lo schlife und si si under die französisch Browinzialverwaltig cho. Dr Friide vo Nimwegen 1679 het dr Verlust vom riichsummiddelbare Status vo de zää Stedt bestätigt und s Ändi vo dr Dekapolis besiiglet.

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Vogler 2009, op. cit. S. 16f.
  2. Vogler 2009, op. cit. S. 15

Litratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Lucien Sittler: La Décapole alsacienne. Des origines à la fin du moyen âge (= Publications de l'Institut des Hautes Etudes Alsaciennes. Bd. 12, ZDB-ID 152295-4). Le Roux, Strasbourg u. a. 1955.
  • Lucien Sittler: Der elsässische Zehnstädtebund, seine geschichtliche Eigenheit und seine Organisation. In: Esslinger Studien. Jg. 10, 1964, ZDB-ID 2547-1, S. 59-77.
  • Lucien Sittler: Zehnstädtebund. In: Lexikon des Mittelalters. Band 3: Codex Wintoniensis – Erziehungs- und Bildungswesen. Artemis-Verlage, München u. a. 1986, ISBN 3-7608-8903-4, Sp. 654.
  • Christian Ohler: Zwischen Frankreich und dem Reich. Die elsässische Dekapolis nach dem Westfälischen Frieden (= Mainzer Studien zur Neueren Geschichte. Bd. 9). Peter Lang, Frankfurt am Main u. a. 2002, ISBN 3-631-38777-6 (Zugleich: Mainz, Univ., Diss., 2000).
  • Bernard Vogler (Hrsg.): La Décapole. Dix villes d'Alsace alliées pour leurs libertés 1354–1679. Editions La Nuée Bleue/DNA, Strasbourg 2009, ISBN 978-27165-0728-8.

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vum Artikel „Zehnstädtebund“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.