Dr Immerwährend Riichsdag

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Dr Immerwährend Riichsdag, Chupferstich us em Johr 1663

Dr Immerwährend Riichsdag isch d Bezeichnig für d Verdrätig vo de Ständ im Heilige Römische Riich gsi, wo z Rägensburg vo 1663 bis 1806 dagt het.

Währed dr Riichsdag vorhär in unregelmässige Abständ in verschiidnige Stedt dagt het, isch er noch 1594 nume no im Riichssaal vom Rägensburger Roothuus abghalte und 1663 schliesslig au nüm ufglöst worde, so dass er zum Immerwährende Riichsdag worden isch. Rägensburg isch denn au zum Sitz vo öbbe 70 Komitialgsandtschafte vo usländische Staate worde. Dr Kaiser sälber het sich bim Immerwährend Riichsdag vom kaiserliche Prinzipalkommissar lo verdräte, wo vo 1748 aa us dr Familie Thurn und Taxis gstammt het.

Die letzti Dagig vom Immerwährende Riichsdag het 1803 mit dr Publikation vom Riichsdeputationshauptschluss stattgfunde, wo d Neuordnig vom Riich agordnet het, und 1806 isch s Riich denn ändgültig ufglöst worden.

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Rägensburg, Alt Rothous: Dr Erker vum Ryychssaal

Dr Ryychsdag vu 1663 isch zerscht nit as „immerwährend“ blant gsi, Mer isch am 20. Jänner zämmechuu go iber d Gfohr berote, wu dur d Tirke an dr eschtlige Ryychsgränz entstanden isch. Dr Chaiser Leopold I. het fir d Verdeidigung Gäld brucht. Dernäbe isch dr Stryt zwische dr Firschtebardei un dr Churfirschte ne Thema gsi, wu scho lenger am Glumse gsi isch. D Firschte, wu in dr Firschtebardei zämmegschlosse gsi sin, hän druf drängt, ass si au an dr Uusarbeitig vu dr Wahlkapitulation, latyynisch ius adcapitulandi un an dr Chenigswahl hän derfe deilneh. S isch emänd um d Frog gange, eb d Churfischten elai d Kapitulation mit em zuechimpftige Chaiser hän derfe uushandle un dodermit faktisch d Ryychsverfassig hän chenne ändere, ohni ass dr Ryychsdag mit syyre, no dr Meinig vu dr Firschte, elainige Gsetzgebigskompetänz yybunde gsi isch.

Wäg dr lange Ryychsdagsdebatte hätt, wel s eifacher gsi isch, e Kapitulation sotte verabschidet wäre, wu derno fir alli speter Chenig un Chaiser hätt solle gälte, e Capitulatio perpetua. Dää Stryt, wu s zerscht emol um dr Fierigsaaspruch vu dr Churfirschte gangen isch, het aber au e gundsätzligeri Bedytig gha. In eson ere Kapitulation hätte sich theoretisch alli meglige Froge regle loo, wie zem Byschpel d Modalitete iber d Erklärig vu dr Ryychsacht. Dr Stryt um d Wahlkapitulation isch also ne Stryt um s Rächt gsi, Gsetz z erloo un um d Inhalt vu däne. Derzue hätt dr Ryychsdag au sotte berote iber Brobläm, wu vum Dryssgjehrige Chrieg lige blibe sin, wu im Jingschte Ryychsabschid vum letschte Ryychsdag vu anne 1653 nit vollständig glest wore gsi sin.

Dodrus isch jetz d Permanänz vum Ryychsdag entstande. Dr Chaiser het im dritte Johr vum Ryychsdag d Ständ druf drängt, ass si brässiere. Im fimfte Johr hän d Ständ dr Chaiser drängt, ass dää ne Schlusstermin hätt sollen aagee. Wu dää Schlusstermin im segste Johr necher chuu isch, het mer bschlosse, ass der Termin nomol ufgschobe wird, ass mer nit ussenandgoht zur Schimpf un Schand vu dr ganze Nation[1]. Amänd her mer sich dermit abgfunde, ass mer noo lenger wurd zämmehocke. Wu in dr 1670er Johr d Verdeidigung vu dr weschtlige Ryychsgränz gege Frankryych uf d Dagesornig chuu isch, isch d Versammlig scho lang zuene ere „immerwährende“ wore, au wänn mer no uf e reputirlige Ryychsabschid ghofft gha het[1]. Wel s kei fermlig Änd vum Ryychsdag me gee het, sin Bschliss au nimi in Ryychsabschid gfasst wore – dr letscht Abschid vu anne 1654 isch as Jingschte Ryychsabschid in d Gschicht yygange –, d Bschliss sin statt däm in Form vu Ryychsschliss verabschidet wore.

Syt dr Umwandlig vum Ryychsdag in dr Immerwährend Ryychsdag sin d Firschte chuum no sälber dinne ghockt, statt däm hän si sich verdrätte loo – s isch also in dr Hauptsach e Gsandtekongräss gsi.

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Gerhard Oestreich: Verfassungsgeschichte vom Ende des Mittelalters bis zum Ende des alten Reiches. In: Gebhardt: Handbuch der deutschen Geschichte, hg. von Herbert Grundmann, Bd. 11. dtv, München 1974 u. ö., ISBN 3-423-59040-8.
  • Anton Schindling: Die Anfänge des Immerwährenden Reichstags zu Regensburg. Philipp von Zabern, Mainz 1991.
  • Karl Otmar Freiherr von Aretin, Peter Moraw, Volker Press und Hermann Weber (Hrsg.): Veröffentlichungen des Instituts für europäische Geschichte Mainz, Abteilung Universalgeschichte, Band 143: Beiträge zur Sozial- und Verfassungsgeschichte des Alten Reichs Nr. 11.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Wikisource Immerwährender Reichstag im dütschsprochige Wikisource

Fueßnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. 1,0 1,1 zitiert no Burkhardt: Der Dreißigjährige Krieg, Frankfurt a. M 1992, ISBN 3-518-11542-1, S. 116
Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vu dere Version vum Artikel „Immerwährender_Reichstag“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.