Wilhelm Martin Leberecht de Wette
Dialäkt: Baseldütsch |
Dr Wilhelm Martin Leberecht de Wette (* 12. Januar 1780 z Ulla bi Weimar; † 16. Juni 1849 z Basel) isch e protestantische Theolog gsi.
Läbe
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Dr De Wette isch z Ulla bi Weimar as Sohn vom ene Pfarrer uf d Wält cho. Er isch uf s Gymnasium z Weimar gange, won en dr Herder, wo an dr Schuel hüfig Prüefige abgnoh het, entscheidend beiflusst het. 1799 het er agfange an dr Universität Jena Theologii z studiere. Siini wichdigste Lehrer si dr Johann Jakob Griesbach, dr Johann Philipp Gabler und dr Heinrich Eberhard Gottlob Paulus gsi. Dr Paulus het en agregt kritisch z forsche. In de Methode und de Resultat het er witgehend e Sonderstellig under de dütsche Theologe ignoh.
Noch siiner Promotion isch er Privatdozänt z Jena worde und 1807 Profässer für Theologii an dr Universität Heidelberg, won er sich mit em Jakob Friedrich Fries befründet het. 1810 het er en ähnlige Lehrstuehl bsetzt an dr Friedrich-Wilhelm-Universität z Berlin, wo erst grad gründet worden isch und won er 1817 dur d Vermittlig vom Friedrich Lücke mit em Friedrich Schleiermacher Fründschaft gschlosse het. Mä het en aber 1819 entloo und us Preusse verbannt, wil er dr Mueter vom Karl Ludwig Sand, wo dr Kotzebue umbrocht gha het, e Drostbrief gschiggt het.
Er isch wider uf Weimar, won er e Luther-Usgob vorbereitet und dr didaktisch Roman Theodor oder die Weihe des Zweiflers (1822) verfasst het, won er din die innere Problem währed dr Usbildig vom ene evangelische Pfarrer beschribt. Zu dere Zit het er agfange z predige und het grossen öffentlige Erfolg gha drmit.
1822 isch er an die theologischi Fakultet vo dr Uni Basel gange, wo vier Johr vorhär iigrichtet worden isch und het bald grossen Iifluss an dr Universität und in dr Öffentlichkeit gha. Im Johr 1829 het er s Basler Bürgerrächt übercho und isch denn fümfmol Räkter vo dr Universität worde. Die het em e grosse Deil vo ihrem erneuerete Aasehe verdankt, bsundrigs in dr theologische Fakultet.
Näbebii het er poetischs Talänt bewiise und s Drama Die Entsagung (Berlin 1823) verfasst und het au Ambitione für Kunst, Chillemusik und Architektur gha.
Dr De Wette isch im Gottesacker St. Elisabethe z Basel begrabe. 1872 isch dä Friidhof stillgleit worde und d Stadt het 1898 e Strooss baut, wo diräkt über sis ehemolige Grab gfüehrt het. Zu sine Ehre dräit die Strooss und s Schuelhuus vo 1903, wo dra lit, si Name.[1] Sis Grab befindet sich hüte uf em Wolfgottesacker.
Schrifte (Uswahl)
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Beiträge zur Einleitung in das Testament (1806-1807)
- Kommentar über die Psalmen (1811), e baar Mol ufgleit
- Lehrbuch der hebräisch-jüdischen Archäologie (1814)
- Über Religion und Theologie (1815)
- Lehrbuch der christlichen Dogmatik (1813-1816)
- Lehrbuch der historisch-kritischen Einleitung in die Bibel (1817), spööteri Uflaage bearbeitet vom Hermann Messner und Gottlieb Lünemann
- Christliche Sittenlehre (1819-1821)
- Einleitung in das Neue Testament (1826)
- Die deutsche theologische Lehranstalt in Nordamerika, Actenstücke, Erläuterungen und Bitten (1826)
- Religion, ihr Wesen, ihre Erscheinungsform, und ihr Einfluss auf das Leben (1827)
- Das Wesen des christlichen Glaubens (1846)
- Kurzgefasstes exegetisches Handbuch zum Neuen Testament (1836-1848)
Dr De Wette het au Brief vom Martin Luther usegee (5 Bänd, 1825-1828).
Litratur
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Karl-Heinz Bernhardt: De Wette, Wilhelm Martin Leberecht. In: Theologische Realenzyklopädie 8 (1981), S. 616f.
- Hans-Peter Mathys, Klaus Seybold (Hrsg.): Wilhelm Martin Leberecht de Wette. Ein Universaltheologe des 19. Jahrhunderts. SGWB N.F. 1. Schwabe Verl., Basel 2001 ISBN 3-7965-1743-9 Info zum Buch
- Heinrich Holtzmann: De Wette, Martin Leberecht. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 5, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 101–105.
- Friedrich Wilhelm Bautz: Wilhelm Martin Leberecht de Wette. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Hamm 1975, Sp. 1277–1278.
Weblingg
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Niklaus Peter: De Wette, Wilhelm Martin Leberecht. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
- Schrifte vom De Wette im Netz:
- Dr. Martin Luthers Briefe, Sendschreiben und Bedenken: vollständig aus den verschiedenen Ausgaben seiner Werke und Briefe, aus andern Büchern und noch unbenutzten Handschriften gesammelt, kritisch und historisch bearbeitet, 5 Bände, Band 5 herausgegeben von Johann Karl Seidemann
- Erster Theil, 1825
- Zwenter Theil, 1826
- Dritter Theil, 1827
- Vierter Theil, 1827
- Fünfter Theil, 1828
- Sechster Theil, 1856
- Lehrbuch der historisch-kritischen Einleitung in die Bibel Alten und Neuen Testamentes, Erster Theil, Berlin: Georg Reimer, 1852
- Commentar über die Psalmen nebst beigefügter Übersetzung, Fünfte Auflage, herausgegeben von Dr. Gustav Baur, Professor der Theologie an der Universität Gießen, Akademische Verlagshandlung, Heidelberg (1811) 1856
- Lehrbuch der hebräisch-jüdischen Archäologie nebst einem Grundrisse der hebräisch-jüdischen Geschichte, 4. Auflage, Leipzig 1864
Fuessnote
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- ↑ Hans-Peter Mathys/Klaus Seybold (Hg.): Wilhelm Martin Leberecht De Wette: Ein Universaltheologe des 19. Jahrhunderts, Basel 2001
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