Sternbild

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de Grooss Bäär
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E Sternbild isch e Gruppe vo Sterne, wo e Figur darstellt, maistens e Person oder e Tier us de griechische Mythologi. I de moderne Astronomi sind 88 Sternbilder definiert, wobi jedes en latinische Name trait. Die maiste Sternbilder stammet us de Antiki, aber anderi sind jünger. So natüürli au die, wo die alte Grieche und Römer no nöd hend chöne kene, well si zwiit im Süde une sind.

Mesopotamie und Ägypte[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Die ältiste Zügnis vo Sternbilder stamet us Mesopotamie. Scho früe, um 1000 v. Chr., isch e Liste - bekannt unterem Name MUL.APIN - mit de Sternbilder gschribe worde. Die Tafle schribt die Sterne a draine Götter zue: 33 ghöret zum Luftgott Enlil, 23 zum Himmelgott Anu und 15 zum Wassergott Ea. Öberhopt sind z Mesopotamie vill astronomischi und astrologischi Text verfasst worde, so as mer hüt recht guet Bschaid drüber waiss. I dere Lischte erschiinet bereits die maiste Bilder vom Tierchrais: Himmelstier, Grossi und Chliini Zwilling, Chreps, Loi, Ähre (=Spica / Jungfrau), Schkorpioo und Gaissefisch (=Staibogg). Dagege: Lohnarbaiter (=Widder), Barke (=Schütz) und Schwalbe (=Fisch).

Schlechter gsiets us, wemer üse Blick ufs alti Ägypte vode Faraone wörfet. Zwor sind e paar astronomischi Text und au Bilder bekannt. Aber bis hüt isch mer no nöd i de Laag, da Wüsse au sicher zentschlüssle. Identifizierbar sind nume grad Mesechtiu (msḫtjw "Ochsebai" =Gross Bär), Sah (s3ḥ =Orion), Sothis (spd.t =Sirius). D Ägypter hend d Ekliptik nöd i zwölf Tierchraiszaiche uuftailt, sondern i 36 Dekan. D Näme vo dene sind zwor bekannt, aber was si bidütet und weli Sterne si gnau bezaichnet, wüssemer nöd. S schint, as da Wüsse ghaim gsii isch und för magisch-astrologischi Zweck brucht woren isch.

Grieche und Römer[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Sternbilder sind imene längere histoorische Zitruum gwachse. De Homer und de Hesiod nenet so nume grad e hampfle Sterne: Bäärin oder Wage (=Groos Bäär), Plaijaade, Hyaade, Orion, Hund oder Sirius, Bootes (=Bärehüeter) und Arktur. Spöter hend d Grieche de Himmel uusbaut noch verschidene Heldesaage, die wichtigste sind de Perseus und de Herakles. De Filosoof Eudoxos vo Knidos, wo im 4. Johrhundert vor Christus glebt het, kennt 43 Sternbilder und bis zum Ptolemäus (2.Jh.n. Chr.) sind no sechs witeri dezue cho, so ases am End 48 Sternbilder gsii sind, wo d Grieche und d Römer benennt hend. 48 (statt 49) sinds drum, well s Sternbild Hoor vode Berenike ide Almagest vom Ptolemäus nöd as aigeständigs Bild ufgfüert isch.

D Herkunft vode Sternbilder sind verschidnigi. De Name vom Groos Bäär het bi de Grieche Arktos ("Bäärin") ghaisse, bi de alte Inder aber Rkshas (ved. ŕkṣāḥ "Bääre", d. i. Bärin mit drüü Junge), de Name dörft aso uralt sii. Au für de Name vode Plaijaade vermuetet mer indogermanischs Eerb. De Chlii Bäär het de Thales vo Milet vode Fönizier öbernoo, wäret anderi Sternbilder zum Tail scho früener z Mesopotamie und z Ägypte bekannt gsii sind.

Araber[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Araber hend sich starch für d Astronomii interessiert und hend d Almagest vom Ptolemäus is Arabischi übersetzt. Die Text sind sinersits wider is Spanische oder s Latinische öbersetzt wore, wobii mer die arabische Bezaichnige für d Sterne tailwiis bibhalte het. So isches cho, as hüt vili Sternenäme usem Arabische chömet.

Die weniger glehrte Araber, d Beduine und d Buure hend aber en aigni Tradition ghaa. Sie hend mehriri Sterne oder chlineri Gruppe benennt, um sich i de Wüesti zrechtfinde oder um z bestime, wenns choge regne chunt, demits rechtzitig s Getraide ussaie chönet. Obwohl d Araber au die zwölf Tierchraiszaiche vode Grieche überno hend, so hends danebe vo de Inder System vode Mondhüser öberno und d Ekliptik i 28 Sternguppe uftailt. Da System werd hüt no vo Bure in Saudi Arabie und im Jemen brucht. I de Zit vode Plaijaade tüends vorpflüege, im Aldebaran tüends egge, im Orion tüends ssaie und so witer.

Germane[ändere | Quälltäxt bearbeite]

de Herrewage mit de drüü Ross und em Ritterli

Nöd vill bikannt isch öber die alte germanische Sternbilder. Am beste wüsset mer Bschaid öber Island: Im 12. Joorhundert het en Alfraedhi íslenzk en astronomisches Traktätli gschribe, und zude latinische Näme zum Tail au alti iihaimische Näme aggee, wo recht oobetürli tönet: ásar bardagi (Kampffeld vode Ase =Fuermaa), dagstjarna (Tagstern =Arktur), fiskikarlar (Fischer =Orion), leidharstjarna (Laitstern =Polarstern)), sjaustirni (Sibegstirn =Plaijaade), suthrstiarna (Südstern =Wega), úlfskjöptr (Wolfsrache =Andromeda) und vlfs keptr (Wolfsrache =Hyade), vagn (Wage =Gross Bäär) und kvenna vagn (Frauewage =Chlii Bäär). Anderi latinische Näme hetter aber aifach nume is Altisländische übersetzt.

I althochdütsche Glosse findet me dagege nume gad: leitesterne (Laitstern =Polarstern), segansa (Sägis =Orion), sibunstirni (Sibegschtirn =Plaijaade), stuffala (=Bäärehüeter) und wagan in himile (Wage im Himel =Groos Bäär).

Alemane[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Zörcher Bible vom Ludwig Lavater (1527-1586) nennt im Buech Amos: "Der Herr machet den heerwagen, die sägeisen und die gluckerin mit iren jungen", da sind aso de Groos Bäär, de Orion und d Plaijaade. De Apizeller Arzt Titus Tobler schribt über de Hérrawaga (Groos Bäär): "wenn er nider stod, so geds wolfel brod, stot er höch, so geds thürsch" [264] und witers: "Die drei einen Dreiangel bildenden Sterne des Siebengestirns heissen Ròss. Man sagt, dass bei ihnen der Fuhrmann (ein kleines Sternchen) stehe." [370], gmaint isch s chlini Sternli Alkor im Groosse Bäär, wo hüt no Ritterli haisst. D Plaijade haisset au Bruthüenli oder Gluckhenn. Im Kantoo Glarus isch de alti Name vom Polarstern uf s ganzi Sternbild vom Chlii Wage öbertrait worde: d Leitstërne.

Moderne Standarthimmel[ändere | Quälltäxt bearbeite]

1922 het de Henry Norris Russell mitere Liste vo 89 Sternbilder ufgwartet, wobi er alne e drübuechstabigi Abchürzig gee het. Er het sini Liste a de erste Generalversammlig vode Internationale Astronomische Union (IAU) z Rom im Joor 1922 vorgstellt und die isch mit Begaisterig ufgnoo worde. A dere Versammlig isch au d Aazaal vode Sternbilder uf 88 festgsetzt worde: s Sternbild Argo isch nöd as aigeständigs Sternbild anerchennt wore. Und demit jo kan Stern öber de Haag fresst, het 1925 de belgischi Astronom Eugène Delporte de Uftrag öbercho, a de Sternbilder exakti Grenze z gee. Die sind denn 1928 a de dritte Versammlig vode IAU gnemigt und als verbindlich bestimmt worde.

Liste vode 88 Sternbilder[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dütsch Name Latinisch Name Abchürzig Wichtigi Sterne Ältist Beleg oder Erfinder
Andromeda Andromeda And Alpheratz/Sirrah Eudoxos, 4.Jh.v. Chr.
Luftpumpi Antlia (Pneumatica) Ant   Lacaille, 1752
Paradiisvogel Apus Aps   Plancius, 16.Jh.
Wassermaa Aquarius Aqr Sadalmelik Aratos, 275 v. Chr.
Adler Aquila Aql Atair Euktemon, 430 v. Chr.
Altoor Ara Ara Choo Eudoxos, 4.Jh.v. Chr.
Widder Aries Ari Hamal/Elnath Kleostratos, 520 v. Chr.
Fuermaa Auriga Aur Capella Eudoxos, 4.Jh.v. Chr.
Bärehüeter Bootes Boo Arktur Homer, 8.Jh.v. Chr.
Graabstichl Caelum (Caela Sculptori) Cae   Lacaille, 1752
Giraff Camelopardalis Cam   Plancius, 16.Jh.
Chreps Cancer Cnc Acubens & Praesepe (Nebel) Euktemon, 430 v. Chr.
Jagdhünd Canes Venatici CVn Cor Caroli Hevelius, 17.Jh.
Grooss Hund Canis Maior CMa Sirius Homer, 8.Jh.v. Chr.
Chlii Hund Canis Minor CMi Prokyon Eudoxos, 4.Jh.v. Chr.
Staibogg Capricornus Cap Algedi Euktemon, 430 v. Chr.
Kiel (vom Schiff Argo) Carina Car Canopus Eudoxos, 4.Jh.v. Chr.
Lacaille, 1752
Kassiopeia Cassiopeia Cas Schedir Eudoxos, 4.Jh.v. Chr.
Zentaur Centaurus Cen Rigil Kentaurus/Toliman Eudoxos, 4.Jh.v. Chr.
Kepheus Cepheus Cep Alderamin Eudoxos, 4.Jh.v. Chr.
Waalfisch Cetus Cet Deneb Kaitos & Mira Eudoxos, 4.Jh.v. Chr.
Chamäleon Chamaeleon Cha   Plancius, 16.Jh.
Zirkel Circinus Cir   Lacaille, 1752
Tuube Columba Col Phakt Plancius, 16.Jh.
Hoor vode Berenike Coma Berenices Com Diadem Konon vo Samos, 247 v. Chr.
Südlichi Chroone Corona Australis CrA Alfecca Meridiana Germanicus, 1.Jh.n. Chr.
Nördlichi Chroone Corona Borealis CrB Gemma/Alphekka Demokritos, 5.Jh.v. Chr.
Raab Corvus Crv Alchiba Eudoxos, 4.Jh.v. Chr.
Becher Crater Crt Alkes Eudoxos, 4.Jh.v. Chr.
Chrüz vom Süüde Crux (Australis) Cru Acrux Plancius, 16.Jh.
Schwaan Cygnus Cyg Deneb Eudoxos, 4.Jh.v. Chr.
Delfiin Delphinus Del Sualocin Euktemon, 430 v. Chr.
Schwertfisch Dorado Dor Gross Magellansche Wulche Plancius, 16.Jh.
Traach Draco Dra Thuban Eudoxos, 4.Jh.v. Chr.
Fülli Equuleus Equ Kitalpha Asklepiades, 1.Jh.v. Chr.
Eridanus Eridanus Eri Achernar Eudoxos, 4.Jh.v. Chr.
Chemisch Ofe Fornax (Chemica) For Lacaille, 1752
Zwilling Gemini Gem Kastor & Pollux Eudoxos, 4.Jh.v. Chr.
Chraanich Grus Gru Alnair Plancius, 16.Jh.
Herkules Hercules Her Ras Algethi Eratosthenes, 3.Jh.v. Chr.
Pendeluhr Horologium Hor   Lacaille, 1752
Wasserschlange Hydra Hya Alphard Eudoxos, 4.Jh.v. Chr.
Chlii Wasserschlange Hydrus Hyi   Plancius, 16.Jh.
Inder Indus Ind   Plancius, 16.Jh.
Aidechsli Lacerta Lac   Hevelius, 17.Jh.
Loi Leo Leo Regulus & Denebola Euktemon, 430 v. Chr.
Chlii Loi Leo Minor LMi Praecipua Hevelius, 17.Jh.
Haas Lepus Lep Arneb Eudoxos, 4.Jh.v. Chr.
Woog Libra Lib Zuben Elgenubi (--) 237 v. Chr.
Wolf Lupus Lup   Eudoxos, 4.Jh.v. Chr.
Luchs Lynx Lyn   Hevelius, 17.Jh.
Laiere Lyra Lyr Wega Euktemon, 430 v. Chr.
Tafelberg Mensa Men   Lacaille, 1752
Mikroskoop Microscopium Mic   Lacaille, 1752
Aihorn Moncerus Mon   Plancius, 16.Jh.
Flüüge Musca Mus   Plancius, 16.Jh.
Winkelmääss Norma Nor   Lacaille, 1752
Oktant Octans Oct Polaris Australis Lacaille, 1752
Schlangenträäger Ophiuchus Oph Ras Alhague Eudoxos, 4.Jh.v. Chr.
Orion Orion Ori Beteigeuze & Rigel Homer, 8.Jh.v. Chr.
Pfau Pavo Pav Joo Tseo (Peacock) Plancius, 16.Jh.
Pegasus Pegasus Peg Markab Euktemon, 432 v. Chr.
Perseus Perseus Per Mirfak/Algenib & Algol Eudoxos, 4.Jh.v. Chr.
Föönix Phoenix Phe Ankaa Plancius, 16.Jh.
Mooler (Moolerschtaffelai) Pictor (Equuleus Pictoris) Pic   Lacaille, 1752
Südlich Fisch Piscis Austrinus PsA Fomalhaut Eudoxos, 4.Jh.v. Chr.
Fisch Pisces Psc Alrescha Demokritos, 5.Jh.v. Chr.
Hinterdegg (vom Schiff Argo) Puppis Pup Naos Eudoxos, 4.Jh.v. Chr.
Lacaille, 1752
Kompass (vom Schiff Argo) Pyxis (Nautica) Pyx   Lacaille, 1752
Netz Reticulum Ret   Lacaille, 1752
Pfiil Sagitta Sge Sahm Eudoxos, 4.Jh.v. Chr.
Schütz Sagittarius Sgr Rukbat Kleostratos, 520 v. Chr.
Schkorpioo / Schtarpioo Scorpius Sco Antares Kleostratos, 520 v. Chr.
Bildhauer (Bildhaueratelier) Sculptor (Apparatus Sculptoris) Scl   Lacaille, 1752
Schild Scutum Sct   Hevelius, 17.Jh.
Schlange Serpens Ser Unukalhai Eudoxos, 4.Jh.v. Chr.
Sextant Sextans Sex   Hevelius, 17.Jh.
Stier Taurus Tau Aldebaran & Plaijaade Pherekydes, 6.Jh.v. Chr.
Teleskoop Telescopium Tel   Lacaille, 1752
Südlichi Drüüegg Triangulum Australe TrA Atria Plancius, 16.Jh.
Drüüegg Triangulum Tri Mothallah Eudoxos, 4.Jh.v. Chr.
Tukaan Tucana Tuc   Plancius, 16.Jh.
Grooss Bäär / Grooss Wage Ursa Major UMa Alioth & Mizar (mitem Alkor) Homer, 8.Jh.v. Chr.
Chlii Bäär / Chlii Wage Ursa Minor UMi Polarstern/Nordstern Thales vo Milet, 6.Jh.v. Chr.
Segel (vom Schiff Argo) Vela Vel Regor/Suhail al Muhlif Eudoxos, 4.Jh.v. Chr.
Lacaille, 1752
Jungfrau / Jumpfere Virgo Vir Spica & Vindemiatrix Eudoxos, 4.Jh.v. Chr.
Flüügidi Fisch Volans (Piscis Volans) Vol   Plancius, 16.Jh.
Füchsli Vulpecula Vul Lucida Anseris Hevelius, 17.Jh.

Bimerkige:

- Die drüü Sternbilder Carina, Puppis und Vela sind usem antike Sternbild Schiff Argo entstande.

- De Homer nennt de Stern "Sirius" au "Hund", also aigetli no nöd s Sternbild als Ganzes

- Nöd berücksichtigt sind älteri Nennige vomene Sternbild in Mesopotamie.

Lueg no[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Eckhard Slawik, Uwe Reichert: Atlas der Sternbilder. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2004, ISBN 3-8274-0268-9
  • Ian Ridpath: Die großen Sternbilder. Patmos, Düsseldorf 2004, ISBN 3-491-69112-5 (Die englische Ausgabe "Star Tales" online)
  • Joachim Herrmann: dtv-Atlas Astronomie. DTV, München 2005, ISBN 3-423-03267-7
  • Richard Hinckley Allen: Star Names – Their Lore and Meaning. Dover Publications Inc., New York 1963, ISBN 0-486-21079-0.
  • Eugène Delporte: Délimitation scientifique des constellation, tables et cartes. IAU, Ath the University Press, Cambridge 1930.