Dr Ringelhoof

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Dr Ringelhoof an dr Petersgass 23
Dialäkt: Baseldütsch

Dr Ringelhoof isch e historischs Geböid an dr Petersgass 23 z Baasel im spootgotische und Rönessans-Stiil. Es isch äins vo de Baasler Kulturgüeter, wo für d Region vo Bedütig si.

Baugschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Usschnitt us dr Stadtaasicht vo Basel vom Matthäus Merian, 1642.[1] Dr Fischmäärt isch öbbe in dr Middi vo däm Bild, d Peterskiirche witer gege rächts grad inne an dr Stadtmuure.

Mä het uf em Gländ vom «Ringelhoof» allerhand archidektonischi Überräscht us em spoote Middelalter gfunde, drunder au was wien e Alchemiste-Labor usgseet.[2]

Im Middelalter häi die Meebessere uf em Münsterhüügel oder uf dr andere Site vom Birsig an dr Petersgass und am Noodlebärg gwoont. Ursprünglig si uf em Gländ vom Ringelhoof drei separaati Hüüser gstande. S eltiste, vo dr Petersgass us gsee das vorne rächts, isch zum erste Mol as Domus Siegberti im Joor 1324 erwäänt worde. Vom Huus hindedraa, wo denn Zum Musegg ghäisse het, wäiss mä sit 1372, und vom dritte Geböid Zum Butehäim, däm linggs, git s die ersti Erwäänig im Joor 1448. Die drei Hüüser häi e Hüüserblock bildet zwüschen em Goldgässli und em Pomeranzegässli, wo vo dr Petersgass bis zum Fischmäärt aabegfüert het. Däil vo dene Gässli existiere hüte no, si aber mit Düüre abgschlosse.

S Huus «zum Siegebert» het ursprünglig em Chorherestift zu St. Peter ghöört. 1324 isch s in d Händ vo dr Greda choo, ere Dochder vom Johannes vo Oberwinterthur, wo ums Joor 1300 em Stift zu St. Peter e Kiirchefänster gspändiert het. In dr Middi vom 14. Joorhundert isch s im Bsitz vom Fischer Heinrich Bötwiler gsi, 1396 isch s Huus an dr Kaplan zu St. Peter Johann Sögerer verkauft worde. Dä het dr Stall nöi baut und d Liigeschaft 1407 an dr Henmann vo Wäägestette verkauft, wo sä im gliiche Joor an s Petersstift zruggee het. Vo denn aa häir Chorhere dört gwoont bis es 1521 wider zrugg an s Petersstift cho isch. Au im Huus «Musegg» nääbedraa häi Gäistligi vo St. Peter gwoont.

Dr Ridder Henmann vo Offeburg (1412-1466) isch dr erst Bsitzer vom Huus «zum Butehäim», wo mä kennt. Er isch von ere Familie us em Schwarzwald choo und het as Verdraute vom König Siegmund diplomatischi Ufdrääg usgfüert. Er isch äine vo de riichste Lüt in dr Stadt gsi und isch Oberstzumftmäister worde. 1433 isch er uf dr Tiberbrugg z Rom zum Ridder gschlaage worde. Uf sim Wabbe isch en offnigs Stadtdoor gsi und das cha mä immer no an sim ehemoolige Sitz an dr Petersgass bschaue. 1448 hets «Butehäim» im Ridder Hans vo Flaggsland ghöört, wo 1454 Bürgermäister vo Baasel worde isch und as sonige zur Gründig vo dr Uniwersidäät biidräit het. Är isch nämlig 1458 mit de Glückwpnsch vom Baasler Root zum nöi gweelte Babst Pius II. uf Room gschiggt worde, wo as Enea Silvio Piccolomini bim Basler Konzil drbii gsi isch und zum Fründ vo dr Stadt worde isch. Bi dere Gläägehäit het er drum bittet, ass Baasel s Mässrächt und en Uniwersidäät überchiem.

S «Siegeberti» und s «Musegg» si öbbe um 1500 veräinigt und woorschinlig au e chli umbaut worde, woorschinlig noch dr Reformazioon vo Baasel, wo s si us dr Hand vo St. Peter in brivati Händ cho si. S ganze Geböid het vo denn aa «Musegg» ghäisse. 1565 häi sich dr Speditöör und Siidehändler Cristoforo d'Annone (1534–1598) und si Frau Angela Augusta, wo vor dr Inkwisizioon us dr Lombardei gflüchdet si, im Huus niidergloo. Scho 1572 isch dr d'Annone in dr Laag gsi, au s Huus «Zum Butenheim» nääbedraa z kaufe. Er het alles im spootgotische Stiil mit Rönessans-Iiflüss umbaut.

Im Felix Platter sim Huusverzäichnis häisst s Huus «Danons Haus». Dr Naame «des Ringlers Hof» het er e halbs Joorhundert spööter übercho, wo dr Schaffner vo Breediger und spööter Baasler Bürgermäister (vo 1615 bis 1630) Johann Wernhard Ringler-d'Annone, e Schwiigersoon vom Cristoforo d'Annone, Äigedümer vom ganze Komplex worde isch. Bis 1672 isch dr Ringelhoof in dr Familie d'Annone bliibe, und denn het er verschiidene Brivaatpersoone ghöört, wie im Staatsgrichtsbisitzer Jakob Schultheiss, em Handelsmaa Philipp Dienast, em Färbermäister Jakob Heinrich Wild und im Handelsmaa Jakob Wohlleb. 1793 isch dr Buechhändler J.J. Flick Bsitzer worde, und däm si Soon het s an e Hermann Egger vo Thal im Rhiidaal verkauft. In dr Middi vom 19. Joorhundert het d Liigeschaft gmäinnützige Zwäck dient, wo sä die Evangelisch Gsellschaft für d Stadtmission kauft het. Es isch e Herbärg für Gselle und spööter het dr Stadtmissionäär din gläbt und e Däil vo de Rüüm si für Veräinszwäck brucht worde.

Wo d Stadt s Verwaltigsgeböid «Spiegelhof» blaant het, het si dr «Ringelhoof» kauft, für zum en as Baudänggmol z schütze und het drus wider e Woonhuus gmacht.

Kwelle[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Uf dr Aasicht vom Merian vo 1642 goot s vom Fischmäärt (uf em Bild gege rächts) uufe bis zur Petersgass, wo parallel zur Stadtmuure verlauft.
  2. Pia Kamber, «Giesserwerkstatt oder Alchemistenlabor? Ein seltener Fund des 13. Jh. vom Ringelhof in Basel» in Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit 9.1998

Koordinate: 47° 33′ 34,6″ N, 7° 35′ 9,5″ O; CH1903: 611090 / 267666