Renate Künast

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d Renate Künast (2009)
d Renate Künast (ganz rächts) bi re Prässekonferänz vu Totalverwaigerer am 17. Jänner 1990 z Berlin
d Renate Künast (2006)
Renate Künast, Berlin 2009
Uf ere Anti-Atomchraft-Demonschtration (2011)
Bi dr Verleihig vum Anne-Klein-Frauenpreis 2012

D Renate Elly Künast (* 15. Dezämber 1955 z Recklinghausen) isch e dytschi Bolitikeri (Bindnis 90/Di Griene). Si isch vu 2001 bis 2005 Bundesminischteri fir Verbruucherschutz, Ernehrig un Landwirtschaft un vu 2005 bis 2013 Vorsitzeri vu dr Bundesdagsfraktion Bindnis 90/Di Griene gsii.

Läbe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Uusbildig un Beruef[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Renate Künast isch in ere Recklinghauser Arbaiterfamilie as zwaits vu vier Chinder ufgwachse un hätt noch em Wille vu ihrem Vater uf Hauptschuel solle un megli bal e Familie grinde.[1] Si het aber zmindescht chenne duresetze, dass si uf d Realschuel het chenne.[1] No dr Mittlere Raife isch si uf d Fachoberschuel ange un het anne 1973 s Fachabitur gmacht.[2] Vum Wintersemeschter 1973 bis zum Summersemeschter 1976 het si Sozialarbet an dr Fachhochschuel Düsseldorf studiert. Noch em Anerkännigsjohr 1976/1977 het si zwische 1977 un 1979 as Sozialarbaiteri in dr Juschtizvollzugsaastalt Berlin-Tegel z Wescht-Berlin gschafft. Anne 1977 het si mit eme Jurastudium an dr Freie Universitet Berlin aagfange, wu si no acht Semeschter 1982 mit em erschte juristische Staatsexame abgschlosse het. Ihre Referendariat het si in dr Chanzlei vu ihrem Barteifrynd Wolfgang Wieland absolviert. S zwait juristischeStaatsexamen het si anne 1985 abglait un isch in d Chanzlei vum Wielands yydrätte. As Rächtsaawälti het si sich uf Biet Uusländerrächt, Strofrächt un Burgerrächt spezialisierte un si fir d Belang vu sozial Benochdailigte yygsetzt.[2] Mit em Wieland het si wichtigi Statione vu ihrem bolitische Wäg durlaufe. Si hän zem Byschpel zämme johrelang d Fraktion vu dr Alternative Lischt fir Demokraty un Umwältschutz im Berlinger Abgordnete Huus aagfiert.

Bolitisch Engaschmänt in dr Alternative Lischt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Anne 1979 isch d Renate Künast in d Berliner Alternativ Lischt (AL) yydrätte, wu sich speter dr Bundesorganisation vu dr Grienen aagschlosse un as dezidiert linke Landesverband gulte het. D Künast het sich in dr Anti-Atomchraft-Bewegig engaschiert un het zytwys un dr sognännte „Republik Freies Wendland“ in dr Nechi vu Gorleben gläbt.[3] Syt däre Zyt isch si johrelang, au no as Abgordneti, unter dr Beobachtig vum Verfassigsschutz gstande.[3]

Mitglid vum Berliner Abgordnetehuus[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Anne 1985 isch d Künast in s Abgordnetehuus vu Berölin gwehlt wore, wu si wäg em Rotationsprinzip anne 1987 wider drus uusgschiden isch. Im Johr 1989 isch si wider Abgordneti wore un isch – d Rotation isch in dr AL in dr Zwischezyt abgschafft wore – bis 2000 blibe.

Noch em Wahlsiig bi dr Wahl zum Abgordnetehuus am 29. Jänner 1989 het e rot-grieni Koalition zwische dr Berliner Sozialdemokraten un dr AL di bishärig CDU/FDP-Regierig unter em Eberhard Diepgen abglest. Regierede Burgermaischter isch dr Walter Momper wore. D Renate Künast het zue dr Verhandligsdelegation ghert, wu dr Koalitionsverdrag uusghandlet gha het.[3] Wu im Merz 1990 d Fraktionsvorsitzeri vu dr AL, d Heidi Bischoff-Pflanz, us Entdyschig iber di allmeenige Misserfolg innerhalb vum Regierigsbindnis zruckdrätten isch, isch d Renate Künast zue ihre Noofolgeri gwehlt wore. Ihri äng Zämmearbet mit em SPD-Fraktionsschef Ditmar Staffelt het d Koalition am Läbe ghalte.[4] No dr Ruumig vu dr bsetzte Hyyser in dr Mainzer Stroß am 14. Novämber 1990 bi ai vu dr massivschte Bolizeiyysätz z Berlin in dr Noochriegszyt sin di griene Senatorne Anne Klein, Michaele Schreyer un Sybille Volkholz zruckdrätte un d Künast het am 16. Novämber verchindet, s rot-grien Regierigsbindnis sei am Änd.[3] Derwylscht si ellai doderdur, ass si eme dezidiert linke Landesverband aaghert het, urspringlig as Barteilinki yygschetzt woren isch, het si ender e barteifligelunabhängige Kurs praktiziert un isch allmee vu dr Realo wie em Joschka Fischer gschetzt wore.[3]

In dr Opposition isch d Künast bis 1993 Fraktionsvorsitzeri blibe. Derno het si sich im Abgordnetehuus wider uf d Rächtsbolitik konzäntriert. 1991 bis 1994 het si d Enquête-Kommission Verfassigsreform vum Abgordnetehuus glaitet. Vu 1993 bis 1998 isch si rächtsbolitischi Sprächeri vu ihre Fraktion gsii.

Vu 1998 bis 2000 isch si wider Fraktionsvorsitzeri gsii. Bi dr Berlinwahl 1999 isch d Künast zem erschte Mol as Spitzekandidati vu ihre Bartei aadrätte. Bindnis 90/Di Griene hän 3,3 Brozäntpinkt verlore un sin uf e Stimmenaadail vu 9,9 Brozänt vu dr Stimme chuu. Wel e Rot-Grieni Meehait nit zstand chuu isch, isch d Künast Fraktionsvorsitzeri blibe.

Noch em Wahlsiig vu Rot-Grien bi dr Bundesdagswahl 1998 het d Künast as rächtsbolitischi Sprächeri vu ireh Bartei au die Koalitionsverhandlige mitbregt un isch zytwys as Kandidati fir s Juschtizressort ghandlet wore.[5] Anne 1999 isch si as megligi EU-Kommissari im Gspräch gsii.[5]

Bundesvorsitzeri vu Bindnis 90/Di Griene[ändere | Quälltäxt bearbeite]

No Turbulänzen in dr Bartei un in dr Koalition hän allmee Stimme d Ablesig vum glicklose Duo Antje Radcke un Gunda Röstel gforderet.[5] Dr „hääling Vorsitzer“ Joschka Fischer het jetz aktiv d Ablesig vuum bishärige Fierigsduo dribe un het si uffe fir d Künast as Noofolgeri uusgsproche.[5] Grad die Firsproch het aber d Barteilinki um dr Christian Ströbele un dr Jürgen Trittin gege sii in Stellig brocht.[5] Drotz ass mit em Fritz Kuhn scho ne Kandidat vum rächte Barteifligel fir ain vu dr beede Sprächerboschte gsetzt gsii isch un no dr barteiintärnen Arithmetik dr ander mit ere Frau vum linke Fligel hätt sorte bsetzt wäre, isch d Renate Künast im Juni 2000 ainewäg gwehlt wore, wel s kai glychwärtigi Alternativ zuen ere gee het.[5] Wäg em Prinzip vu dr Drännig vu Amt un Mandat het d Künast ihre Abgordnetemandat un dr Fraktionsvorsitz z Berlin aderno mießen ufgee.

Bundesminischteri un Bundesdagsabgordneti[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Vum 12. Jänner 2001 bis zum 4. Oktober 2005 het d Künast s Bundesminischterium fir Verbruucherschutz, Ernehrig un Landwirtschaft in dr vum Bundeschanzler Gerhard Schröder gfierte erschte rot-griene Bundesregierig ibernuu. Uf ihri Aaregig isch s friejer Landwirtschaftsminischterium um dr Ufgabeberaich Verbruucherschutz uusgwytet wore un in „Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft“ umgnännt wore. Aalass fir ihri Beruefig sin d Ruckdritt vu ihrem Vorgänger Karl-Heinz Funke (SPD) un dr Gsundhaitsminischteri Andrea Fischer (Bindnis 90/Di Griene) wäg eme BSE-Skandal. As Minischteri het d Künast d „Agrarwänd“ duregsetzt, e Reformpaket, wu ne Sterkig vum Verbruucherschutz, d Ferderig vu dr ekologische Landwirtschaft un e Uuswytig vum Dierschutz zum Ziil gha het. No voreb d Regierig Merkel in s Amt chuu isch, isch d Künast am 27. Septämber 2005 (nyyn Däg no dr Bundesdagswahl 2005) as Bundesminischteri zruchdrätte, wel si zue dr neie Fraktionsvorsitzeri gwehlt woren isch.[6] Fir di räschtlige Wuche het ihre Barteikolleg Jürgen Trittin ihri Amtsgschäft wytergfiert.

Syt dr Bundesdagswahl 2002 isch d Renate Künast Mitglid vum Dytsche Bundesdag. D Künast isch syterhär alliwyl iber d Landeslischt Berlin in dr Bundesdag yyzoge. Im Bundesdag isch d Künast ais vu 12 Mitglider vum Wahluusschuss, wu d Helfti vu dr Richter vum Bundesverfassigsgricht bstimmt.[7]

Fraktionsvorsitzeri Bundesdag un Berliner Spitzekandidati[ändere | Quälltäxt bearbeite]

No dr Bundesdagswahl 2005 isch d Künast am 18. Oktober 2005 zämme mit em Fritz Kuhn Vorsitzeri vu dr griene Bundesdagsfraktion wore. In ihrem Wahlchrais Berlin Tempelhof-Schöneberg het si anne 2009 26,3 % vu dr Erschtstimme iberchuu.

Im Oktober 2010 hän di Berliner Griene d SPD in e Dail Umfrogen iberholt un sin as sterkschti Bartei bi dr Wahl zum Abgordnetehuus 2011 prognoschtiziert wore. Am 5. Novämber 2010 het d Künast uf ere informälle Mitgliderversammlig vu dr Berliner Griene verchindet, ass si fir s Amt vum Regierede Burgermaischter wett kandidiere,[8] am 7. Novämber het dr Landesbarteidag si offiziäll as Kandidati fir s Regierigsamt ufgstellt. D Künast het au glychzytig klargstellt, ass si numen as Regieredi Burgermaischteri z Verfiegig stiend, nit aber fir niderrangigi Funktionen in dr Berliner Landesbolitik.[9] Bi dr Wahl am 18. Septämber 2011 hän di Griene 17,6 Brozänt vu dr Stimmen iberchuu. Si sin mit däm Ergebnis hinter dr SPD (28,3 %) un dr CDU (23,3 %) uf em dritte Blatz blibe; dr Klaus Wowereit isch Regierigsschef blibe.

Kandidatur as Spitzekandidati zur Bundesdagswahl 2013[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Im Augschte 2012 het si d Kandidatur fir s Griene-Spitzeduo zur Bundesdagswahl 2013 aagchindet. In dr Urabstimmig vu dr Griene-Basis isch si em Jürgen Trittin un dr Katrin Göring-Eckardt unterläge, wu di Griene in d Bundesdagswahl fiere solle.[10] Am 16. Februar 2013 isch si vu dr Landesmitgliderversammlig (LMV) zur Spitzekandidati vu dr Berliner Griene gwehlt wore.

No dr Bundesdagswahl 2013 het si verchindet, ass si nimi fir dr Fraktionsvorsitz wett kandidiere.

Sunschtigs Engaschmänt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Mitglid im Byrot vu dr chilchekritische Burgerrächtsverainigung Humanistischi Union.[11]
  • Mitglid im Kuratorium vu dr Berliner AIDS-Hilf[12]
  • Ehremitglid vu dr International Raoul Wallenberg Foundation[13] un vum Angelo Roncalli Committee.[14]
  • Mitglid im Kuratorium vu dr private Quadriga Hochschuel Berlin.[15]

Privats[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Künast drännt ihre Privatläbe zimli vu ihre Roll in dr Effetligkait.[16] Noch ere Beziehig mit em SPD-Bolitiker Ditmar Staffelt isch si syter anne 2000 mit em Jurischt Rüdiger Portius liiert. Syt em 22. Februar 2011 sin si ghyrote.[17] S Baar läbt z Berlin-Charlottenburg.

Schrifte[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Der Mordfall Schmücker und der Verfassungs„schutz“. Dokumentation seit dem 29. September 1986, vorgelegt von Renate Künast (MdA), Februar 1987. Alternative Liste für Demokratie und Umweltschutz, Fraktion des Abgeordnetenhauses von Berlin, 1987.
  • Klasse statt Masse. Die Erde schätzen, den Verbraucher schützen. Econ, München 2002, ISBN 3-430-18372-3.
  • Die Dickmacher. Warum die Deutschen immer fetter werden und was wir dagegen tun müssen. Riemann Verlag, 2004, ISBN 3-570-50062-4.
  • Träume sind mir nicht genug. Was jetzt geschehen muss. Herder, Freiburg im Breisgau 2009, ISBN 978-3-451-30199-5.

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Martin Sebaldt: Künast, Renate Elly. In: Udo Kempf, Hans-Georg Merz (Hrsg.): Kanzler und Minister 1998–2005. Biografisches Lexikon der deutschen Bundesregierungen. Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-531-14605-8, S. 223–234.

Fueßnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. 1,0 1,1 Martin Sebaldt: Künast, Renate Elly. In: Kanzler und Minister 1998-2005, hrsg. von Udo Kempf und Hans-Georg Merz, Wiesbaden 2008, S. 224
  2. 2,0 2,1 Martin Sebaldt: Künast, Renate Elly. In: Kanzler und Minister 1998-2005, hrsg. von Udo Kempf und Hans-Georg Merz, Wiesbaden 2008, S. 225
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 Martin Sebaldt: Künast, Renate Elly. In: Kanzler und Minister 1998-2005, hrsg. von Udo Kempf und Hans-Georg Merz, Wiesbaden 2008, S. 226
  4. Gudrun Heinrich: Rot-Grün in Berlin 1989–1990. In: Joachim Raschke: Die Grünen. Wie sie wurden, was sie sind. Köln 1993, S. 819.
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 5,5 Martin Sebaldt: Künast, Renate Elly. In: Kanzler und Minister 1998-2005, hrsg. von Udo Kempf und Hans-Georg Merz, Wiesbaden 2008, S. 227
  6. Künast und Kuhn leiten neue Fraktion der Grünen, Welt, 27. Septämber 2005
  7. Mitglieder des Wahlausschusses. bundestag.de, archiviert vom Original am 27. November 2010; abgruefen am 12. Mai 2013.
  8. Florian Gathmann: Wahl in Berlin: Künast gibt die Allround-Kandidatin, Spiegel Online, 5. Novämber 2010
  9. Künast verlässt Bundestag nur als Berliner Bürgermeisterin, Hamburger Abendblatt, 8. Novämber 2010
  10. http://blog.till-westermayer.de/index.php/2012/11/10/wer-hat-denn-nun-gewonnen/
  11. Beirat der Humanistischen Union
  12. Kuratorium der BAH Archivlink (Memento vom 30. März 2010 im Internet Archive), Berliner AIDS-Hilfe.
  13. Honorary Members Archivlink (Memento vom 21. Oktober 2007 im Internet Archive), International Raoul Wallenberg Foundation.
  14. Honorary Members, Angelo Roncalli Committee, International Raoul Wallenberg Foundation.
  15. politik-kommunikation.de Archivlink (Memento vom 18. Augschte 2012 im Internet Archive)
  16. Künast lässt Grüne träumen., taz, 23. Oktober 2010
  17. Köpfe: Renate Künast, Wirtschaftswoche

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Renate Künast – Sammlig vo Multimediadateie
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