Domschuel

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s Dom-Gümnasium Freising (sit 1828), wo us ere Domschuel uusegwaggse isch, wo um 740 gründet worde isch

Domschuele oder Kathedralschuele si an katholische Bischofssitz in Westöiropa vom 8. Joorhundert aa entstande und häi noodinoo die eltere Chloosterschuele ersetzt.

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Middelalter[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Chloosterschuele häi bsundrigs vom 11. Joorhundert aa an Bedütig verloore wäge de Chloosterreforme, wo sich gege d Verwältligung und d Kontakt mit dr Wält usserhalb vo de Chlööster grichtet häi. An stedtische Domschuele häi mee Buebe chönne go leere, au sonigi, wo nit häi welle Kleriker wärde. D Usbildig vo Kleriker isch aber iir Hauptzwäck bliibe. Dr Karl dr Grooss het mit dr Admonitio generalis vo 789 e Vorschrift erloo, ass bi de Bischofschille Schuele müesse ufdoo wärde und dört Singe, Lääse, Schriibe, s Berächne vom Ostertermin und latiinischi Grammatik sölle underrichdet wärde.

Bedütendi fränkischi oder dütschi Domschuele häi sich zum Bischbil z Utrecht, z Lüttich, z Köln, z Speyer, z Würzburg,[1] z Bambärg, z Magdeburg, z Hildeshäim und z Freising befunde.[2] In dr salische und dr staufische Zit het sich zum Bischbil d Domschuel z Speyer, wo vom Bischof Balderich (970–986) noch em Vorbild vo Sanggalle gründet worde isch, zun ere Usbildigsstett für Diplomate und Statthalter bzw. Funkzionäär vom Riich entwigglet.[3][4]

Bedütendi Domschuele in Frankriich si die vo Orléans, Reims, Notre Dame de Paris, Laon, Tours und Chartres gsi. An iine isch die gäistigi Elite vo de hoochmiddelalterlige Riich usbildet worde. Vo 1179 aa häi d Leerer e Licentia docendi (Leererlaubnis) vom Scholasticus müesse ha, das isch dr Kleriker im Domkapitel gsi, wo für en Underricht verantwortlig gsi isch. Z Frankriich häi die erste freie Leerer d Domschüeler im Fach Filosofii gege Loon underrichdet, so dr Petrus Abaelard, dr ‹Erfinder› vo dr Scholastik, wo mit ere zerst nume dr gordneti Vordraag vo de Mäinige zum ene Thema gmäint gsi isch.

Z Italie häi sich us e baar Domschuele vom 12. Joorhundert aa die erste Uniwersidääte entwigglet: z Bologna, Padua und Siena, z Frankriich z Bariis und z Toulouse. Si sin as däilautonomi Gnosseschafte vo de Leerende und de Studierende entstande. D Leer isch an e bestandnigs Exame bunde gsi. Die Leerende häi vo 1233 aa die so genannti facultas hic et ubique docendi vom Babst («Leerbefuegnis doo und überall») müesse ha, zum Ketzerei z verhindere.

Sit em Hoochmiddelalter si näbe de Domschuele chliineri Latiinschuele an de stedtische Pfarreie entstande, wo immer mee vo de Kommune verwaltet worde si (Kommunalisierig). Im Spootmiddelalter si au no brivati dütschi Schribschuele für bürgerlig-kaufmännischi Bildigsinträsse ufdoo worde, wo hüfig as Winkelschuele existiert häi und vo de Behärde nid anerkennt worde si.

Dr Underricht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

An de Domschuele si die Siibe freie Künst underrichdet worde. Die si iidäilt gsi in s Trivium (sproochligi Fächer Grammatik, Dialäktik und Rhetorik), und s Quadrivium (mathematischi Fächer Arithmetik, Geometrii, Astronomii und Muusig).

Nöizit[ändere | Quälltäxt bearbeite]

E hufe Domschuele si mit em Spootmiddelalter und dr Reformazioon iigange, so z Köln und z Bambärg. E baar häi dr Naame bhalte, si aber protestantischi Schuele worde (z. B. Magdeburg oder d Domschuel Güstrow). Anderi si zu Jesuiteschuele worde wie d Hildesheimer Domschuel und s Gümnasium Theodorianum z Paderborn).

Es git au Domschuele, wo erst im 18. und 19. Joorhundert gründet worde si und die si weniger bekannt und elitär bliibe. So häi Hugenotte, wo us Frankriich gflüchdet si, z Berlin in de Rüüm vom Franzöösische Dom uf em Gendarmenmarkt e Domschuel as en Elementar- und Middelschuel iigrichdet, mit je söggs Klasse für Buebe und Mäitli.

Litratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Manfred Fuhrmann: Latein und Europa, (Die fremdgewordenen Fundamente unserer Bildung). Geschichte des gelehrten Unterrichts in Deutschland von Karl dem Großen bis Wilhelm II. 2. Uflaag. DuMont, Köln 2001, ISBN 3-8321-5605-4.
  • Bernhard Gallistl: Bibliothek und Schule am Dom. In: Monika E. Müller (Hrsg.): Schätze im Himmel – Bücher auf Erden. Mittelalterliche Handschriften aus Hildesheim. Harrassowitz, Wisbaade 2010, ISBN 978-3-447-06381-4, S. 55–68
  • Sonja Ulrike Klug: Kathedrale des Kosmos. Die heilige Geometrie von Chartres. 2. Uflaag. Kluges, Bad Honnef 2005, ISBN 3-9810245-1-6
  • Johannes E. S. Schmidt: Die Französische Domschule und das Französische Gymnasium zu Berlin. Schülererinnerungen 1848–1861. Herausgegeben und kommentiert von Rüdiger R. E. Fock. Verlag Dr. Kovač, Hamburg 2008, ISBN 978-3-8300-3478-0 (Schriften zur Kulturgeschichte 6).

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Würzburger Domschule uf dom-wuerzburg.de
  2. Prinz, Friedrich: Grundlagen und Anfänge. Deutschland bis 1056, Deutsche Geschichte, Bd. 1, Beck Münche 1985, S. 323f, ISBN 3-7632-2991-4
  3. Friedrich Prinz: Deutsche Geschichte. Bd. 1. Beck’sche Verlagsbuchhandlung, Münche 1985, S. 323, ISBN 3-7632-2991-4.
  4. Geschichte der Stadt Speyer. Bd. 1. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1982, S. 209, ISBN 3-17-007522-5
Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vum Artikel „Domschule“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.