s Tüütsch Wöörterbuech

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Dialäkt: Züritüütsch
s Titelblatt vom eerschte Band

S Tüütsch Wöörterbuech isch di grööscht läxikograafisch Daarstelig vo de tüütsche Spraach, wo s git. Gründet woorde isch es vo de Grimm-Brüedere, em Jacob und em Wilhälm Grimm, drum säit mer em au de Grimm oder s Grimmsch Wöörterbuech.

Inhalt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S Tüütsch Wöörterbuech dokumäntiert de nöihoochtüütsch Woortschatz, und dèm gaat er bis i s früe Mittelalter zrugg naa. Andersch als im Schwyzerischen Idiotikon chömed aso ekäi Wöörter drin voor, wo scho lenger uusgstoorbe sind.

De grooss Täil vo de Beleeg chunt us de Hoochliteratuur, was s Wöörterbuech echli äisytig macht. Aber es hät au dialäktaali Quäle drunder.

Wöörterbuechgschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

e Manuskriptsyte vom Jacob Grimm

Mit em Wöörterbuech aagfange händ d Grimm-Brüedere 1838. Mee weder achzg Mitarbäiter händ 600'000 Beleeg defüür gsammlet. Doozmaal händ di beede Grimm gmäint, zum das Wöörterbuech schrybe bruuchi s öppe zää Jaar. Die Aarbet händ s aber gwaltig underschetzt: Wo beed gstoorbe gsy sind, isch s Wöörterbuech eerscht bi Frucht aachoo gsy. A de Furtsetzig händ dänn ganz bikannti Gèrmanischte wie de Rudolf Hildebrand, de Moriz Heyne und de Matthias von Lexer draa wytergschaffet. Fèrtig woorden isch es 1961 – mit 32 Bänd; 1971 isch dänn na en Quäleband dezuechoo. (Es git zwoo Bandzelige: 32 sinds, wämer ales durezellt, aber wil mer am Aafang lätz plaanet hät, stönd uf de Titelsyte vo den Originaalbänd ganz anderi Zaale und en Huuffe Numere vo Täilbänd.)

Am Aafang isch es es Privaatprojäkt gsy. Aber scho der Otto von Bismarck, de tüütsch Rychskanzler und prüüssisch Minischterpresidänt, hät defüür gsoorget, das es Subwänzioonen überchunt. 1908 häts dänn di Prüüssisch Akademy vo de Wüsseschafte z Berlyn übernaa. Nach em Zwäite Wältchrieg isch d Redakzioon uf de Weschte (Göttinger Akademy vo de Wüsseschafte und der Oschte (Tüütschi Akademy vo de Wüssenschafte z Berlyn) uuftäilt woorde. Nach de tüütsche Widerveräinigung isch d Berlyner Redakzioon vo de Berlyn-Brandeburgische Akademy vo de Wüsseschafte übernaa woorde.

Scho lang hät mer gwüsst, das das Wöörterbuech namal nöi müesst aaggange wèèrde. De Täil A bis F isch dänn vo 1957 (eerschti Liferig vom eerschte Band dusse: 1965) bis 2016 i nüün Bänd nöi gschribe woorde. Wil mer aber hät müese spaare, isch d Mindischtaazaal vo de Quäle, wos bruucht, das mer druus en Artikel schrybt, naadisnaa uegsetzt woorde – mit em Resultaat, das i dère Nöibiarbäitig en Huuffe Wöörter fèèled.

Wüsseschaftsgschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S Tüütsch Wöörterbuech isch vil gloobt woorde – es sei e «Katedraale» – und vil kritisiert woorde – es sei e Kataschtrooffe.

De birüemt Gèrmanischtikprofässer Hermann Paul hät am Tüütsche Wöörterbuech überhaupt nüüt Guets gsee und hät 1897 grad sälber en äibändigs Tüütsches Wöörterbuech useggèè zum zäige, wie mers äigetli sett mache – dèm syni zäät Uuflaag isch, i überarbäiteter Form, 2002 usechoo. Au de Leerer Daniel Sanders hät gsäit, s Grimm-Wöörterbuech sei i synere ganzen Aalaag und zum groosse Täil au i der Uusfüerig «verfèèlt» – und au èèr hät es Wörterbuech vo de tüütsche Spraach useggèè, zeerscht 1859–1865 und nachane namaal in eren Überarbäitig 1876, jee i drei (nominaal zwee) Bänd, plus en Ergänzigsband 1885 (das isch doozmaal zwaar chuum rezipiert woorde, hät aber dänn glych de Wääg zur modèrne Lexikografy paanet).

Literatuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Joachim Dückert (Ug.): Das Grimmsche Wörterbuch: Untersuchungen zur lexikographischen Methodologie. Hirzel, Leipzig / Stuttgart 1987, ISBN 978-3-7776-0428-2.
  • Volker Harm: Das Grimmsche Wörterbuch – Stationen seiner Geschichte. I: Sprachreport. 30. Jahrgang, Heft 1, 2014, S. 2–11.
  • Alan Kirkness: Geschichte des Deutschen Wörterbuchs 1838–1863. Dokumente zu den Lexikographen Grimm. Mit einem Beitrag von Ludwig Denecke. Hirzel, Stuttgart 1980, ISBN 978-3-7776-0357-5.
  • Alan Kirkness, Peter Kühn, Herbert Ernst Wiegand (Ug.): Studien zum Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. 2 Bänd. Niemeyer, Tübingen 1991, ISBN 3-484-30933-4.
  • Alan Kirkness, Simon Gilmour (Ug.): Briefwechsel der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm mit den Verlegern des „Deutschen Wörterbuchs“ Karl Reimer und Salomon Hirzel (= Briefwechsel der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm. Kritische Ausgabe in Einzelbänden. Band 5). Hirzel, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-7776-1525-7.
  • Alan Kirkness (Ug.): Briefwechsel der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm mit Rudolf Hildebrand, Matthias Lexer und Karl Weigand (= Briefwechsel der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm. Kritische Ausgabe in Einzelbänden. Band 6). Hirzel, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-7776-1800-5.
  • Alan Kirkness: Deutsches Wörterbuch von Jakob Grimm und Wilhelm Grimm. I: Ulrike Haß (Ug.): Große Lexika und Wörterbücher Europas. De Gruyter, Berlin / Boston 2012, ISBN 978-3-11-019363-3, S. 211–232.
  • Alan Kirkness: Geschichte des Grimmschen Deutschen Wörterbuchs 1863 bis 1908. 2 Bänd. Hirzel, Stuttgart 2021, ISBN 978-3-7776-2791-5.
  • Alan Kirkness (Ug.), Berthold Friemel, Philip Kraut, Joël Lorenz (Mitarb.): Das Grimmsche Deutsche Wörterbuch in der öffentlichen Diskussion 1838–1863. Eine Dokumentation zeitgenössischer Ankündigungen, Anzeigen und Rezensionen. Hirzel, Stuttgart 2021, ISBN 978-3-7776-2326-9.
  • Wilfried Kürschner: »… tretet ein in die euch allen aufgethane halle eurer angestammten, uralten sprache«. Essay über die von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm verfassten Teile des Deutschen Wörterbuchs. I: Jacob Grimm und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Vierter Band, Teil Forschel – Frucht. Mit einem Essay von Wilfried Kürschner = Jacob Grimm und Wilhelm Grimm: Werke. Forschungsausgabe. Ug. vom Ludwig Erich Schmitt [und vom Otfrid Ehrismann, der Elisabeth Feldbusch, em Wilfried Kürschner, em Kurt Schier, de Ruth Schmidt-Wiegand und em Dieter Werkmüller]. Abteilung III: Gemeinsame Werke. Band 42.2: Deutsches Wörterbuch. Vierter Band, Teil Forschel – Frucht. Nöi useggèè mit emen Essey (Bd. 42.2) vom Wilfried Kürschner. Olms-Weidmann, Hildesheim / Zürich / New York 2003, ISBN 3-487-11804-1, S. 1*–55*.
  • Oskar Reichmann: Einige Thesen zur Bedeutungserläuterung in dem von Jacob Grimm bearbeiteten Teil des Deutschen Wörterbuches und im Wörterbuch der deutschen Sprache von Daniel Sanders. I: Elmar H. Antonsen, James W. Marchandm Ladislav Zgusta (Ug.): The Grimm Brothers and the Germanic Past. Benjamins, Amsterdam/Philadelphia 1990 (= Studies in the History of the Language Sciences), S. 87–113.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Deutsches Wörterbuch – Sammlig vo Multimediadateie