Badener Disputation

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D Badener Dischputation. Darstellig in dr Reformationschronik vum Heinrich Bullinger (1504–1575).

D Badener Disputation, wu vum 19. Mai bis 8. Juni 1526 in dr Stadtpfaarchilche im aargauische Baden abghalte woren isch, isch en effetli Strytgsprech zwische Verdrätter vu dr altglaibie Chilche un Aahänger vu dr Reformation gsii, wu vu rund 200 mit Name bekannte Dailnämer bsuecht woren isch. S isch dr mit dr eschtrychische Ibergangsregierig z Wirttebärg un em Bischof vu Konschtanz abgstimmt Versuech vu dr dodmol no in dr Meehait altglaibige schwyzerischen Ort gsii, dr Zürcher Reformator Huldrych Zwingli zum Schwyyge z bringe un d Ainhait im Glaube vu dr Aidgnosseschaft z bewohre. Ass dä Versuech fääl gschlaa isch, markiert dr aigetli Aafang vum fir d Schwyz karakteristische konfessionälle Nebenenander mit bolitischen un gsellschaftlige Folge, wu bis in d Gegewart gehn.

Karakter, Verlauf un Bedytig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Uf dr altglaibige Syte sin di drei Theologe Johannes Eck, Johann Fabri un Thomas Murner un uf dr neiglaibige Syte dr Huldrych Zwingli yyglade gsii. Dr Zwingli het si aber, drotz dr Zuesag vum freie Glait, gwaigeret uf Bade z chuu. Wäge däm hän vor allem dr Johannes Eck uf dr ainte Syte mit em Johannes Oekolampadius un em Berchtold Haller uf dr andre Syte dischpetiert. S handlet si um di erscht Dischputation vu dr zwinglianische Reformation usserhalb vu Züri. Nyyn Ständ vu dr Dagsatzig hän si am Änd fir dr alt Glauben entschide, vier fir dr nei. Dodermit het d Badener Dischputation di konfessionäll Drännig in dr Alte Aidgnosseschaft verfeschtigt un het e großi Bedytig ghaa fir d Schwyzer Gschicht un fir di konfessionällen Ussenandersetzuige vu dr Reformationszyt.

D Dischputation isch vu dr Dagsatzig yygruefe wore, wu au d Regle bstimmt het, doderby isch di altglaibig Syte in e baar Pinkt bevorzugt wore. Vier Bresidänte hän d Dischputation glaitet, dodrunter dr Abt vu Ängelbärg un dr Rektor vu dr Universitet Basel, wu dytli fir di altglaibig Bartei Bartei gnuu hän. D Dischputation het uf Dytsch stattgfunde, was tipisch gsii isch fir d Dischputatione vu dr zwinglianische Reformation un im Gegesatz stoht zum Byschpel zue dr zue Leipziger Dischputation.

D Badener Dischputation isch fir e theologischi Dischputation us dr Reformationszyt uugwehndli guet dokumentiert. Vier Schryyber (je zwee Alt- un Neiglaibigi) hän si uf Anornig vu dr Dagsatzig ufzaichnet. E jede vu däne Schryyber het en Ufseher vu dr Gegesyte ghaa. Am Oobe hän d Schryyber ihri Ufzaichnige vergliche, do isch dr Lozärner Stadtschryyber Johannes Huber as fimfte derzue chuu, un hän si derno bim Landvogt deponiert. S isch uusdruckli untersait gsii, ass sunscht eber het derfen Ufzaichnige mache. Vier Protokoll sin im Zweete Villmergerchrieg uf Züri chuu un sin hite in dr Zäntralbibliothek Züri, zwai Protokoll wäre ufbhalten im Stadtarchiv Lozärn.

Dr Lozärner Stadtschryyber het di fimf Protokoll zue aim zämegfasst. Dr Franziskaner Thomas Murner het des am 15. Mai 1527 z Lozärn as druckti Uusgab vereffetligt. Dr Druck het aber e arg schlächti Qualitet ghaa mit Druckfähle, wu zum Dail dr Sinn entstellt ghaa hän. E modärni kommentierti Edition vum Protokoll uf dr Basis vu dr Druckvorlag vum Johannes Huber isch im April 2015 uusechuu.

Näb dr Protokoll git s vu Lyt, wu derby gsii sin, drotz em Verbot vu dr Dagsatzig no verschideni Brief, Bricht un Flugschrifte, wu dr Inhalt vu dr Protokoll bstetige. Au dr Zwingli isch iber dr Verlauf seli guet orientiert gsii dur dr Basler Humanischt Thomas Platter, wu as Hienerverchaifer darnt dermorgen in d Stadt chuu isch un si zoobe wider verloo het. D Dailnämer vu dr Dischputation sin e baar Mol iberrascht gsii, ass dr Zwingli am Morge Täxt verlääse het, wu exakt uf d Argumänt vum Vordag yygange sin.

Edition vum Protokoll[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Die Badener Disputation von 1526. Kommentierte Edition des Protokolls. Hrsg. von Alfred Schindler und Wolfram Schneider-Lastin, unter Mitarbeit von Ruth Jörg, Detlef Roth und Richard Wetzel. Mit einer historischen Einleitung von Martin H. Jung. TVZ, Zürich 2015.

Druck[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Die disputacion vor den xij orten einer loblichen eidtgnoschafft ... von wegen der einigkeit in christlichem glauben in iren landen und undterthonen. Hrsg. von Thomas Murner. Luzern 1527. doi:10.3931/e-rara-652
  • Caussa Helvetica orthodoxae fidei. Disputatio Helvetiorum in Baden superiori. Hrsg. von Thomas Murner. Luzern 1528. Digitalisat

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Irena Backus: Disputationen. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz..
  • Irena Backus: Das Prinzip „Sola scriptura“ und die Kirchenväter in den Disputationen von Baden (1526) und Bern (1528). Theologischer Verlag, Zürich 1997, ISBN 3-290-10996-8.
  • Thomas Fuchs: Konfession und Gespräch. Typologie und Funktion der Religionsgespräche in der Reformationszeit (= Norm und Struktur. Bd. 4). Böhlau, Köln u. a. 1995, ISBN 3-412-04895-X.
  • Leonhard von Muralt: Die Badener Disputation 1526 (= Quellen und Abhandlungen zur schweizerischen Reformationsgeschichte. 6, ZDB-ID 517938-5) Heinsius, Leipzig 1926.
  • Ernst Staehelin: Das theologische Lebenswerk Johannes Oekolampads (= Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte. 21, ISSN 0171-2179). Heinsius, Leipzig 1939, (Nachdruck. Johnson, New York NY u. a. 1971).
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