Albrecht Dürer

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Sälbstbordret mit Landschaft (Madrider Sälbstbordret), Ööl uf Holz (1498), Museo Nacional del Prado, Madrid
Im Dürer si Monogramm (1498)

Dr Albrecht Dürer dr Jüngeri (au Duerer gschriibe; * 21. Mai 1471 z Nürnbärg; † 6. April 1528 z Nürnbärg) isch e dütsche Mooler, Grafiker, Mathematiker und Kunsttheoretiker vo öiropäischem Rang gsi. Er isch e bedütende Künstler zur Zit vom Humanismus und vo dr Reformazioon gsi.

Lääbe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Won er no chlii gsi isch het en si Vater in d Wärkstatt mitgnoo, zum em s Handwärk vom Goldschmiid biibringe. Us dere Zit stammt sis Brustbild, won er 1484 noch em Schbiegel uf Pergamänt zäichnet het (jetzt in dr Albertina in Wien) und e Madonna mit zwäi Ängel vo 1485.

Vo 1486 bis 1490 het er bim Nürnbärger Mooler Michael Wolgemut gschafft, denn isch er bis 1494 uf Wanderschaft an dr Oberrhii gange. Spööter het er z Basel hschafft, wo die berüemte Holzschnitt für em Sebastian Brant sis Narrenschiff entstande si (Erstdruck 1494).

1494 het er d Agnes Frey († 1539) ghüürootet, het aber käini Chinder überchoo.

Weiher im Walde, Akwarell (öbbe 1495), British Museum, London
Fäldhaas, Akwarell (1502), Albertina, Wien

Bis 1500 het er e Serii vo chliine Landschaftsakwarell mit Nürnbärger Motiv bzw. mit Motiv vo Stazioone uf siner Venedig-Räis gmacht. 1497 het er sich sälbständig gmacht und vo 1503 het er mit em Hans Schäufelein, Hans von Kulmbach und Hans Baldung Grien e Wärkstatt ghaa. In deere Zit het er meereri Bordret und Sälbstbordret gmoolt, aber au e chläine Christus am Chrüz und en Altarwärk z Dresde. Er het sich vil mit Chupferstich beschäfdigt–dr ersti datierti Chupferstich isch vo 1497–und Vorlaage für Holzschnitt zäichnet. Wärk us deere Zit si D Offebaarig vom Johannes (1498), dr Chupferstich Adam und Eva (1504), und Dr verlooreni Soon bi de Söi (um 1496). Dr Humanist Conrad Celtis het en seer gschetzt und het von em gsäit, er sig e zwäite Apelles. Für si Schrift „Quatuor libri Amorum” (1502) het dr Dürer Illustrazioone gmacht.

D Räis uf Venedig (1505 bis 1506)[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Rosechranzfest, Ööl uf Babbeleholz (1506), Nazionaalgalerii, Prag

Im Joor 1505 isch er zum zwäite Mol uf Venedig gange, wo denn die grösste Rönessãsmooler vo dr venezianische Schuel, dr Tizian, Giorgione, Palma il Vecchio, gschafft häi; vor allem het en dr Giovanni Bellini beiidruckt, won er von em im ene Brief gschriibe het, er sig dr „pest in gemell” (Best in dr Moolerei). Die dütsche Chauflüt z Venedig häi für d Bartholomeuschille e groosses Bild bstellt, s Roosechranzfest, wo dr Käiser Rudolf II. spööter für e Hufe Gäld kauft het und vo vier Manne uf Prag het lo drääge. Dr Dürer het in Venedig hoochi Anerkennig gfunde und dr Root vo Venedig het em e Jooresloon vo 200 Dukaaten aabote, wenn er sich für immer in dr Stadt wurd niiderloo. Im spoote Herbst 1506 isch er aber wider zrugg in si Vaterstadt.

1506–1514[ändere | Quälltäxt bearbeite]

In deene Joor het dr Dürer z Nürnbärg gschafft, vili chliini Chupferstich gmacht und Holzschnitt. Er het Versüech gmacht mit ere chalte Noodle uf Chupfer z ritzen; so si Die häiligi Veronika vo 1510 und Dr Liidenshäiland und dr büessend Hieronymus im Joor 1512 entstande. Dr Käiser Maximilian isch e Gönner vom Dürer gsi und het em e Freibrief gee, won en vor em Noochmache vo sine Holzschnitt und Chupferstich hätt sölle schütze. Hervorraagendi Wärk us em Joor 1512 si d Stich Maria uf dr Raasebank und Christus dr Dulder, bäides Noodlearbäite, und Dr häilig Hieronymus in dr Felseschlucht vor em Bätpult.

1518 bis 1520[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Vo 1518 bis 1520 het er sich intensiv de theoretische Arbäite wie zum Bischbil dr Proporzioonsleer gwidmet.

Im Summer 1518 isch er als Verdräter vo dr Stadt Nürnbärg uf em Riichsdaag z Augsburg gsi, won er dr Jakob Fugger und anderi bedütendi Persönligkäite gmoolt het. Es isch woorschiinlig in dere Zit bassiert, ass mit de Schrifte vom Luther, „der mir aus großen engsten geholfen hat“, bekannt worden isch.

D Räis in d Niiderlande (1520–1521)[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Haafe vo Antwärpe, Fäderezäichnig (1520), Albertina, Wien

Vom 12. Juni 1520 aa isch dr Dürer mit sinere Frau über Nambärg, Frankfurt, Köln uf Antwärpe gfaare und in anderi niiderländischi Stedt; er isch erst im Herbst im Joor druf häim gange.

D Räis in d Niiderlande isch e groosse Triumf gsi. Er het dört in dr Gsellschaft vo Fürste, fremde Botschafter, Gleerte, wie dr Erasmus von Rotterdam, und Künstler vercheert. Dr Magistrat vo Antwärpe het em vergääblig e Jooresghalt vo 300 Gulde, e schööns Huus as Gschänk und freije Underhalt aabote und usserdäm het er alli sini öffentlige Arbäite welle zaale, und das alles, für dass er z Antwärpe wurd bliibe.

Die Vier Apostel, dr lingg Däil: „Die häilige Johannes und Petrus“, Ööl uf Holz (1526), Alte Pinakothek, Münche
Die Vier Apostel, dr rächti Däil: „Die häilige Markus und Paulus“, Ööl uf Holz (1526), Alte Pinakothek, Münche

Dr nöigweelti Käiser Karl V. het em d Privilegie bestätigt, won er scho überchoo het (für das isch er äigentlig in d Niiderlande gfaare) und het em au sust si Gunst bewiise. Seer wichdig isch s gsi für e Dürer, die niiderländische Kunstschetz go aaluege und d Bekanntschaft mit de hervorraagende Künstler dürt z mache. S Daagebuech, won er uf dere Räis gschriibe het, isch im Schriftlichen Nachlaß enthalte, wo dr Rupprich uusegee het. Er het in dere Zit e Hufe Bilder vo Gäistlige, fürstlige Persoone, Künstler usw. gmacht, bis er am 2. Juli 1521 sich uf d Häimräis gmacht het.

Z Nürnbärg het er 1520/21 d Usschmückig vom Roothuus gläitet, wo hüte verloore isch, nume in Noochzäichnige vo 1530 si si z Wien in dr Albertina überliiferet.

Us em Joor 1526 het die Alte Pinakothek z Münche zwäi monumentaali Daafele, wo zu de bedütendste Wärk vom Künstler ghööre: die lääbensgroosse Figuure vo de vier Apostel Paulus, Petrus und de Evangeliste Markus und Johannes (Sitestück). Die Daafele het dr Dürer ursprünglig dr Stadt Nürnbärg gschänkt, und si si im Roothuus dörte usgstellt gsi. Au us em Joor 1526 isch s Öölbild vom Hieronymus Holzschuher, wo s beste vo alle Bilder isch, wo dr Dürer gmacht het, und s Bild Jakob Muffels. S letzt Gmäld, wo dr Dürer gmoolt het isch s Bild vom Johann Kleeberger , wo hüte im Kunsthistorische Museum z Wien isch.

In de letschte Joor het sich dr Dürer wider mee mit dr Kunsttheorii abgee und isch zu Iisichte cho, wo deene vo de Italiäner widerspräche.

Chranket und Dood[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Sit dr Räis in d Niiderlande het er under de Folge von dr Malaria glitte. Er isch am 6. April 1528, churz vor sim siibenefunfzigste Geburtsdaag gstorbe. Er isch im Johannisfriedhof z Nürnbärg begraabe worde, nit wit ewägg vom Graab vo sim Fründ Willibald Pirckheimer

Eerige[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dänkmööler[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Banknoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

E baar vo de Gmäld vom Albrecht Dürer si uf Banknoote vo dr Dütsche Mark abbildet.

Liddratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

In dr aaspruchsvolle Novälle Künstlerehe vom Leopold Schefer (1828) si dr Albrecht und d Agnes Dürer d Hauptpersoone.

Film[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Im Stummfilm Luther – Ein Film der deutschen Reformation vom Hans Kyser, wo 1928 urufgfüert worden isch, vha mä näben em Eugen Klöpfer as Martin Luther dr Schauschbiiler Max Grünberg als Albrecht Dürer gsee. 1978 isch in dr DEFA-Film Jörg Ratgeb – Maler über im Dürer si Zitgenoss Jerg Ratgeb emstande. Dr Albrecht Dürer isch vom Martin Trettau gschbiilt worde.

Liddratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Wärkverzäichniss[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Fedja Anzelewsky: Albrecht Dürer. Das malerische Werk, 2 Bde., 2. neubearb. Aufl., Berlin 1991 (zuerst 1971); mit maßgeblicher Zählung.
  • Rainer Schoch, Matthias Mende, Anna Scherbaum (Hrsg.): Albrecht Dürer: Das druckgraphische Werk.
    • Bd. I: Kupferstiche, Eisenradierungen und Kaltnadelblätter, Prestel Verlag, München 2001.
    • Bd. II: Holzschnitte und Holzschnittfolgen, Prestel Verlag, München 2002.
    • Bd. III: Buchillustrationen, mit Beiträgen von Berthold Hinz und Peter Schreiber, Prestel Verlag, München 2004.

Monografie, Usstelligskatalöög und CD-ROMs[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Peter Strieder: Dürer. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage 2012, betreut von Anna Scherbaum. Königstein i. Ts. Verlag Langewiesche 2012. Mit Beiträgen von Bruno Heimberg: Zur Maltechnik von Albrecht Dürer; Georg Josef Dietz: Zur Technik der Zeichnung, ihrer Aufgabe und Verwendung im Werk Albrecht Dürers; Joseph Harnest (†): Dürer und die Perspektive; Anna Scherbaum: Aus Schriften Dürers und Aus Schriften über Dürer und sein Werk. ISBN 978-3-7845-9142-1
  • Christine Demele: Dürers Nacktheit – Das Weimarer Selbstbildnis. Rhema Verlag, Münster 2012, ISBN 978-3-86887-008-4.
  • Franz Winzinger: Albrecht Dürer. Reinbek 1971, ISBN 3-499-50177-5.
  • Erwin Panofsky: Das Leben und die Kunst Albrecht Dürers. ins Deutsche übersetzt von Lise Lotte Möller, München 1977 (erste engl. Ausgabe: 1943).
  • Giorgio Zampa u. Angela Ottino Della Chiesa: L'opera Completa di Dürer. Rizzoli Editore, Milano 1968.
  • Albrecht Dürer. 1471/1971. Ausstellungskatalog des German. Nationalmuseums, Nürnberg. Prestel, München 1971, ISBN 3-7913-0004-0.
  • Friedrich Teja Bach: Struktur und Erscheinung. Untersuchungen zu Dürers graphischer Kunst. Technische Hochschule Aachen, Veränderte Habil.-Schrift, Gebr. Mann, Berlin 1996, ISBN 3-7861-1717-9.
  • Matthias Mende (Hrsg.): Albrecht Dürer – ein Künstler in seiner Stadt. Tümmels, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-84-1.
  • Mark Lehmstedt (Hrsg.): Albrecht Dürer: Das Gesamtwerk. CD-ROM, Digitale Bibliothek, Nr. 28. Directmedia Publishing, Berlin 2004, ISBN 3-89853-428-6. Enthält auch:
    • Fedja Anzelewsky: Albrecht Dürer: Werk und Wirkung. Stuttgart 1980 (elektron. Ausg. 1999);
    • Albrecht Dürer: Schriften und Briefe, herausgegeben von Ernst Ullmann und Textbearbeitung von Elvira Pradel. Reclam Verlag, Leipzig 1993.
  • Christian Schoen: Albrecht Dürer: Adam und Eva. Reimer Verlag, Berlin 2001, ISBN 978-3-496-01244-3.
  • Thomas Schauerte: Die Ehrenpforte für Kaiser Maximilian I. Dürer und Altdorfer im Dienst des Herrschers, Deutscher Kunstverlag, Berlin, München 2001, ISBN 3-422-06331-5
  • Johann Konrad Eberlein: Albrecht Dürer, Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2003, ISBN 3-499-50598-3
  • Wolfgang Schmid: Dürer als Unternehmer. Kunst, Humanismus und Ökonomie in Nürnberg um 1500. (Beiträge zur Landes- und Kulturgeschichte 1). Porta-Alba-Verlag, Trier 2003, ISBN 3-933701-05-8
  • Norbert Wolf: Albrecht Dürer 1471–1528. Das Genie der deutschen Renaissance. Taschen Verlag, Köln 2006, ISBN 3-8228-4919-7
  • Albrecht Dürer, Hrsg. Klaus Albrecht Schröder und Maria Luise Sternath, Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2003, ISBN 978-3-7757-1330-6
  • Werner Korte: Albrecht Dürer -Die Apokalypse des Johannes, Reclam Verlag, Stuttgart 1957
  • Olga Kotková (Hrsg.): Albrecht Dürer. The Feast of the Rose Garlands. Exh. Cat. National Gallery Prague, Prag 2006.
  • Friedrich Piel: Albrecht Dürer. Aquarelle und Zeichnungen. Dumont, Köln 1983, ISBN 3-7701-1483-3
  • Philipp Zitzlsperger: Dürers Pelz und das Recht im Bild – Kleiderkunde als Methode der Kunstgeschichte. Akademie Verlag, Berlin 2008. ISBN 978-3-05-004522-1

Lexikonardikel[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Alfred Woltmann: Albrecht Dürer. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 5, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 475–485.
  • Ludwig Geiger: Pirkheimer, Willibald. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 26, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 810–817. (Nebeneintrag:Dürer)
  • Hans Jantzen: Albrecht Dürer. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 164–169.
  • Dürer, Albrecht. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Uflag. Bd. 5, Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1892, ‎ S. 243.

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Albrecht Dürer – Sammlig vo Multimediadateie

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