Moolerei

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Las Meninas, Diego Velázquez, 1656–1657

D Moolerei zelt mit dr Archidektuur, dr Bildhauerei, dr Grafik und dr Zäichnig zu de klassische Gattige vo dr Bildende Kunst. Si bestoot din, ass mä Farbe mit Bimsel, Spachdel oder andere Geegeständ uf e Underlaag ufdräit. Näbe dr Daafle- und Wandmoolerei underschäidet mä no d Glaas- und d Buechmoolerei, drzue chunnt die kunstgwärbligi Moolerei uf Doon oder Keramik.

Vorgschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Höölemoolerei us Lascaux
Egüptischi Moolerei um 1500 vor dr Zitwändi

S eltiste Züügnis vo dr Moolerei si d Höölemoolereie mit Dierdarstellige us dr letzte Iiszit und em Jungpaläolithikum.

Moolereie und Zäichnige, aber au Relief und Plastike, si as künstlerischi Usdrucksforme us dr Zit vo vor 35'000 bis 10'000 Joor bekannt. Öiropäischi Höölemoolereie het mä vor allem z Schbanie und Frankriich entdeckt, so d Wandbilder in dr Hööli vo Lascaux in Südfrankriich im Joor 1940. Si zäige Diermotiiv. Rinder, Hirsch und Rösser si uf beiidruckendi Wiis dargstellt und ghööre zu de eltiste bekannte Moolereie vo dr Menschhäit.

Bi de Kultuure in Vorderasie isch d Moolerei, und woorschiinlig bsundrigs d Wandmoolerei sicher früener emol wit verbräitet gsi, aber nume relativ weenig isch erhalte. Us em Balast vo Mari stamme e baar Bischbil, us de Paläst vo de Hethiter git s e Hufe Fragmänt, wo mä sich aber us ene kuum e Bild cha mache vo dr ursprünglige Bemoolig. Vo de Assürer kennt mä au Bischbil, vor allem Wandmoolereie.

Au us Afrika, Asie und Australie si früeji Felsemoolereie bekannt. Im Noche Oste git s scho für s Neolithikum Hufe Beleeg für früeji Moolereie. Do sött mä vor allem erwääne, ass aagmoolti Keramik und Wandmoolerei ufchoo si. Vili Räst vo Wandmoolereie het mä z Çatalhöyük in dr hütige Türkei gfunde, wo uf 6000 vor dr Zitwändi datiert wärde.

Alterdum[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Spööter begegnet uns d Moolerei im Orient (ab 10.000 vor dr Zitwändi) und z Egüpte (ab 3000 vor dr Zitwändi) as Wandmoolerei, in dr Minoische Kunst uf Kreta (2000 vor dr Zitwändi) as Freskomoolerei.

D Moolerei vo de alte Egüpter isch vor allem vo Wandmoolereie us Grabkapälle, vo Särg und vo de Bilder in de Dootebüecher bekannt.

Im 3. Joorhundert noch dr Zitwändi het dr griechisch Schriftsteller Philostratos d Moolerei as en Erfindig vo de Götter bezäichnet. D Moolerei isch in dr Antike hoch aagsee gsi, hööcher sogar as d Bildhauerei. Nume weenigi Räst vo dr antike griechische Moolerei si erhalte. Im antike Griecheland het mä hauptsächlig uf Holz gmoolt, aber au uf Stäi, Doon und Stuck. Elfebäi, Glaas und Liinwand si denn kuum bruucht worde. Noch em Undergang vo dr minoisch-Mykenische Kultur mit iirer hervorragende Freskomoolerei (zum Bischbil Knossos) isch die griechischi Wandmoolerei erst im 8. Joorhundert vor dr Zitwändi wider uferstande.

D Zaal und au d Art vo de archeologische Züügniss vo dr römische Moolerei underschäide sich wääsentlig vo dr griechische Moolerei. Vili Bischbil vo dr römische Wandmoolerei si erhalte. Es isch offesichtlig e römischs Fenomeen und nid öbbe nume Zuefall, ass sovil überliiferet isch. Dr Plinius beklagt in sine naturalia historia 35, 118 ass d Wandmoolerei d Daaflemoolerei wurd verdränge.

Middelalter[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Moolerei vo dr Antike het vor allem in de Wandmoolereie in de Chille und Winiette vo Büecher überläbt. So isch im Middelalter d Buechmoolerei vo überragender Bedütig gsi. D Daaflemoolerei as Moolerei uf eme äigeständige Moolundergrund wie Holzdaafele oder spööter Liinwand, het sich erst im Middelalter entwicklet.

Die öiropäischi Moolerei isch bis ins Middelalter fast usschliesslig religiöös brägt gsi, wil s vor allem Instituzioone vo dr Chille gsi si, wo Ufdrääg vergee häi. Chille und Chlöster si aagmoolt worde und Chillechöör und Aadachtskapälle si mit Altarbilder gschmückt worde. Anderi Süsche wie Bordret, Schanerbilder, Landschafte oder Stillääbe si erst im spoote Middelalter und in dr Rönessans drzue choo.

Nöizit[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Rönessãs und Barock[ändere | Quälltäxt bearbeite]

E bedütendi Entwicklig isch in dr Moolerei vo dr Rönessãs bassiert wo sich d Technike vo dr Öölmoolerei entwicklet häi, mä d Zentraalperspektive het afo verstoo, allegorischi Motiiv us dr Antike daargstellt worde si und mä d Mensche natüürliger und indiwidueller het afo moole dank bessere Kenntniss in dr Anatomii.

Dr Jan van Eyck (um 1390–1441) het as Erste sälbständigi Bildniss und Bordret gmoolt; dr Albrecht Dürer (1471–1528) het 1493 s erste bekannte autonoome Sälbstbildnis in Öiropa gmacht; dr Albrecht Altdorfer (um 1480–1538) het as erste Mooler d Landschaft as Hauptthema gweelt.

Vor allem die italiänischi Moolerei vo dr Hoochrönessãs in de Stedt Floränz, Venedig und Rom het bedütendi Wärk vo de Mooler Leonardo da Vinci (1452–1519), Michelangelo (1475–1564), Raffael (1483–1520) und Tizian (1477–1576) füürebrocht, wo in Perspektiive, Form, Farbe, Usdruckschraft und moolerischer Brillianz die Bildendi Kunst in Öiropa bis hüte noochhaltig beiiflusst häi.

Im 17. Joorhundert, wo s Zitalter vom Barock aagfange het, häi e Hufe niiderländischi Mooler Stillääbe gmoolt. Dr Jan Vermeer (1632–1675) isch in dere Zit e Mäister vo dr Vedutemoolerei gsi. Anderi bedütendi Mooler si in Italie dr Michelangelo da Caravaggio gsi, z Schbanie dr El Greco und dr Diego Velázquez, z Frankriich dr Nicolas Poussin und dr Claude Lorrain, und in de Niiderlande dr Peter Paul Rubens und dr Rembrandt, wo as Mäister vom Chiaroscuro (Helldunkel) gälte.

D Modärne[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Kubistischs Bild vom Juan Gris (1916), Les raisins.

Wo d Fotografii ufchoo isch, het sich d Moolerei nöije Uusefordrige und Ufgoobe müesse stelle und das isch nid ooni Iifluss uf iiri Entwicklig im 19. Joorhundert bliibe. Bis Middi vom 19. Joorhundert si d Bilder vor Allem in Künstlerateliee entstande. Im Braith-Mali-Museum z Biberach an der Riß het s soonigi Originaalateliee.

Mit de franzöösische Mooler vom Impressionismus foot d Moolerei dusse aa. Zu dere Richdig ghööre dr Camille Pissarro (1830–1903), dr Édouard Manet (1832–1883), dr Edgar Degas (1834–1917), dr Paul Cézanne (1839–1906), dr Alfred Sisley (1839–1899), dr Claude Monet (1840–1926), d Berthe Morisot (1841–1895) und dr Pierre-Auguste Renoir (1841–1919). Dr Paul Cézanne cha mä, wie in gwüssem Maass au dr Vincent van Gogh, dr Paul Gauguin und dr Edvard Munch, as Wäägbereiter vo dr Modärne bezäichne. Grad im Cézanne sini Wärk markiere dr Übergang. Mä cha gsee, wien er sich immer mee drvo ablööst, d Realidäät abzbilde und sich mee mit dr räine Form und Farb abgit, wie s d Modärne kennzäichnet.

Wichdigi Ströömige vo dr Modärne si in dr erste Helfti vom 20. Joorhundert dr Fauvismus, dr Kubismus, dr Dadaismus, dr Surrealismus und die Russischi Awangarde. Nazionaali Bsunderhäite si dr Expressionismus und die Nöiji Sachlichkäit z Dütschland, dr italiänisch Futurismus, dr Kubo-Futurismus, Konstruktivismus und dr Suprematismus z Russland und dr Wortizismus z Ängland. En anderi Entwicklig isch die abstrakti Moolerei, wo sälber in underschiidligi Stiilrichdige cha iidäilt wärde. Au dr Tachismus und vor Allem noch 1950 s Informel si vo Bedütig.

Postmodärni und zitgenössischi Kunst[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Bedütendi Kunstströömige in dr zwäite Helfti vom 20. Joorhundert si dr amerikanischi Abstrakti Expressionismus und dr Minimalismus. D Pop Art isch vo Groossbritannie usgange und het iire Hööhepunkt bsundrigs in de USA ghaa. Paralleel derzue häi sich dr Fluxus, s Häppening und d Performans entwicklet. Näbe alle deene Ströömige isch au e modärne Realismus ufchoo, wo dr Fotorealismus e Bischbil für en isch.

Wie sich d Kunstuffassig veränderet het und Beweegige wie dr Minimalismus sich bräit gmacht häi, het s e Hufe Lüt gee, wo erkläärt häi, ass d Moolerei am Ändi sig. In de 1980er Joor häi denn die „ Nöije Wilde“ bzw. „Junge Wilde“ d Kunstszeene erooberet und d Moolerei isch nöibeläbt worde, zum Bischbil dur die postmodärne Realiste („Kapitalistische Realismus“) und Ironiker Martin Kippenberger, Gerhard Richter und Sigmar Polke, wo au kommerziell erfolgriich gsi si. Am Aafang vom Joorhundert het d Moolerei iiri Posizioon näbe vile andere Kunstforme (drunder digitali Medie, Ruuminstallazioone, Videokunst) verdäidigt, au dank em Kunstmäärt, wo immer no (representativi) Daafelebilder, wo handwärklig häärgstellt si, für sini Kunde verlangt. Es git immer no es Interässi an dr „Authentizität“ vom Kunstwärk und an dr Figur vom Künstler-Schenii, vor allem aber isch dr Kunstmäärt es Instrumänt zur Aalaag vo groosse Gäldsumme worde. Dä Fluss vo Kapitaal wirkt sich aber in de wenigste Fäll positiv uf d Künstler sälber us. Us soziologischer Sicht ghöört die bräiti Masse vo de Mooler zu de Working Poor, das häisst, si schaffe, bliibe aber arm.[1]

Bedütendi Mooler noch 1945 si näbe vile andere: dr Andy Warhol, Robert Rauschenberg, Frank Stella, Barnett Newman, Jasper Johns, Asger Jorn, Georg Baselitz, Jörg Immendorff, Sigmar Polke, Martin Kippenberger, Albert Oehlen, Markus Oehlen, Jackson Pollock, Günther Förg, Gerhard Richter, Wolf Vostell und Imi Knoebel.

Schutzpatron[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Evangelist Lukas isch dr Schutzpatron vo de Kunstmooler.

Litratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Allgemäins

  • Wendy Beckett: Die Geschichte der Malerei. 8 Jahrhunderte in 455 Meisterwerken. Verlag K. Müller, Köln 2004, ISBN 3-89893-387-3.
  • Ernst Gombrich: Die Geschichte der Kunst. Phaidon, Berlin, ISBN 978-0-7148-9137-8
  • Egon von Vietinghoff: Handbuch zur Technik der Malerei. DuMont, Köln 1983, ISBN 3-7701-1519-8

Alterdum

  • Hugo Blümner: Technologie und Terminologie der Gewerbe und Künste bei Griechen und Römern. Olms, Hildesheim 1995, ISBN 3-487-02384-9 (4 Bd., Repr. v. d. Uusg. Leipzig 1884), Siehe Bd. 3, S. 159–187.
  • Vinzenz Brinkmann (Hrsg.): Bunte Götter. Die Farbigkeit antiker Skulptur. Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek, München 2003, ISBN 3-933200-08-3 (Uusstelligskatalog)
  • Vinzenz Brinkmann: Die Polychromie der archaischen und frühklassischen Skulptur. Biering & Brinkmann, München 2003, ISBN 3-930609-19-3
  • Valentina Manzelli: La policromia nella statuaria greca arcaica. L’Erma, Rom 1994, ISBN 88-7062-854-X.
  • Harald Mielsch: Römische Wandmalerei. Theiss, Stuttgart 2001, ISBN 3-8062-1632-0.
  • Ingeborg Scheibler: Griechische Malerei der Antike. Beck, München 1994, ISBN 3-406-38492-7.
  • Monika Trümper: Griechische Malerei. In: Tonio Hölscher: Klassische Archäologie Grundwissen. Theiss, Stuttgart 2002, ISBN 3-8062-1653-3, S. 277–292.

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Gmäld – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Noch em Mikrozensus: Armut trotz Erwerbstätigkeit. Archiviert vom Original am 10. Juni 2007; abgruefen am 3. März 2012. abgrüeft am 24. Januar 2008
Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vu dere Version vum Artikel „Malerei“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.