Freihäitsgnaabe

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy
Dialäkt: Baseldütsch

D Freihäitsgnaabe oder Freihäite si sit em spoote Middelalter d Iiwooner von ere Bättlerkolonii gsi, wo dusse vor de Stadtmuure vo Baasel uf em Koolebärg gläbt häi und bsundrigi Rächt (Freihäite) gnosse häi. Sonigi Freistett het s denn im Riich nume in vier Stedt ge: z Baasel, z Hamburg, z Augsburg und in ere vierte, umbekannte Stadt.[1] Zur Bättlerzumft häi d Bättler, Giler, Laami, Blindi, Stirnstöösser, dr Scharfrichder, d Schinder und d Dootegreeber ghöört[2] und sit 1414 au d Zigüüner.[3]

S Didelblatt vom Sebastian Brandt sim Narrenschyff, wo 1494 z Baasel uusechoo isch und wo din stoot: «Zu Basel auf dem Kohlenberg,/ da treiben si viel Bubenwerk»

Dr Baasler Koolebärg isch zu sällere Zit vo Duusige vo Lüt bevölkeret gsi,[4] wo d Baasler Bürger nid häi welle, ass si in dr Stadt wooni, wo aber usser em Bättle e Hufe Arbäite gmacht häi, wo dringend nöötig gsi si. Doo drzue het s Butze vo de Kloake ghöört und s Chemmifääge, und s Schleppe vo de Kornsegg sit ass 1438 s Kornhuus im Züüghuus am Petersblatz ufdoo worden isch. Bi de Hiirichdige häi si im Scharfrichder ghulfe, wo sälber au uf em Koolebärg gläbt het und bi Pestepidemie häi si die Doote begraabe und häi drfür für jeede doot Baasler e chliini Abgoob überchoo.[3] D Freihäitsgnaabe si e Korporazioon gsi, mit eme Hauptmaa, si diräkt em Riichsvogt understande und häi iiri äigeni Grichtsbarkäit ghaa.

D Freihäite si befreit gsi vom Wachdienst, wo d Bürger und d Hindersasse häi müesse mache. S Schlebbe vo de Kornsegg isch iiri Arbet gsi und wenn öbber anders Korn in s Kornhuus drait het, häi d Freihäite chönne d Bezaalig verlange, wie wenn si s sälber gmacht hätte; wie si au für jeede Doot, wo in dr Stadt begraabe worden isch, en Obulus häi chönne höische. Wenn s Händel gee het under ene, si si solang käini Waffe brucht worde si, unaadastbaar gsi. Au wäge Schulde het mä sä nid chönne belange.[5]

Kwelle[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Hsg. Historische und Antiquarische Gesellschaft zu Basel: Basel im vierzehnten Jahrhundert: Geschichtliche Darstellungen zur fünften Säcularfeier des Erdbebens am S. Lucastage 1356, Georg's Verlag, 1856,
  • Hsg. D. A. Fechter: Thomas Platter und Felix Platter: Zwei Autobiographien, Seul und Mast Basel, 1860

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Basel im vierzehnten Jahrhundert, 1856, S. 111
  2. Peter Ochs: Geschichte der Stadt und Landschaft Basel, Basel, Band 5, S.71.
  3. 3,0 3,1 Basel im vierzehnten Jahrhundert, 1856, S. 112
  4. Carter Lindberg, Beyond Charity: Reformation Initiatives for the Poor, Fortress Press, 1993, S.44f.
  5. Fechter 1860, S. 188f.