S Koolebärggricht

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Dialäkt: Baseldütsch

S Koolebärggricht oder Koolebärgergricht isch vom spoote Middelalter bis zum Aafang vom 17. Joorhundert[1] s Gricht vo dr Korporazioon vo de Freihäitsgnaabe, wo men ä au Freihäite gsäit het, uf em Baasler Koolebärg gsi. Es isch diräggt em Riichsvogt understande. Dä het in Gäldsache sälber Rächt gsproche, as Friidensgricht sis aber d Freihäitsgnaabe gsi, wo grichdet häi, usser ass dr Vogt am Aafang d Parteije het lo schwööre, ass si dr Richtspruch wurde akzeptiere.[2] Sonigi Gricht, wo riichsummiddelbar gsi si, het s nume z Baasel, z Hamburg, z Augsburg und in ere vierte, umbekannte Stadt gee.

S Gricht het us eme Richter und säggs Schöffe bestande, wo alli Freihäitsgnaabe gsi si ooni Hoose (wie mä dä Strümpf denn zu mol gsäit het) und ooni Mässer, und het under ere Linde uf em Koolebärg dagt. Dr Vogt het d Richder ernennt, und e Freihäit, wo sich gwäigeret het, het sini Briwilegie verloore.[1] Dr Richder het dr Richtstaab ghebt und isch uf eme Stuel ghoggt, die säggs Urteilssprächer uf Bängg lings und rächts von em. Dr Vogt isch hinder em Richter gstande, und hinder de Schöffe die vier Amtslüt vom Stadtgricht. Im Richter sis rächte Bäi - noch em Bricht vom Felix Platter die rächte Bäi vo allne siibe Richder[3] - isch bis zum Chnöi blutt gsi und het im ene Zuuber voll Wasser gsteggt. E Grichtsschriiber isch au under dr Linde gsässe und het alles ufgschriibe, was men em befoole het.[1] Formal isch d Prozeduur wie die vom e Schulhäissegricht gsi, nume dass Amtslüt de Schöffe gsäit häi, wie si sötte urdäile. Im Allgemäine häi dr Vogt und d Amtslüt dr Richtspruch formuliert, dr Richder het en verkündigt und dr Zuuber umgheit. Dr Vogt, wo d Buesse iizooge het, het denn uf sini Chöste de siibe Freihäite e Viertel Wii spendiert.[2]

D Koolebärger si offesichtlig nid reegelmäässig z Gricht gsässe. Dr Felix Platter verzelt in sinere Autobiografii, wie s am 18. Merz 1559 noch langer Zit under em Lindebaum näben em Huus vom Noochrichder wider emol abghalte worde isch. Dr Noochrichder isch as Aachlääger ufdräte, und het e fremde Noochrichder wäge Verlümdig aaklagt. Bäidi Pardeije häi Fürsprächer vom Stadtgricht ghaa und alli häi sich duzt. Zum Beroote si d Richder in es Huus nääbedraa, wo si vo Amtspersoone beroote worde si, und denn het dr Richder under dr Linde s Urdäil verkündet.[3]

Kwelle[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Historische und Antiquarische Gesellschaft zu Basel (Hsg.): Basel im vierzehnten Jahrhundert: Geschichtliche Darstellungen zur fünften Säcularfeier des Erdbebens am S. Lucastage 1356, Georg's Verlag, 1856
  • D. A. Fechter (Hsg.): Thomas Platter und Felix Platter: Zwei Autobiographien, Seul und Mast Basel, 1860

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. 1,0 1,1 1,2 Peter Ochs: Geschichte der Stadt und Landschaft Basel, Basel, Band 5, S.75ff.
  2. 2,0 2,1 Historische und Antiquarische Gesellschaft 1856, S.113
  3. 3,0 3,1 Fechter 1860, S.187f.