Christian Kracht

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De Christian Kracht (2015)

De Christian (Chrigu) Kracht (* 29. Däzembr 1966 z’Saane im Bärner Oberland) isch e Schwiizer Schriftstäuä, Dreibuechoutor u Schurni.

S’Läbä[ändere | Quälltäxt bearbeite]

De Christian Kracht isch de Sohn vom Verlagsmänätschr Christian Kracht (1921–2011) vo Hamburg, wo mehreri Jahr dr Generaubevoumächtigt und erscht steuverträtend Uufsichtsratsvorsitzend vom Axu-Springr-Konzärn isch xi. Syn Sohn isch i de Schwiiz, i de USA, z’Kanada und z’Südfrankriich uufgwachse u isch i mehrere internationale Internat xi, unger angerem uf dr Schueu Schloss Salem und uf dr kanadische Lakefield College School z'Lakefield, Ontario. 1989 het ä nächär am Sarah Lawrence College z'Bronxville, New York, abgschlosse. Grad drufabe het är zerscht aus Volontär u vo 1991 a aus Redakter bym Tempo gschaffet.

Mitti Nünzger isch de Christian Kracht uuf Neu-Delhi züglet, wo n är aus Nachfouger vom Tiziano Terzani aus Indiä-Korrschbondänt für ä Spiegu gschaffet het. När het är es paar Jahr i de früechere jugoslawische Botschaft z'Bangkok gläbt. Vo döt us isch är de i verschideni angeri asiatischi Ländr greiset. Syni Reportage sy zerscht ir Wäut am Sunntig druckt u de im Jahr 2000 ungerem Titu Der gelbe Bleistift ('De gäub Bleistift') by Kiepenheuer & Witsch gsammlet uusegä worde.

Vom Härbscht 2004 bis im Juni 2006 het dr Christian Kracht zerscht z'Kathmandu u spötär wägä de politische Unruhe z’Nepau vo San Francisco uus zämä mit em Eckhart Nicku, wo o ne Schriftsteuer isch, i insxamt acht Uuflaage s’Magazin Der Freund ('Dä Fründ') usegää. S’Magazin isch im März 2006 mit em bronzene Nagu vom Art Directors Club für Dütschland (ADC) i dr Kategorie Ziitschriftägschtautig un mit em guudige LeadAward i dr Kategorie „Cover vom Jahr“ uszeichnet worde. 2006 isch är de o Dozänt a der Wüssäschaftsakademie z’Berlin xi.

Ändi Februar 2007 het de Kracht de zämä mit em Ingo Niermann, wo gfötelet het, s’Wärch Metan uusebracht. Es isch s’Ergäbnis vonere gmeinsame Kilimandscharo-Beschtygig u verzäut vo üsem Planet Ärdä, wo vonere usichtbare Zivilisationsform bewohnt u beherrscht wird. De Kracht u de Niermann trätit mit dere Zivilisationsform i Kontakt u wärdid Züüge vo Erschiinige, wo me bis denn nid hätt für dänkbar ghaute u o no nid emau het dänkt gha.

Dä Christian Kracht läbt mit sinere Frou, de Reschissörin Frauke Finschterwaudr, un ere gmeinsame Tochtr im Amerikanischä änä z’Los Angeles. Är isch Mitglied vom P.E.N. – äm Zäntrum für dütschsprachigi Autore im Usland.

D’Romän[ändere | Quälltäxt bearbeite]

1995 hät de Kracht sin Debüroman Faserland veröffentlicht. I dem Roman geits um di zytgnössischi Konsumkultur, um e Nidergang vo der sogenannte harmonische bürgerliche Xellschaft vor Nachchriegszyt und um individuelli uu nationali Idäntitätskriisene.

Für syn Roman 1979, wo im Septämbr 2001 isch uusecho, hät de Kracht internationali Anerchännig übercho. Är schildärät d’Zerbrächlichkeit vomene weschtlich-grossbürgerliche Wertesyschtem, wo aus dekadänt beschribä wird, u d’Ohnmacht gägänüber dä öschtlich-totalitäre Modäu Islamismus u Maoismus. De Roman isch fasch zur glyche Zyt erschyne, wo d'Aaschläg am 11. Septämbr 2001 passiert sy, was ihm zusätzlichi Beachtig bracht hät.

Ungerem Titu Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten ('I wirde n umme sy im Sunneschy un im Schattä') isch im Septämbr 2008 dr dritt Roman vom Christian Kracht veröffentlicht worde. Er ghört zum Genre vo dä Auternativwäutgschichte u handlet vonere Schwyzer Sowjet Republik (SSR), wo mit emene Groosteil vo Räschteuropa duurend im Chrieg ligt. De Roman isch ä Dystopie u verzeut vor dr Ändziit vor Zivilisation.

Mit em Buech Imperium isch im Februar 2012 de viärti Roman vom Kracht uusecho. Imperium verzeut d’Gschicht vom Uusstyger August Engelhardt us Nürnberg uf ne neui Art. Dr Engelhardt isch afangs 20. Jahrhundert i d'Kolonie Dütsch-Neuguinäa greist, für döt e Kokosplantasche z’choufe u z’betriibe. Sys Ziel aus bekennende Vegetarier isch xi, sich numeno vo Kokosnüss z’ernähre. D’Gschicht vo dere Gschtaut, wos tatsächlech het gä, verzeut de Kracht inere Mischig uus Südseeballade, Sehnsuchtsphantasie und Uusstygergschicht. Dr August Engelhardt het sech säuber aus Wäutretter xeh, het e neui Religion wöue stifte, es eigets Rych gründe u mit ere krude Kokosnuss-Philosophie di ganzi Wäut rette. Imperium verzeut vom Uufbruch, vo Hoffnige, Enttüschige und eme grandiose Schytere. Dr Läser fougt ere Wahnsinns-Spirale, wo d’Verwärfige vom 20. Jahrhundert vorwägnimmt. Dr Heud geit am Änd i sym Wahn unger. Er wird vom Vegetarier zum Mönschefrässer, vom Wäuteretter zum Antisemit u vomne gsunge Asket zumne körperliche Wrack.

2016 isch de bislang letschti Roman Die Toten ('Die Tote') uusecho. Z’Motiv vor Leblosigkeit beziät sech unger angerem uuf Forme vo Mediä, wo vo neue Forme vor Vermittlig verdrängt wärde u d’Länkigsmacht vo dr gseuschaftleche Säubschtwahrnämig a sen abgä. Was a dr weschtleche Läbensart aues verautet sig, wird am Byspiu vom Uufstiig vo de Fiumstudios z'Hollywood i de 1930ger Jahr zeigt. Di Kulturschaffende z'Japan und im Düütsche Rych – zwo Regione, wo scho bau Tod u Vernichtig über di ganzi Wäut wärde bringe – wei em Yfluss vom amerkanische Fium e eigeti Koproduktion entgägästeue. D’Entscheidig faut ufs Genre Grusufium u das Projekt sött de uusgrächnet vom Schwyzer Reschissör Emil Nägeli, wo aus zimli naiv dargschteut wird, z'Japan umgsetzt werde. Für Die Toten het de Kracht 2016 de Schwyzer Buechprys übercho.

Wärch[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Romän[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Angeri Wärch[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • mit em Eckhart Nickel: Ferien für immer. Reiseberichte. 1998.
  • mit em Joachim Bessing, em Eckhart Nickel, em Alexander von Schönburg un em Benjamin von Stuckrad-Barre: Tristesse Royale. 1999.
  • Der gelbe Bleistift. Reiseberichte. 2000.
  • mit de Eva Munz und em Lukas Nikol: Die totale Erinnerung. Kim Jong Ils Nordkorea. Bildband. 2006.
  • New Wave. Ein Kompendium 1999–2006. 2006.
  • mit em Ingo Niermann: Metan. 2007
  • mit em Eckhart Nickel: Gebrauchsanweisung für Kathmandu und Nepal. Reiseberichte. Piper-Verlag, 2009, ISBN 978-3-492-27564-4.
  • mit em David Woodard: Five Years: Briefwechsel 2004–2009. Band 1: 2004–2007. Wehrhahn-Verlag, 2011, ISBN 978-3-86525-235-7.
  • mit de Frauke Finsterwalder: Finsterworld. Drehbuch. 2013.

Literatuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Norman Ächtler: Die Abtreibung der Popliteratur: Kracht, Krieg, Kulturkritik. In: Carsten Gansel, Heinrich Kaulen (Hrsg.): Kriegsdiskurse in Literatur und Medien nach 1989. V & R Unipress/ Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2011, ISBN 978-3-89971-811-9.
  • Klaus Bartels: Fluchtpunkt Katmandu. Globaler Nomadismus bei Christian Kracht. In: Hans Richard Brittnacher, Magnus Klaue (Hrsg.): Unterwegs. Zur Poetik des Vagabundentums im 20. Jahrhundert. Böhlau Verlag, 2008, ISBN 978-3-412-20085-5.
  • Moritz Baßler: "Der Freund". Zur Poetik und Semiotik des Dandyismus am Beginn des 21. Jahrhunderts. In: Alexandra Tacke, Björn Weyand (Hrsg.): Depressive Dandys. Spielformen der Dekadenz in der Pop-Moderne. Böhlau, Köln/ Weimar/ Wien 2009, ISBN 978-3-412-20279-8.
  • Moritz Baßler: Have a nice apocalypse! Parahistorisches Erzählen bei Christian Kracht. In: Reto Sorg, Stefan Bodo Würffel (Hrsg.): Utopie und Apokalypse in der Moderne. Wilhelm Fink Verlag, München 2010, ISBN 978-3-7705-5059-3.
  • Lothar Bluhm: Zwischen Auslöschung und Salvierung. Intertextuelle Ambivalenzen im Romanausgang von Christian Krachts ‘Faserland’. In: Lothar Bluhm, Achim Hölter (Hrsg.): Produktive Rezeption. Beiträge zur Literatur und Kunst im 19., 20. und 21. Jahrhundert. WVT Wissenschaftlicher Verlag, Trier 2010, ISBN 978-3-86821-278-5, S. 91–104.
  • Thomas Borgstedt: Pop-Männer. Provokation und Pose bei Christian Kracht und Michel Houellebecq. In: Claudia Benthien, Inge Stephan (Hrsg.): Männlichkeit als Maskerade. Kulturelle Inszenierungen vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Böhlau, Köln 2003, ISBN 3-412-10003-X, S. 221–247.
  • Sven Glawion, Immanuel Nover: Das leere Zentrum. Christian Krachts ‘Literatur des Verschwindens’. In: Alexandra Tacke, Björn Weyand (Hrsg.): Depressive Dandys. Spielformen der Dekadenz in der Pop-Moderne. Böhlau Verlag, Köln/ Weimar/ Wien 2009, ISBN 978-3-412-20279-8.
  • Christian Heger: Tim, Struppi und die Barbourjacke. Über Christian Kracht und den postmodernen Ennui. In: Im Schattenreich der Fiktionen: Studien zur phantastischen Motivgeschichte und zur unwirtlichen (Medien-)Moderne. AVM Verlag, München 2010, ISBN 978-3-86306-636-9.
  • Stefan Hermes: Tristesse globale. Intra- und interkulturelle Fremdheit in den Romanen Christian Krachts. In: Olaf Grabienski, Till Huber, Jan-Noël Thon (Hrsg.): Poetik der Oberfläche. Die deutschsprachige Popliteratur der 1990er Jahre. de Gruyter, Berlin 2011, ISBN 978-3-11-023764-1.
  • Brigitte Krüger: Intensitätsräume. Die Kartierung des Raumes im utopischen Diskurs der Postmoderne: Christian Krachts „Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten“. In: Gertrud Lehnert (Hrsg.): Raum und Gefühl. Der Spatial Turn und die neue Emotionsforschung. Transcript-Verlag, Bielefeld 2011, ISBN 978-3-8376-1404-6.
  • Richard Langston: Escape from Germany: Disappearing Bodies and Postmodern Space in Christian Kracht's Prose. In: The German Quarterly. Volume 79, Issue 1, Januar 2006, S. 50–70, Duke University, Department of Germanic Languages and Literature, Durham, North Carolina, USA.
  • Nils Lehnert: Refus aus Kalkül?! Zu Christian Krachts Fernsehauftritten. In: Stefan Greif, Nils Lehnert, Anna-Carina Meywirth (Hrsg.): Popkultur und Fernsehen. Historische und ästhetische Berührungspunkte. transcript, Bielefeld 2015, ISBN 978-3-631-64827-8, S. 133–166.
  • Iris Meinen: Wertherland. Krachts Faserland in der Tradition des Werther. In: Helga Arend (Hrsg.): „Und wer bist du, der mich betrachtet?“ Populäre Literatur und Kultur als ästhetische Phänomene. Aisthesis Verlag, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-89528-814-2.
  • André Menke: Failed seriousness: Bezüge zur Camp-Sensibilität in Christian Krachts „Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten“. In: Ders.: Die Popliteratur nach ihrem Ende. Zur Prosa Meineckes, Schamonis, Krachts in den 2000er Jahren. Posth-Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-9810814-5-9.
  • Immanuel Nover: Referenzbegehren. Sprache und Gewalt bei Bret Easton Ellis und Christian Kracht. Böhlau Verlag, Köln/ Weimar/ Wien 2012, ISBN 978-3-412-20947-6.
  • Sonja Petersen: Missratene Weltgewandtheit. Kosmopolitismus und Deutschland-Kritik bei Christian Kracht. In: Germanica. 55, 2014, S. 161–174.
  • Christian Rink: Christian Kracht und die 'totale Erinnerung.' Zur Vermittlung des 'Erinnerungsdiskurses' als Aufgabe der Interkulturellen Literaturwissenschaft. In: Christoph Parry, Edgar Platen (Hrsg.): Grenzen der Fiktionalität und der Erinnerung. Autobiographisches Schreiben in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Band 2, Iudicium Verlag, München 2007, ISBN 978-3-89129-191-7.
  • Arnim Seelig: Irony and Narrative Subtext in the Novel 1979 by Christian Kracht. In: Jill E. Twark (Hrsg.): Strategies of Humor in Post-Unification German Literature. Cambridge Scholars Publishing, Newcastle upon Tyne 2011, ISBN 978-1-4438-2703-4.
  • Björn Weyand: Die unendliche Zirkulation: Christian Krachts Roman "1979" (2001) und die politische Ökonomie der Zeichen in der Popmoderne. In: Ders.: Poetik der Marke. Konsumkultur und literarische Verfahren 1900–2000. de Gruyter, Berlin 2013, ISBN 978-3-11-030117-5, S. 287–345.
  • Frédéric Beigbeder: ‘Fin de party’ de Christian Kracht (2001). In: Premier bilan après l'apocalypse. Essay. Grasset, Paris 2011, ISBN 978-2-246-77711-3.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Christian Kracht – Sammlig vo Multimediadateie
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