Wolfgang Gedeon
Dialäkt: Undermarkgreflerisch |
Dr Wolfgang Michael Gedeon (* 23. April 1947 z Cham) isch e dytsche Arzt, Buechautor un Bolitiker (friejer AfD). Vu 2016 bis 2021 isch e Abgordnete im Landdag vu Bade-Wirttebärg gsii. Verschideni Schrifte un Uussage vun em wäre vu Bolitikwisseschaftler un Medien as antisemitisch kritisiert.
Lääbe
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Dr Wolfgang Gedeon isch im oberpfälzische Cham in eme katholische Umfäld ufgwachsen un isch bis 1966 uf s dertig Gimnasium gange. Noch em Abitur het er an dr Universität Würzburg aagfange Medizin studiere un isch anne 1969 an d Universität München gwächslet, wun er 1972 sy Staatsexame gmacht het un 1973 iber e gynäkologisch Thema zum Dr. med. promoviert woren isch. Derno het er z Regensburg as Chirurg gschafft un speter z Gelsenkirchen as Internischt. Dert het er si schließli mit ere aigene Praxis as Dokter fir Allgmainmedizin nidergloo. Anne 2005 het er die Praxis ufgee un isch 2006 uf Rüelasinge-Worblinge zoge.
Dr Gedeon isch ghyrote un het drei Chinder.[1]
Bolitik
[ändere | Quälltäxt bearbeite]No aigene Aagabe het er si in syte Studäntezyt vu dr katholische Chilche glest un het si em Marxismus zuegwändet. Noch em Dod vum Mao Zedong heb er si schrittwys vum Kommunismus glest.
Im April 2013 isch er in d Alternative für Deutschland yydrätten un isch zum erschte Vorstandssprächer vum AfD-Chraisverband Konschtanz gwehlt wore.[2] Bi dr Landdagswahl 2016 isch er mit 15,7 Brozänt vu dr Stimmen im Wahlchrais Singe (Wahlchrais 57) in dr Landdag vu Bade-Wirttebärg gwehlt wore.[3] Dr Gedeon wird em rächte Fligel vu der Bartei zuegordnet.[4]
Im Merz 2020 isch er us dr AfD uusgschlosse wore.
Kontroverse
[ändere | Quälltäxt bearbeite]S Netz gegen Nazis nännt syni bolitische Schriften antisemitisch un fielt si dailwys gmaant „an d Sproch vum Nationalsozialismus“.[5] Zuen re ähnlige Analys chunnt au dr Bolitikwisseschaftler un langjehrig Mitarbaiter vum Verfassigsschutz Armin Pfahl-Traughber, wu em Unabhängige Expertechrais Antisemitismus vum Dytsche Bundesdag aaghert. Dr Gedeon sei en „Aahänger vu antisemitische Verschwerigsuffassige“, diei di antisemitisch Hetzschrift Protokoll vu dr Wyse vu Zion e nit-fiktivi Programmschrift nänne un heb e diffizil Verhältnis zum Holocaust.[6] Är diei di wisseschaftlig Ufarbaitig vum Holocaust as Produkt vun eme „Wohretsminischterium im Orwellschen Sinn" karakterisiere.[7] Churz druf hän unter anderem s Handelsblatt un d FAZ em Gedeon sy Publikatione antisemitisch gnännt.[8][9]
Dr Wisseschaftli Laiter vu dr Gedenkstätte Deutscher Widerstand, dr Peter Steinbach, het iber d Schrifte vum Gedeon gsait: „Gedeon argumentiert offen rassistisch, völkisch, antisemitisch und erinnert in vielen seiner Assoziationen und Thesen an nationalsozialistische Vorstellungen.“[9] D Vorsitzeri vu dr Israelitische Religionsgmainschaft z Wirttebärg, d Barbara Traub, het vun „eme krasse Fall vu Antisemitismus“ gschwätzt. Dr Josef Schuster, dr Bresidänt vum Zentralrot vu dr Jude, het gforderet, ass dr Gedeon us dr AfD-Fraktion uugschlosse wird.[9] Am 7 Juni 2016 het d Meehait vu dr AfD-Landdagsfraktion fir d Briefig vum e Aadrag uf Uusschluss vum Gedeon us dr Fraktion gstimmt.[10] Dr AfD-Bundesvorstand het am nämlige Dag e Barteiuusschluss gforderet.[11] D Entschaidig iber dr Fraktionsuuschluss isch fir dr 21. Juni aagsetzt wore. Im Lauf vu däne zwoo Wuche het si zaigt, ass es villicht kai Zwaidrittel-Meehait fir e Fraktionsuusschluss git[12] Am 21. Juni het derno dr Gedeon verchindet, är liess d Fraktionsmitglidschaft rueje. D Fraktion het bschlosse, ass zerscht e wisseschaftli Guetachte zue dr Vorwirf sott yygholt wäre, di ändgitlig Entschaidig soll derno im Septämber droffe wäre.[13][14]
Zue dr Grindig vu dr barteiintärne Gruppe „Juden in der AfD“ het dr Gedeon im Oktober 2018 gsait: „Im günstigsten Fall ist diese Gründung überflüssig wie ein Kropf, im ungünstigsten Fall handelt es sich um eine zionistische Lobbyorganisation, die den Interessen Deutschlands und der Deutschen zuwiderläuft.“[15]
Schrifte
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Das Krankheitsbild der „Stromaendometriose“ (Dissertation), München 1972
- Empirische Heilmethoden in der Allgemeinmedizin, Haug Verlag, 1986, ISBN 3-7760-0915-2.
- 2. Aufl. u. d. T. Erfahrungsheilkunde und Naturheilverfahren - eine Einführung in die biologische Medizin, 1991, ISBN 3-7760-1184-X
- Einführung in die Naturheilkunde, Haug Verlag, 1986
- Von der biologischen Medizin zur Ganzheitsmedizin – Eine Gesamtschau der Heilkunde, 1991, ISBN 3-7760-1221-8
- (mit Johann Abele): Eigenbluttherapie und andere autologe Verfahren, 2000, ISBN 3-8304-7021-5
- (unter em Pseudonym W. G. Meister): Christlich-europäische Leitkultur. Die Herausforderung Europas durch Säkularismus, Zionismus und Islam, 3 Bände:
- 1. Über Kultur, Geostrategie und Religion, 2009, ISBN 978-3-8301-1248-8
- 2. Über Geschichte, Zionismus und Verschwörungspolitik, 2009, ISBN 978-3-8301-1249-5
- 3. Über Europa, Globalismus und eine neue Politik der Mitte, 2009, ISBN 978-3-8301-1250-1
- Der grüne Kommunismus und die Diktatur der Minderheiten - Eine Kritik des westlichen Zeitgeists, 2012, ISBN 978-3-8301-9856-7
Weblink
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Fueßnote
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- ↑ Südkurier: AfD-Landtagskandidat Wolfgang Gedeon warnt vor Islamisierung Archivlink (Memento vom 2. Juni 2016 im Internet Archive)
- ↑ Kreisvorstand Konstanz. Archiviert vom Original am 15. März 2016; abgruefen am 16. März 2016.
- ↑ Gewählte Bewerberinnen und Bewerber (Memento vom 1. Juni 2016 im Internet Archive), Statistisches Landesamt Baden-Württemberg.
- ↑ Rainer Roeser: AfD: Unübersehbarer Rechtsdrift. Blick nach Rechts, 14. März 2016, abgruefen am 16. März 2016.
- ↑ Jan Riebe: Wie antisemitisch ist die AfD? Archiviert vom Original am 2. Juni 2016; abgruefen am 1. Juni 2016.
- ↑ Armin Pfahl-Traughber: Wolfgang Gedeon und die „Protokolle der Weisen von Zion“. Abgruefen am 1. Juni 2016.
- ↑ Armin Pfahl-Traughber: Mehr Geschichtsverdrehungen und Verschwörungsphantasien des AfD-Landtagsabgeordneten Wolfgang Gedeon. Abgruefen am 5. Juni 2016.
- ↑ Juden schockiert über Aussagen des AfD-Abgeordneten Wolfgang Gedeon. „Krasser Fall von Antisemitismus“, 2. Juni 2016.
- ↑ 9,0 9,1 9,2 Justus Bender, Rüdiger Soldt: Antisemitismus der AfD Im Eiferer-Modus gegen Juden, FAZ, 4. Juni 2016.
- ↑ Stuttgarter AfD-Fraktion für Ausschluss von Gedeon, Zeit, 7. Juni 2016
- ↑ Antisemitismus-Vorwurf: AfD empfiehlt Parteiausschluss von Abgeordnetem Gedeon Archivlink (Memento vom 7. Juni 2016 im Internet Archive), Spiegel, 7. Juni 2016
- ↑ Führende AfD-Abgeordnete rebellieren gegen Meuthen, Welt, 20. Juni 2016
- ↑ Antisemitismus-Vorwurf: AfD-Abgeordneter Gedeon lässt Mitgliedschaft ruhen, Spiegel Online, 21. Juni 2016
- ↑ Gedeon lässt Mitgliedschaft in AfD-Fraktion ruhen, Welt, 21. Juni 2016
- ↑ Matthias Kamann, Ricarda Breyton: „Im ungünstigsten Fall eine zionistische Lobbyorganisation“, Welt 8. Oktober 2018
Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vu dere Version vum Artikel „Wolfgang_Gedeon“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde. |