Ungarischi Dialäkt

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Di ungarische Dialäkt z Ungarn, Rumänie und Umgebig.

Di ungarischi Sproch hät mehreri Dialäkt, wo sich meistens numme in de Ussproch underscheide. Numme sälli in abglägene Gebiet bilde do e Usnahm, do ghöre vor allem d Csángós z Rumänie dezüe. Di meiste Ungare chönne sich aber ohni größeri Problem verstoh.

Je noch Ydeilig litt d'Zahl vo de Dialäkt zwüsche acht und zäh. In de Ydeilig noch acht Dialäkt werre de Tschango- und de sybebürgisch Dialäkt zum „Ostdialäkt“ (keleti) und de Süddransdanubisch und de Süddiefebeni-Dialäkt zum „Süddialäkt“ (déli) zämmegfasst. Uff de Charte und in de folgende Liste werre Dialäktpaar, wo di züeghörige Dialäkt deilwis als selbständig aglüegt werre, mit de Büechstabe a und b kännzeichnet (in Chlammere jewyls de ungarisch Name):

1. Westdialäkt (nyugati),
2. Mitteldransdanubisch (közép-dunántúli),
3. Süddialäkt (déli), devo

3a. Süddransdanubisch (dél-dunántúli) und
3b. Südligi Diefebeni (dél-alföldi),

4. Theißdialäkt (tiszai),
5. Nordwest- oder Palóczedialäkt (északnyugati bzw. palóc),
6. Nordostdialäkt (északkeleti),
7. Mittelsybebürgischi Dialäkt (mezőségi),
8. Ostdialäkt (keleti), devo

8a. Sybebürgischi oder Székler-Dialäkt (székely) und
8b. Tschango-Dialäkt (csángó).

S Büech A mai magyar nyelvjárások („di ungarische Dialäkt vo hütt“) vom Samu Imre und em László Deme zällt usserdem näbe de zäh „chlare“ Dialäkt 18 gmischti Dialäkt uff.[1]

Di Ungarischi Schriftsproch baut hauptsächlig uff em Nordostdialäkt uff, si enthaltet aber au Elemänt uss andere Dialäkt.

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Di ungarische Dialäkt könne gschichtlig gseh nit mit de dütsche vergliche werre. Im hüttige dütschsprochige Gebiet hät s friehner Stämm wie Alemanne, Bayre, Sachse und anderi ge, wo vo Stamm zu Stamm e anderi Variation vo de Sproch gschwätzt hän. D Entwicklig vom Ungarische isch e bitz anderscht verloffe. D Ungare hän sich erscht im 9. Johrhundert dört agsydelt, wo si hütt sin. S Volk hät sällemols uss 7 Stämm bstande[2], wo sich ihri Sprochvariatione underenand underschyde hän. Erscht dörtmols hän Dialäkt agfange under em Yfluss vo benochberte Länder, vo Migratione und gschichtlige Ereigniss z entstoh. Dialäkt, wo noch an de ungarische Gränze liige und sällewäg Lehnwörter uss de benochberte Sproche uffgnoh hän, nännt mer „peremnyelvjárások“, was sich öbbe als „Randdialäkt“ übersetze losst.[3] Mer hät allerdings scho im 11. Johrhundert versüecht, alli Yflüss vo Främdsproche z vertrybe.

Forschigsgschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Di Glehrte hänn sich in de Zit vum moderne Ungarisch (ab 1772) aagfange mit de ungarische Dialäkt befasse. Im Zug vu de Sprocherneuerigs-Bewegig in de erschte Hälfti vum 19. Johrhundert, wu unter anderem d'Ersetzig vu latiinische un dütsche Främdwörter zum Ziil gha hät, sin au Wörter us verschidene Dialäkt in di neui Standardsproch entlehnt wore. Sällemols isch s erscht Dialäktwörterbüech vum Ungarische erschine (Magyar Tájszótár), wu vu de Ungarische Akademii für Wüsseschaft (MTA) veröffentligt wore-n-isch.

Di erschti wüsseschaftligi Arbet yber des Thema isch im Johr 1934 z Budapest erschyne. Säll Werk vom Antal Horger (A magyar nyelvjárások) hät au diachronischi Faktore, d. h. d Variatione vo de Sproch detailliert behandelt.

1968–77 isch e witers Werk zu dem Thema entstande, de Ungarisch Sprochatlas (A magyar nyelvjárások atlasza). Er bildet d Grundlag vo de ungarische Dialektology; zwüsche 1995 un 2004 hät s Büech A romániai magyar nyelvjárások atlasza (De rumänisch-ungarisch Dialäktatlas) en um d Variante vo Rumänie ergänzt.

Verbreitig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • D Westdialäkt sin im Gränzgebiet zu Östrych und im östrychische Burgeland verbreitet.
  • Di Transdanubische Dialäkt sin die vom Gebiet westlig vo de Donau.
  • D Süddialäkt werre in de Große Ungarische Diefebeni gschwätzt, also südlig vo Budapest, zwüsche de Donau und de Theiß
  • D Theiß-Dialäkt werre im Oste bis Südoste und in de rumänische Bezirk Arad und Timiş gschwätzt.
  • D Nordwestdialäkt werre nördlig vo de Donau, d. h. in Nordungarn und de Slowakei gschwätzt. Mer deilt si in e westligi, e zäntrali und e östligi Dialäktgruppe y.
  • D Nordostdialäkt sin nordöstlig vo de Theiß, d. h. im Nordoste vo Ungarn, me Deil vo Rumänie und in de Ukraine.
  • Di Mittelsybebürgische Dialäkt sin im Partium und z Sybebürge verbreitet.
  • Di Sybebürgische (Székler) Dialäkt werre z Zäntral- bis Nordostrumänie (Széklerland) gschwätzt.
  • D Csángó-Dialäkt schwätzt mer in de Region vo de Moldau in de rumänische Bezirk Bacău, Neamţ, Iaşi und Vrancea.

Underschyd zwüsche de Dialäkt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Westdialäkt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Lexikalischi Ähligkeite mit em Dütsche (z. B. „ja“ statt „igen“)
  • Existänz vom <ë> [e]
  • gy -> dzs [dʒ] vor allem im Burgeland
  • Verschiebig vo [e:, o:, ø:] züe [je, wo, ɥø]
  • <ll> statt <ly>
  • Verchürzig vo <í, ú, ű>
  • Palatalisierig vo einige Konsonante
  • <n> statt <ny> am Wortänd

Transdanubischi Dialäkt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Existänz vo me <ë> [e]
  • Churzes [a] statt [ɛ] in bstimmte Fäll
  • Verchürzig vo <í, ú, ű>
  • é -> í
  • meistens [j] statt [l]
  • Längig vo Konsonante zwüsche Vokal

Süddialäkt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Vo de Lexik her git s innerhalb vom Dialäktgebiet größeri Underschyd, wyl s während de Bsetzig durch s osmanische Rych entvölkert und neu besydelt worre isch. Phonetischi Hauptmerkmol sin d Verschiebige

  • z. D. <ö> statt <e>
  • <é> statt <í> in de betonte Silbe
  • -ól -> -ú im Weste
  • ly -> l z Somogy und Baranya
  • Assimilation vo me <v> an de Konsonant devor oder anderschtumme

Theiß-Dialäkt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Existänz vom <ë> [e]
  • Verschiebig vo [e:, o, ø:] züe [ej, ow, øɥ]
  • <í> statt <é>
  • Längig vor de Konsonante <l, j, r>
  • <j> statt <l>

Nordwestdialäkt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Lexikalischi Ähnligkeite mit em Slowakische
  • Verduschig vo [a] und [ɒ]
  • Mänkmol Öffnig vom lange <é>
  • Entrundig vo <ö> und <ü>
  • Verschiebig vo [a:, e:, o:, ø:] züe de Diphthong [ua:, ie:, ɒo:, yø:], gschybe <ā, ië, au, öü>
  • Ly -> [ʎ]
  • Konsonantepalatalisierig vor <i> und <ü>
  • Kei Assimilation vo me <v> am Afang vo Suffix

Nordostdialäkt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Verschiebig vo [e:, o, ø:] züe [ej, ow, øɥ]
  • Längig vor de Konsonante <l, j, r>
  • Oft Verchürzig vo de Vokal <í, ú, ű>
  • Mänkmol Längig vo Konsonante zwüsche Vokal
  • ö -> e [ɛ] z Debrecen und Rumänie
  • Suffix –n in de dritte Person Präsens

Mittelsybebürgischi Dialäkt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Öffnig vo <o> und <ö> züe [ɒ] bzw. [œ]
  • Fast immer [j] statt [l]
  • Verschiebig vo [e:, o:, ø:] züe [ej, ow, øɥ]
  • [r] statt [l] in de Region Ţara Călatei/Kalotaszeg

Ostdialäkt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Sybebürgischi (Székler) Dialäkt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • <ö> statt <e>
  • [ɒ] statt [o] im Weste
  • Verchürzig vo Verbe mit me Stamm uff –t
  • „s“ statt „és“ (für „und“)
  • Vorhandeßy vo Perfekt und Plusquamperfekt

Csángó-Dialäkt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Öffnig vom [o] züe [ɒ]
  • Lexik: Fehle vo Wörter, wo im 19. Johrhundert (Sprochneuerig) entstande sin
  • Hüfigi Ussproch vom [dʒ] (zum Bispyl <gy> oder <d>)
  • Diminutivsuffix au an Adjektiv und Adverbie
  • Verschwinde vo „van“ (isch) und vo Artikel (a(z); egy)

Hüttigi Situation[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Sit de zweite Hälfti vom 19. Johrhundert verliere d'Dialäkt ihri Bsunderheite immer meh under em Yfluss vo de Standardsproch, wo durch d'Medie, di gschribeni Sproch usw. bständig isch. Si sin im Allgemeine uff em Land no witer verbreitet wie in de Städt und ihri Verwändig hängt au vo de familiäre bzw. soziale Situation vo de Lüt ab. Di hüttigi Umgangssproch („köznyelv“) gchännt hauptsächlig no di phonologische Merkmol vo de Dialäkt, regional charakterisdischi Wörter sin numme no wenig in Gebruch. Au in gschribener Form findet mer d'Dialäkt sälte.

Lüeg au[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Iván Balassa; Gyula Ortutay: Magyar néprajz (Ungarischi Ethnografy), Corvina, Budapest 1980, Teil III, Szellemi műveltség (Geistigi Bildig), Kapitel A szellemi műveltség kifejezésének eszközei (Mittel zum Usdrucke vo de geistige Bildig), Underabschnitt A magyar nyelvjárások (Ungarischi Dialäkt).
  • Loránd Benkő: Magyar nyelvjárástörténet (Ungarischi Dialäktgschicht). Tankönyvkiadó, Budapest 1957.
  • Loránd Benkő: Új módszerbeli lehetöségek a magyar nyelvjárástörténeti vizsgálatokban (Neui methodischi Mögligkeite in de Undersüechige züe de ungarische Dialäktgschicht), 1961. In: Magyar Nyelv 57, S. 401–413.
  • Béla Kálmán: Nyelvjárásaink (Unseri Dialäkt), 5. Uffl., Tankönyvkiadó, Budapest 1989.
  • D. Pais: Kérdések es szempontok a szoösszetételek vizsgálatához (Froge und Aspäkt zur Undersüechig vo Wortzämmesetzige), 1951. In: Magyar Nyelv 47: 135-154.
  • Krisztina Piro: A moldvai csángó nyelvjárásról (Über d Csángó-Dialäkt an de Moldau).
  • Diana Szabó: A palócok eredete (Herchunft vo de Palócze).
  • Vilmos Táncos: A moldvai csángók létszámáról (Über di Bevölcherigszahl vo de Csángós an de Moldau).
  • József Végh: Őrségi és hetési nyelvatlasz (Sprochatlas vo Őrség und Hetés). Akadémiai Kiadó, Budapest 1959.

Quelle[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. ny8.doc (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[1] [2] Vorlage:Toter Link/www.vetesi.sulinet.hu
  2. ungarisch.pdf Archivlink (Memento vom 27. Septämber 2007 im Internet Archive)
  3. www.vetesi.sulinet.hu (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[3] [4] Vorlage:Toter Link/www.vetesi.sulinet.hu