Dal

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Dä Artikel behandlet s Tal als Landschaftsform. Witeri Bedütige sind under Tal (Begriffsklärig) z finde.
Valles Calchaquíes, Argentiniè

È Dal isch eini durch s Wechselschpyl vo Erosion un Denudation entschtandeni, für gwöhnlich langgschtreggti, nõch mindeschtens einèrè Sitè offeni Hoolform i dè Landschaft. Diè linnièhafti Erosion erfolgt durch èn Fluss, diè flächèhafti Denudation durch gravitativi Massèbewegig. Diè düèfschti Linniè wörd je nõch Form Düèfèlinniè, Dalsollè odder Dalbodè gnannt. Selli wyst è monotons (glychsinnigs) Gefälle uff. Bi abwychender Form odder anderè Entschtehigsbrozèss (z. B. bi Glazialerosion) sait mò dèmm nit Dal, sondern Dalung odder dalähnlichi Formè (z. B. glaziali Rinnè).

Etûmology[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S Wort gòt zrugg uff diè indogermanischi Wurzlè dhel- „Biègig, Höölig, Wölbig“ un isch mit èm Wort Dèllè vowandt.

Entschtehig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Linièhaft abflûèßends Gwässer (Flüss), wo Matriaal abdrägè könned (Erosion), füüred zuè nèrè Düèferlegig vom Flussbett. Es isch dõby unerheblich, ob diè Düèefè- odder d Sitèerosion übberwygè duèt. Mit dè Düèferlegig vom Flussbett gryft a dè Talhäng (odder -wänd) d Denudation aa. Dõmit wörred au d Dalbegränzigè abdrait un düèfer glait, allerdings niè düèfer als dè Fluss. Flüss spilled bi dè Dalentschtehig insofèrn è drägendi Rollè, well si für irè Yzugsgebièt diè düèfscht Linniè bildè, bis zu derrè diè gsamt Abdrägig wûrkè ka. Sie stelled somit è regionali Erosionsbasis dar, womit si dè Regulator vo dè Landformig sin. Uffgrund vo unterschidlichè Erosions- un Denudationstûpè sowiè dè unterschidlichè Abdrägigsgschwindigkeitè entschtônn voschidni Dalformè.

Nit als Däler bezeichnet wörrè dürfed offeni Hoolformè, die nit durch fluviale Erosion entschtandè sin. Dezuè zellet vo allem tektonischi Gräbè, uff dennè irè Sollè zwar èn Fluss flüèßè ka, dennè iri Häng abber nit durch Erosion entschtandè sin. Au langgschtreckti Hohlformè zwischè Dünèruggè (z. B. Draa Dünè), Strandwäll, Èrdmoränè u. ä. wörred nit als Däler bezeichnet, sondern als Dalungè, Dalzüüg, Dalfurchè, Furchè, Senkè odder Muldè. Ebbèso wörred Formè, welli durch zitlich begränzti Erosionsvorgäng mit schnellèr Voänderig entschtônn (wiè sell z. B. bi Badlands, Gullies odder Runse dè Fall isch), nit als Däler benamst.

Modifizyrt wörd d Dalbildig durch diè geologischè Lagerigsvohältniss bi dè Stei un eventuèll vorhandnè tektonischè Brozèss (zum Byschpill Gebirgsbildig). Au diè klimatischè Vohältnis, wo d Abflussmängi un Verwitterigsintensität maßgeblich beyflussed, hèn èn dütlichè Yfluss uff d Dalbildig.

Grundlegèndi Dalformè[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Klamm, Dobèl[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Klamm vo dè Aare bi Meiringè um 1900 ummè

Klamm bzw. èn Dobèl entschtôt bi zimli chräftiger Düèfèerosion von èm Fluss. Sitèerosion un Denudation spilled dõby keini odder nu è untergordneti Rollè. Klammdäler hèn deshalb Wänd als Dalbegränzig, dè Fluss füllt dè Dalgrund vollschtändig uus.

Kerbdal[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Kerbdal

È Kerbdal entschtòt bi nèm uugfäärè Glychgwicht zwischè Düèfèerosion un Hangabdrägig. Im Querschnitt sin Kerbdäler V-förmig. Dè Dalgrund wörd vollschtändig odder nahezuè vollschtändig vum dõdrin flüèßendè Fluss uusgfüllt.

Sollèdal, Kaschtèdal[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Vollfüürt èn Fluss sowoll Düèfè- als au Sitèerosion, entschtòt è dütlich uusbildeti Dalsollè. Dè Fluss füllt dõmit dè Dalgrund nimmi vollschtändig uus. Je nõch èm Vorkõ odder Fäälè vo Denudation unterscheidet mò Sollèdäler mit Haaldè als Begränzig odder Kaschtèdäler, wo vo Wänd begränzt wörred.

Zwischè Klamm, Kerbdal un dè Sollè-/Kaschtèdäler bschtönn Übbergangstûpè, wo mò als Kerbsollèdal odder Sollèkerbdal benamst wörred.

Muldèdal[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Muldèdäler bildet sich in Gebièt mit starker Denudation. Sowoll d Düèfè- als au d Sitèerosion drèttet degegè zrugg. Diè chräftigi Hangabdrägig füürt zu flachè Dalhaaldè. Dè Übbergang zum eigentlichè Dalgrund isch undütlich. Muldèdäler entschtônn bevorzugt i dè Periglazialgebièt und i dè wechsèlfüüchtè Tropè. In beidè Klimaregionè herrschd starki Denudation.

Spezièlli Talformè[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Folgendi uffgfüürtè Dalformè entschtônn bi bschtimmtè Lagerigsvohältniss vo dè Gschtei, bi tektonischè Aktivitätè odder unter bsunderè Klimabedingigè.

Èngdal[ändere | Quälltäxt bearbeite]

È Èngdal bzw. è Dalengi isch dè Übberbegriff für èn Taligsabschnitt mit èm seer schmalè Dalbodè. Dè Querschnitt isch V-förmig odder steil U-förmig. S Gwässer hèt vo Nadur uus praktisch kei Bewegungsfreiheit im Dalgrund. Im vokeerstechnischè Sinn sait mò Dalpass, in Ortsnämmè findet si au dè Uusdruck Klausè.

Schlucht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

È Schlucht isch èn engè, steilè Dalyschnitt, meischtens in èm Gebirge. D Dalbegrènzig bschtòt uss Wänd odder steilè Haaldè. Schluchtè entschtôn durch Yschnidè vo chlynèrè Wasserläuf in standfeschts, massiges Geschtei. Bevorzugt bildet s sich in Düèfègschtei wiè Granit. D Düèfènerosion überwiegt die Denudation stark.

Canyon[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Grand Canyon

Èn Canyon entschtõt durch düèfs Yschnydè von èm Fluss in è Plateau mit horizontal lagerndè Geschteinsschichtè. D Stei bsitzet è unterschydlichi Widerschtändsfähigkeit gegèübber dè Erosion. D Häng vom Canyons sind dõher stegèartig ygschtuèft un abwechselnd gäch un dütlich flacher. Es wûrkt sowoll d Düèfèerosion als au d Denudation.

Durchbruchsdäler[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Durchbruchsdäler durchschnyded è Gebirge. Antezedente Durchbruchsdäler entschtôn durch Yschnydè von èm Fluss i s durch tektonischs Aahebbè us èrè Ebeni entschtehends Gebirge. Dõby kann èn Fluss sini im Flachland erworbenè Mäander düèf is entschtehende Gebirge ièschnydè (Zwangsmäander). Epigenetischi Durchbruchsdäler entschtôn au ohni Tektonik, wenn è Fluss bi dè Erosion i d Düèfi uff èn Härtling drifft un yn denn erosiv aagryft.

Wadis un Drochèdäler[ändere | Quälltäxt bearbeite]

È Wadi isch è Drochèdal in Wüèschtègebièt, wo nu nõ starki Regèfäll vorübbergehend Wasser führed. Es git abaer au in hüt no füüchtè Klimat Drochèdäler, wenn d Bedingigè, wo zu dè Entschteing vom Dal gfüürt hèn, nimmi gää sin. Èn Byschpill defür sin diè zaalrychè Drochèdäler z Norddütschland, diè Drochèdäler in Karschtgebièt wiè dè Schwõbischè ud dè Fränkischè Alb. Selli sin entschtandè, als im Eiszitaalter s Nidderschlagswasser uffgrund vom dõmolls vorhandenè Duèrfroscht nit vosickerè könnè un isch zum obberirdischè Abfluss zwungè gsi.

Dalähnlichi Formè[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Als dalähnlichi Formè wörred meischens Hohlformen bezeichnet, die mee odder wènniger großi Ähnlichkeit mit Däler uffwysed, abber abwychendi Entstehigsbedingigè hèn.

Wannèdäler un Fjord[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Wannèdal

Wannèdäler sin durch Gletschereis übberbräägti Däler un dõher keini Däler im Sinn vo dè obbè gnanntè Definition. Mò cha si als „Dachkängel“ von èm Gletscher bezeichnè. Fjords sin vosoffeni Wannèdäler.

Urschtròmdäler[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Urschtròmtäler (eigèntlich breiti Sollèdäler), wo s Schmelzwasser diè eiszitlichè Inlandeisvorschtôße barallel zum Rand abfüüred, hèn uffgrund spõterer Übberprägig hüt nu no ygeschränkt d Eigèschaftè von èm Dal. Vor allem s glychsinnigs Gfäll isch hüt meischtens nimmi vorhandè.

Glaziali Rinnè un Förd[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Glaziali Rinnè sin unter m Gletscher durch Schmelzwassererosion entschtandè. Ihre heutige Form beruht stark auf der Form der Toteisblöcke, die die Rinne einst ausfüllten. Sie besitzen daher in den meisten Fällen kein gleichsinniges Gefälle. Förden sind ertrunkene glaziale Rinnen.

Ria[ändere | Quälltäxt bearbeite]

È Ria isch è düèf i s Feschtland ydringendi Meeresbucht, wo durch Übberflutig von èm ehemõligè Flussdal entschtandè isch.

Generelli Dalentwicklig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Vo allem im Obberlauf vo dè Flüss schnydet sich s Wasser, wo schnell flièßt, uffgrund èm großè Gefälle erosiv stark i s Geschtein y un füürt zuè nèm Tobel odder ènèrè Klamm. Je nõch Beschaffèheit vom Geschtein folgt druff flussabsi è Kèrbdal odedr è Schlucht. Selli sin vo allem i dè Hochgebirg z findè. D Düèfèerosion isch dõby so stark, dass d Vowitterig vo dè Haaldè un dennè iri Erosion nit folgè könnè. D Fluè vo dè Klamm wörred dõdurch fascht sènkrächt un nu so breit wiè yr Flussbett ygrabbè. D maximaali Düèfi von èrè Klamm isch durch diè kritischi Höchi vo dè Felswänd bschtimmt. Wörd selli übberschrittè, chunnt s uffgrund vo dè Inschtabilität zu Felsschtürz un Rutschigè. D Haaldè wörred zruggvolagerèt un diè sènkrächtè Dalhäng verflached. Sell hèt è intensivi sitlichi Erosion vo dè Haaldè zur Folg.

Hèt s Dal übberwigend è V-Form, sait mò dèmm è Kerbdal. D Rückvolagerig wôrd durch èn starken Matriaalabtraag uff dè Häaldè charakterisyrt, dè mit dè Düèfèerosion vom Fluss standhaaltè duèt. Je flacher d Dalflankè wörred, deschto diskontinuyrlicher stellt sich d Denudation dar. Chunnt s aafangs in èrè düèfè Klamm nõ regelmäßig zu Felsschtürz, tretted d Sitèerosion spôter nu no bi entsprèchendè meteorologischè Ereignis y. Selli Denudationè sin denn durch Rutschè odder Gleitè sowiè in Form vo Murè un anderè Flièßigè z beobachtè.

Kèrbsollèdäler zeichned sich durch è gringeri Düèfèerosion un è gringi, abber vorhandni Sitèerosion uus. Dè Übbergang vom Kèrbdal zum Sollèdal isch flièßend. Durch d Erosion a dè Haaldè isch s Wasser zwungè, s abtraite Matriaal z bewegè. Isch s Gefälle im Dal gringer, fangt s Gewässer a z mäandryrè. A dè Prallhaaaldè drûfft s denn hüüfig uff d Gegèhaaldè vom Dal un gryft sellèn intensyv aa. Ablagerigè vo Matriaal findet glychzitig a dè Gleithaaldè statt, wodurch sich d Sollè vom Tal vobreiterèt.

S ykerbte Gebirge wörd mit dè Zit vollschtändig erodyrt un dõby ygebnet; dè Höchèunterschyd zwischè Dalsollè un dè Berggipfeln nimmt widder ab. I dem immer flacher wörrendè Gländ wörd s Kerbsollèdal zuè nèm breiterè Sollèdal. Dè Grund für d Reduzyrig vom Höchèunterschyd zwischè Dalsollè un Bärg muè dõby nit durch Erosion bedingt sy. Si cha au durch Tektonik begründet sy.

Literadur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Fritz Machatschek, Hans Graul, Carl Rathjens: Geomorphologie. Stuègètt, ISBN 3-519-13400-4.
  • Herbert Louis, Klaus Fischer (Mitarbeiter): Allgemeine Geomorphologie. Bèrlin / New York NY, ISBN 3-11-007103-7 (zwei Bänd: Textdeil u. geundertè Bilderdeil).
  • Wolfgang Panzer: Geomorphologie – Diè Formè vo dè Èrdobberflächi. Braunschweig, ISBN 978-3-14-160294-4.
  • Berthold Bauer un Hans Fischer: Exogene Morphodynamik: Abtragung – Verwitterung – Tal- und Flächenbildung. Band 2. Borntraeger, Stuttgart 2002, ISBN 3-443-03113-7.

Luèg au[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Weblinggs[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Valleys – Sammlig vo Multimediadateie
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