Wiidertäufer

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(Witergleitet vun Täufer)

Wiiderdäufer, mänggisch Anabaptiste, isch dr Name, wo mä verschidnige evangelische chrischdlige Sekte z Europa ge het, wo nur d Daufi vo Erwachsene agno hai. Sie si vor allem in Dütschland, dr Schwiiz und Holland verbreitet gsi. Reformatore wie dr Martin Luther z Dütschland odr dr Zwingli z Züri hai so öfters Proteschdante gschimpft, wo mit ihrer Doktrin nit iiverschdande gsi si,[1] wie z. B. d Zwickauer Brophete, au wenn ihre Afüehrer, dr Thomas Müntzer, gege d Erwachsenedaufi und Gwaltlosikeit gsi isch.[2]

Lehr[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Doktrin vo de Wiiderdäufer isch dene vo andere Proteschdante ähnlig gsi. Rituali Handlige, wo in dr kathollische Chille ä wichdige Blatz iinähme, drätte bi Proteschdante hinder dr persönlig Glaube in Gott und d Erlösig as Gnad zrugg. Au nimmt die diräkti Beziehig vom Gläubige zur heilige Schrift ä wichdige Blatz ii, und d Rolle vo dr Chille in dr Erlösig isch sekundär.

Wo sich d Wiiderdäufer vo andere Proteschdante underschiide hai isch in ihrer Ablähnig vo Schdaatschille, än Idee wo fascht fümfhundert Johr schböter in de meische europäische Schdaate in d Braxis umgsetzt wird. Ihri Kongregatione si freiwillig und egalitär gsi, ihri Mitgliider hai as Erwachseni sich müesse entscheide biizdrätte, was denn dur die Erwachsenedaufi besiiglet worden isch. Au isch under de Wiiderdäufer d Ablähnig vo Gwaltawändig wiit verbreitet gsi. Verschdockti Sünder si usgschdoosse worde und eso isch d Chilledisziplin ufrächterhalte worde.[1]

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Däufergricht z Schwäbisch-Gmünd

Im dütsche Schbroochruum hai sich näbem Zwingli und em Luther vili anderi aagschdrängt dr Glaube z reformiere. Die erschte Bemüehige si no im Rahme vo dr kathollische Chille gmacht worde, aber je weniger d Chille barat gsi isch Misschdänd z behebe, umso meh hai sich d Reformatore radikalisiert und schliesslig ganz mit dr Chille vo Rom broche. Währed die meischde sich mit dr Schdaatsmacht arrangiert hai, het s anderi gä, wo revolutionärer dänggt hai, wie dr Zürcher Konrad Grebel (1498-1526), dr Bayer Hans Denck (öbbe 1495-1527) odr dr Augsburger Balthasar Hubmaier (1485-1528), und wo vili drvo wie dr Thomas Münzer odr Müntzer (öbbe 1489-1525) im Buurechrieg verwicklet gsi si.

D Schwiizer Brüeder[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Wiiderdäuferbewegig in dr Schwiiz wird mänggisch d Schwiizer Brüeder gsait. Si isch öbbe 1523 vom Konrad Grebel gründet worde, won er sich vom Zwingli drennt het, wil dä vo dr Schdadt Züri erwartet het, ass si d Reformation wurd iifüehre. Dr Jörg Blaurock isch as Erschte 1525 dauft worde.[2] Agfange mit dr Hiirichtig vom Konrad Grebel 1526 si si bis ins 18. Johrhundert mänggisch vo dr Obrikeit verfolgt worde und vili von enä si uusgwanderet. Z Holland het dr Menno Simons ä Grubbe mit ähnliger Ideologii agfüehrt. Hützudag heisse ihri Nochfolger Mennonite odr Altdäufer, die konservativschde underne si die Amische.[1]

D Hutterer[ändere | Quälltäxt bearbeite]

In Süddütschland het dr Tiroler Jakob Hutter ä Wiiderdäufergmeind gründet, wo au d Güetergmeinschaft pflägt het wie d Urchrischte. Si si verfolgt worde und si ins öschdlige Middeleuropa gflüchtet, wo si zerscht z Böhme und Mähre, denn z Ungarn und schböter z Russland ihri Gmeinde ufbaut hai aber immer widr hai müesse verlo, wil si verfogt worde si. Schliesslig si si noch Amerika uusgwanderet.

D Melchiorite[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Jan Beukelzoon (au Johann vo Leiden) het 1534 z Münster in Weschtfale ä Kommune gründet, wo uf Güetergmeinschaft ufbaut gsi isch und Mehrwiiberei erlaubt het und mit Gwalt ufrächt erhalte worden isch.[2] Si wärde zu de Melchiorite zellt, noch em Melchior Hoffmann (1500-1543), won es Neus Jerusalem het well ufbaue. D Schdadt Münschter isch vo ihrem Bischof siiner Armee sächzäh Möned lang belageret worde und dr Beukelzoon isch 1536 hiigrichtet worde.

Was z Münschter bassiert isch, isch än Uusnahm in dr Wiiderdäuferbewegig, wo im allgemeine gege Gwaltawändig gsi isch und au keini Schdaatsgwalte agschdräbt het.

Quelle[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Dr Artikel "Anabaptists" in Microsoft® Encarta® Encyclopedia 99, © 1993-1998 Microsoft Corporation
  • dtv-Lexikon, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1970, Band 20, S.133

Fuessnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. 1,0 1,1 1,2 encarta: "Anabaptists"
  2. 2,0 2,1 2,2 dtv-Lexikon, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1970, Band 20, S.133