Skanderbeg

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Skanderbeg

Dr Skanderbeg (richtiger Name Gjergji (albanisch für Schorsch) Kastrioti) (* 6. Mai 1405 (warschynlich z Dibra), † 17. Jänner 1468 z (Lezha)) isch dr albanisch Nationalheld, wo für syn erfolgrychi Champf gege di türkische Invasore bekannt isch.

Früehs Labe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Gjergji Kastrioti isch circa 1405 als jüngschter vo vier Söhn vum Gjon Kastrioti, eme yflussryche Fürscht us Mittelalbanie, uf d Wält cho. Nochdem syn Vater sich hät müesse dä Osmane unterwerfe, isch dr Gjergji 1423 als Geisel a dä Hof vum türkischi Sultan gschiggt worre. Dört hät er müesse zum Islam überträte un hät dä Name Iskender übercho. 1438 isch er als Beg (doher dr Name Skanderbeg) i sy Heimet entsandt worre. Während enere Schlacht zwüschem Johann Hunyadi un dä Türke im November 1443 isch dr Skanderbeg mitsamt synere albanischi Begleitig usem türkische Heer verschwunde un nooch Albanie zruggkehrt. Dört hät er am 27. November im Handstreich un mithilf vomene gfälschte Erlass d Türke us dr Feschtig Kruja vertrybe un am näggschte Daag d Befreiig vo dä Türke verchündt.

Früeher Wiiderstand gäge d Türke[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Für sich au wyterhin gäge d Türke chönne verteidige, hät dr Skanderbeg 1444 z Lezha (zue däm Zitpunkt im Bsitz vo dä Venezianer) ä Treffe vo dä wichtigschte albanische Fürschte un Stammesfüerer zstand brocht. D Liga vo Lezha isch dodruf entstande, ä lockres Verteidigungsbündnis. Bald denoch hät dr Skanderbeg d Türke i dr Schlacht vo Torvioll (im hütige Makedonie) bsigt. Usserdem hät dr Skanderbeg 1448 ä unerchlärte halbjährige Chrieg gege Venedig gfüert, wo immer wider d Türke unterstützt hät, un zur glyche Zit ä witre türkischi Yfall zruggschlage. Im Oktober hät dr Skanderbeg mit Venedig Fride gschlosse un hät sich welle mit em Johann Hunyadi im Kosovo vereinige, isch allerdings unterwags vum serbischi Despot Durad Brankovic ufghalte worre un z schpöt cho, um sich mit em Hunyadi vor syner Niderlag i dr Schlacht vo Kosovo z vereinige.

Porträ vom Skanderbeg (nooch sym Tod entstande)

Im Mai 1449 isch dr Sultan Murad II. zum erschte Mol sälber gage dr Skanderbeg i s Feld zoge, hät aber numme d Burg Sfetigrad chönne ynehme. Im näggschte Johr hät dr Skanderbeg au no d Burg Berat durch Verrat verlore. Im Juni 1450 hät dr Murad II mit ca. 150.000 Maa zum erschte Mol Kruja belageret. Dr Skanderbeg hät syn Vertraute Vranakont mit dr Verteidigung vo Kruja beuftrait un hät mit synre Armee, wo nie grösser wie 20.000 Maa stark gsi isch, s türkisch Lager vo dä Berg us überfalle. Vo dä nordalbanische Stämm un em Usland isch dr Skanderbeg praktisch nüt unterstützt wore; Venedig hät sogar ä lukrative Handel mit dä Türke tribe. Im September hät sich dr Sultan schlieslich müesse us Albanie zruggziie.

Im März 1451 hät dr Skanderbeg usserdem ä Vertrag mitem Chönig Alfons vo Neapel unterzeichnet, wu dr Chönig militärischi Hilfe hät versproche un dr Skanderbeg als Vassal unter syn Schutz gnomme hät. Im April 1451 hät dr Skanderbeg d Donika, d Tochter vum Arian Thopia ghüratet. Im selbe Johr hät dr Skanderbeg ä witre Siig gege d Türke erunge, s einzig Mol, dass dr Skanderbeg em Gegner zahlemässig überlege gsi isch. Aafang 1452 hät dr Skanderbeg ä witre türkischi Pasha bsiigt. Allerdings isch’s bis 1455 eher ruehig gsi, während dr Sultan di letschte Rescht vum Byzantinische Rych erobret hät.

Im Juli 1455 hät dr Skanderbeg mit neapolitanischer Unterstützig dä Versuech unterno, Berat zruggzerobre. D Belagrig hät allerdings zur einzigi Niiderlag vom Skanderbeg gfüert. Während synrer Abweseheit isch s albanischi Heer vomene türkischi Entsatzheer ufgribe worre un zur Hälfti verlore gange. Im glyche Johr isch dr Moisi Arianit Golemi, ä enger Vertrauter vom Skanderbeg, zu dä Türke übergloffe un isch 1456 mitenere türkischi Armee zrugg cho. Dr Skanderbeg isch aber au do siigrych gsi un dr Moisi Golemi isch schlieslich begnadigt un rehabilitirt worre. Zur glyche Zit isch dr Skanderbeg durch no meh Verat wyter gschwächt worre. 1456 isch syn Sohn, dr Gjon, uf d Wält cho.

1457 isch ä riisigi türkischi Armee vo 80.000 Maa i Albanie ygfalle. Gfüert gsi sin d Türke vom Isa beg Evrenoz, em Siiger vo Berat, un em Skanderbeg sii Neffe, em Hamza Kastrioti. Vum Usland allei glo, hät dr Skanderbeg sich mit synrer Armee i dä Berg verborge, während d Türke s Land verwüeschtet hän. Ersch nooch ä paar Monet hät dr Skanderbeg mit weniger als 15.000 Maa ä Überraschungsaagriff uf d Türke unterno un i dr Schlacht vo Ujëbardha (s ”wysi Wasser”) syn gröschte Siig erunge.

Waffestillstand un wyteri Chrieg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

1461 hät dr Skanderbeg ä dreijährigi Waffestillstand mit em Sultan Mehmet II abgschlosse, wo im April 1463 erneueret worre isch. Während derre ruehigi Zit hät dr Skanderbeg ä erfolgrychi Kampagne z Italie gege italienischi Adlige unterno, wo dä Chönig Ferdinand vo Neapel hän welle stürze.

Übrigens isch 1462 vomene engi Vertraute vum Skanderbeg, em Pal Engjëlli, dr Erzbischof vo Durres, s warschynlich erscht albanisch Schriftzügnis überliiferet.

Inzwüsche isch dr Skanderbeg uf alle Syte vo dä Türke umzinglet un vum Rescht vo Europa abgschnitte gsi. 1463 hät dr Skanderbeg dä Friide sälber broche, wil er erwartet hät, dass es bal e Chrüüzzuug git, un uf Dränge vum Vatikan un vu dr Republik Venedig. Dä Chrüüzzuug isch allerdings churz, nochdem Skanderbeg dä Chrieg agfange hät, i sich zämmegfalle. 1464 hät Sultan Mehmed II.Ballaban Badera, ä türkischer Pasha usem albanische Mat, gäge dr Skanderbeg gschiggt. Dr Skanderbeg hät au dä Aagriff zruggschlage, aber ä grossi Aazahl vo albanischi Heerfüerer sin vo dä Türke gfangegnomme worre un uf Istanbul verschleipf worre, unter andrem au dr Moisi Golemi, dr Vladan Giurica, dr Musaka Angelina, un 18 wyteri Adlige un Heerfüerer. Z Istanbul sin sii vo dä Türke brutal hiigrichtet worre. Bald druf sin Türke us zwei Richtige, us em Weschte un us em Süde ygfalle, beidi Heer sin vo gebürtigi Albaner gführt worre. Wiider hät dr Skanderbeg d Türke bsiigt.

1466 isch dr Sultan Mehmed II. persönlich nooch Albanie cho. Dr Mehmed hät i Albanie bsunders wüescht ghuust, s ganzi Land verwüeschtet, un wer nüt i d Berg gflohe isch, isch umbrocht worre. Kruja isch vom Tanush Topia mit 4.400 Maa verteidigt worre un hät sich nüt ergebe. Nooch mehreri Monet hät dr Sultan Albanie verlo un hät dr Ballaban Badera zrugglo. Usserdem hän d Türke ä Burg i Zentralalbanie baut, s hütigi Elbasan. Schlieslich hät dr Skanderbeg au die Belagrig broche un dr Ballaban Badera isch vomene krujanischi Scharfschütz tötet worre.

Im Mai 1467 isch dr Mehmed mit 200.000 Maa ymarschirt un hät Kruja zum dritte Mol belageret. Zur glyche Zit sin türkischi Armeeä us alli Nochbarländer ygfalle, go dr Skanderbeg vo alle Syte z umzingle. Dr Skanderbeg hät sich mitem Sultan mehreri Schlachte gliiferet un d Türke us dä Bergregione fernghalte.

Tot un Vermächtnis[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Während derre Zit isch dr Skanderbeg aa Malaria erchrankt un am 17te Januar 1468 z Lezha gschtorbe. Am glyche Daag hän d albanischi Truppe unter dr Füehrig vom Leke Dukagjini gäge d Türke gwunne. Nooch sym Tod hän d Albaner unter em Leke Dukagjini wyterhin Wiiderstand gleischtet un Kruja isch ersch 1478 gfalle. Ä Johr spöter isch au Shkodra gfalle un bis uf d Bergregione isch ganz Albanie vo dä Türke bsetzt worre. Stellewys isch no bis circa 1500 Wiiderstand gleischtet worre un vor allem d abglegeni Bergregione sin nie ganz vo dä Türke bsetzt worre. Nooch dr entgültigi Niiderlag sin viili Albaner nooch Italie gflohe un hän dört bis hüt ihri Sproch un Idenität erhalte (Arbëreshë). Em Skanderbeg syn Grab z Lezha isch vo dä Türke plünderet un syni Chnoche vo dä Türke als Talisman entwendet worre, hüt stönn numme no Ruine.

Mer weiss nüt gnau, wie dr Skanderbeg usgsehe hät, alli Bilder syn noch sym Tod gmolt worre. Vum Papscht hät dr Skanderbeg dä Titel Athleta Christi verliihe bikumme.

D Theori, dass dr Skanderbeg zum Teil serbischi Vorfahre gha hät, isch nüt gänzlich uwarschynlich, wyl d adligi Familie vo Albanie un Serbie zu derre Zit oft unterenander ghüratet hän, aber s Wirke vum Skanderbeg hät sich praktisch gänzlich uf Albanie konzentrirt. Usserdem isch syn Vater ursprünglich katholisch gsi, un nüt serbisch-orthodox.

D Witwe un dr Sohn vum Skanderbeg sin, nochdem d Türke Albanie entgültig erobert hän, wie viil Albaner uf Italie gflohe. D Waffe vum Skanderbeg (zwei Schwerter un syn Helm) sin vo synre Witwe verchauft worre un sin hüt im Kunschthistorische Museum z Wien usgschtellt. I mehreri albanischi Musee syn Nochbildige usgschtellt.

Mer hört hüt vorallem i Albanie oft, dass sich Albanie gopferet heb, go Europa vor dä Türke z rette.

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Marinus Barletius: Historia de vita et gestis Scanderbegi Epirotarum principis. Romae 1510. Deutsche Ausgabe: Des aller streytparsten und theuresten Fürsten und Herrn Georgen Castrioten, genannt Scanderbeg ... ritterliche thaten / von Marinus Barletius, durch Joannem Pinicianum newlich verteutscht. Augsburg 1533.
  • Peter Bartl: Zum Geschichtsmythos der Albaner. In: Dittmar Dahlmann/Wilfried Potthoff (Hrsg.): Mythen, Symbole und Rituale. Die Geschichtsmächtigkeit der Zeichen in Südosteuropa im 19. und 20. Jahrhundert. Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-631-35511-4, S. 119–139.
  • Sabri Godo: Skanderbeg. (Historischer Roman, deutsche Ausgabe). Verlag 8 Nëntori, Tirana 1983.
  • Harry Hodgkinson: Scanderbeg. London 1999, ISBN 1-873928-13-0.
  • Edgar Hösch: Geschichte des Balkans. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-50856-1.
  • Ismail Kadare: Die Festung. (Historischer Roman, deutsche Ausgabe). Kiel 1988, ISBN 3-89029-036-1.
  • Karl Kaser: Albania. Orientalisation and Balkanisation of a Balkan Country. A Contribution to an Ongoing Debate. In ders./Frank Kressing (Hrsg.): Albania. A country in transition. Aspects of changing identities in a South-East European country. Baden-Baden 2002, ISBN 3-7890-7670-8, S. 27–38.
  • Jirí Barthold Pontanus: Scanderbegus. Hoc est vita et res strenue feliciterq[ue] gestae, Georgii Castrioti, epiri regis, ob magna facta Scanderbegi dicti, contra Turcarum immanitatem & perfidiam [...]. Hanau 1609.
  • Georges T. Pétrovitch: Scanderbeg, Gerges Castriota. Essai de la bibliographie raisonnée; Ouvrages sur Scanderbeg écrits en langues française, anglaise, allemande, latine, italienne, espagnole, portugaise, suédoise et grecque et publiés depuis l'invention de limprimerie jusqu'à nos jours. Paris 1881.
  • Fan Stylian Noli: Historia e Skënderbeut, Gjergj Kastriotit, Mbretit të Shqipërisë 1412–1468. Boston 1921.
  • Simpoziumi për Skënderbeun. Inst. albanologjik i Prishtinës. (9–12 maj 1968). Prishtina 1969.
  • Alois Schmaus (Hrsg.): Studia Albanica Monacensia. In memoriam Georgii Castriotae Scanderbegi (Georg Castriota Skanderbeg). 1468–1968. (= Beiträge zur Kenntnis Südosteuropas und des Nahen Orients. 8). München 1969.
  • Oliver Jens Schmitt: Skanderbeg. Der neue Alexander auf dem Balkan. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7917-2229-0
  • Oliver Jens Schmitt: Skanderbegs letzte Jahre. West-östliches Wechselspiel von Diplomatie und Krieg im Zeitalter der osmanischen Eroberung Albaniens (1464–1468). In: Südost-Forschung 62 (2004/05), S. 56–123.
  • Oliver Jens Schmitt: Skanderbeg reitet wieder. Wiederfindung und Erfindung eines (National-)Helden im balkanischen und gesamteuropäischen Kontext (15.–21. Jh.). In Ulf Brunnbauer/Andreas Helmedach/Stefan Troebst (Hrsg.): Schnittstellen. Gesellschaft, Nation, Konflikt und Erinnerung in Südosteuropa. Festschrift für Holm Sundhausen zum 65. Geburtstag. München 2007, S. 401–419.
  • Stephanie Schwandner-Sievers (Hrsg.): Albanian Identities. Myth and History. Indiana University Press, Bloomington 2002, ISBN 0-253-21570-6.
  • Klaus-Peter Todt: Skanderbeg. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 10, Herzberg 1995, ISBN 3-88309-062-X, Sp. 616–620.
  • Kurt William Treptow: Of saints and sinners. Native resistance to Ottoman expansion in southeastern Europe, 1443–1481: George Castriota Scanderbeg and Vlad III. Dracula. Dissertation 1995, Univ. of Illinois, Urbana-Champaign. Ann Arbor (Michigan) 1995.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Skanderbeg – Sammlig vo Multimediadateie