Johann Ludwig Burckhardt
Dr Jean Louis Burckhardt (* 24. Novämber 1784 z Lausanne; † 15. Oktober 1817 z Kairo) isch e Schwizer Oriänträisende gsi. Er isch au under de Vornääme Johann Ludwig und John Lewis bekannt, het aber sälber die franzöösisch Bezäichnig verwändet. Si Psöidonüüm isch Scheich Ibrahim Ibn Abdallah gsi. Er isch vor allem wäge sine Entdeckige bekannt, won er akribisch dokumentiert het: dr Nabatäerstadt Petra im südlige Jordanie und vom nubische Tämpel vo Abu Simbel in Egüpte.[1]
Biografii
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Dr Burckhardt chunnt vom alte Patriziergeschlächt Buurget us Baasel. Wo die Franzöösischi Revoluzioon 1789 usbroche isch, het sich si Vater, dr Johann Rudolf Burckhardt, uf si Landguet z Gälterchinde zruggzooge. Dr Jean Louis Burckhardt het z Leipzig und Göttinge Naturwüsseschafte, Sprooche, Gschicht und Geografii studiert. 1805 isch er zrugg uf Baasel. Dört het er allerdings wäge sinere antifranzöösische Haltig kä gueti bruefligi Ussicht gha. Er isch denn 1806 mit eme Empfääligsschriibe vom Johann Friedrich Blumenbach uf London zur African Association. Zwöi Joor druf isch er dört biidräte. Er het vo dr Gsellschaft dr Ufdraag überchoo en Expedizioon zum Niger z mache. Zum sich vorberäite het sich dr Burckhardt zerst körperlig abghertet, z Cambridge Arabisch gleert und Astronomii, Medizin, Chemii und Mineralogii. Die Gsellschaft het en zum Läiter vo dr Expedizioon gmacht und am 14. Februar 1809 isch im Schiff uf Malta.
Dr Burckhardt isch denn uf Aleppo (Sürie), zum dr Noochi Oste und dr Islam z studiere. Er het si Arabisch verbesseret und s Psöidonüüm Scheich Ibrahim Ibn Abdallah aagnoo und sich as muslimische Kaufmaa usgee. Für si Akzänt het er d Usreed gha, ass er vo Indie chiem. Z Aleppo het er dr Roman Robinson Crusoe uf Arabisch übersetzt. So wien er s verzellt het, isch er zum Islam konwerdiert. In de Joor druf isch dr Burckhardt under sim arabische Naame z Palmyra, Damaskus und im Libanon gsi und an de häilige Stett vom Islam. 1812 isch er östlig vom Doote Meer verbii über d Sinai-Halbinsle uf Kairo. Er het vom egüptische Vizeköönig Muhammad Ali Pascha e Schutzbrief bechoo und isch denn dr Nil uufe bis zum nubische Ort Dongola. Zrugg z Sürie het er am 22. August 1812 d Stadt Petra für Öiropa widerentdeckt.
1814 het er e zwäiti Räis uf Nubie gmacht und isch über Berber uf Shendi und mit ere Kamelkarawane über Taka (Kassala) uf Suakin am Roote Meer. In dr nubische Wüesti het er dr versunknigi Tämpel vo Abu Simbel entdeckt. Vom Roote Meer us isch er uf die anderi Site uf Dschidda und Mekka gange. Er isch usser em Domingo Badía y Leblich woorschinlig dr erst Öiropäer sit Hunderte vo Joor gsi, wo d Stedt Petra und Mekka gsee häi. Zwüschen em Septämber und Novämber 1814 het er sich z Mekka ufghalte und het au d Haddsch gmacht. Er het Fieberaafäll und d Dysenterii überchoo und het bis zum April 1815 z Medina müesse bliibe. Er isch noonig ganz gsund gsi, won er im Früelig 1816 wider uf Egüpte isch und non emol dur Halbinsle Sinai gräist isch.
Dr Burckhardt het z Kairo lang uf d Gläägehäit gwartet, zum wie dr Friedrich Konrad Hornemann mit dr Fessan-Karawane z räise, uf dr Transsahara-Rute kwer dur Afrika über Mursuk, Timbuktu und Bornu. Wo ändlig e Karawane uf Fessan sich het afo bilde, het er am 4. Oktober 1817 wider Dysenterii überchoo. Er isch am 15. Oktober z Kairo gstorbe. Dr Burckhardt isch, wien er s het welle, under sim arabische Naame im ene islamische Friidhoof begraabe worde. Si Graab existiert au hüte no.[2] Lang het mä nid gwüsst wo s isch, aber 1857 isch s vo de Forschigsräisende Theodor Bilharz und Richard von Neimans widerentdeckt worde.[3]
In sim Testamänt het er sini Schrifte, wo 350 Bändli umfasse, dr Bibliothek vo dr University of Cambridge vermacht. E baar von ene si posthum veröffentligt worde. Si Daagebuech isch 1822 under em Ditel Travels in Syria and the Holy Land z London erschiine.
Eerige
[ändere | Quälltäxt bearbeite]E Dänkmolbüste us Marmor, wo dr Ferdinand Schlöth 1857 gmacht het, befindet sich in dr Aula vom Museum an dr Augustinergass z Baasel.[4]
Wärk
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Travels in Nubia. London 1819 eBooks@Adelaide 2004
- Johann Ludwig Burckhardt’s Reisen in Nubien. Neue Bibliothek der wichtigsten Reisebeschreibungen zur Erweiterung der Erd- und Völkerkunde, Band 24. Verlag des Großherzoglich Sächsischen priv. Landes-Industrie-Comptoirs, Weimar 1820. (Online bei ALO).
- Travels in Syria and the Holy Land. London 1822 eBooks@Adelaide 2004
- —, Wilhelm Gesenius (Hrsg.): Johann Ludwig Burkhardt’s Reisen in Syrien, Palästina und der Gegend des Berges Sinai. Band 1. Neue Bibliothek der wichtigsten Reisebeschreibungen zur Erweiterung der Erd- und Völkerkunde, Band 34. Verlag des Großherzoglich Sächsischen priv. Landes-Industrie-Comptoirs, Weimar 1823. (Online bei ALO).
- —, Wilhelm Gesenius (Hrsg.): Johann Ludwig Burkhardt’s Reisen in Syrien, Palästina und der Gegend des Berges Sinai. Band 2. Neue Bibliothek der wichtigsten Reisebeschreibungen zur Erweiterung der Erd- und Völkerkunde, Band 38. Verlag des Großherzoglich Sächsischen priv. Landes-Industrie-Comptoirs, Weimar 1824. (Online bei ALO).
- Travels in Arabia. London 1829 eBooks@Adelaide 2004
- Johann Ludwig Burckhardt’s Reisen in Arabien, enthaltend eine Beschreibung derjenigen Gebiete in Hedjaz, welche die Mohammedaner für heilig achten. Neue Bibliothek der wichtigsten Reisebeschreibungen zur Erweiterung der Erd- und Völkerkunde, Band 54. Verlag des Großherzoglich Sächsischen priv. Landes-Industrie-Comptoirs, Weimar 1830. (Online bei ALO).
- Notes on the Bedouins and the Wahabys. London 1830
- Bemerkungen über die Beduinen und Wahaby, gesammelt während seinen Reisen im Morgenlande. Neue Bibliothek der wichtigsten Reisebeschreibungen zur Erweiterung der Erd- und Völkerkunde, Band 57. Verlag des Großherzoglich Sächsischen priv. Landes-Industrie-Comptoirs, Weimar 1831. (Online bei ALO).
- Arabic proverbs. London 1831
Litratuur
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Leonhard Burckhardt: Burckhardt, Johann Ludwig. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
- Max Burckhardt: Burckhardt, Johann Ludwig. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 38 f.
- Julius Löwenberg: Burckhardt, Johann Ludwig. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 573 f.
- Dietmar Henze: Johann Ludwig Burckhardt. In: Enzyklopädie der Entdecker und Erforscher der Erde, Band 1. Akademische Druck- und Verlagsanstalt, Graz 1978, ISBN 3-201-00912-1; Neuausgabe der Ausgabe Graz 1978: WBG, Darmstadt 2011, ISBN 978-3-534-23889-7.
- Gaudenz Meili: Sheik Ibrahim: Johann Ludwig Burckhardt (1784-1817); Drehbuch zu einem [nicht realisierten] Dokumentar-Spielfilm (1992), Zentralbibliothek Züri, 2006. 68 Bl. : Ill (Swissbib).
- Uwe Pfullmann (Hrsg.): Johann Ludwig Burckhardt: „Durchs Heilige Land nach Petra und zur Halbinsel des Berges Sinai“. trafo, Berlin 2010, ISBN 978-3-89626-945-4 (= Edition Morgenland, Band 5).
- Therese Wollmann: Scheich Ibrahim. Die Reisen des Johann Ludwig Burckhardt, 1784–1817. Reinhardt, Baasel 1984, ISBN 3-7245-0559-0.
Film
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Expedition in die Wüste - Johann L. Burckhardt. Doku-Drama, Dokumentarfilm, Deutschland, 2012, 43:43 Min., Buech: Friedrich Klütsch, Moderazioon: Robert Atzorn, Produkzioon: CineCentrum, ZDF, Erstsändig: 12. Februar 2012, [3]
Weblingg
[ändere | Quälltäxt bearbeite] Johann Ludwig Burckhardt im dütschsprochige Wikisource
- Angelika Lohwasser: Johann Ludwig Burckhardt – „Scheich Ibrahim.“ SAG, Heft 4, Januar 1996 (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv) (PDF-Datei; 233 kB)
- Der Basler Scheich im Wüstensand. TagesWoche, 12. Oktober 2012
- Johann Ludwig Burckhardt auf der Seite von World Heritage Site
Fuessnoote
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- ↑ Zeitzeichen-Sendung vom 22. August 2012 (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv) WDR5 (mp3; 7,0 MB)
- ↑ Das Grab des Basler Scheichs. TagesWoche, 23. Oktober 2012
- ↑ Geographische Mitteilungen, Band 4, Verlag Justus Perthes, Gotha, 1858, S. 166; (Digitalscan)
- ↑ Stefan Hess / Tomas Lochman (Hg.), Klassische Schönheit und vaterländisches Heldentum. Der Basler Bildhauer Ferdinand Schlöth (1818–1891), Baasel 2004, S. 164f.