Ioannis Kapodistrias

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy
Ioannis Kapodistrias
Büste vom Ioannis Kapodistrias im Nazionalhistorische Museum z Athen.

Dr Ioannis Antonios Groof Kapodistrias (noigriech. Ιωάννης Καποδίστριας, * 31. Jännerjul./ 11. Februar 1776greg. uf Korfu; † 27. Septämberjul./ 9. Oktober 1831greg. z Nafplion) isch s erste Staatsooberhaupt vo Griecheland gsi, wo s Land vom Osmanische Riich unabhängig worde isch.

Si Juged und die ersti griechischi Karriere[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Ioannis Antonios Groof Kapodistrias (noch em Ort Capo d’Istria, vo wo si Familie vermuetlig im 14. Joorhundert uf Korfu iigwanderet isch), het z Padua und z Venedig Filosofii und Medizin studiert. Won er häim cho isch, si die Illürische Browinze sit 1797 vo Frankriich kontrolliert worde und ër het e diplomatischi Karriere iigschlaage.

Wo am 20. Merz 1800 die Ionische Insle as Republik under die osmanisch Ooberhohäit gstellt worde si, het er dr Ufdraag überchoo, d Verwaltig vo de Insle Kefalonia, Santa Maura und Ithaka z ordne. Denn isch er Senatssekretär worde und het mit em Theotokis und Mocenigo zsämmegschafft zum ë nöiji Verfassig z schriibe. 1803 het er s Inneministerium übernoo, und denn s Usseministerium.

Wo 1807 dr Ali Pascha vo Ioannina gege die Hoochi Pforte rebelliert het, isch dr Kapodistrias zum Ooberbefäälshaaber vo alle Milize vo de Ionischen Insle ernennt worde und het en erfolgriiche Kampf gfüert, bis er noch em Friide vo Tilsit 1807, wo die Ionische Insle wider an Frankriich gfalle si, sich uf sini Güeter zruggzooge het.

Si russischi Karriere[ändere | Quälltäxt bearbeite]

1809 het men en in s russische Usseministerium uf Sankt Petersburg grüeft. 1811 isch er an die russischi Gsandtschaft z Wien versetzt worde und 1812 zum Hauptkwardier vo dr russische Donauarmee. 1813 het er dr Zar Alexander as Kanzleischef in Chrieg gege dr Napoleon begläitet, isch si Verdraute worde und dr Zar het en mit wichdigen diplomatische Missioone beufdräit.

Si Rolle in dr Rettig vo dr Äihäit vo dr Äidgenosseschaft[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Im Novämber 1813 isch er as Gesandte in dr Schwiz gsi, wo dr Zar as e wichdige Buffer zwüsche Frankriich und Ööstriich aagluegt het, und het si us dr Allianz mit em Napoleon glööst. Wo die antifranzöösische Drubbe iimarschiert sin, si die alte Underschiid zwüsche de Ständ wider ufchoo. Die liberaale Ort häi sich z Züüri zämmedoo, zum e nöije Bundesveräin z gründe, wo d Underdaaneverheltnis für immer het welle abschaffe. Z Bärn häi d Patrizier d Macht übernoo und welle d Waadt und dr Aargau wider zu Underdaanegebiet mache. 1814 si d Bärner vo Solodurn, Freiburg und Luzärn, wo au wider vo Patrizier beherrscht worde si, understützt worde. D Waldstett Schwyz, Nidwalde und Uri und au Zug häi d Vorständ vo vor dr helvetische Revoluzioon wider welle härstelle. D Schwiz isch churz vor eme Bürgerchrieg zwüsche de reakzionääre Ständ agfüert vo Bärn gege die gmässigte agfüert vo Züri. An dr sogenannte «Lange Daagsatzig» vom 6. April 1814 bis 31. August 1815 häi die öiropäische Mächt de Äidgenosse mit ere «Zwangsvermiddlig» droot und iine eso e nöiji Verfassig ufzwunge. Dr Ioannis Kapodistrias isch äine vo de füerende Vermiddler gsi, zämme mit em britische Diplomaat Stratford Canning, em franzöösische Offizier Claude Marie Gustave de Damas und em ööstrichische August Ernst von Steigentesch. Dr Bundesverdraag isch am 9. Septämber 1814 verabschiidet worde und am 7. August 1815 in Chraft, und s Usenanderbräche vo dr Äidgenosseschaft isch eso verhinderet worde.

Dr russisch Bevollmächtigti am Wiener Kongräss[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Kapodistrias isch dr russisch Bevollmächtigti am Wiener Kongräss gsi. In hartnäckige Verhandlige het er zämme mit em Gämfer Charles Pictet de Rochemont duuregsetzt, ass Frankriich e chliine Sträife Land an Gämf wurd abdrätte, zum d Stadt mit dr Waadt z verbinde undd Schwiz per Dekret für immer nöitral het döfe bliibe[1].

Er het s au duuregsetzt, ass die Ionischi Inslerepublik under em Schutz vo Groossbritannie wider härgstellt worde isch. Für Russland het er dr Zwäit Bariiser Friide vom 20. Novämber 1815 underschriibe.

Dr russisch Staatssekretäär[ändere | Quälltäxt bearbeite]

1816 isch er zum Staatssekretäär ernennt worde und het zämme mit em Groof Karl Robert von Nesselrode die uswärtige Aagläägehäite vo Russland verwaltet, und au no die nöiji Brovinz Bessarabie.

Dr Metternich häi die liberaale Visoone vo dr nöije öitopäische Ornig gstöört und er het mit allerhand Mätzli brobiert si Stellig z underminiere. Dr Kapodistrias het 1822 demissioniert und isch uf Losann und Gämf go lääbe, 1826 isch er uf Frankriich, in d Niiderland und und uf Dütschland, won er für d Unabhängigkäit vo Griecheland gwäiblet het.

S Ooberhaupt vo Griecheland[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Im April 1827 het en die griechischi Nazionalversammlig z Trizina für siibe Joor zum erste Bresidänt (Κυβερνήτης, Kybernetes) vo Griecheland gweelt. Er het aber vorghaa s Land nöi z ordne und das isch uf Widerstand gstoosse. Au mit dr Schutzmacht Groossbritannie, wo d Unabhängikäit vo Griecheland garantiert het, isch er mit sinere pro-russische Politik uf weenig Geegeliebi gstoosse. Er het en autokratischs Reschiim iigfüert, wie s d Grieche nid kennt häi. Mä het em vorgworfe, as er sini Landslüt vo de westlige Insle wurd vorzie und Vetterliwirtschaft wurd betriibe[2]. Dr Verdacht isch ufchoo, ass dr Brinz Leopold vo Coburg wäge sine Macheschafte uf die griechischi Chroone verzichted häig und är sälber well Köönig wärde. Uf Hydra und in dr Mani si Ufständ usbroche. Dr Kapodistrias het dr Bey vo dr Mani, dr Petros Mavromichalis lo festnee, und isch druf am 27. Septämberjul./ 9. Oktober 1831greg. z Nafplion vom Konstantinos und vom Georgios Mavromichalis umbrocht worde.

Eerige[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Ass dr Kapodistrias in sinere Häimet Griecheland e vereerte Staatsmaa isch, duet nid verwundere. In dr Äidgenosseschaft aber, wo iim sovil z verdanke het, isch d Erinnerig an iin kuum no lääbig. Er isch vo dr Stadt Gämf und vo Lausanne zum Eerebürger ernennt worde und am Huus, won er z Gämf gläbt het, het s en Erinnerigsdaafele. Aber uf dr äidgenössische Eebeni isch s bis 2009 gange, ass sich d Schwizer Regierig binem bedanggt het. D Micheline Calmi-Rey, wo denn d Vorstehere vom EDA gsi isch, het zämme mit em russische Usseminister Sergej Lavrov am Kee vo Ouchy e Büste vom Kapodistrias iigweit.

Autobiografii und Briefwäggsel[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Αυτοβιογραφία Ιωάννου Καποδίστρια. Επιμέλεια Μιχαήλ Λάσκαρι. Μετάφραση Μιχαήλ Λάσκαρι. Ερμείας u. a., Athen 2000, ISBN 960-216-127-2 (Uf Franzöösisch: Jean Capodistria: Aperçu de ma carrière publique depuis 1798 jusqu’à 1822 (= Du Directoire à l’Empire. Band 15). La Vouivre, Paris 1999, ISBN 2-912431-08-5).
  • Ελένη Ε. Κούκκου, Ευδοκία Παυλώφ-Βαλμά (Hrsg.): Ιωάννης Α. Καποδίστριας. Ανέκδοτη αλληλογραφία με τους Philippe-Emmanuel de Fellenberg, Rudolf-Abraham de Schiferli. 1814–1827. Ολκός, Athen 1999, ISBN 960-7169-95-6 (Usgoob vom Briefwäggsel vom Kapodistrias mit em Philipp Emanuel von Fellenberg und em Rudolf Abraham von Schiferli).

Kwelle[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Polychronis Enepekides: Ρήγας – Υψηλάντης – Καποδίστριας. Έρευναι εις τα αρχεία της Αυστρίας, Γερμανίας, Ιταλίας, Γαλλίας και Ελλάδος. = Rhigas – Ypsilanti – Capodistria. Archivforschungen in Österreich, Deutschland, Italien, Frankreich und Griechenland (= Πηγαί και έρευναι περί της ιστορίας του Ελληνισμού από του 1453. = Quellen und Forschungen zur Geschichte des Griechentums seit 1453. Band 1). Βιβλιοπωλείον της Εστίας, Athen 1965.

Litratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Fabrizio Frigerio: Capodistrias, Jean-Antoine. In: Schweizer Lexikon. Mengis & Ziehr Ed., Lucerna 1991–1993, Band 1, S. 817–818.
  • Karl Mendelssohn Bartholdy: Geschichte Griechenlands von der Eroberung Konstantinopels durch die Türken im Jahre 1453 bis auf unsere Tage. Band 2: Von der Übernahme der Verwaltung durch Kapodistrias bis zur Großjährigkeit des König Otto (= Staatengeschichte der neuesten Zeit. Band 20, 2). Hirzel, Leipzig 1874.
  • William P. Kaldis: John Capodistrias and the modern Greek state. University of Wisconsin – The State Historical Society of Wisconsin for the Department of History, University of Wisconsin, Madison WI 1963 (Wisconsin, University, Dissertation).
  • Christopher M. Woodhouse: Capodistria. The founder of Greek independence. Oxford University Press, London u. a. 1973, ISBN 0-19-211196-5.
  • Christopher M. Woodhouse: Kapodistrias and the Philiki Etairia, 1814–1821. In: Richard Clogg (Hrsg.): The Struggle for Greek independence. Essays to mark the 150th anniversary of the Greek War of Independence. Macmillan, London u. a. 1973, ISBN 0-333-14701-4, S. 104–134, Digitalisat (PDF; 1,7 MB).

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Ioannis Kapodistrias – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Geneviève Lüscher, «Ioannis Kapodistrias: Geburtshelfer der neutralen Schweiz», NZZ am Sonntag, 19/05/2015, abgrüeft am 8/3/2019
  2. Karl Mendelssohn Bartholdy: Von der Übernahme der Verwaltung durch Kapodistrias bis zur Großjährigkeit des König Otto. Leipzig 1874.
Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vum Artikel „Ioannis_Kapodistrias“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.