Büèl

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Dä Artikel bschäftigt sich mit èm Büèl als topographischèm Elemänt. Für witeri Bedütungè vo Büèl luèg unter Büèl (Begriffserklärig).
Höger im Ämmetal

Èn Büèl oder è Hogèr isch als Gländeform è mittelgroßi Erhebig in èrè Landschaft, meischtens mit ehnder abgrundetè Formè un mit Pflanzè zuègwachsè. Er isch chlyner als èn Bärg, abber normalerwys größer wiè nen Flüè odder è Boddèwèllè. Ußerdèm isch er normalerwys nit vill länger wiè breit, sunscht wörd d Erhebig als Höè- odder Bärgruggè benamst. Èn Büèl cha Deil von èm Bärg sy, sèll isch oft bi Uusläufer von èm Bärg dè Fall.

Woole ligt i der aargauische Hügellandschaft; s Bild isch vom Sandbüel hät ufgnoo

Geologii[ändere | Quälltäxt bearbeite]

e Bärgchetti

Büèl chönnèd entschtò

  • durch Erosion vo Erdmatriaal (Erdhügel)
  • durch dè Drugg un d Bewegig vo Iis­massè
  • durch Erosion vu Bärg
  • durch è Erdbebbè un andri geologischi Aktivitätè
  • durch Vulkanismus
  • durch Iischlääg vo Aschtroidè odder vulkanischèm Matriaal
  • durch unglychmäßigi wind- un vegetationsbedingti Ablagerig vo Staub, Sand usw.
  • durch Dyrli (Ameisèhügel, Termitèhügel)
  • durch menschlichs Duè, zum Byschpill
der Hoger bi Staffelbach isch e Moräne vom Rüüssgletscher

Bi Büèl griift d Erosion ringelum (i alli Richtigè) aa, wôrend si im Bärgland nu in zwei Vorzugsrichtungè (dalabsi, Uusbildung vo dendritischè, baumartigè Gròòt­schtrukturè) wǜrkt. Dõhèr sin Büggèlandschaftè meischtens unregelmäßiger strukturyrt wiè z. B. Bärgkettè, Büggele als tǜpischi Mittelgebirgs­schtruktur abber sanfter grundet. Zuènämmendi Erosion vo Hochgebirge hinterlòt Büggele, dõhèr sin Büggele meischtens aalt (Rumpflandschaftè), odder Vorgebirge am Rand vom Hochgebirge.

È witeri hüüfige Bildungsform sin Mäander­räscht un ehemòligi Durchbrüch, wo diè tǜpischè Sidlungshöger im Alpèruum abgänn, Klippè (vorglagerti Formationsräscht), vulkanischi un andri monolithischi harti Steis­räschtè, sowiè fossili Großmoränè un andri postglaziali Chlyformè (glaziali Seriè).

Ortsnammenskundi[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Büèl hèt im Alemannischè übber d Ortsnämmè èn witrychendè Iifluss uff s Nammensrepertoire gnõ, z. B. Bühl, Schöbüèl odder Schömbüeu, Ruèbüèl usw.

Im hütigè Sprõchgebruuch hèt abber Hoger odder Buggel d Obberhand chriègt.

Im (Neu-)Hochdütschè wörd i dè Regèl s Wort Hügel vowendèt, i dè süddütschè Dialäkt git s anderi Uusdrügg defür, Hügel wörd dört kaum bruucht. Öschtlich vom alemannischè Sprõchruum, im bairischè Dialèkt, wörd s Wort Pichl statt Büèl bruucht. Vo allèm s Wort Büèl hèt scho vill abgleiteti Wörter.[1] Wurzel ist althochdütsch buhil, zu mittelhochdütsch bühel „Hügel, Anhöhe“. Büèl isch nò im Tirolischè/Salzburgerischè un im Vorarlbergisch/Westschwizerischè in Gebruuch, wo s übberall statt Hügel vowendèt wörd.

D Variantè sin vylfältig:

  • Bühèl, Büül; Püül
  • Büchl, Büchel; Buhl im Elsässischè.
  • Bichl, Bichel
  • Byl, Byèl, Bylè
  • Buck, Buckel im Südbaddischè un am Hochrhy un im Schwarzwald
  • Hoger im mittlerè un südlichè Hochalemannisch, ergo i wittè Deile vom Schwyzerdütschè.

Dr Bööler isch e Passübergang vom Suuretal über d Hogerreihe vo dr Hochwacht is Wynetal im Kanton Aargau.

Als Hèrkumpftsnamè isch Büchler, Bühler un Böhler i dè alemannischè Dialèkt odder Pichler, Bichler, Pichlarn i dè bairischè Dialèkt odder Formè wie

  • Zumbüèl, Ambyl – ‚dè (obbè/unnè) am Büèl isch‘
  • Birchèbihl, Sandbiller, Breitèpöhler, Lindbüèchel un Birnbiggl – nôcheri Beschriibung vum Büèl

un mengs Andres wit vobreitet.

Im Bairischè git s folgendi Variantè:

  • Pichlbauer, Pühlhofer, Buglmeier – ‚Buèrè(hof) am Büèl‘
  • Sunnèbichler

Am Mittelrhy git s folgendi Variantè:

  • Beul, Beuel, Obberbeul
Perlacher Mugl, Münchè

Hügel sèlber isch als Wort èrscht sit èm 16. Johrhundert übberliferèt un hèt wènnig Iifluss uff dè Namensschatz gnõ.[1] S findet sich abber mittelhochdütsch houc, wo i dè Haug, Hauck erhaaltè isch - dört isch abber in Personnènammè è Ableitig uss Hugo als Patronǜm wòrschinlicher.[1]

d Länzburg ligt uf em Hoger über dr Stadt Länzburg

Im Norddütschè sait mò Hövel, Hübel, au sèlli Form ebbèfalls rychhaltig:[1]

  • Hövel, Heuvel
  • Hubel, Hübel, Hibl
  • un i dè Mischform zuè ‚Hügel‘: Heigl, Heugel

Bi Personnènammè isch abber immer è möglichi, ebbèfalls seer wòrschinlichi Ableitung uss Hof aaznää.

d Chile uf em Hoger bi Stauffe

Insgsamt git dè Dütsche Wortatlas[2] übber 50 voschidni Nammè für Büèl, wo in Dialäkt lebèndig sin. Dezuè ghörèd:

  • rheinisch Knipp, nidderdütsch Knap, Mosel-Nahegebièt Knopp, Knupp[3]
  • Kuppe/Koppe (wòrschinlich zuè lat. cuppa ‚Bècher‘)
  • Stauf/Staff ‚(umdrülltè) Bècher‘, wiè bi Staufè, Staufèbärg
  • Buckel, abchürzt Buck odder au Buggel un Büggele.
  • Kogel/Kofel im Alpèruum, au für kuppelartigi Gipfelformationè
  • Kulm uss lat. culminare odder slaw. chlm
  • Mugl
  • Nock (woll slaw., luèg Nockbärg)
  • Gupf, vowandt mit Gipfel
  • Klapf
  • Donk, Bulte, Horscht nördlich für Erhebungè im Moor- un Marschland
  • Brink nidderdt. ‚Grasbüèl‘
San Gimignano, Toskana, Italiè

Büèl als Sidlungsschtätti[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Büèl sin früèner bevorzugti Ört gsi, um è Sidlungè un Voteidigungsaalaagè z bauè, well mò vo dört èn Übberbligg übber diè umligendi Landschaft ghaa hèt un d Aagriifer größeri Schwirigkeitè cha hèn, sèlli z erobèrè, bsunders mit èrè schwèrè Uusrüschtung. Mit dè Wachsè vo dè Städt, dè induschtrièllè Vofüègbarkeit vo Sprèngschtoff un dè Änderig vo dè Chriègstagtik zugunschtè von èrè höchèrè Mobilidät hèn sich söttigi tagtischi Vordeil allerdings voflüchtigt. Für diè zmeischt vo Buèrè besidletè Büèldörfer hèt sich bi dèrrè Laag dè Vorteil ergää, dass d Fälder uff èm Dalboddè unnè grossflächig bruuchbar un nit vo Dörfer unterbrochè worrè sin. Witerhy hèt diè Laag dè Vorteil vo drochènè Füèß bi Übberschwemmungè.

Weblinggs[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Hügel – Sammlig vo Multimediadateie

Einzelnõchwys[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Konrad Kunze: dtv-Atlas Namenkunde. 1. Auflage. dtv-Band 2490. dtv, München 1998, ISBN 3-423-03266-9, Oberflächengestalt der Landschaft. Bodenerhebungen, S. 97, Sp. 2 (Vobreitungskartè Hövel/Bühler/Pichler S. 96).
  2. Deutscher Wortatlas. Band 4, S. 10.
  3. Verbreitigskartè Knopp/Knupp/Knipp/Knapp(en) Kunze S. 96
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