Flussfünd us de Tuur im Toggeborg

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de Fundplatz bi Schwaarzebach

Bi de Flussfünd us de Tuur handlets sich um Fundobjekt us Metall, wo i de Joore 1997 und 1998 vo Goldwäscher a zwoo Stele i de Tuur im Toggeborg borge woore sind, nämmli bi Schwaarzebach und Underbazed. Die Fünd sind för d Sidligsgschicht vom Toggeborg wichtig und zaiget, ass scho i de Bronzezitt Mentsche is Toggeborg choo sind. Witter chamer us de Fünd schlüüsse, as oberhalb vo de Fundstele - wo waiss mer nööd - im 1. Joorhundert v.Chr. Sidlig gsii si mue und o as i de Röömmerzitt do Mentsche underwegs gsi sind.

Fundumständ[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Di beede Fundört liget nöd mee as drai Kilomeeter Loftlini usenand. De underi Fundplatz litt under de Iisebaabrugg bi Schwaarzebach, de oberi Fundplatz litt ööstlich vo Underbazed. D Fundobjekt sind vo Goldwäscher gfunde und gsammlet wore. Archäolooge hend die denn undersuecht. Öber d Hälfti vo de rund 300 Kilo Metallobjekt sind Nägel und öppe e föftel Aaltmetall, womer nöd archäologisch uuswerte cha oder nöd fo Intressi sind. De Rest isch inventarisiert und undersuecht wore. Demnoo stamed us Schwaarzebach 521 und us Underbazed 1238 inventarisierti Fundobjekt. Die Fünd sind nöd di anzige und erste, womer i de Tuur gfunne hett. So isch scho früenner i de Nööchi fo de Fundstell bi Schwaarzebach e Bieli us de Bronzezitt gfunde woore.

Die Fundgegeständ chönd absichtlich oder unabsichtlich in Fluss inegroote sii, well mer si verloore hett oder bimene Umfall oder bi Öberschwemmige oder me hett si in Fluss inegrüert um si looszweere oder absichtlich im Fluss as Opfer deponiert. Die Objekt wered natüürli vo de Ströömig abegspüelt und bliibet denn a gwösse Stele hange, well d Ströömigsverhältnis bsundrigs sind. Da sind Stele wo d Ströömig gwöönli nume schwach isch. A dene Stele lageret sich o Goldflitter ab.

Fundgegestend[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Di ältiste Fundgegestend stamed us de Mittlere Bronzezitt ab öppe 1550 v.Chr. und degget ali Zittperioode bis i d Noizitt ab, uusgnnnoo isch di früeni Isezitt. Si sind meistens us Ise, seeltniger us Bronze. Di chlinste Objekt sind Glofe, anderi Gegeständ, wo zo de Chlaidig ghööred sind Görtelschnalle, Schmugg, dronder o christlichi Chrütz, denn no Schlössel, Münze, Muultrummle, Hufise, Angelhöögge, Pfiilspitze, Messer und Schwert. Us de Bronzezitt stamed nume wenig Objekt. Vo de Münze sind sibe cheltisch (1. Joorhundert v.Chr.) und sechs röömisch, anderi stamed us de Noizitt, voralem Schwiizer Münz. Guet vertrette sind Objekt usem Mittelaalter und bsunders us de Noizitt.

Uusweertig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Die Fünd sind e wichtigs Zügnis för d Sidlgisgschicht vom undere Toggeborg (Under- und Aalttoggeborg), wo archäologisch ganz schlecht erforscht isch. Me cha erchene, as im ondere Toggeborg i de Mittlere Bronzezitt (1550–1350 v.Chr.) Mentsche glebt ghaa hend. Di sechs Glofe us dere Zitt chönnted as Opfer deponiert woore sii, aber da isch recht uugwöss. Woorschiinlicher isch daa bim Bronzeschwert vom Typ Rixheim, wo us de spoote Bronzezitt (1350–800 v.Chr.) stammt. O bi Wiifelde im Tuurgi sind zwai Schwerter vom Typ Rixheim i de Tuur gfunne wore. Us de spoote Bronzezitt stamed vo dene beede Fundplätz no e Pfiilspitz und zwee Angelhöögge, ann devoo is massiv baut, wiemers för gröösseri Fisch wie Forele oder Hecht bruucht. Bronzezittliche Fünd us anderen Orte zaiget, as uf de Sant Iddaburg und uf de Glattburg bi Oberbüre, grad öber de Tuur, i de spoote Bronzezitt Mentsche ghuuset hend. Us de Hallstattzitt (800–480 v.Chr.) gits e kai Fünd vo dene beede Stele. Us de Latènezitt (480–15 v.Chr.) stamed meriri Fünd, vor alem us de spoote Epoche. Drunder sind sibe cheltischi Silbermünze usem 1. Jh. v.Chr. Die wiiset druf hii, as oberhalb vo de beede Fundplätz e Sidlig gsii sii mue. En andere Ort wo i de spoote Latènezitt Mentsche glebt hend, isch bim Cholberg, wo öppe i de Mitti vo de beede Fundplätz litt. Vo doo stammt nemmli e Handmöli us Stai us dere Zitt.

Zo de Fünd us de Tuur ghööred o sechs röömischi Münze und meriri Fible us de Chaiserzitt (15 v.Chr.–284). Anderi röömischi Münze sind z Oberhelffetschwiil, ofem Eppeberg, z Oberglatt und denn no bi Ufhofe, im Sunetaal und uf de Glattburg, ali i de Gmaind Oberbüüre, grad a de Grenze zom Toggeborg, gfunde wore. Us de Spootantiiki (284–500) sind kai Fünd us de Tuur bikannt. Nume d Münze vom Chaiser Magnentius (350–353), wo ufem Eppeberg gfunde woren isch, stammt us dere Zitt. Früemittelaalterlichi Fünd gits nöd grad fill. Usem 6. oder 7. Jh. chömed drai Pfiilspitzen us Ise. E Gürtelbschlääg us Ise stammt us de Mitti vom 7. Jh. und hett woll zonere draitailige Saxgürtelgarnitur ghöört. E Riemezunge datiert is 8. Joorhundert. Hooch- und spootmittelaalterlichi Fünd (1050–1500) gits scho recht vill. Dezue ghööret uuffälig vill Gegeständ, wo mit Ross ztue henn, wie Hufise, Spore oder e Stiigbögel. Zwoo Sichle us Ise zaiget as Chorn aabaut woren isch. Vo de fööf gfundne Muultrummle cha aini is Spootmittelaalter datiert were. D Fünd us de Noizitt (ab 1500) gend e Bild ab öber de Alltaag vo de Toggeborger. Dodezue ghööred Chetteli mit iigravierte Neme oder Erinnerigstugg vo Wallfaartsort wie Fischinge oder Aisidle. Bsundrigi noizittlichi Fundstugg sind zum Biispil e Chüngelipistole usem erste Viertel vom 20. Joorhundert oder e Goldring mit de Gravur „Bianca 1. Mai 1970“.

Literatuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Irene Ebneter: Verloren – geopfert – entsorgt. Flussfunde aus der Thur bei Schwarzenbach und Unterbazenheid (Kanton St. Galen). In: Jahrbuch der Schweizerischen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte 88 (2005), 255–281.