Emil Kübler
Dialäkt: Schwäbisch |
Dr Emil Kübler (* 16. Abril 1909 en Honau – der Ort gheert heit zor Gmoid Lichtastoi em Landkreis Reitlenga; † 8. Mai 1981 en Bad Boll) isch a deitschr Kombonischt ond Kirchamusiker gwäa.
Aus seim Leaba
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Herkonft ond Ausbildong
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Em Emil Kübler sei Vaddr isch Pfarrer en Honau gwäa. So isch’r scho als kloiner Bua fescht mit dr Kirch vorbonda gwäa. Als Schialer hot’r drvo draimt, emol a beriimtr Pianischt oder Schauspiiler zo werda. Deshalb hot’r noch em Abidur en Stuegert an dr Musikhochschuel ogfange, Klaviir ond Orgl zo studiira (ob er wirklich Abitur gmacht hot, isch fei osicher, en soiner Autobiographie isch bloß vom Schulabbruch di Red, ned vom Abitur)[1]. Neabaher hot’r au no Schauspiilondericht gnomma. Langfrischtig durchgsetzt hot sich abr sei Hang zor Kirchamusik.
Em Kriag
[ändere | Quälltäxt bearbeite]1941 isch’r zom Kriag eizoga worda. Sein Dinscht an dr Front hot abr grad emohl oi Johr dauret, bis em deet sei reachda Hand – net dr Arm, wia mr manchmol leasa koo – abgrissa worda isch. Fir en Musiker, wo gwohnt ischt, mit zwoi Hend a Instrument zo spiila, isch der Oofall natiirlich a Kadaschtrof gwäa. Spätr hot’r des Schicksal en seim Gedicht „Schmerz und Überwindung“ verarbeitet. Abr au drhoim en Musberg em Landkreis Esslenga isch’r vom Kriag et vorschont bliiba: Zwoimol hend en seim Haus Bomba eigschlaga. Noh während-em Kriag hot en dr Degerlocher Dekan Hermann Kopp zom hauptamtlicha Bezirkskirchamusikwart fir da ganza Filderbezirk ernannt.
Nochkriagszeit
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Weil abr des Wort „Wart“ fir da Emil Kübler noch em Kriag mit ma Gschmäckle aus dr Nazizeit behaftet gwäa ischt, hot dr oifach sei Berufsbezeichnong aagändret en „Bezirkskantor“. Dean Titl geit’s heit noh. Mr ko also saga, dass dr Emil Kübler dr erschde Kirchabezirkskantor en Wirteberg gwäa ischt. Der Bezirk vo Degerloch ischt – vergleicht ma’n mit heit – riisagrauß gwäa: er hot vo Degerloch bis Esslenga ond Nirdenga greicht. Jeden Chor hot’r mit seim Fahrrädle aufsuecha missa. Weil d Oforderonga vo de Sänger hegscht ondrschiidlich gwäa send, hot’r neie Chorsätz komboniert, vo saumäßig leicht bis kreizschwer. Weil’r s herkemmliche Nodamatrial mit oira Hand uf dr Orgl net spiila hot kenne, isch em nix andrs iibrig bliiba, als des gengige Repertoar fir de lenk Hand ond Doppelpedal zo bearbeida.
Ruhestand
[ändere | Quälltäxt bearbeite]1973 isch dr Emil Kübler en Ruhestand ganga ond bald drnoch mit seira Frau noch Auschdralia ausgwandret. Trotzdem hot’r da Kontakt zo seira Hoimet beibhalda ond ischt emmr mol wiidr ens Schwobaland zruckkomma, so au em Johr 1981, wo-n’r bei dr Evangelischa Akademii Bad Boll en Vortrag iibr Auschdralia hot halda wella. So weit isch’s abr nemme komma, weil’r kurz vor seim Vortrag gschtorba isch.
Sei letschda Ruah hot dr Emil Kübler uf em Kirchhof vo Musberg – des ischt heit a Stadtdoil vo Leifelda-Echderdenga – gfonda.
A kloina Auswahl vo seine Werk
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Kantada
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Du meine Seele, singe fir Bläser ond Chor
- Schwäbische Sauerkrautkantate fir Soli, Chor ond Orkeschtr (dozua hot’r au da Tekscht gschriiba)
- Die Schneekantate fir an zwoistemmiga Kenderchor mit Begleidong vo zwoi Geiga, zwoi Blockfleeda, amma Cello (odr Fagott), Triangla ond Rätscha (au dozua isch dr Tekscht von-em selbr)
Vierstemmige Sätz fir en gmischda Chor
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Macht hoch die Tür
- Den die Hirten lobeten sehre
- O du fröhliche
- Christe, du Schöpfer aller Welt
- Wir wollen alle fröhlich sein
- Nun bitten wir den Heiligen Geist
- Liebster Jesu, wir sind hier
- Im Friede dein, o Herre mein
- Christe, der du bist Tag und Nacht
Literatur
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Martin W. Hagner: Württembergs erster Bezirkskantor, Württembergische Blätter für Kirchenmusik, Heft 5/2009, S. 14 – 15, ISSN 0177-6487
- Emil Kübler: Aus dem Leben des „Krautkantors“. Mit persönlichen Erinnerungen von Albrecht Goes und Albrecht Müller-Schöll. Quell Verlag, Stuttgart 1979.
- Neues Chorgesangbuch, Hänssler-Verlag Neuhausen-Stuttgart (1959)
Fueßnote
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- ↑ Emil Kübler: Aus dem Leben des „Krautkantors“. Mit persönlichen Erinnerungen von Albrecht Goes und Albrecht Müller-Schöll. Quell Verlag, Stuttgart 1979, S. 95.