Eidgenössischi Volksiniziativä «gägä d Abzockerei»

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy

Di Eidgenössischi Volksiniziativä «gägä d Abzockerei» (au «Abzocker-Iniziativä» oder «Minder-Iniziativä» gnännt) isch än eidgenössischi Volksiniziativä, wo 2005 vom Thomas Minder lanciert wordän isch. Dr Minder isch en Unternähmer us em Kanton Schaffhuusä, wo sit 2011 au Ständerat isch. D Iniziative isch ä Reaktion uf Vergüätigä vo äinzälnä Manager in grossä Schwyzär Untärnämä und Bankä gsy, wo mä als exorbitant empfundä hät. Us dä Sicht vo dä Iniziantä händ diä glychzitig di wältwyti Finanzkrisä ab 2007 mitverursacht und s wältwyti Finanzsischtem in Gfaar bracht. D Iniziativä isch am 3. März 2013 zur Abschtimmig choo und tüütlich aagnoo wordä.

Inhalt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Iniziativä bezwäckt s Verbot vo Abgangsentschädigungä und Voruszaligä für Verwaltigsröt vo börsäkotiärtä Untärnämä, äs Verbot vom Organ- und Depotschtimmrächt und verlangt, dass d Pensionskassä im Sinn vo irnä Mitglidär a dä Generalversammlig abschtimmä müänd. Glichzytig forderät si di jährlichi Waal vom Verwaltigsratspräsidänt und vo dä äinzälne Verwaltigsratsmitglidär dur d Aktionär und verlangt d Ifüärig vo dä elektronischä Fernabschtimmig.

Iniziativtext[1][ändere | Quälltäxt bearbeite]

I

D Bundesverfassig vom 18. April 1999 wird wi folgt geändäret:

Art. 95 Abs. 3 (noi)

3 Zum Schutz vo dä Volkswirtschaft, vom Privateigentum und vo dä Aktionärinne und Aktionär sowiä im Sinn vonärä nachhaltigä Untärnähmäsfüärig reglät s Gesetz di im In- oder Usland kotiärte eidgenössischä Aktiägesellschaftä nach folgendä Grundsätz:

a. D Generalversammlig stimmt jährlich über d Gsamtsummä vo allnä Vergüätigä (Gäld und Wert vo dä Sachleischtigä) vom Verwaltigsrat, dä Gschäftsleitig und äm Byrat ab. Sie wählt jährlich d Verwaltigsratspräsidentin oder dä Verwaltigssratspräsident und einzeln d Mitglidär vom Verwaltigsrat und vom Vergüätigsuuschuss sowiä di unabhängigi Schtimmrächsechtsverträterin oder dä unabhängig Schtimmrächtsverträtär. D Pensionskassä schtimmäd im Intärässä vo irne Versichäräte ab und legäd offä, wiä si gschtimmt händ. D Aktionärinnä und Aktionär chönd elektronisch fernabschtimmä; d‘Organ- und Depotschtimmrächtsverträtig ischt verbotä.

b. D Organmitglidär bechömäd ä käi Abgangs- oder andäri Entschädigung, käi Vergütig im Voruus, käi Prämiä für Firmenchäuf und -verchäuf und ä käin zusätzlichä Berater- oder Arbätsvertrag vonärä andärä Gsellschaft vo dä Gruppä. D Füärig vo dä Gsellschaft cha nöd an ä juristischi Person delegiärt werdä.

c. D Schtatutä regläd d Höchi vo dä Kredit, Darlehä und Räntä a d Organmitglidär, iri Erfolgs- und Betäiligungsplän und d Aazal Mandat ussärhalb vom Konzern sowiä d Duur vo dä Arbätsverträg vo dä Gschäftsläitigsmitglidär.

d. Ä Widerhandlig gägä d Beschtimmigä nach Buächschtabe a-c wird mit ärä Freihäitsschtraf vo bis zu drüü Jaar odär änärä Gäldschtraf vo bis zu sächs Jahräsvergüätigä beschtraft.

II

D Übärgangsbeschtimmigä vo dä Bundesverfassig werdäd wiä folgt ergänzt:

Art. 197 Ziffer 8 (noi)

8. Übärgangsbeschtimmig zum Artikäl 95 Absatz 3

Bis zum Inchraftträtä vo dä gsetzlichä Beschtimmigä erlaat dä Bundäsrat innärhalb vomänä Jaar nach dä Aanam vom Artikel 95 Absatz 3 durchs Volk und d Schtänd di erfordärlichä Uusfüärigsbeschtimmigä.

Geschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Am Aafang vom 21. Jahrhundärt isch äs i dä wältwyt tätigä Grossunternemä zu al wytumä als übärtribä empfundänä Entlöhnigä vo dä Manager i Form vo Vergüätigä und Abfindigä cho, währänd iri Unternemä oft Verlüscht gschribä händ. 2005 hät dä Schaffhuusär Chliuntärnemer Thomas Minder di Eidgenössischi Volksiniziativä gägä d Abzockerei lanciärt, wo schläisslich am 26. Februar 2008 mit 118'583 beglaubigtä Untärschriftä ygräicht wordän isch.[2]

Abschtimmigsergebnis[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Abzockerinitiative – vorloifigi amtlichi Ändergebnis[3]
Kanton Ja (%) Nein (%) Beteiligung (%)
Aargau Aargou 66,8 % 33,2 % 44,4 %
Appenzell Ausserrhoden Appezäll Osserode 66,3 % 33,7 % 51,8 %
Appenzell Innerrhoden Appezöll Inneroode 61,0 % 39,0 % 41,9 %
Basel Landschaft Baselbiät 67,5 % 32,5 % 44,5 %
Basel Stadt Basel-Stadt 67,3 % 32,7 % 49,4 %
Bern Bärn 70,3 % 29,7 % 42,8 %
Freiburg Frybùrg 70,3 % 29,7 % 44,5 %
Genf Gänf 67,7 % 32,3 % 46,5 %
Glarus Glaris 69,6 % 30,4 % 36,1 %
Graubunden Kanton GraubündenKanton Graubünden Graubünda 65,5 % 34,5 % 56,2 %
Jura Jura 77,1 % 22,9 % 40,6 %
Luzern Lozärn 66,3 % 33,7 % 46,2 %
Neuenburg Nöieburg 71,9 % 28,1 % 41,7 %
Nidwalden Nidwaudä 57,7 % 42,3 % 49,0 %
Obwalden Obwaldä 56,1 % 43,9 % 51,6 %
Schaffhausen Schaffhuuse 75,9 % 24,1 % 64,9 %
Schwyz Schwyz 60,8 % 39,2 % 49,2 %
Solothurn Soledurn 67,9 % 32,1 % 48,6 %
St Gallen Sanggale 66,4 % 33,6 % 44,0 %
Tessin Tessin 70,7 % 29,3 % 41,5 %
Thurgau Thurgau 70,5 % 29,5 % 43,1 %
Uri Uri 64,3 % 35,7 % 41,4 %
Waadt Waadt 66,5 % 33,5 % 41,4 %
Wallis Wallis 63,7 % 36,3 % 67,8 %
Zug Zoog 58,2 % 41,8 % 51,9 %
Zurich Züri 70,2 % 29,8 % 47,0 %
Eidgenössisches Wappen ÜÜÜSchwyzärischi Eidgenossäschaft 67,9 % 32,1 % 46,0 %

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Fuessnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Dä Text vo dä Eidgenössischä Volksiniziativä «gägä d Abzockärei» uf dä Website vom Bund (admin.ch)
  2. Iniziativkomitee «gägä d Abzockerei»: Iräichig «gägä d Abzockerei» (Memento vom 28. Jänner 2013 im Internet Archive). 26. Februar 2008
  3. Vorlage Nr. 568 - vorläufige amtliche Endergebnisse. Bundeskanzlei, 3. März 2013, abgruefen am 3. März 2013.