Bundschueh-Bewegung

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Dialäkt: Oberrhiinalemannisch (Kaiserstuehl)
Ufständischi Buure, won e Ritter unzingle
Us em Trostspiegel vo 1539.

Im spote Mittelalter hets im Oberrhiingebiät mehreri Ufstandsversuech vu dr Büüre gää - si sin unter em Namme Bundschueh bekannt. D Unterdruckung un d Üssüügung dur dr Adel un dur dr Klerus isch nimmi zum Üshalte gsii - des het drzue gfiährt, ass dr konservativscht Deil vum Volk rebällisch wore isch. Revolutionär an däne Bewegunge isch gsii, ass si sich nit numme mit ere einzelne Forderung gegen e bstimmte geischtlige oder wältlige Landesherr, Grundherr, Grichtsherr, Gäldverleiher usw. gwändet hän, nai, si hän immer meh d Befrejung vum ganze Büürestand zum Ziil gha. Un s isch nit numme um d Büüre gange, nai, um dr "arm mann" im allgmeine, um d breit Unterschicht in Stadt un Land. Diä Programmatik isch vu Bundschueh zu Bundschueh radikalisärt, üsboije un verfejneret wore. Dr Gedanke, ass in däm Kampf d "gettlig Grächtigkeit" durgsetzt wäre soll, isch vu Mol zu Mol dittliger üsdruckt wore. D Unzfriideheit vu dr Büüre am Oberrhiin isch dur s Vorbild vu dr Eidgnosseschaft verstärkt wore, si hän d Schwiz as Vorbild fir e frejheitligs, volkstimligs Staatswäse agsähne. Großes Ufsähne hets gä, wu anne 1499 d Schwiz ime erfolgriche Griäg aü no ihre Unabhängigkeit vum Riich het kenne durfächte. Bemerkenswärt isch, ass alli Bundschueh nit am Rhiin Halt gmacht hän, si hän alliwiil uf dr andere Sitte (im Elsiss bzw. im Badische) Bundesgnosse gsuecht un gfunde. D Ufständ sin eso blant gsii, ass e gleine, gheime Hüffe mit em Bundschueh-Fähnili losziägt go Stellunge vum Gegner iberrasche un go e Stadt iinämme. Dr Bundschueh hätt eso vu Erfolg zu Erfolg meh Zueläuf sotte bikumme - s Brinzip vu dr Lawiine.

D Bundschueh im Einzelne[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Bundschueh-Bewegunge hets gää:

  • S erscht Mol anne 1493 in dr Derfer zwische Schlettstadt un Obernai im Unterelsass - do ischs gege s bischeflig Gricht z Stroßburg un gege s kaiserlig Hofgricht im wirttebärgische Rottweil gange, wu im wältlige un im geischtlige Adel un in dr Kaüflit gholfe hän, d Büürslit üsznämme un z ruiniäre. Glichzittig ischs gege dr Zinswucher vu Jude gange. Dr Hans Ulman, dr ehmolig Burgemeischter vu Schlettstadt un dr Jakob Hanser, dr Schultheiß vu Blienschwiller, sin d Afiährer vum Bundschueh gsii. Diä Ufständische hän sich welle in dr Schwizer Eidgnosseschaft aschliäße.
  • Anne 1502 isch in dr Gegend vu Bruchsal, im Bistum Speier, e zweite Bundschueh organisiärt wore. Do ischs gege Stiirforderunge vum verschuldete Bischof un Landesherr Ludwig gange, un gege sini Schikane im Bezug uf d Wald- un Weidnutzung. Dr Afiährer vum Bundschueh isch dr Joß Fritz, e Büür vu Untergrombach, gsii.
  • Nägschte Bundschueh: 1513 z Lehe bi Friiburg i.B. un in verschiidene Briisgaüer un Markgräfler Ortschafte.
    Dr Bundschueh-Blatz z Lehe
    Do ischs um d Schikane, d Rächtsbrich un dr Zinswucher vum Grichtsherr Bathasar von Blumeneck un andere Herre gange, zuedäm um d Komplizeschaft vum kaiserlige Gricht z Rottweil un vu dr geischtlige Grichter mit dr Herrschafte. S oberscht Ziil vu dr Büüre isch do gsii, ass si "furterhin keinen Herren me wolten haben und gehorsam sin, dan allein den Keiser und den Babst" - diä wittgängig Forderung isch do zum erschte Mol dittlig belegt. Dä Ufstand isch dur dr Eifer vum Friiburger Rat erschtens emol bsunders grindlig niidergschlage un zweitens emol dur Grichtbrotokoll usw. bsunders guet dokumäntiärt. Dr Afiährer isch dr Joß Fritz gsii.
  • Anne 1517 ischs im e große links- un rächtsrhiinische Gebiät - im Unterelsass, im e Deil vu dr Ortenaü un vum Briisgaü un im e gleine Deil vum Markgräflerland zum e wittere Bundschueh kumme - in iber 100 Ortschafte sin Ahänger nochgwiise. Vorrüsgange isch dr Arm Konrad z Bihl. Eso e große Radius het kenne erreicht wäre, wel Gaükler, üsdiänti Landsgnächt un Bättler as Werber iigsetzt wore sin, wu nit so wortkarg un ortsfescht sin wiä Büürslit. Einzelni Forderunge üs einzelne Ortschafte sin vu däm Ufstandsblan nit bekannt: s isch drum gange, sich ganz vu dr ganze Obrigkeite z befreje, numme dr Kaiser un Babscht hätte sotte bliibe. Alli Belaschtunge dur dr Adel un d Stedt hän solle abgschafft wäre; mer het sich welle dr freje Schwiz aschliäße. Afiährer isch wider dr Joß Fritz gsii, drnäbe wird aü e Stoffel vu Friiburg gnännt.

S Änd[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Alli viär Bundschueh-Bewegunge sin no vor em uffene Ufstand verrote wore un gscheiteret; ihrini Rädelsfiährer sin umbrocht wore, wämmer si verwitscht het. 1502 hets e Erlass vum Kaiser Maximilian gä, wu as Strof fir d Bundschueh-Rädelsfiährer feschtglegt wore isch: Schleipfe mit Ross zum Richtblatz, drno Kepfe un Viärdeile un schliäßlig d Enteignung un Vertriibung vu ihrene Kinder. In dr bloße Mitwisser het mer solle d Schwurfinger abhaüe. Dr Adel un d Stedt sin bim Gständnis-Rüsbrässe dur d Folter un bim Strofe mit greschter Brutalität vorgange. Allerdings hän aü d Bundschueh-Ahänger nit vorgha, zimperlig mit ihrene Gegner umzgoh: Wär sich ihne nit het welle aschliäße, het solle dot gschlage wäre. Wänn aü keine vu däne viär Bunschueh Erfolg gha het, isch doch dr Bundschueh-Gedanke nooch 1517 iberal im sidweschtditsche Gebiät üsserhalb vu dr Schwiz in dr Luft gläge. Anne 1524 ischs in dr Grafschaft Stiählinge zum e letschte Bundschueh kumme. Dä isch zum Ditsche Büüregriäg üsgwagse.

Literatür[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Wikisource Der Bundschuh zu Lehen im Breisgau im dütschsprochige Wikisource

  • Thomas Adam: Joß Fritz – das verborgene Feuer der Revolution. Bundschuhbewegung und Bauernkrieg am Oberrhein im frühen 16. Jahrhundert. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2002, ISBN

3-89735-192-7 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission der Stadt Bruchsal. Band 20)

  • Friedrich Engels: Der deutsche Bauernkrieg. 15. Auflage. Dietz, Berlin 1987, ISBN 3-320-00291-0
  • Albert Rosenkranz: Der Bundschuh. Die Erhebungen des südwestdeutschen Bauernstandes in den Jahren 1493–1517. Winter, Heidelberg 1927 (Schriften des wissenschaftlichen Instituts der Elsaß-Lothringer im Reich)
  • Wilhelm Zimmermann: Allgemeine Geschichte des großen Bauernkrieges. 3 Bände, Stuttgart 1841-1843; 2. Auflage in 2 Bänden unter dem Titel Geschichte des großen Bauernkrieges, Stuttgart 1856; viele weitere Ausgaben
  • Allgemeine Geschichte des grossen Bauernkrieges Erster Theil, Von Wilhelm Zimmermann, Stuttgart, Franz Heinrich Köhler, 1841 Digitalisat uf books.google.de
  • Allgemeine Geschichte des grossen Bauernkrieges Zweiter Theil, Von Wilhelm Zimmermann, Stuttgart, Franz Heinrich Köhler, 1842 Digitalisat uf books.google.de,
  • Geschichte des grossen Bauernkriegs 1. Band: Nach den Urkunden und Augenzeugen Von Wilhelm Zimmermann, Veröffentlicht von Rieger'sche Verlagsbuchhandlung (A. Benedict), 1856 Digitalisat uf books.google.de
  • Geschichte des grossen Bauernkriegs 2. Band: Nach den Urkunden und Augenzeugen Von Wilhelm Zimmermann, Veröffentlicht von Rieger'sche Verlagsbuchhandlung (A. Benedict), 1856 Digitalisat uf books.google.de

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