Dr Basler Juudepogroom

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Dialäkt: Baseldütsch

Bim Basler Juudepogroom si am 16. Januar 1349 z Basel schetzigswiis fufzig bis sibzig Juude umbrocht worde und die ersti jüüdischi Gmäind z Basel isch zerstöört worde. Dr Pogroom isch äine vo vile gsi, wo wäärend dr erste middelalterlige Pestpandemii woorschinlig vo de Obrikäite im Gebiet vom südlige Oberrhii organisiert worde si.

Dr Pogroom[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Vorgschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

1348/49 het in Öiropa an vile Ort e Juudeverfolgig aagfange. Die isch im ene änge Zämmehang mit dr erste Pestwälle gstande, wo sich vo Südöiropa gege Norde usbräitet het. D Lüt häi nid gwüsst, was mä drgeege chönn mache und Grücht vo Brunnevergifdige und Äänligem si ufchoo und mä het behauptet ass d Juude eso d Christe welle usrotte. Im Dezämber 1348 isch d Pest z Basel zwar nonig usbroche, aber d Bedroig vo de Juude isch eso gsi, ass e baar us dr Stadt gflüchdet si. Um d Wienacht isch dr jüüdischi Friidhoof verwüestet worde.

Aagriff uf d Juude, wo under em Schutz vom Kaiser gstande si, häi d Glaubwürdigkäit vo dr lokale Obrigkäit de Riichsvögt gegenüber in Froog gstellt. No 1345 häi sich d Magistrat im südlige Oberrhii im ene Landfriidensbündnis bsundrigs gege Buurebande zämmegschlosse, wo Juude verfolgt häi, und 1347/48 si e baar Basler Aadligi verbannt worde, wil si Juude überfalle häi. Dr Grund für d Aagriff isch grösstedäils wirtschaftlig gsi. E groosse Däil vom Basler Aadel het schweeri Schulde bi de Juude ghaa. Drzue isch choo, ass brivilegierti Achtburger Bankgschäft häi afo mache und Konkurränte vo de jüüdische Gäldverdleener worde si. Wil s überall Pestpogrom gee het, het mä au z Basel juudefindligi Usschritige afo erwääge. So häi sich im Januar 1349 dr Stroossburger Bischof, d Verdräter vo de drei Stedt Stroossburg, Freiburg im Brisgau und Basel, und elsässischi Herrschaftsdraäger z Benfeld droffe und häi drüber greedet, was mä mit de Juude wurd mache. Es isch woorschinlig drum gange, wie mä d Juude chönnt looswärde, eso ass sii sälber im Hindergrund wurde bliibe. Es het in de middelalterlige Stedt e gwaltberäiti Underschicht gee, wo mä het chönne ufstachle. Drzue isch no cho, ass es uf d Fasnachtzit gangen isch, wo d Lüt sowiso aggressiver gsi si.[1]

Dr Mord[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Pogroom het am 16. Januar 1349 aagfange, wo ufghetzti Bande alli Juude, wo si häi chönne verwütsche, in ere Holzhütte uf ere Insle im Rhii iigsperrt häi.[2] Si häi denn d Hütte aazündet, und alli, wo din gsi si, si verbrennt oder verstickt. In de Kwelle isch überliiferet, ass es dreihundert bis säggshundert Opfer gee häig, mä dänkt aber, ass das zvil sige; die jüüdischi Gmäind z Basel het numen öbbe hundert Mitgliider gha, so dass es glaubhafter isch, ass denn zwüsche fufzig und sibzig Lüt ermordet worde si. E Hufe vo de jüüdische Chinder het mä verschoont, aber mä het sä zwangsdauft und in Chlöster verschleppt. Au e baar Erwaggsnigi si nid umbrocht worde, wo si in extremis konvertiert häi. Wo aber d Pest im Mai 1349 schliesslig usbroche isch, het iiri nöiji Religioon iine nüt ghulfe. Si si iigsperrt worde und mä het sä gfolteret, bis si zuegee häi, ass si bim ene Giftkomplott gege Basel mitgmacht häige, und denn si si hiigrichdet worde. Mä cha aanää, ass die jüüdische Hüüser und d Sünagooge blünderet worde si. Ändi 1349 si alli Juude, wo dr Pogroom überläbt häi, us dr Stadt gflüchdet gsi, und die jüüdischi Gmäind het sich ufglööst. Wie mä s z Benfeld woorschinlig abgmacht het, isch dä Pogroom nid dr äinzig bliibe. Z Freiburg im Brisgau het am 30. Januar e Pogroom stattgfunde und z Stroossburg am 14. Februar.

Basel het s kaiserlige Gebot missachdet und sich an de Kammerchnächt, wo äigetlig unaadastbar gsi si, vergriffe. Zitgenössischi und noochdräägligi Daarstellige vom Pogroom göön drvo us, ass d Zümft und s Volk am Pogroom schuld sige und nid dr Root. D Hindermänner us dr gsellschaftlige Füerigsschicht häi s fertig brocht, iiri Rolle bi de Eräigniss z verdusche und d Schuld uf d Volksmasse abzschiebe. Z Stroossburg het s non e Brozäss vor de Riichsautoridääte gee, z Basel isch vo so öbbisem nüt bekannt. Mit dr Vernichdig vo dr jüüdische Gmäind häi d Drootziejer iiri Ziil erräicht: Die jüüdische Guethaabe und Pfandrächt häi as erlosche gulte, und e baar Rächtsditel wie Huszinse si in christligi Händ choo. Dr Root het d Sünagooge und dr Friidhoof beschlaagnaamt. In dr Sünagooge het mä noch em Ärdbeebe vo 1356 brovisorisch Waare glaageret. Us em jüüdische Friidhoof het män e stedtische Wärkhoof gmacht, villicht zum d Graabstäi as Düürschwelle und für Reparatuure vo dr Stadtmuure z bruuche.[3] Äi Graabstäi het mä as Boodeblatte im Basler Münster verläit, eso, dass s Schrift unde und eso unsichtbar gsi isch.

Litratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. In dr Bööse Fasnacht si 1376 meereri Lüt ums Lääbe choo, wo wäärend eme Durnier wüetigi Bürger mit Waffe Habsburger Aadligi, wo in dr Stadt gsi si, aagriffe häi.
  2. D Laag vo dere Insle isch nid bekannt. Mä vermuetet si sig in dr Nööchi vo dr Mündig vom Birsig oder vo dr Wiise gsi.
  3. Vo de 570 jüüdische Graabstäi, wo mä in dr Middi vom 17. Joorhundert über die ganzi Stadt verströit het chönne gsee, si zwäi Drittel im Beriich vo dr Befestigung nooch zum Wärkhoof gsi.

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

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