Dr Juudepogroom z Stroossburg 1349

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Bim Juudepogroom z Stroossburg am Walentinsdaag 1349 (14. Februar) si mee as 2'000 jüüdischi Bürger vo dr Stadt Stroossburg ermordet worde.

Im Früelig 1348 isch s in Frankriich zu Pogroom an de Juude choo. Über Sawoye häi si sich denn bis zum Novämber 1348 au uf dütschsproochigi Gebiet verbräitet.[1] Im Januar 1349 si z Baasel und z Freiburg im Brisgau Juude lääbig verbrennt worde und am 14. Februar isch fast die ganzi jüüdischi Gmäind z Stroossburg umbrocht worde.

Dr Juudepogroom z Stroossburg (Emile Schweitzer)

Dr Umsturz[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Mäister vo dr Stadt, wo d Representante vom patrizische Bürgerdum gsi si, häi no brobiert, d Juude z schütze, aber im e Zumftufstand, wo vo de aadlige Familie understützt worde isch, si si entmachdet worde. D Aadelsfamilie vo de Zorn und de Müllehäim, wo 1332 us em Root und de Ämter verdrängt worde si, häi e groosse Däil vo iirer Macht zruggüberchoo und d Zümft, wo bis denn kä politischi Bedütig gha häi, häi s wichdigste Amt in dr Stadt chönne bsetze, das vom Ammaamäister. Die Revoluzioon isch mööglig worde, wil die mäiste Iiwooner vo dr Stadt d Macht vo de Mäister und bsundrigs vom Ammaamäister in dere Zit, em Peter Swarber, für z grooss ghalte häi[2] und s Volk au im Swarber sinere Politik, wo d „Juude gschoont“ het, het welle en Ändi mache.[3] E nöije Root isch gweelt worde und am Daag druf het dr Pogroom aagfange.

Dr Massemord[ändere | Quälltäxt bearbeite]

De nöije Machthaaber isch dr Schutzverdraag mit de Juuden egaal gsi und au ass d Stadt wägen eme Pogroom wirtschaftlig wurd Schaade nee. Die bäide abgsetzte Stadtmäister häi de Juude müesse verzelle, ass si sä us dr Stadt wurde begläite, und häi si zum Blatz müesse füere, wo si denn ermordet worde si. Dört het mä e Huus us Holz baut gha, het d Juude iine driibe, und s Huus aazündet. Säggs Daag lang häig s Füür brennt und alli Juude si umchoo. Nume die, wo sich häi lo daufe, Chinder und schööni Fraue sige verschoont worde.

D Folge[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S Ziil, vor allem vo de Aadlige isch s gsi, sich vo de Schulde z befreije. Au d Zumftmitgliider häi e Möögligkäit gsee, sich z beriichere. Dr Root het nämlig beschlosse, ass alles Baare vo de Juude under de Handwärker verdäilt wurd.

D Juude si äigentlig under em Schutz vom Köönig Karl IV. gstande, dä het aber nüt gmacht. Dr Stadt, wo hät sötte bestrooft wärde wägen em Massemord, isch nüt bassiert.

Kwelle[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Chronica Mathiae de Nuwenburg. In: Diese Reihe der Monumenta Germaniae Historica ist nicht bekannt Handschrift B [= Neuenburg].
  • Chronik 1400 (1415) des Jakob Twinger von Königshofen. In: E. Hegel (Hrsg.): Chroniken der deutschen Städte. Bde. 8/9: Die Chroniken der oberrheinischen Städte. Bde. 1/2, Leipzig 1870 [= Twinger von Königshofen].
  • Heinricus de Diessenhoven. In: A. Huber (Hrsg. aus dem Nachlass J. Böhmers): Fontes Rerum Germanicarum. Bd. 4, Stuttgart 1868, ND 1969 [= Diessenhoven].
  • Monumenta Germaniae Historica, Constitutiones et acta publica imperator et regum. Bd. IX, bearb. v. M. Kühn, Weimar 1974–1983 [= MGH Const. IX].
  • Straßburger Chronik des Fritsche Closener. In: E. Hegel (Hrsg.): Chroniken der deutschen Städte. Bd. 8: Die Chroniken der oberrheinischen Städte. Bd. 1, Leipzig 1870 [= Closener].

Litratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Friedrich Battenberg: Zur Rechtsstellung der Juden am Mittelrhein in Spätmittelalter und früher Neuzeit. In: Zeitschrift für historische Forschung 6, 1979, S. 129–183 [= Battenberg].
  • Neithard Bulst: Der Schwarze Tod: Demographische, wirtschafts- und kulturgeschichtliche Aspekte der Pestkatastrophe von 1347–1352. Bilanz der neueren Forschung. In: Saeculum 30, S. 45–67 [= Bulst].
  • Gerhard Dilcher: Die Stellung der Juden in Recht und Verfassung der mittelalterlichen Stadt. In: Karl E. Grözinger (Hrsg.): Judentum im deutschen Sprachraum. Frankfurt a. M., 1991 S. 17–35 [= Dilcher].
  • Philippe Dollinger: Das Patriziat der oberrheinischen Städte und seine inneren Kämpfe in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. In: Heinz Stoob (Hrsg.): Altständisches Bürgertum. Bd. II, Darmstadt 1978, S. 194–209 [= Dollinger].
  • František Graus: Pest – Geißler – Judenmorde. Das 14. Jahrhundert als Krisenzeit. (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 86) Göttinge 1987 [= Graus].
  • Alfred Haverkamp: Die Judenverfolgungen zur Zeit des Schwarzen Todes im Gesellschaftsgefüge deutscher Städte. In: ders. (Hrsg.): Zur Geschichte der Juden im Deutschland des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit. (Monographien zur Geschichte des Mittelalters 24) 1981, S. 27–93 [= Haverkamp 1981].
  • Alfred Haverkamp: Der Schwarze Tod und die Judenverfolgungen von 1348/49 im Sozial- und Herrschaftsgefüge deutscher Städte. In: Trierer Beiträge. Aus Forschung und Lehre an der Universität Trier. Sonderheft 2, 1977, S. 78–86 [= Haverkamp 1977].
  • Dirk Jäckel: Judenmord - Geißler - Pest. Das Beispiel Straßburg. In: Mischa Meier (Hrsg.): Pest. Die Geschichte eines Menschheitstraumas. Stuttgart 2005, S. 162-178.

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Kalendarium doodrüber bi Alfred Haverkamp 1981, S. 35-38.
  2. Dr Chronist Fritsche Closener het drzue gschriibe: „sü woltent den gewalt minren und glichern.“ (Closener, S. 128, Z. 14f)
  3. Drei Chroniste beschriibe usfüerlig was z Stroossburg bassiert isch: 1. dr Closener; 2. dr Jakob Twinger vo Köönigshoofe; 3. dr Mathias vo Nöijeburg.

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vum Artikel „Judenpogrom_in_Straßburg_1349“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.