Georg Gottfried Gervinus

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Dr Gervinus im ene Lithograaf vo de Göttinger Siibe, vom Carl Rohde, 1837/38

Dr Georg Gottfried Gervinus (* 20. Mai 1805 z Darmstadt; † 18. Merz 1871 z Häidelbärg) isch e dütsche Historiker und nazionalliberale Politiker gsi.

Lääbe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Gervinus het e Buechhändlerleer gmacht und denn vo 1825 bis 1827 an dr Uniwersidäät Giesse und denn bis 1829 an dr Universidäät Häidelbärg Gschicht, Filologii und Filosofii studiert. 1835 isch er z Häidelbärg Brofässer für Gschicht und Litratuur worde. 1836 isch er uf Göttinge. Er isch 1837 abgsetzt und usgschafft worde, wil er äine vo de Göttinger Siibe gsi isch, wo brotestiert häi, wo dr Köönig Ernst August s Staatsgrundgsetz vo Hannover ufghoobe het.

Zwüsche 1835 und 1842 het dr Gervinus si Hauptwärk, d Geschichte der deutschen Nationalliteratur veröffentligt. 1844 isch er z Häidelbärg Honorarbrofässer worde.

Erstusgoob vo dr Deutschen Zeitung vom 1. Juli 1847

Vo 1847 aa isch er dr Herusgääber vo dr Dütsche Zitig gsi, wo in deere Zit s Sproochroor vo de liberale Intellektuelle gsi isch. Vom 18. Mai bis zum 31. Juli 1848 isch er Abgeordnete für Wanzleben in dr Frankfurter Nazionalversammlig gsi.

Er het demokratischi Publikazioone (Einleitung in die Geschichte des neunzehnten Jahrhunderts) uusegee und isch dorum vom Mannheimer Hofgricht 1853 wäge Hoochverroot zu zwäi Mönet Gfängnis verurdäilt worde, s Urdäil isch aber churz druf annulliert worde. 1863 isch er e Mitgliid vo dr Bayrische Akademii vo de Wüsseschafte worde.

Dr Gervinus isch uusegstande, wil er nid wie anderi dütschi Historiker s Bismarcksche Süüstem nit unkritisch as legitim aagluegt het, und au wil er brobiert het, sich von ere nazionalstaatlige Sicht frei zmache und z verfolge wie sich d Restaurazionsepoche as Ganzes entwigglet.

1960 isch z Esse e Park noch iim benennt worde.

Wärk (Uswaal)[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Einleitung in die Geschichte des neunzehnten Jahrhunderts, 1853
  • G. G. Gervinus Leben. Von ihm selbst, 1860, 1893
  • Geschichte der poetischen National-Literatur der Deutschen, 5 Bde., 1835-1842
  • Geschichte des neunzehnten Jahrhunderts seit den Wiener Verträgen, 8 Bde., 1855-1866
  • Grundzüge der Historik, 1837
  • Händels Oratorientexte, G. G. Gervinus (Übersetzer), Berlin, Verlag v. F. Duncker, 1875
  • Shakespeare, 1862

Litratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Aug. Thorbecke: Gervinus, Georg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 9, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 77–86.
  • Werner Moritz (Hrsg.): Georg Gottfried Gervinus 1805–1871. Gelehrter – Politiker – Publizist. Ubstadt-Weiher, verlag regionalkultur 2005. ISBN 978-3-89735-445-6. 152 S. mit 43 Abb., fester Einband.
  • Michael Ansel: G. G. Gervinus' Geschichte der poetischen National-Literatur der Deutschen. Nationbildung auf literaturgeschichtlicher Grundlage. Frankfurt am Main u. a.: Lang 1990. (= Münchener Studien zur literarischen Kultur in Deutschland; 10) ISBN 3-8204-1267-0
  • Rolf Böttcher:Nationales und staatliches Denken im Werke Georg Gottfried Gervinus. Diss.Köln 1935. Düsseldorf: Nolte 1935.
  • Rolf-Peter Carl: Prinzipien der Literaturbetrachtung bei Georg Gottfrid Gervinus. Bonn: Bouvier 1969. (= Literatur und Wirklichkeit; 4)
  • Wolfgang Ebling: Georg Gottfried Gervinus (1805-1871) und die Musik. München u. a.: Musikverl. Katzbichler 1985. (= Beiträge zur Musikforschung; 15) ISBN 3-87397-264-6
  • Karl-Georg Faber: Gervinus oder: Das Elend einer Geschichtsphilosophie. Ein Diskussionsbeitrag. In: Thesen der Geschichte. Beiträge zur Historik. Bd. 1. Objektivität und Parteilichkeit, hrsg. v. Reinhart Koselleck. München 1977.
  • Lothar Gall: Georg Gottfried Gervinus in Hans-Ulrich Wehler Deutsche Historiker, Band 5, Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1972
  • Knut Hennies: Fehlgeschlagene Hoffnung und Gleichgültigkeit. Die Literaturgeschichte von G. G. Gervinus im Spannungsverhältnis zwischen Fundamentalphilosophie und Historismus. Frankfurt am Main u. a.: Lang 1984. (= Giessener Arbeiten zur neueren deutschen Literatur und Literaturwissenschaft; 4) ISBN 3-8204-7910-4
  • Der Hochverratsprozeß gegen Gervinus, hrsg. v. Walter Boehlich. Frankfurt am Main: Insel 1967. (= Sammlung Insel; 24/2)
  • Gangolf Hübinger: Georg Gottfried Gervinus. Historisches Urteil und politische Kritik. Göttingen: Vandenhoeck u. Ruprecht 1984. (= Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften; 23) ISBN 3-525-35920-9
  • Jörn Rüsen: Der Historiker als "Parteimann des Schicksals". Georg Gottfried Gervinus und das Konzept der objektiven Parteilichkeit im deutschen Historismus. In: Theorie der Geschichte, hrsg. v. Reinhart Koselleck. München 1977.
  • Max Rychner: G. G. Gervinus. Ein Kapitel über Literaturgeschichte. Bern: Seldwyla 1922.
  • Gerhard Schilfert u. Hans Schleier: Georg Gottfried Gervinus als Historiker. In: Studien über die deutsche Geschichtswissenschaft vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Reichsgründung von oben, hrsg. v. Joachim Streisand, Berlin 1969.
  • Eduard Schulze: Gervinus als politischer Journalist. Ein Beitrag zur Publizistik der deutschen Einheitsbewegung. Leipzig: Univ. Diss. 1930.
  • Gert Ueding: Literaturgeschichte als rhetorische Aufgabe. In: Suevica. Beiträge zur schwäbischen Literatur- und Geistesgeschichte 9 (2001/2002). Stuttgart 2004. S. 357-373. ISBN 3-88099-428-5
  • Jonathan F. Wagner: Germany's 19th century Cassandra. The liberal federalist Georg Gottfried Gervinus. New York u. a.: Lang 1995. (= American university studies; Series 9, History; 175) ISBN 0-8204-2701-2

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

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