Ernst Julius Leichtlen

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Graabstai uf em Alte Friidhoof z Fryyburg

Dr Ernst Julius Leichtlen (* 4. Meerz 1791 z Ämmedinge; † 2. April 1830 z Fryyburg) isch e baadische Hischtooriker un Archivaar gsii.[1] E Dail vu syne Schrifte het er unter em Pseidoniim Lampadius vereffetligt.

Lääbe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Leichtlen isch e Suun vum Ooberamtssekreteer vu Ämmedinge, em Christoph Magnus Leichtlin[2] gsii, wu speeter Generaalregischtraater bim baadische Finanzminischterium z Chaarlsrue wooren isch. Dr Julius Leichtlen isch uf s Gimnaasium z Chaarlsrue gange un het druf e Stell in dr Verwaltig vu dr Domääne Gottesaue aadrätte, näb em Beruef het er e Chroonik vu dr Benediktinerabtei Gottesaue gschriibe, wu 1810 publiziert wooren isch. Sy Inträssi an Gschiicht het en derzue brocht, ass er dr Beruef gwägslet het un drei Joor lang an dr Uniwersiteete Haidelberch un Göttingen Archiiv- un Gschiichtswisseschaft studiert het. Au in dr Zyt vu sym Stuudium het dr Leichtlen zue hischtoorische Theemene publiziert. 1815 het er e Stell bim Generaallandesarchiiv z Chaarlsrue iiberchuu un 1817 isch er as Archiivregischtraater zum Provinziaalarchiiv z Fryyburg gwägslet. Do isch er 1819 Archiivroot woore un het d Laitig vum Provinziaalarchiiv ibernuu. Die Stell het er derno bis zue sym Dood ghaa.

Anne 1826 isch dr Leichtlen Grindigsmitgliid vu dr Gsellschaft fir d Feerderig vu dr Gschiichtskund z Fryyburg gsii.[3]

Im Joor 1830 isch dr Leichtlen e baar Moonet no syre Hochzyt gstoorbe. Poschthum het dr Karl Zell d Publikazioon vum Leichtlen iber d Zähringer uusegee, dr Druck isch dur dr Grooßherzoog Leopold vu Baade finanziert woore.

Syni Schrifte[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Vu 1818 bis 1825 sin verschiideni vu syne hischtoorischeWäärch in dr Raie Forschungen im Gebiete der Geschichte, Alterthums-, Sprach- und Schriftenkunde Deutschlands uusechuu. Näbe gschiichtlige Wäärch het er au drei Rootgeeber in syre Raie Gemeinnütziges Kunst-Buch gschriibe.

Dr Julius Leichtlen het 1819 e Leerbuech vu dr Stenografy uusegee. Im Geegesatz zue vyyl andere Sischteementwickler vu syre Zyt het er kaini änglische oder franzeesische Sischteem uf di dytsch Sprooch iberdrait un är het au kaini Voorgängersischteem iberschafft wie zum Byschpel vum Friedrich Mosengeil oder em Karl Gottlieb Horstig.[4] Noch em Stuudium vu dr doomoolige dytsche, änglische un franzeesische Sischteem het er ufgheert die verbessere z welle un het bschlosse ne aige Sischteem z entwickle.[5] In dr 2. Uflaag vu sym Leerbuech (1826) het er as Eerschte im dytsche Sproochruum d Gschiicht vu dr Stenografy bschriibe.[6]

Im „Heidelberger Taschenbuch“, wu dr Alois Schreiber uusegee het, het dr Leichtlen unter em Pseidoniim „Lampadius“ zwai Gediicht uf Alemannisch publiziert, 1811 sin si au im „Badische Magazin“ druckt woore.

Wäärch[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Gott'sauer Kronik oder Orts- und GeschichtsBeschreibung der ehemaligen BenediktinerAbtey GottesAue bey Carlsruhe. Karlsruhe 1810.
  • Leben und Thaten der drey Bürger Badens: Jakob Kast, Johann Niklaus von Nidda, und Anton Rindenschwender. Mit 3 Kupf. Macklots Hofbuchh. Karlsruhe 1811. VIII, 84 S., 4 Taf.
  • Beiträge zur Vaterlandsgeschichte. 1811
  • as Lampadius: Handbuch für Studierende auf der Universität Heidelberg. Almanach der Universität Heidelberg auf das Jahr 1813. Heidelberg 2813
  • Baden’s Kriegs-Verfassung, insbesondre Landwehr und Landsturm im 17ten Jahrhundert. Karlsruhe: G. Braun, 1815
  • Vollständige Anleitung zur Geschwindschreibkunst, oder zu der allen Geschäftsmännern, Gelehrten, Studierenden, Kaufleuten und Reisenden überaus nützlichen Fertigkeit, so schnell zu schreiben als man spricht, Freiburg im Breisgau 1819
  • Gemeinnütziges Kunst-Buch, Karlsruhe
    • Band 1: Anweisung zu Verfertigung von allerley Tinten, Farben, Spielkarten, Siegellack, von Weinen, Liqueurs, Pflastern, vielerley Künsten im Färben und Backen.
    • Band 2: Anweisung zu Chemischen, Mechanischen, Optischen, Mathematischen, Vermischten, so wie auch zu Karten, Schreib- und Rechenkünsten von der leichtesten und faßlichsten Art.
    • Band 3: Anweisung zu den wichtigsten Schönheitsmitteln, wodurch man verschiedene innerliche und äusserliche Gebrechen des Körpers theils verhüten: theils heilen kann. Ferner: wie man sich bey allen in der Haushaltung und Wirthschaft vorkommenden Angelegenheiten sicher helfen könne.
  • Forschungen im Gebiete der Geschichte, Alterthums-, Sprach- und Schriftenkunde Deutschlands. Freiburg i. Br.: Wagner'sche Buchh. (H. 4: Herder) 1818-1825.
    • Erste Folge: Ueber die römischen Alterthümer in dem Zehndlande zwischen dem Rhein, dem Main und der Donau : insbesondere im Grosherzogthum Baden, nebst einem Anhang von einigen Vortheilen beim Aufsuchen und Erklären von Alterthümern aus der Römerzeit, und einem Steindruck. Freiburg i. Br. 1818
    • Band 1, Heft 2: Neuaufgefundenes Bruchstück des Nibelungenliedes aus dem XIII. Jahrhundert. Mit Bemerkungen über die Gesangsweise und die geschichtlichen Personen des Liedes. Freiburg i. Br. 1820
    • Band 1, Heft 3: Versuche über die keltische Sprache. Freiburg i. Br. 1822
    • Band 1, Heft 4: Schwaben unter den Römern. In zwei Karten dargestellt. Nebst Untersuchungen über die Oberdonaustraße, der Peutinger-Tafel von Windisch bis Regensburg, insbesondere über die Hauptstadt Samulocenae. Freiburg i. Br. 1825
  • Byydreeg in Freiburger Wochen- oder Unterhaltungs-Blatt:
    • 12. Jänner 1820, S. 27: Wie der Großvater sein Gesinde lehrt. Gedicht.
    • 16. Febr., S. 121–22: Aus der Vorzeit. Fünfthalbhundertjähriges plattdeutsches Liebesliedchen einer breisgauischen Nonne.
    • 9. Sept., S. 741– 42: Die sieben Sterne Freiburgs. Gedicht.
    • 14. und 18. Febr. 1826, S. 56 und 60: Herr Bibo und sein Faß. In zwölf Vorstellungen. Verse.
  • Beiträge zur Geschichte der Türkenkriege, des Malteserordens und des heiligen Landes und Grabes. In: Schriften der Gesellschaft für Beförderung der Geschichtkunde zu Freiburg im Breisgau. Freiburg i. Br. (1828), S. 499-584
  • Trajan als Gründer und Mitstifter von Baden-Baden und die Verdienste des Kaisers um die Zehndlande. In: Schriften der Gesellschaft für Beförderung der Geschichtkunde zu Freiburg im Breisgau. Freiburg i. Br. (1828), S. 11-52
  • Stammtafel des Rittergeschlechtes von Windeck. Bearbeitet von Fritz Kober. In: Die Ortenau. Band 43, S. 177-186
  • Die Zähringer. Eine Abhandlung von dem Ursprunge und den Ahnen der erlauchten Häuser Baden und Österreich. Nebst einem Anhange über den Ursprung der Wapen im Allgemeinen und über die ältesten badischen Siegel im Besondern von Ulrich Friedrich Kopp. Franz Xaver Wangler, Freiburg i.Br.1831 (Digitalisaat)
  • Byydreeg in: Badisches Sagen-Buch 1. Band, 1846:
    • Eine Wundergeschichte von vier Gerbern
    • Eine ander Geschicht zuo Costanz beschechen
    • Enderlin’s Grab
    • Der böse Pfenning
    • Die Todtenglocke
    • Der Fliegenwedel
    • Jesuitentheater zu Freiburg
    • Die sieben Höfe im Rittiswald
    • Suckenthal
  • Byydreeg in: Die Volkssagen der Stadt Freiburg im Breisgau, 1867:
    • Der böse Pfenning
    • Die Todtenglocke

Eerige[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Leichtlen isch vu dr Stadt Brysach fir syni Verdienscht um dr Ufböu vum Stadtarchiiv zum Eerebuurger ernännt woore. Di filosoofisch Fakulteet vu dr Uniwersiteet Fryburg het em dr Doktergraad verliie.

Literatuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Leichtlen, Ernst Julius. In: Universal-Lexicon vom Großherzogthum Baden. Karlsruhe 1844, Spalte 711–712, Google Digitalisat
  • Theodor Hartleben: Litterärisches Karlsruhe. In: Statistisches Gemälde der Residenzstadt Karlsruhe und ihrer Umgebungen. Karlsruhe 1815, S. 62, Google Digitalisat
  • Heinrich Schreiber: Freiburg im Breisgau mit seinen Umgebungen: Geschichte und Beschreibung. Freiburg 1825, S. 371–372, Google Digitalisat
  • Heinrich Schreiber: Nekrolog Dr. Ernst Julius Leichtlen. In: Freiburger Wochen- und Unterhaltungs-Blatt vom 10. April 1830, Digitalisat
  • Friedrich von Weech: Ernst Julius Leichtlen. In: Badische Biographien. Zweiter Theil. Heidelberg 1875, S. 16, Digitalisat
  • Friedrich von Weech, Emil Bauer: Leichtlen, Ernst Julius. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 18, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 214 f.
  • Karl August Ferdinand von Wechmar: Handbuch für Baden und seine Diener oder Verzeichnis aller badischen Diener vom Jahr 1790 bis 1840, nebst Nachtrag bis 1845. Heidelberg 1846, S. 139, Digitalisat

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Wikisource Ernst Julius Leichtlen im dütschsprochige Wikisource

Fueßnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. lueg Weech
  2. lueg Karl August Ferdinand von Wechmar: Handbuch für Baden und seine Diener oder Verzeichnis aller badischen Diener vom Jahr 1790 bis 1840, nebst Nachtrag bis 1845. Heidelberg 1846, S. 178 Digitalisat
  3. lueg „Schriften der Gesellschaft für Beförderung der Geschichtskunde zu Freiburg im Breisgau“, Freiburg i. Br. (1828), S. VIII Digitalisaat
  4. L. (Laurenz) Schneider, G. (Georg) Blauert: Geschichte der deutschen Kurzschrift. Wolfenbüttel 1936, S. 90
  5. Heinrich Krieg: Katechismus der Stenographie. Ein Leitfaden für Lehrer und Lernende der Stenographie im Allgemeinen und des Systems von Gabelsberger im Besoneren, Leipzig 1876, S. 47
  6. Karl Faulmann: Geschichte und Litteratur der Stenographie, Wien 1894, S. 6 un Schneider/Blauert, S. 91
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