Anke

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Es Mödeli Anke.
I me settige Ankechübel hät mer früener ganknet.
Da wird Anke sömi-industriell gmacht, öppe in ere Chäserei oder ere groosse Molki.
I andere Länder hät mer Anke i Läderseck gmacht. S Bild us Paläschtina won im März 1914 im National Geographic cho isch.
E Frau stampfed z Paris 1499 Anke. Es Bild us em Compost et Kalendrier des Bergères.
mit Nidle, Chäs u Anke ...

Anke oder Butter isch es Striichfett, won us Milchfett bestaat. Das mer de Anke als Anke dörf verchaufe, dörf de Wasseratäil nöd z gross si.

Wie mer Anke macht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Wänn mer de Nidel imene Ankechübel lang schlaat gits gschlagne Nidel. Wenn mer en no lenger schlaat, dänn gits Anke. Bim Ankne schümet chliini Täili uf. Die ghäisset Anke(g)rützeli. De färtigi Anke hät mer früener imene Ankehafe ufbewaart. Dä isch us Stäiguet gsi und hät drum d Chüeli besser zämeghebet, au ooni Chüelschrank.

Es Näbeprodukt vom Anke isch d Ankemilch (Buttermilch). S isch Nidel oni s Milchfett. I de industrielle Läbesmittelproduktion wird Anke i groosse Zentrifuge nach em gliiche Prinzip gmacht. Z Tüütschland dörf nume paschterisierte Nidel gna wärde.

Was im Anke dine isch[ändere | Quälltäxt bearbeite]

I de hüttige Ziit isch s gnau reguliert, wien Anke mues sii: mindischtens 82% Milchfett, nöd mee als 16% Wasserghalt. En Analyse vom Anke zäiget, das er us Milchbestandtäil bestaat: Milchzucker (Laktose), Mineralstöff, Choleschterin, Protein, fettlösliche Vitamin und Milchsüüri. Typisch isch, das s im Anke vil Ölsüürene und churzchettigi gsettigti Fettsüürene häd.

zum Wort Anke[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Brüedere Grimm schriibed i irem 16bändige Tüütsche Wörterbuech übers Wort Anke: es segi männlich und chömi vom althochtüütsche ancho und vom mittelhochtüütsche anke.[1] Noch em Etymologische Werterbuech vum Kluge goht des ancho uf s indogermanisch Wort fir Salbi, Schmiiri zruck. Verwandti vum Wort Anke sin zum Biispiil s bretonisch amann (amanenn) (‘Anke’), s armenisch aucanem (‘Salbi’) oder ds änglisch ointment (‘Salbi’).[2]

Briisgau[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Anke isch um d Wende vum 19. zum 20. Johrhundert noch im ganze Brisgau dr Namme fer dr Butter gsi. Des Wort isch bi dr Sprocherhebig zwische 1980 un 86 aber fast iberall verschwunde gsi oder numme in dr äldere Generation in Gebruuch. S männlich Gschlecht vum Anke het aber bim Wort Butter Spure hinderlo, wil es in dr Region, wo mer Anke gsait het (oder noch sait), männlich isch: der Butter/Budder.[3]

Friili isch in viile s Wort Anke no in Erinnerig. Des lit unter anderem am bekannte alemannische Volksliäd „In s Mueters Stibili“, wus drin heißt: Dü stecksch dr Späck in Sack un ich dr Ank'.

Schwiiz[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Au i Teile vo de Schwyz häd ds Wort Anke en schwääre Stand. Wil d Molkereie ire Anke uf tüütsch nöd als Anken, sondern als Butter aaschriibe tüend, säged die mäischte Lüüt s hochtüütsch Wort. S Wort Anke bruucht em aber na öppe bi Spezialitäte (Chäserei-Anke etc.), und vil händs na im Passivwortschatz. Es git o Schwiizer Dialäkte, wo ds Wort Anke alltäglecher plibe isch als ds Wort Butter, bispilswiis im Bärndütsch.

S git aber au di oschtschwiizerischa (zum Biispil no im Appezällische und im Rhintl) und walsertüütscha Gebiat, wo ma em Butter Schmalz said. Das sött ma de aber ni mid (Schwi-)Schmalz (em gsottana Fett) verwägsla.

Wiiteri Imformatione zu de Wort Anke und Schmalz findt men im Schwiizerische Idiotikon[4] und im Sprachatlas vo de tütsche Schwiiz.[5]

  • Wämmer no wiiter in Oschte gönd, heisst dä Anke ufeimal Schmalz.
  • S tüütsch Lehnwort Butter ghäisst uf latinisch butyrum. Es chunt vom griechische βούτυρον, boútyron. Das ghäisst öppe Rinderquark oder Rinderchäs; im Neijgriächische bedittets Anke. Bούτυρον häd nüüt mit em Uusdruck Anke z tue, aber vil mee mit em zwäite hochtüütsche Wort, Butter.

Usdrück[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Viereggigi Stuck us em Lade hät mer früener in es Holzmodäll truckt. Drum säit mer dene es Mödeli Anke.
  • Sälbergmachte Anke isch ime Tuech prässt worde. Das git rundi Bale: Ankebale.
  • Wänn der Anke früsch isch, säit mer em süesse Anke.
  • D Ankeblueme isch gross und rund und gääl. Das erinneret an en Ankebale oder wenigstens an es Ankebäleli. Drum ghäisst si eso.[6]

Andre Bedeidunga[ändere | Quälltäxt bearbeite]

E andere Ursprong hot s Wort Anke, mo em schwäbischa Sprochraum abfällig d Gosch (hd. „Mund“) broucht wird, meischd em Zsammahang med am Schdreid: „I hau dr oine en'd Anke nei.“ Des Wort escht en anderi Form vom Wort Äcke (‘Nacke’, ‘Gnick’).[7]

Lueg au[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Quelle[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Iitrag Anke im Tüütsche Wörterbuech vom Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Leipzig: S. Hirzel 1854–1960.
  2. Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Berlin 1975 (21. Uflag; do dr Artikel Anken).
  3. Konrad Kunze in Helge Körner (Hrsg), Der Schönberg, Lavori Verlag Freiburg, ISBN 3-935737-53-X, S. 331
  4. Band I, Spalte 341 ff., Artikel Anken; Band IX, Spalte 937 ff., Artikel Schmalz.
  5. Band V, Charte 179.
  6. Vgl. Albert Weber, Jacques M. Bächtold: Zürichdeutsches Wörterbuch. Rohr, Züri 1983.
  7. Lueg im Schwööbische Wörterbuech, Bd. 1, Sp. 223f., Lemma «Anke I»; vgl. au Schwyzerischs Idiotikon, Bd. 1, Sp. 164f., Lemma «Äcke».