s Schwyzerisch Idiotikon

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy
Bänd und Materialschachtle vom Schwyzerische Idiotikon

S Schwyzerisch Idiotikon (de vollständig Titel isch Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache) isch es Projäkt zur vollständige Inventarisierig vo allne Schwyzer Dialäkt und de eltere Schwyzer Kanzlei- und Literatursprach. Es isch eis vo de vier «Nationale Wörterbüecher vo de Schwyz»; di andere sind s Glossaire des patois de la Suisse romande, s Vocabolario dei dialetti della Svizzera italiana und s Dicziunari Rumantsch Grischun.

Idiotikon isch en alts Wort für es Wörterbuech, wo die Wort drinstönd, wo für e bistimmti Landschaft tipisch sind, aber nöd au die, wo glych sind wie i de Schriftsprach. S Schwyzerisch Idiotikon isch aber öppe syt de Mitti vom vierte Band, wo der Albert Baachme s Rueder übernaa hät (lueg une), ekäi söttigs Idiotikon me, sondern e vollständigs Wörterbuech. Daademit isch Schwyzerischs Idiotikon zum reine Name vom Wärch worde – und hüt isch es au de Name vo däm Inschtitut, wo am Wörterbuech gschaffet wird.

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Scho im 1806i hät de Pfarer Franz Joseph Stalder en Versuech vomene Schwyzerische Idiotikon i zwee Bänd publiziert. Sis fertig Manuskript vo 1832 hät de Stalder nüme chöne veröffetliche. Es isch lang z Luzärn gläge, dänn ab 1901 z Züri und hät als eini vo de Grundlage für s meerbändig Idiotikon ab de 1860er ddienet. Im 1994i isch es doch na useggää worde, nämli vom Niklaus Bigler.

Im 1862i isch uf d Initiative vo de Antiquarische Gsellschaft Züri und vom Friedrich (Fritz) Staub de «Verein für das Schweizerdeutsche Wörterbuch» ggründet worde, zum es neus Idiotikon zämezstelle (Neugründig vom Verain 1950, der alt isch gly wider ygschlofe gsy). Mer hät Korrespondänten im ganze Land gsuecht und gfunde, wo Wörter gsammlet und ygschickt händ. S hät au Lüt gha, wo ganzi Wörterbüecher äxtra für s neu Schwyzerisch Idiotikon gschribe händ, öppe de Jakob Hunziker, de Jakob Joseph Matthys und de Gustav Adolf Seiler, und em Valentin Bühler und em Martin Tschumpert iri untruckt plibene Wörterbuechtäil sind am Schluss au bim Idiotikon glandet. Au Schriftsteller händ ganzi Gschichte äxtra für s Idiotikon verfasst, öppe de Franz Josef Schild, de Niklaus Senn und de Bernhard Wyss. Natürli händ au d Redaktion und iri Hälfer sälber flyssig truckti und untruckti Quällen uusgschribe.

1881 sind di eerschte Faszikel glifered worde. Der Albert Baachme, wo 1896 Chefredaktor worden isch, hät s Wörterbuech dänn sukzessive uf e moderneri wüsseschaftlichi Grundlaag gstellt. Under synere Ägide isch au s Quällematerial ganz starch uspoue worde, und me hät vili wyteri hischtorischi und rezänti Quälle byzoge. Syni Nochfolger händ di Politik bybhalte; drum isch de 16t Band au eerscht im Johr 2012 fertig worde. De letscht Band i truckter Form söll de 17t sy, wo s ganz Z dinen isch. As digitali Infrastruktur sölls nachane aber im Sinn vo de Digital Humanities wyterentwicklet wärde.

Wörterbuech[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S Schwyzerisch Idiotikon isch s gröscht Dialäktwörterbuch vu allne germanische Sproche. S isch aber nüd «nu» es Dialäktwörterbuech, sondern glychzytig au e «nationals historischs» Wörterbuech wie zum Byspil de Oxford English Dictionary us Ängland oder d Svenska Akademiens Ordbok us Schwede.

S Idiotikon het im Momänt (bis Band 16) öppe 155'000 Stichwort. Dr Grundstock vo de Quelle stammt us dr zwaite Helfti vom 19. Joorhundert. S Idiotikon teilt d Quelle in zwo Zytperiode: jüngeri Sproch ab 1800 und elteri (historischi) Sproch vo öppe 1300 bis 1799).

Syt em Septämber 2010 cha mers über www.idiotikon.ch au online läse (Schweizerisches Idiotikon digital).

Träger vom Idiotikon isch dr gmeinnützig Verein für es Schwyzerdütschs Wörterbuech, wo vo dr Schwyzerische Eignosseschaft (dur d Akademy vo de Geischtes- und Sozialwüsseschafte), de Dütschschwyzer Kantöön und Private finanziert wird.

Redaktion[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S Schwyzerisch Idiotikon (Titelsyte Band I)

Leitendi Redaktore[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Di wytere Redaktore[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Leiter vo der Informazionstächnology und Sprochtächnology[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Tobias Roth: IT-Verantwortliche sit 2011, Leiter Informatik sit 2021

Zuesatz-Ufgabe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

I nöierer Zyt sind e Reie wyteri Ufgabe bi de Redakzioon vom Schyzerischen Idiotikon aagsidlet worde:

  • Schweizerisches Idiotikon digital: Usschaffe vomene eläktronische Regischter mit Variante, grammatische Kategorye, semantische Kategorye und formaler Verhochtüütschig vo de Stichwort; Usbou vo de Lemma- und Volltäggschtsuechi.[3]
  • Sprachatlas der deutschen Schweiz (SDS): Sicherig vo de Beständ vom SDS, bsunders vo den originalen Ufnahme und de Fotene; Digitalisierig vo den Atlas-Chaarte.[4]
  • Portal der schweizerischen Ortsnamenforschung: Sicherig vo de lauffenden und abgschlossene Projäkt, Online-Publikation vo de georeferänzierte Namedaten über verschideni Online-Chartesischtem und von eren aktuelle Bibliografy zur Tüütschschwyzer Ortsnameforschig.[5]
  • Portal der schweizerischen Familiennamenforschung: Im Uufbou isch e Plattform über Familie- und au Ruefnäme i de tütschen und rätoromanische Schwyz.[6]
  • Schweizer Anglizismensammlung Peter Dalcher: S Paratstelle vo der Anglizisme-Sammlig, wo de früenerig Chefredakter vo 1964 bis 2000 zämetreit hät, für d Forschig.[7]
  • Schweizer Textkorpus: Underhalt und Wyterfüerig vo däm Referänzkorpus für di tüütsch Standardsprach vom 20. und 21. Jahrhundert (agfange dademit hät s Tüütsch Seminar vo der Universität Basel).[8]
  • Schweizerdeutsches Mundartkorpus: Jetz isch mer au dra, es Tialäktkorpus zämezstelle.[9]
  • D Website vom Kollokationewörterbuech,[10] die vom Online-Lexikon zur diachronen Phraseologie[11] und die vom Chlyne Sprachatlass vo de tütsche Schwyz[12] wärded hüt vom Schwyzerischen Idiotikon gwartet; vo Afang a au die vom Projäkt Hunziker2020 – Aargauer Wörterbuech[13].
  • Archivierung von Forschungsdaten: S Inschtituut übernimmt dialäktoloogischi Forschigsdaate, dass die vo Inträssierte chönd wyterpruucht wärde.[14]

Regelmèèssig tritt s Schwyzerisch Idiotikon i der Öffentlichkäit au mit syne Woortgschichte[15] und mit synen Erchlèèrige vo Familienäme[16] uuf.

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Lueg au[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Schweizerisches Idiotikon – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. So luut de Redaktionsstatute vo 1888.
  2. Bericht über das Jahr 1950, Syte 3.
  3. Schweizerisches Idiotikon digital
  4. Sprachatlas der deutschen Schweiz
  5. ortsnamen.ch
  6. familiennamen.ch
  7. Anglizismensammlung von Peter Dalcher
  8. Schweizer Textkorpus
  9. Schweizerdeutsches Mundartkorpus
  10. Kollokationenwörterbuch. Feste Wortverbindungen des Deutschen
  11. Online-Lexikon zur diachronen Phraseologie
  12. Kleiner Sprachatlas der deutschen Schweiz
  13. Hunziker2020
  14. Archivierung von Forschungsdaten
  15. Wortgeschichten
  16. Was bedeutet mein Familienname?