Yazılıkaya

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Iigang zo Yazılıkaya mit de Ruine fo de bronzezittliche Tempel

Yazılıkaya (Uussprooch/?; törkisch „agmoolete Fels“) isch e wichtigs Hailigtum vo de Hethiter gsii, i de Nööchi vo de hethitische Hoptstadt Ḫattusa. S Hailigtum bistoot usere natürliche Felsgruppe und emene Tempel bim Iigang. In e paar Felse sind Götterbilder inegmaisslet wore, wo s spoothethitische Pantheon abbildet. Dezue chömet no Abbildige vo Schutzdämone und vom hethitische Grosskönig Tudḫaliya IV.

Sitt ane 1986 ghört Yazılıkaya zäme mit de Uusgrabige vo Ḫattusa zom UNESCO-Weltkulturerb und isch e Tail vom törkische Nationalpark Boğazköy-Alacahöyü (Boğazköy-Alacahöyük Tarihi Milli Parkı).

Koordinate: 40° 1′ 31″ N, 34° 37′ 58″ O

Reliefkarte: Türkei
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Yazılıkaya

Laag[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Yazılıkaya litt am Berghang östlich vo de hethitische Hoptstadt Ḫattusa bim hüttige Dorf Boğazköy (Boğazkale). Vo de eemoolige Hoptstadt isch e Prozessionsweg zom Hailigtum ggange, wo nume ahand vo de Topographii erschlosse were cha. Deno isch de vo de Understadt vo Ḫattusa eweggange, öber de Bach, wo d Stadt im Norde abgrenzt. De Weeg goot richtig Nordoste de Hang doruuf. Halbwegs chunnt d Felsgruppe Osmankayası mitere Quelle. Do sind hethitischi Gräber gfunde wore. Südlich vo Yazılıkaya flüüsst de Bach Büyükkaya.

Uufbau[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S Hailigtum Yazılıkaya bistoot usere Aasammlig vo Felse us Chalchstai, wo meriri Chammere und Nische bildet und emene Tempelkomplex. D Felse bildet zwoo Hoptchammere, di „Grooss Chammere A“ und di „Chlii Chammere B“.

Di Gross Chammere A im Weste zaigt e Götterprozession (Relief 1-63) und messt öppe 30 Meter i de Längi und werd vo Chalchfelse abgrenzt, wo bi 12 Meter hööch sind. A de östliche Felse isch d Prozession vo de Göttine (43-63) inegmaisslet und a de westliche Felse d Raie vo de männliche Götter (1-42). I de hethitische Zitt isch de Bode öppe e halbe Meter hööcher glege as hütt und vermuetli isch er pflasteret gsii. Vor de Götterrelief sind 40 bis 60 Santimeter hööchi Staibänk gsii, wo hütt numeno zom Tail erhalte sind. Di Chlii Chammere B im Oste isch e schmoole lange Gang und hett nume wenig Relief (69-83). Denebet gitts no meriri chlinneri Nebetchammere ooni Relief oder Inschrifte. E Tail vo de Relief isch mit luwische Hieroglyphe bischriftet. Ali Bilder und Inschrifte hend hütt e Nummere, wo vo 1 bis 83 gönd. Südlich vo de Chammere hend d Hethiter Tempel anebaut, wo de Iigang zom Hailigtum bildet hend und e bitzeli witerune sind zwai künstliche Wasserbecki gsii.

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Di ältiste Fund vo Yazılıkaya stamed us de früene Bronzezitt (3. Joortuusig v. Chr.), die erste Hiiwiis uf e kultischi Nutzig stamed aber erst usem 15.Jh.v. Chr. De hethtitischi Groosskönig Ḫattusili III. (1265–1235 v. Chr.) und sini Frau Puduḫepa hend s Hailigtum noi uusbaue loo und Relief i d Felse maissle loo. Noch em Tood vom Ḫattusili III. (um 1235 v. Chr.) hett sii Soo, de Tudḫaliya IV. (1235–1215 v. Chr.), s Hailigtum fertig baue loo. De hett denn au e Bild vo sich selber zäme mitem Gott Sarrumma (81) i de Chlii Chammere B afertige loo. Noch siim Tood isch offebar e zwaits Bild vonem (64) i de Grooss Chammere A hergstellt wore und spööter, woll um 1200 v. Chr., isch i de Chlii Chammere B no e Kartusche mit em Name vom Tudḫaliya (83) in Fels inghaue wore.

Groossi Chammere A[ändere | Quälltäxt bearbeite]

d Chammere A mit de Götterprozessio

Di Grooss Chammere A bildet de zentrali Tail vom Hailigtum. D Götterprozession wo do abbildet isch, goot wege de natüürliche Aornnig vo de Felswänd um meriri Egge. Si werd i drai Tail glideret, s Hoptbild (40-46) und links dodevoo di männlichi Raie (1-39) und rechts di wiiblichi (46a-63). Dezue chunnt e Bild vom Groosskönig Tudḫaliya IV. (64) und inere separate Nische e Götterpaar (65-66). D Numerierig vo de Bilder goot im Uurzaigersii noo und fangt im End vo de männliche Raie aa, goot öber s Hoptbild bis zom End vo de wiibliche Raie und denn no d Nebetbilder.

Mythologische und kultische Hindergund[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S Pantheon vo Yazılıkaya isch e Mischig vo hethitische und hurritische religiööse Vorstelige und d Götterzeremonii folgt meerhaitlich a de hurritische kaluti-Liste, womer us de hethitische Archiiv chennt. Die kaluti-Liste sind zwaifach: d kaluti-Liste vom Wettergott Tessub zällt di männliche Götter (hurritisch: en=na turoḫe=na) uuf un d kaluti-Liste vo sinere Frau Ḫebat zällt di wiibliche Göttine (hurr: en=na astoḫe=na) uuf. Allerdiing gitses wenigi Uusnaame, wo au e Göttin i de männliche Raie uuftauche cha und o anderschume. Au verschidnigi Ainzelhaite vo de Darstelige lönd sich us de hurritische Mythologii erchlääre; zuedem sind d Inschrifte – obwoll si mit luwische Hieroglyphe gschribe wore sind – uf hurritisch gschribe.

Zwee hethitischi Tegscht chönnt sich möglicherwiis uf Yazılıkaya bizüche, doch isch da nöd sicher, domer nöd waiss, wie da Hailigtum bi de Hethiter ghaisse het. S erst Zügniss bihandlet kultischi Handlige vode Noijoorfiir, wo usserhalb vo de Hoptstadt Ḫattusa gfiiret woren isch:

„Und ase sait er: Em Tarḫunna werd zom Noijoor e gwaltigs Fest vom Himmel und vo de Erde gfiiret. Ali Götter versammlet sich und gönd is Huus vom Tarḫunna.“

Im elfte Taag bringt denn de Palastbiamti s Joor in Tootetempel. Do d Chamere B woll de Totetempel vom Tudḫaliya IV. gsii isch, passt aso die Stell guet zo Yazılıkaya.

En anders Ritual passt au ganz guet zo Yazılıkaya:

„Und of de Siite, wo d Heerd vom Tessub sind, schlönd si en erste Pfool för de Tessub und gegenöber uf de Siite vo de Ḫebat schlönd si de erst Pfool för Ḫebat, för d Sunegötti vo Arinna, ii. En andere Pfool aber schlönd si för de Suwaliyat und gegenöber för d Nabarbi. För de Kumarbi schlönd si e Pfool, gegenöber aber för d Salus Bitinḫi. Denn för de Ea e Pfool und gegenöber för d Sauska und Damkina e Pfool. För de Kusuḫ schlönd si e Pfool und gegenöber för d Umbu Nikkal e Pfool. För de Sunegott vo Arinna (sic!) schlönd si e Pfool und gegenöber för d Aiu Ikalti e Pfool. För di männliche Götter schlönd si e Pfool und gegenöber för di wiibliche Göttine e Pfool.“

Ikonographii[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Gotthaite vom Hoptbild und di männliche Götter sind gnauer und detaillierter uusgarbaitet, wääred di maiste Göttine äänlich ooni individuelli Züüg dargstellt wered. D Gotthaite vom Hoptbild stönd uf Berge oder Tier. Di maiste männliche Götter trääget e Waffe, wobii di wichtigste Götter e hethitisches Schwert trääged. Em hüüfigste isch aber s ägyptische Sichelschwert, wo vo de Hethiter nöd bruucht wore isch. Seltniger trait e Gott e Chüüle, e Bieli oder e Lanze. Di männliche Götter trääged i de Regle e Chnüüschurz und Schnabelschue und e Spitzhelm, mengisch aber e rundi Chappe. D Berggötter wered i de typische hethitische Art dargstellt und sind ikonographisch liecht z erchene. D Göttine trääged i de Regle e lange Falterock und e Bluuse miteme Umhang, und e Polos as Chopfbideckig und Schnabelschue. Ali Göttine wered ooni Waffe dargstellt.

Meriri Gotthaite chönnt dör d Inschrifte, wo uf Hurritisch i luwische Hieroglyphe aabroocht wore sind, identifziert were. Di männlich Raie uf de lingge Sitte werd vom Wettergott Tessub aagfüert, gfolgt vo sim Brüeder, und witter em Chorngott Kumarbi, denn chunnt de Waishaitsgott Eya, denn d Sauska, wo d Göttin vo de Liebi und vom Chrieg isch, mit ere sinene zwoo Tiennerine, drufabe de Moogott, de Sunegott vom Himmel, de Astabi und de Nubadig. Noch zwee wittere Götter wered d Erde und de Himmel dargstellt, wo vo zwee Stiermentsche trait werd und wo uf de Erde stönd. Denn chömed meriri Gotthaite und e paar Berggötter und im End e gschlossni Göttergruppe. Di wiiblich Prozession uf de recht Sitte werd vo de Ḫebat agfüert, gfolgt vo ere sim Soo Sarrumma und ere sinere Töchter Allanzu, den e Groosstöchter vom Wettergott, deno d Taru-Dakitu, d Muetter- und Schicksalsgöttine und denn d Fraue oder Biglaiterine vo de männliche Götter.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Yazılıkaya – Sammlig vo Multimediadateie